Januar 18 2016

15. Sester Kölsch

Weiter geht es mit der Kölsch-Reise. Heute: Sester. Wie inzwischen die Mehrheit aller Kölsch-Gründungsmitglieder ist auch Sester nicht mehr eigenständig tätig. 1805 von Wilhelm Sester gegründet, war die Brauerei seit 1917 in Ehrenfeld beheimatet. 1928 wurde der Betrieb um eine weitere Stätte erweitert. Dort wurde zunächst hauptsächlich „Kristall“ und Pils sowie das sogenannte Kölsch Alt hergestellt. zum Höhepunkt des Brauhauses in den 1970ern wurde ein jährlicher Ausstoß von über 20.000 hl erreicht. 1993 verkauften die Sester-Nachfahren das Marken- und Braurecht an die Brau und Brunnen AG (heute Teil der Radeberger-Gruppe). Zwar befinden sich die ehemaligen Braustätten noch in Familienbesitz, gebraut wird jedoch seitdem durch Sion in Mühlheim. Lediglich das Vertriebsmanagement ist in Ehrenfeld verblieben.

Steckbrief

15_Sester Kölsch-Steckbrief

Bewertung

15_Sester-Kölsch

  • Flaschendesign + Kronkorken

Dem Sünner-Kölsch im Schriftzug gar nicht so unähnlich, überzeugt mich das Flaschendesign jedoch kaum. Eine einfallslose Kombination aus Standard Bauch- und Halsetikett, wird nur durch die historische Darstellung des Hannoveraner Bierkutschengespanns aus besseren Zeiten gerettet. Auch der Kronkorken kommt eher lieblos daher.

  • Aussehen

Wie oben ersichtlich keine Überraschung in der Bierfarbe. Positiv überrascht bin ich aber vom feinporigen und voluminösen Schaum, der doch länger stabil bleibt als erwartet.

  • Geruch

Auch der Geruch ist relativ unauffällig. Ein gewisses Hopfenaroma paart sich mit einer leichten Zitrusnote.

  • Geschmack

Das Sester ist das bisher leichteste Kölsch in meiner Reihe. Schlank und weich im Antrunk sind nur ganz leicht Malzaromen zu schmecken. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man meinen das Bier ist fast geschmacksneutral. Der harmonische (da ebenso charakterlose) und feinherbe Abgang wird von einer kaum spürbaren Spritzigkeit unterstrichen.

  • Fazit

Das Sester wartet also nicht gerade mit einer Geschmacks-Explosion auf. Gerade deshalb ist es sehr schwierig schlussendlich zu bewerten. Weder Geruch noch Geschmack können überzeugen, lediglich die optische Komponente sticht etwas heraus. Aufgrund dieser Belanglosigkeit fällt es mir wirklich schwer dem auf der Flasche prangernden Slogan

„Halt Kölle un uns Braukunst en Ihre“

zu folgen. Ohne zu wissen, wie das Sester vielleicht vor dem Verkauf geschmeckt hat erhält es aktuell von mir nur 8 Pkt bzw. eine 3.

 

15_Sester Kölsch-Bewertung

Prost!

Katgeorie:Bierrezension | Kommentare deaktiviert für 15. Sester Kölsch