26. Köstritzer Pale Ale
Am Aschermittwoch ist alles vorbei? Aber nein, nachdem der Kölsch-Wahn ein Ende hat geht´s erst richtig los. In den letzten drei Jahren wäre spätestens jetzt eigentlich für mich der Zeitpunkt des Alkohol-Fastens gekommen. Doch das kann ich mir dieses Jahr nicht erlauben und so bleibt es beim Fleisch-Fasten. Zum Hirse-Brei von meinem Sohnemann gibt es heute für mich ein wahres „Meisterwerk“. Beim Brühler HIT natürlich wegen des Kronkorkens gekauft, bin ich deshalb sehr gespannt, was das Köstritzer Pale Ale so zu bieten hat. Eigentlich bin ich ja nicht der Ale-Fan, aber mit dem Alter scheinen sich die Geschmacksknospen noch etwas weiter zu entwickeln (oder abzustumpfen sehe man es wie man will). Mit 700.000 hl Ausstoß ist die Brauerei zumindest kein Leichtgewicht in der deutschen Braulandschaft. Allerdings gehört sie seit 1991 nach Auflösung des volkseigenen DDR-Betriebs auch zur Bitburger Gruppe. Immer ein Indiz für mich, welches auf keine außergewöhnliche Qualität schließen lässt. Auf der anderen Seite kann Köstritzer jedoch auf eine vergleichsweise sehr lange Brautradition aufbauen – erstmalig wurde das Brauhaus 1543 erwähnt. Zudem ist das Pale Ale mit dem Superior Taste Awards sowie dem Meiningers International Craft Beer Award ausgezeichnet, allerdings scheinen diese Auszeichnungen zumindest keinen elitären Kreis ausgezeichneter Biere zu kreieren. So wurde der Craft Beer Award insgesamt an über 80 Biere verliehen. Zusammengefasst beschreibt Köstritzer das dann so:
„Dieses nach Köstritzer Rezeptur veredelte Indian Pale Ale, atmet in seiner Tradition und Herkunft sowohl den Geist von Geschichte, als auch denjenigen absoluter handwerklicher Perfektion.“
Steckbrief
- Flaschendesign + Kronkorken
In der eigenen Marken-Flasche abgefüllt macht das Pale Ale einen sehr guten Eindruck, Sowohl das Farb- als auch Informationskonzept überzeugen mich. Auf der Rückseite befinden sich zudem noch interessante Zusatzinformationen. Insbesondere die detaillierte Zutatenliste (Quellwasser aus dem Eleonorental) der verschiedenen Malze und Hopfensorten gefällt mir. Und der Kronkorken gehört auch zu einem der schöneren.
- Aussehen
Herstellerangabe: Orangegoldgelbe Honigfarbe. Dem ist nur ein gewisser Rotstich hinzuzufügen. Auffallend jedoch ist die gerade im Kölsch-Vergleich enorme Schaumbildung und -haltbarkeit.
- Geruch
Herstellerangabe: Intensiv würzig: Maracuja über Orangenblüte und Grapefruit bis zu grünen Beeren. Nun ja, so ganz genau kann ich höchstens die Maracuja rausriechen. In der Tat ist es aber wirklich sehr fruchtig und nur leicht würzig.
- Geschmack
Herstellerangabe: Malzige Süße und erfrischende Nuancen tropischer Früchte. Malzig passt, süß auch und auch die Früchte sind rausschmeckbar – ob diese nun tropisch sind oder heimisch entzieht sich jedoch meinem Gaumen. Kohlensäure kann man bei diesem Bier auch nicht in hohem Maße erkennen. Die versprochene intensive Hopfenbittere im Abgang kann ich bestätigen, wobei ich diese nicht wirklich als positiv, sondern eher als leicht unangenehm bewerten würde.
- Fazit
Qualitativ sicher sehr hochwertig und vor allem nach den vielen Kölsch eine willkommene Abwechslung, bleibt es jedoch auch nach dem dem Köstritzer Meisterwerk dabei: Ich bin (noch) kein Ale-Fan. Nichtsdestotrotz müssen die Unterstützung der Biervielfalt und die Verwendung hochwertiger Zutaten ausreichend gewürdigt werden. So erhält das Köstritzer Pale Ale sehr gute 13 Pkt, also eine 1-. Und das hätte ich sicher vorab nicht gedacht.
Weitere Informationen zu den Meisterwerken sowie zur größten Schwarzbierbrauerei Deutschlands unter: http://www.koestritzer.de/index.php?id=13942
Prost!