Januar 4 2016

4. Wieselburger Bier – Von OWL nach Bayerisch-Schwaben und noch viel weiter.

Wieselburger Bier: Das Stammbräu:

Tag 4. des Bewertungsmarathon im Jahr des Qualitätsprädikats schlechthin sollte im Zeichen des süddeutschen Bieres stehen. Nach 2 Wochen Zweitheimaturlaub in OWL kehrte der Verfasser am heutigen Tag an die Stätte seines Wirkens zurück. Somit lag die Prüfung eines der vorzüglichen Biere ausgezeichneter Qualität aus dem Augsburger Umland sehr nahe, nachdem die Verkostung der OWL-Spezialität „Barre-Bräu“ (hier verlasse ich mich auf unsere Außenstelle in Osnabrück) zeitbedingt ausgefallen war.

Doch es kam anders: Sowohl Kühlschrank als auch Keller waren leer. Lediglich ein Mitbringsel aus dem ersten kurzen Skiurlaub im Dezember 2015 in Österreich fand sich dort. Das

Wieselburger Bier: Das Stammbräu

Kurzerhand wurde dieses zur Verkostung herangezogen. Schließlich handelt es sich ebenfalls um ein Brauprodukt süddeutscher Herkunft.  😉

Doch Deutschland ist nicht Deutschland bzw. Österreich: Mit den österreichischen Bieren ist es so eine Sache….. somit auch hier:

 

Die Geschichte:

Die Biertradition von Wieselburg reicht bis ins Jahr 1650 zurück. Als Gründung wird aber das Jahr 1770 angesehen, als Josef Schauer die Brauerei kaufte. Bereits 1811 wurde sie erweitert und nachdem die Brauerei 1823 an Franz Schauer ging, erwarb sie Nepomuk Mutzer.

1858 wurde die Brauerei Wieselburg durch einen Brand beschädigt. 1860 ging das Unternehmen an Josef Riedmüller, welcher das Areal stark erweiterte. 1888 kam der heutige Braugasthof dazu. 1912 wurden unter anderem die Brauereien in Krems, Kröllendorf, Melk und Pottenbrunn gekauft.

Bei der Gründung der österreichischen Brau AG, dem Vorgänger der Brau Union Österreich AG 1925 trat auch die Brauerei Wieselburg in die Gesellschaft ein.

Zwischen 1971 und 1973 wurde der Betrieb durch Neubauten stark modernisiert und war damals eine der modernsten Brauereien Europas.

Quelle: Wikipedia (hier darf ich das)

Grunddaten:

Wieselburger Bier_Das Stammbrau Charakteristika

Auch wenn es nicht so schmeckt und nicht so aussieht: Es handelt es sich hier um ein Bier pilsener Brauart mit relativ viel Alkohol und Stammwürzgehalt. Beide Werte decken sich eher mit dem Geschmack, denn mit der Bezeichnung.

Flaschendesign:

Die Flasche gefällt und spricht  an. Deshalb landete sie wohl auch im Einkaufswagen: So wird eine altdeutsche Traditionsverbundenheit ausgedrückt, die sich nicht zuletzt in der hochwertigen Bügelflasche (ja meist sind es wirklich die zumindest teureren Biere) und dem abgedruckten Abbild seit Äonen verstorbener Braugesellen und Meister zeigt. ==> Der traditionsverbundene Genießer möchte hier zugreifen:

12 Punkte

Wieselburger_Flasche

Im Glas:

Auch im Glas macht das Bier eine gute Figur: Vollmundig, leicht bernsteinfarben (Würze+ Alkoholgehalt) jedoch mit etwas geringer Schaumbildung:

11 Punkte

Wieselburger Glas

Geruch:

Auch der Geruch des Bieres verspricht einiges: die beschriebene Vollmundigkeit setzt sich hier fort. Sowohl die recht stark vorhandene Hopfennote als auch der reichliche Malzgehalt formen hier das Bedürfnis zu trinken. Leicht metallischer Geruch gibt geringe Abzüge:

11 Punkte

Geschmack:

Soweit, so gut! Doch dann passiert es: Man trinkt den ersten Schluck und fragt sich: Das soll ein Pils sein?! Geschmacklich werden eher Erinnerungen an „Duckstein“ wach.  Hopfig wie ein herbes Pils, gleichzeitig malzig und vollmundig….. doch zu keinem Zeitpunkt süffig. Eine Flasche ist trinkbar, doch schon nach der Hälfte hat man genug. Auch werden Erinnerungen an einen leichten Bock wach. Was immer es ist: Es ist kein süddeutsches (oder niederösterreichisches) Pils, die im Gegensatz zu den nördlicheren Varianten oftmals eine gewisse Süffigkeit beibehalten. Hier verliert das Bier!

7 Punkte

Abgang:

Der Abgang ist wie der Geschmack: Zu bitter (nicht lecker herb) zu würzig…. zu komisch.

7 Punkte

Gesamtbewertung und Fazit:

Letztlich sind Flaschenoptik und Geruch nicht entscheidend, der Geschmack ist es: Dennoch können handwerkliche Qualität, Darstellung und Geruch einen kleinen Bonus erreichen:

Somit muss hier eine Gesamtpunktezahl von 8 Punkten (3) vergeben werden.

Bei dem Bier handelt es sich um einen waschechten Österreicher: Qualitativ hochwertig, gut gebraut. Aber irgendwie merkwürdig. In der geschmacklichen Bewertung ist die Subjektivität des Verkosters & Verfassers selbstverständlich zu berücksichtigen.

Wer würzig vollmundiges Bier mit sowohl ausgeprägtem Hopfengeschmack, als auch Malzaroma testen will, ist hier sicherlich richtig.  Die deutschsprachige Bierlandschaft ist in jedem Falle Nach wie Vor vielfältig!

Wieselburger Bier_ Das Stammbräu Bewertung

Katgeorie:Bierrezension | Kommentare deaktiviert für 4. Wieselburger Bier – Von OWL nach Bayerisch-Schwaben und noch viel weiter.