50. 20 – HopfenWeizenBock
Noch keine Woche ist das Ereignis des Jahres mehr entfernt. Zeit also um in die heiße Phase des Bierjubiläums einzusteigen. Und das werde ich gebührend einläuten mit einem Geschenk vom Brühler Biersommelier Markus Weick, den ich ja zur Bierverköstigung in diesem Monat zum Thema 500 Jahre Reinheitsgebot unterstützte. Dabei handelt es sich um zwei Biere, die anlässlich dieses Jubiläums von Junior-Brauern des Verbandes Privater Brauereien kreiert wurden.
Der Verband Private Brauereien organisiert eigenständige mittelständische Brauereien in ganz Deutschland. Da diese tatsächlich zumindest von der Anzahl her gesehen noch eine breite Mehrheit der Brauereien ausmachen, ist der Verband entsprechend stark besetzt. Unter anderem engagiert sich der Verband für die folgenden Interessen:
- Förderung regionaler Rohstoffe ohne Gentechnik
- Engagierter Einsatz für den Erhalt der Biervielfalt
- Konsequente Beibehaltung des Reinheitsgebots von 1516
- Aktives Mitwirken an Gesetzesvorlagen, national und in der EU
- Erhalt der Biersteuermengenstaffel, damit auch in Zukunft kleine und mittelständische Privatbrauereien eine wirtschaftliche Basis haben
- Veranstalter des internationalen Bierwettbewerbs „European Beer Star„
Organisiert in vier Regionalverbänden bietet der Verband diverse Dienstleistungen für seine Mitglieder an. Unterstützung wird auf folgenden Gebieten gegeben:
- Betriebswirtschaft
- Marketing/Vertrieb
- Recht
- Versicherung
- Arbeitsschutz/Betriebssicherheit
- Technik
- Umweltschutz
- Ausbildung
- Seminare
Die jungen Brauer der Verbandsbrauereien haben anlässlich des Bierjubiläums das Projekt 2016 ins Leben gerufen. Dabei wollen sie zeigen, dass das Reinheitsgebot aktueller und innovativer denn je ist. Zu den bekannten 4 Rohstoffen Wasser, Malz, Hopfen und Hefe fügen sie ihre Kreativität und ihr brautechnisches Know-How als fünftes Element hinzu und kreieren – wie sie es bezeichnen – zwei klasse innovative Genussbiere.
Beginnen möchte mit der 20. Einem sogenannten Hopfen-Weizen-Bock, das auf dem Rücklabel wie folgt beschrieben wird:
„Unser HopfenWeizenBock vereint das Beste aus zwei Welten: Fruchtige Aromen, sowohl von der charaktervollen obergärigen Hefe, als auch vom feinen Aromahopfenspiel, ein vollmundiger Körper mit edlem Prickeln und eine dezente Bitternote, die so richtig Lust auf den nächsten Schluck macht.
Über dem Bier thront ein fester, cremiger Schaumhimmel, das schönste Zeichen für ein perfektes Weißbier – wohl bekomm’s“
Steckbrief
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken
Als Kronkorken-Sammler ist der „Plöpp“-Verschluss der natürliche Feind. Heute habe ich mich dazu entschlossen, mich mit diesem in ganz christlicher Manier zu verbrüdern. Eine sehr schöne kleine Bügelflasche mit einem ebenso schönen Etikett.
- Aussehen
Ein sattes und naturtrübes bernstein-gold, gepaart mit einer weizen-typischen sehr guten Schaumbildung. Also auch hier kaum etwas auszusetzen.
- Geruch
Es wird immer spannender. Sieht man vom Hopfenweisse von Schneider Weisse ab, habe ich noch nie einen derarigen hopfigen Geruch beim Weißbier vernommen. Zudem kommen die schon versprochenen Zitrusfrucht-Noten deutlich heraus.
- Geschmack
Interessanterweise dominieren die Hopfennoten den Geschmack nicht derart. Vielmehr ist es malzsüßlich und leicht alkoholaromatisch. Was bei knapp 9 Umdrehungen ja auch nicht ausbleibt. Herbere hopfige Zwischentöne werden von einer dumpfen Fruchtnote unterstrichen. Leider ist es nicht ganz so frisch, wie versprochen, Dafür ist der Abgang erstaunlich harmonisch. Recht ölig und süßlich, kommt erst ganz spät eine gewisse Herbe durch.
- Fazit
Wer über Biervielfalt im Bierjubiläumsjahr philosophiert, für den ist das 20 definitiv das Non-Plus-Ultra. Hintergrund und Präsentation sind in der Tat auch erstklassig. Dass es jedoch auch hier nicht die Bestnote gibt, liegt an dem Umstand, dass mir das Bier tatsächlich doch etwas zu experimentell und alles in allem auch zu süßlich ist. Nichtsdestotrotz erreicht es verdientermaßen herausragende 14 Pkt. (1).
Für weitere Infos rund um den Verband Private Brauereien siehe http://www.private-brauereien.de/de/index.php.
Zum Projekt 2016 der Junioren geht hier entlang: http://www.private-brauereien.de/de/private-brauereien/projekt-2016-der-junioren/index.php.
Zudem bietet der Verband auch umfangreiche interessante Informationen zum Reinheitsgebot: http://www.private-brauereien.de/de/reinheitsgebot/index.php.
Und vielen vielen Dank nochmals an Markus! (http://wordpress.99biere.de)
Prost Reinheitsgebot!