Holy Craft Beer Messe Walberberg
23. April 2016 – 500 Jahre deutsches Bierreinheitsgebot!
Um den gestrigen Tag der Tage auch gebührend zu begehen, half das Schicksal ein wenig mit. Denn just an diesem Wochenende fand die erste „Holy Craft Beer Messe“ in Bornheim Walberberg statt. Veranstaltungsort war die Domäne Walberberg. Eine historische Klosteranlage im Bornheimer Westen – ideal also für Brühler erreichbar. Die Ausstellung selbst fand in der ehemaligen Klosterkirche statt – deshalb der Zusatz „Holy“, auch wenn der Anblick einer Biertheke als Altar schon etwas gewöhnungsbedürftig war.
Insbesondere vor dem Hintergrund des historischen Bierjubiläums, war es ein perfekter Zeitpunkt, um zu zeigen, was es auch noch jenseits von Bitburger, Krombacher & Co. gibt. Für mich und den anderen Markus war es aber auch einfach nur sehr schön um der deutschen und internationalen Biervielfalt zu frönen.
Folgende Aussteller gaben sich die Ehre:
- BrauArt Britische Biere aus Düsseldorf
(www.britische-biere.de)
- BeernerdBottleshop für Australische Biere aus Bielefeld
(www.beernerd.de)
- Craftbeer Corner Coeln aus Hürth
(www.craftbeercorner.de)
- Von Freude Craftbeer-Unternehmer aus Hamburg
(www.vonfreude.de)
Daneben gab es noch einen weiteren Stand mit diversen deutschen und internationalen (Craft-)Bieren. Außerdem standen an einer Stelle auch ausgewählte Hopfenpellets und Gerstenmalz zur Duft- und Fühlprobe bereit:
Glücklicherweise war der Besucherstrom auch nicht übermäßig, sodass man tatsächlich auch die schiere Menge an über 200 unterschiedlichen Biere auf sich wirken lassen konnte. Egal ob deutsche, britische, niederländische, belgische, österreichische, estnische, dänische, norwegische, südafrikanische, US-amerikanische oder australische: Es war einfach herrlich eine derartige Vielfalt zu bewundern und zu probieren. Von sauer bis süß, salzig bis würzig, fruchtig bis kaffeeartig, von leicht bis schwer, von sanft bis bitter, von hell bis dunkel war alles dabei. Und es war wieder einmal der Beweis, dass das Reinheitsgebot wie es heute gilt, einer dringenden Reformation bedarf, damit endlich hochqualitative aber eben nicht Mainstream-Biere eine echte Chance haben. Neben der Verkostung von so vielen unterschiedlichen Biergeschmäckern, hatte man auch die Gelegenheit sich mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Dabei ließ sich nicht nur über Bier und Biervielfalt, sondern auch über die persönlichen Geschichten philosophieren.
Meine probierten Biere an dem Abend waren:
- Jennings Cumberland Golden Ale
- Prancing Pony Sunshine Ale
- Freigeist Preußen Weisse
- Frischhopfenbier
- Steph Weiss
- Prancing Pony Copper Ale
- Freigeist Geisterzug Gose
- Freigeist Miss California IPA
- Von Freude Just Pils vom Fass
- William Wallace Scottish Export
- Vale Ale
- Methusalem Traditional Dortmund Altbier
- Põhjala Öö Imperial Baltic Porter
- Rügener Insel-Brauerei Überseehopfen Australien
Außerdem hatte ich die Gelegenheit genutzt und mir ein paar australische und hamburgische Craft-Biere erstanden. Den Craftbeer Corner Coeln, der ja eigentlich in Hürth stationiert ist, werde ich demnächst mal ansteuern, um auch die vielen weiteren Biere, die ich nicht verköstigen konnte, genießen zu können. Die über 30 Kronkorken, die ich an den einzelnen Ständen ergattern konnte, rundeten den Abend sehr schön ab.
Hier einige Impressionen:
Mein Fazit:
Es tut gut, dass die Craft-Bier-Bewegung nun auch in Deutschland Fuß gefasst hat. Damit wird die deutsche Biervielfalt nach einer (im Vergleich zu den USA nicht ganz so starken) Zentralisierung in den vergangenen Jahrzehnten hoffentlich wieder regionalisiert und erhöht. Dass dabei auch auf hochqualitative Zutaten wert gelegt wird ist ein netter Nebeneffekt. Allerdings sollte bei der ganzen Bewegung auch nicht der Kern der Sache außer Acht gelassen werden: Der Geschmack. Bei aller Experimentierfreude, bringt es freilich wenig, wenn es am Ende nicht schmeckt. Auch sollte differenziert werden, wer sich hier auf dem Markt tummelt. Denn nicht selten sind es nur findige Unternehmer, die aus dem Hype Kapital schlagen wollen und selbst überhaupt keinen Bezug zum Bier und zum Brauen haben.
Weitere Infos gibt es übrigens unter:
https://www.facebook.com/holybeermesse/,
http://www.general-anzeiger-bonn.de/besser-leben/genuss/gastro-aktuell/Geschmack-abseits-des-Reinheitsgebots-article3232292.html und
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bier-craft-beer-brauer-leiden-unter-schlechter-hopfen-ernte-a-1084836.html
Beim Genuss des Reinheitsgebots-Bieres par excellence Herrnbräu Tradition im urigen Schmitz-Mönk-Krug (aus meiner Heimatbrauerei in Willich-Anrath) verabschiede ich mich in den Abend und wünsche ein weiteres Mal Prosit Reinheitsgebot!