66. Schwaben Bräu-Das Helle
Das zweite Helle in Reihe führt uns ins Schwabenland. Genauer gesagt in den Stuttgarter Stadtteil Vaihingen. Dort wird seit mindestens 1878 Bier gebraut. Damals war Vaihingen noch eigenständig und das Schwaben-Bräu hieß noch Bier-Brauerei Robert Leicht. Seitdem hat sich einiges getan. Während die ersten Jahrzehnte des Unternehmens recht entspannt dahin gingen, waren die letzten 20 Jahre von einigen Umbrüchen geprägt. Erst schloss man sich 1996 mit der Dinkelacker Brauerei zur Dinkelacker-Schwaben Bräu AG zusammen. 2003 erfolgte dann die Übernahme des Bier-Riesen InBev, da sich die Brauerei inzwischen in den Händen von Spaten-Franziskaner Bräu befand. Interessanterweise konnte man sich aber wieder aus den Fängen der Biergroßmacht befreien und wurde 2007 wieder eigenständig, indem Wolfgang Dinkelacker das Unternehmen aus dem InBev-Konzern herauskaufte. Heute stellt die Dinkelacker-Schwaben Bräu Biergemeinschaft eines von drei Brauereifestzelte auf der Canstatter Wasn, dem zweitgrößten Volksfest Deutschlands. Übrigens war Schwaben Bräu mit 1897 die erste Brauerei, die ihr Bier in LKW vertrieb.
Ob das Bier auch ein derartiges Hin-und-Her bietet werde ich gleich rausfinden. Die Beschreibung lässt schon mal Paradoxes vermuten:
„Darauf haben Bierliebhaber in unserer Region gewartet: ein süffig-vollmundiges Bier von ansprechender hellgoldener Farbe…“
Steckbrief
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken
Auch hier kann es aufgrund der Bügelflasche natürlich keine Bestwertung geben. Auch der Schriftzug“süffig vollmundig“ gibt durch sein inneres Paradoxon Abzüge. Ansonsten aber eigentlich eine recht ansehnliche, wenn auch verspielte Flasche.
- Aussehen
Für ein Helles schon recht hell und klar. Und auch hier eine leider etwas enttäuschende Schaumbildung.
- Geruch
Klar sticht der malzige Geruch hervor. Allerdings macht mich eine merkwürdige Hopfennote stutzig, die prinzipiell nach Zitrusfrüchten riechen soll, allerdings eher dem Geruch von Spüli nah kommt.
- Geschmack
Zum Glück setzt sich das nicht beim Geschmack fort. Dieser ist trocken malzig, recht süffig, leicht würzig und ein wenig gehopft. Bei einem angenehmen Prickelfaktor bleibt eine ganz leicht herbe Note im Abgang erhalten.
- Fazit
Auch wenn Das Helle im Geschmack eigentlich überzeugen kann, gibt es bei Geruch und Präsentation Abzüge, die keine gute Bewertung mehr zulassen. Insbesondere das süffig vollmunidge Missverständnis zeugt nicht gerade von Professionalität. Trotzdem sollten die 9 Pkt. (3+) durchaus akzeptabel sein.
Für weitere Infos zum Bier siehe https://www.schwabenbraeu.de/sortiment/.
Prost!