27. Köstritzer Red Lager
Nach dem Pale Ale folgt nun heute das Red Lager von Köstritzer. Beide gab es im handlichen 4-Pack – also genau 2 Biere zu viel für einen Kronkorken-Sammler. Aber solange auch dieses Bier schmeckt, würde es mich zumindest nicht zu sehr ärgern, auch noch die anderen beiden zu vertilgen. Das zweite von drei „Meisterwerken“ (es gibt zudem noch ein Witbier) fällt zumindest wieder in die gewohnte Vollbier-Kategorie. Eine kurze Beschreibung liefert auch hier wieder die Website:
„Die neue Interpretation dieser internationalen Bierspezialität wird nach dem Vorbild des klassischen Wiener Lagers gebraut. Ein untergäriges Lagerbier, das im Geschmack sanft malzig bis malzig-süßlich sowie würzig ist.“
Insbesondere der Hinweis auf zwei Zutaten bringt mir dabei aber doch ein kleines Schmunzeln auf die Lippen: Special-X-Malz sowie die Hopfensorte Perle. Schaun ma also mal, ob die vollmundigen Beschreibungen auch das halten, was sie versprechen und ob das Red Lager im Vergleich zum Pale Ale noch einen drauf legen kann.
Steckbrief
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken
Flaschendesign und Kronkorken unterscheiden sich hier abgesehen vom Farbkonzept nicht wesentlich vom Pale Ale, deshalb hier die identische Bewertung.
- Aussehen
Herstellerangabe: Kristallklare rote Farbe mit feinporigem und cremefarbenem Schaum. Wie im obigen Bild erkennbar ist die Farbe in der Tat sehr rot. Mehr Rot geht wohl nicht. Dabei ist die Klarheit nur von einer geringen Trübung unterbrochen. Die Schaumbildung tendiert zwar dann eher wieder zum Kölsch, jedoch mit einer leicht größeren Haltbarkeit.
- Geruch
Herstellerangabe: Intensiver Duft mit einem würzig-süßen Hauch nach dunklem Landbrot, gerösteten Esskastanien und Karamell, Honig sowie Vanille. Auffällig hier, dass das Landbrot wirklich dominant in Erscheinung tritt und auch für einen Laien gut herausriechbar ist. Auch eine leichte honigartige Süße ist erkennbar. Beim Rest muss ich allerdings passen – insbesondere was da so röstig riecht, hätte ich wohl kaum einer Esskastanie zugeordnet.
- Geschmack
Herstellerangabe: feine Malznoten in Balance mit zartbitteren Kaffee- und Röstaromen, Nuancen von Schokolade, Vanille sowie Lakritz, Kastanienhonig und Trockenfrüchten wie einem frischen Pflaumenton. Auch hier bin ich erstaunt, was alles schmeckbar ist, wenn man nur ausreichend lange drauf hingewiesen wird und man auch mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Bier ran geht. Die bereits im Geruch wahrnehmbaren Malznoten und Röstaromen kommen auch im Geschmack klar hervor. Erstaunlicherweise kann ich mir sogar auch Kaffee- und Lakritznoten einbilden. Die angesprochene Pflaume kann ich dabei höchstens im Abgang erkennen, welcher sich insgesamt erstaunlich bedeckt hält. Schoko, Vanille und wieder diese ominöse Kastanie sind für mich auch hier nicht wahrnehmbar. Insgesamt eine leicht höhere Spritzigkeit im Vergleich zum Pale Ale.
- Fazit
Auch heute gibt es wieder eine Überraschung. Wiener Lager kannte ich bisher eigentlich eher von Weihnachtsbieren, welche im Grunde immer ganz bekömmlich fand. Auch das Red Lager von Köstritzer finde ich grundsätzlich bekömmlich. Aber irgendwie habe ich mir da vermutlich mehr erhofft. Insgesamt ist es mir leider etwas zu malzig und unscheinbar. Gerade zum Ende des Glases hin wird es immer matter. Nichtsdestotrotz kein uninteressantes Bier, weshalb ich hier und heute 10 Pkt. bzw. eine 2- vergebe.
Weitere Informationen zu den Meisterwerken sowie zur größten Schwarzbierbrauerei Deutschlands unter: http://www.koestritzer.de/index.php?id=13942
Prost!