April 28 2016

55. Hohenthanner Hell

Das dritte und letzte Helle im Bunde der Reinheitsgebots-Schlossbrauereien kommt aus Hohenthann. Ein kleines Örtchen südöstlich von der Reinheitsgebots-Metropole Ingolstadt.

Ähnlich wie die vorherigen Brauereien ist die Schlossbrauerei Hohenthann eine vollständig unabhängige Privatbrauerei mit handwerklichem Einschlag. Und auch hier vereinigt sich die Dreifaltigkeit aus Brauerei, Gaststätte und Pension. Außerdem bringt die Brauerei zweimal jährlich das Bierblattl raus. Eine Hauszeitung, die über aktuelle Veranstaltungen, Geschichten aus der Region, aber auch Wissenswertes rund um die Brauerei und das Bier informiert. In der letzten Ausgabe (wie sollte es auch anders sein) stand das 500-jährige Jubiläum des Reinheitsgebots im Mittelpunkt. Besonders attraktiv finde ich zudem den sogenannten Schnaklbier-Bus. Ein restaurierter und umgebauter VW-T2-Bulli mit Multimedia-Einrichtung zum Verleih für Feten oder andere Veranstaltungen. Warum allerdings keine Zapfanlage eingebaut wurde scheint mir recht schleierhaft…

Bei einem Portfolio von mehr als 15 Bieren, braut man dank eines Biersommeliers im Team auch Craft-Biere. Das Tanner Hell hingegen ist noch ein Klassiker aus guten alten Zeiten:

„Helles Gold, weißer, etwas gröberer Schaum. Der Duft erinnert an eine frische Blumenwiese und ein wenig an Zitrusfrüchte. Mild in der Kohlensäure, sehr angenehm. Der Geschmack hält, was der Duft verspricht. Auch der Nachhall ist beachtlich, zumal für ein Bier dieses Stils. Leichte, feine Bittere und Zitrusnoten bleiben lange in Erinnerung.“

Das war den Juroren vor drei Jahren zumindest eine Goldmedaille beim European Beer Star wert. Schaun ma also mal, ob ich das bestätigen kann.

Steckbrief

55_Hohentanner Hell-Steckbrief

Bewertung

55_Hohentanner Hell

  • Flaschendesign + Kronkorken

Da ist sie ja wieder meine Lieblingsflaschenform. Aber auch der Rest des Designs überzeugen mich durchaus. Gerade die umfangreichen Informationen auf der Rückseite finde ich sehr positiv. Lediglich bei der Logo-Gestaltung hätte vielleicht etwas mehr Kreativität oder Pathos angewandt werden.

  • Aussehen

Ähnlich hell und klar wie die beiden Vorgänger, aber mit einer beachtlichen Schaumhaltbarkeit.

  • Geruch

Hier differiert dann interessanterweise jedes der drei Hellen. Denn im Vergleich zu 54. ist es hier wieder etwas mehr hopfenbetont und auch leichte Fruchtnoten sind tatsächlich erkennbar. Die angesprochene Blumenwiese bleibt mir jedoch verborgen. Könnte aber daran liegen, dass sich mir spontan keine eindeutige Geruchsassoziation dazu einfällt.

  • Geschmack

Nicht verwunderlich ist auch hier die enorme (und angenehme) Süffigkeit. Hinsichtlich, Malzaroma, Karamellsüße und Bitterkeit orientiert sich das Tannen Hell aber eher am 53.. Der versprochene markante Abgang kann wirklich bestätigt werden. Zwar ist es weit weniger dominant wie bei anderen Biertypen, aber im Vergleich zur Konkurrenz verbleibt eine deutlich spürbarere Feinherbigkeit.

  • Fazit

Insgesamt liegen zwischen allen drei getesteten Hellen teils Nuancen. Das Tannen Hell überzeugt mit einer etwas eigenen Interpretation eines süffigen Hellen, wobei insbesondere das tolle Flaschendesign hervorzuheben ist. Alles in allem würde ich dem Hellen aus Hohenthann zum Abschluss des Reinheitsgebotsmonats April eine gute 2+ (12 Pkt.) vergeben.

55_Hohentanner Hell-Bewertung

Für weitere Infos rund um die Hohentanner Schlossbrauerei siehe http://www.hohenthanner.de/brauerei/unsere-philosophie.php, zum Schnaklbier-Bus auf http://www.hohenthanner.de/schnaklbier.php und das aktuelle Bierblattl gibt´s unter http://www.hohenthanner.de/media/Aktuelles/Bierblattl/Hohenthanner_Bierblatt_01_2016.pdf.

Prost Reinheitsgebot!


Veröffentlicht28. April 2016 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension