13. Gilden Kölsch
Auf der nächsten Station meiner Kölsch-Reise liegt heute das Gilden-Kölsch. 1869 gegründet befindet sich die Brauerei seit jeher auf der sogenannten „Schäl Sick“ im 1296 erbauten Gilden-Haus im rechtsrheinischen Köln-Mühlheim. Als Mitglied des Haus Kölscher Brautradition gehört es zur Radeberger-Gruppe, der größten Brauerei-Gruppe Deutschlands. Die Gilden-Brauerei gehört mit etwa 250.000 hl zu den mittelgroßen Brauereien im deutschen Vergleich. Vertreten in allen Kölner Veedeln ist Gilden auch offizieller Kölsch-Lieferant der LANXESS-Arena. Seit 1998 sponsert die Brauerei außerdem die Eishockeymannschaft Kölner Haie.
„Gilden Kölsch ist eine erlesene obergärige Bierspezialität mit feiner Note von ausgesuchtem Hopfen. Es wird mit eigenen Hefekulturen nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut.“
… heißt es in der eigenen Beschreibung. Mal sehen, ob es auch hält, was es verspricht?
Steckbrief
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken
In der 0,5l Longneck-Flasche präsentiert Gilden sein Kölsch im grün-goldenen eher unaufgeregtem Design. Auf dem Kornkorken prangt ebenso wie auf dem Etikett das Brauerei-Wappen nebst historisch angehauchtem Marken-Schriftzug. Auch wenn ich dem grün durchaus etwas abgewinnen kann, überzeugt mich dieses „Standard-Design“, welches weder modern noch richtig altertümlich ist, nicht.
- Aussehen
Für ein Kölsch typisch erscheint es ohne jegliche Trübung goldgelb im Licht. Der Schaum, wie im obigen Bild erkennbar ist zwar feinporig, jedoch relativ schwach und schnell zerfallend. Deshalb auch hier einige Abstriche.
- Geruch
Nach meinen bisherigen Kölsch-Erfahrungen war ich an dieser Stelle etwas überrascht. Das Gilden riecht grundsätzlich recht malzaromatisch und leicht hopfenbetont. Allerdings kommt zwischendurch auch ein klar süßlich-karamelliger Geruch durch, der etwas irritiert, aber auch die Spannung auf den ersten Schluck erhöht.
- Geschmack
Tsja, was soll man dazu sagen? Wie bereits erwähnt handelt es sich um ein (wie ich es bezeichne) Industriebier. Und so schmeckt es auch. Der Ersteindruck ist leicht mit einer geringen Hopfen- und Hefenote. Dabei ist es weder richtig süffig, noch richtig herb. Im Vergleich zu meinen bisher vorgestellten Bieren, ist hier dieser Industriegeschmack am deutlichsten erkennbar. Im Frischeeindruck wenig prickelnd und matt ist auch der Abgang eher trocken, feinbitter und dumpf. Weder die eigenen Hefen noch die die ausgewählten Hopfensorten sind wirklich schmeckbar. Vielmehr wird deutlich, dass Hopfenextrakt nicht wirklich zur Geschmacksexplosion beiträgt.
- Fazit
Insgesamt hätte ich mir von diesem traditionellen Kölner Bier etwas mehr erwartet. In keiner Kategorie kann es wirklich überzeugen, ist aber auch zu keinem Zeitpunkt klar unterdurchschnittlich. Es erinnert mich ein wenig an die vielen schönen Abende bei Alex. Dort haben wir zwar nicht oft Kölsch getrunken, allerdings versetzt mich der (Industrie-)Geschmack sofort um einige Jahre zurück. Deshalb bin ich etwas gnädig und vergebe in Summe 9 Punkte bzw. eine 3+.
Weitere Informationen zur Brauerei: http://www.gilden.de/
Prost!