Februar 10 2016

26. Köstritzer Pale Ale

Am Aschermittwoch ist alles vorbei? Aber nein, nachdem der Kölsch-Wahn ein Ende hat geht´s erst richtig los. In den letzten drei Jahren wäre spätestens jetzt eigentlich für mich der Zeitpunkt des Alkohol-Fastens gekommen. Doch das kann ich mir dieses Jahr nicht erlauben und so bleibt es beim Fleisch-Fasten. Zum Hirse-Brei von meinem Sohnemann gibt es heute für mich ein wahres „Meisterwerk“. Beim Brühler HIT natürlich wegen des Kronkorkens gekauft, bin ich deshalb sehr gespannt, was das Köstritzer Pale Ale so zu bieten hat. Eigentlich bin ich ja nicht der Ale-Fan, aber mit dem Alter scheinen sich die Geschmacksknospen noch etwas weiter zu entwickeln (oder abzustumpfen sehe man es wie man will). Mit 700.000 hl Ausstoß ist die Brauerei zumindest kein Leichtgewicht in der deutschen Braulandschaft. Allerdings gehört sie seit 1991 nach Auflösung des volkseigenen DDR-Betriebs auch zur Bitburger Gruppe. Immer ein Indiz für mich, welches auf keine außergewöhnliche Qualität schließen lässt. Auf der anderen Seite kann Köstritzer jedoch auf eine vergleichsweise sehr lange Brautradition aufbauen – erstmalig wurde das Brauhaus 1543 erwähnt. Zudem ist das Pale Ale mit dem Superior Taste Awards sowie dem Meiningers International Craft Beer Award ausgezeichnet, allerdings scheinen diese Auszeichnungen zumindest keinen elitären Kreis ausgezeichneter Biere zu kreieren. So wurde der Craft Beer Award insgesamt an über 80 Biere verliehen. Zusammengefasst beschreibt Köstritzer das dann so:

„Dieses nach Köstritzer Rezeptur veredelte Indian Pale Ale, atmet in seiner Tradition und Herkunft sowohl den Geist von Geschichte, als auch denjenigen absoluter handwerklicher Perfektion.“

Steckbrief

26_Köstritzer Pale Ale-SteckbriefBewertung

26_Köstritzer Pale Ale

  • Flaschendesign + Kronkorken

In der eigenen Marken-Flasche abgefüllt macht das Pale Ale einen sehr guten Eindruck, Sowohl das Farb- als auch Informationskonzept überzeugen mich. Auf der Rückseite befinden sich zudem noch interessante Zusatzinformationen. Insbesondere die detaillierte Zutatenliste (Quellwasser aus dem Eleonorental) der verschiedenen Malze und Hopfensorten gefällt mir. Und der Kronkorken gehört auch zu einem der schöneren.

  • Aussehen

Herstellerangabe: Orangegoldgelbe Honigfarbe. Dem ist nur ein gewisser Rotstich hinzuzufügen. Auffallend jedoch ist die gerade im Kölsch-Vergleich enorme Schaumbildung und -haltbarkeit.

  • Geruch

Herstellerangabe: Intensiv würzig: Maracuja über Orangenblüte und Grapefruit bis zu grünen Beeren. Nun ja, so ganz genau kann ich höchstens die Maracuja rausriechen. In der Tat ist es aber wirklich sehr fruchtig und nur leicht würzig.

  • Geschmack

Herstellerangabe: Malzige Süße und erfrischende Nuancen tropischer Früchte. Malzig passt, süß auch und auch die Früchte sind rausschmeckbar – ob diese nun tropisch sind oder heimisch entzieht sich jedoch meinem Gaumen. Kohlensäure kann man bei diesem Bier auch nicht in hohem Maße erkennen. Die versprochene intensive Hopfenbittere im Abgang kann ich bestätigen, wobei ich diese nicht wirklich als positiv, sondern eher als leicht unangenehm bewerten würde.

  • Fazit

Qualitativ sicher sehr hochwertig und vor allem nach den vielen Kölsch eine willkommene Abwechslung, bleibt es jedoch auch nach dem dem Köstritzer Meisterwerk dabei: Ich bin (noch) kein Ale-Fan. Nichtsdestotrotz müssen die Unterstützung der Biervielfalt und die Verwendung hochwertiger Zutaten ausreichend gewürdigt werden. So erhält das Köstritzer Pale Ale sehr gute 13 Pkt, also eine 1-. Und das hätte ich sicher vorab nicht gedacht.

26_Köstritzer Pale Ale-Bewertung

Weitere Informationen zu den Meisterwerken sowie zur größten Schwarzbierbrauerei Deutschlands unter: http://www.koestritzer.de/index.php?id=13942

Prost!

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Februar 10 2016

25. Altenmünster Urig-Würzig

Bei diesem Bier habe ich mich leider gleich doppelt täuschen lassen: Zum Ersten kommt es nicht wie gedacht aus Münster und hat somit nicht den gedachten regionalen Bezug (Münster als Schwesterstadt von Osnabrück, Sitchwort Westfälischer Frieden) und zum Zweiten habe ich mich von der schönen Fassade täuschen lassen, aber unten mehr dazu.

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Altenmünster wird hergestellt im schönen Marktoberdorf-Leuterschach im Allgäu in Bayern, nicht weit entfernt von der deutsch-österreichischen Grenze und ist somit geographisch gesehen eher das Gegenteil vom Münsterland. Als ich „urig-würzig“ gelesen hatte habe ich auch zuerst an ein dunkleres Bier gedacht, weit gefehlt! Es handelt sich um ein Deutsches Pilsener mit zugegebenermaßen leicht dunklem Körper für ein Pils.

Altenmünster Grunddaten

Dazu eine kleine Anekdote zur Brauerei selbst: Das alte Sudhaus aus dem Jahr 1904 wurde 2013 abgerissen um Platz für innerstädtisches Wohnen zu schaffen. Es galt als eines der prägenden Gebäude für das Stadtbild und als Werbe- und Imageträger für die Brauerei. Wo man immer denkt Bayern und seine Brautradition… doch nicht ganz unzertrennlich.

Wertung

Altenmünster Wertung

Flasche: Das Aussehen hat mich neben dem Namen überhaupt erst zum Kauf verleitet. Ein schönes Relief in der Flasche macht es schon zu einem Blickfang, zudem ist natürlich der Bügel ein Plus! Das Etikett ist dementsprechend eher klein aus und enthält wenig Infos. Trotzdem hier eindeutig ein Pluspunkt: 12 Punkte / Note: 2+

Bier im Glas: Relativ dunkles gold, jedoch keine wirklich schöne Farbe. Wirkt etwas blass. Auch die Krone ist schnell verschwunden. Insgesamt kein sonderlich guter Eindruck:             7 Punkte / Note: 3-

Geruch: Eindeutig dominiert von der herben Bitterkeit des Hopfens. Von einem angenehmen Aroma kann ich hier leider nicht reden. Eine malzige Note ist nicht zu vernehmen. Nicht mein Fall: 6 Punkte / Note: 4+

Geschmack: Nach dem Geruchstest hatte ich eher mit etwas mehr Kohlensäure gerechnet. Allerdings wartet das Bier überraschenderweise mit wenig Kohlensäure auf. Die Bitterkeit des Hopfens aus dem Geruchstest sticht auch hier heraus. Eine leichte Malznote schmeckt man heraus, insgesamt aber ein eher enttäuschendes Pils: 8 Punkte / Note: 3

Abgang: Bitterer Abgang und zudem recht trocken. Die Hopfenbitterkeit viel zu dominant. Für Deutsches Pilsener aber durchaus üblich. Jedoch kein Abgang der unbedingt gleich zum nächsten Schluck anregt: 8 Punkte / Note: 3

Fazit: Bis auf die Verpackung steckt hier nicht so viel dahinter. Von der nussigen Note in der Produktbeschreibung des Herstellers konnte ich nichts wahrnehmen. Von Augenwischerei kann man hier sprechen. Im Pilssortiment für mich eher untere Mittelklasse: 8 Punkte / Note: 3 (und das auch nur wegen der schönen Flasche)

Katgeorie:Bierrezension | Kommentare deaktiviert für 25. Altenmünster Urig-Würzig