65. Allgäuer Büble-Bier Bayrisch Hell
Nach unserem Ostsee-Urlaub geht es an dieser Stelle weiter mit einer kleinen aber feinen Reihe heller Biere aus Süddeutschland.
Auf vielfachem Wunsch aus der Leserschaft beginne ich mit dem Hellen aus dem Allgäuer Brauhaus in Kempten. Während der Urspung des Brauereikonzerns zwar bis ins Jahr 1394 zurück reichen soll, beginnt die jüngere Geschichte mit der Gründung des Unternehmens aus den drei bis dato eigenständigen Brauereien der Aktienbrauerei Kempten, des Bürgerlichen Brauhauses und der Grünbaumbrauerei. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden schließlich alle verbliebenen Brauereien Kemptens aufgekauft. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Konzentrationsprozess mit der Fusion etlicher weiterer regionaler Brauereien fortgesetzt. Das nun zentralisierte Brauunternehmen gehört seit 2003 zu 90% zur Radeberger Gruppe. Neben dem Büble-Bier produziert das Unternehmen u.a auch die Marken Altenmünster, Teutsch und Fürstabt.
Das Büble-Bier soll in den 1950ern entstanden sein. Die genaue Entstehungsgeschichte wird dabei nicht überliefert. Der Name leitet sich davon ab, dass zu dieser Zeit die Flaschenabfüllung noch nicht üblich war, sodass oftmals die Kinder zum Bierholen geschickt wurden. Diese nahmen dann kleinere Fässer mit nach Hause, wo das Bier gezapft werden konnte.
Da ich bereits mit den Weißbier und Export vom Allgäuer Brauhaus das Vergnügen hatte, bin ich frohen Mutes auch hier auf ein hochwertiges Bier zu treffen – auch trotz der sehr industrialisierten Produktion…
Steckbrief
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken
Wie jede Bügelflasche, hat auch diese es schwer bei mir. Da ich nunmal auf Kronkorken stehe wird es hier keine Top-Bewertung geben. Ansonsten wurde hier relativ viel richtig gemacht. Auch wenn es wie so oft auch hier an einigen hilfreichen Informationen fehlt.
- Aussehen
„Allgäuer Büble Bayrisch Hell verfügt über einen goldhellen Glanz. Seine sehr reine, leuchtende Klarheit umspielt ein dezent moussierendes Perlenspiel als Zeichen besonderer Spritzigkeit. Eine kompakte, schön gleichmäßige Schaumkrone rundet Allgäuer Büble Bayrisch Hell ab.“
… lautet die hausinterne Vorgabe. Die angepriesene Schaumkrone kann ich leider nicht bestätigen, sonst ist das äußere Erscheinungsbild einem Hellen würdig.
- Geruch
Auch hier wie für eine Helles üblich der deutliche Malzeinschlag. Neben der Süße ist aber auch eine schöne Getreidenote zu riechen.
- Geschmack
„Im Antrunk entwickelt sich zunächst eine angenehm weiche Hopfenbittere, gefolgt von einem bekömmlichen, fein prickelnden und zugleich sehr schlanken, milden Körper. Perfekte Harmonie im belebenden Ausklang zeichnet Allgäuer Büble Bayrisch Hell nachhaltig aus.“
In der Tat ist das helle Büble für ein solches recht würzig und hopfenbetont. Das beeinflusst zum Glück nicht die allgemeine Süffigkeit. Auch den milden Körper kann ich grundsätzlich bestätigen. Besonders die hohe Spritzigkeit gefällt mir. Leider ist es im Abgang recht blass.
- Fazit
Ohne eigentlich zu kritisch wirken zu wollen, muss ich dem Bayrisch Hell einige Punkte Abzug geben. Als Bier selbst ist relativ wenig einzuwenden, sieht man von der doch leicht schmeckbaren Industrienote ab. Allerdings ist es mir für ein Helles zu würzig und wenig ausbalanciert. Will man jedoch genau dieses haben, da man weder mit Pils oder Export noch mit dem Hellen etwas anfangen kann, dann ist es wärmstens zu empfehlen. Für mich und für heute gibt aber „nur“ 10 Pkt. (2).
Für weitere Infos zum Bier siehe http://www.allgaeuer-brauhaus.de/bueble-bier/?beer=bayrisch-hell.
Prost!