83. Warsteiner Braumeister Edition
Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen die großen „Fernseh“-Biere vom Bierjubiläum auszuschließen, aber drei Biere haben dann doch mein Interesse geweckt – insbesondere, wenn sie einen Bezug zum Bierjubiläum haben.
Den Anfang macht das Jubiläumsbier der Edition Braumeister aus dem Hause Warstein im Sauerland. Früher einmal die größte Brauerei Deutschlands, rangiert die Warsteiner-Gruppe immerhin noch auf Rang 7. Bei einem Gesamtausstoß von etwa 4 Mio. hl entfallen 2,3 Mio. hl auf die Marke Warsteiner. Eine Besonderheit der Brauerei ist sicherlich die Tatsache, dass sie von einer 38-jährigen Frau geführt wird. Und zwar der Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkelin des Firmengründers Antonius Cramer.
Laut ratebeer handelt es beim Braumeister um ein Wiener Amber Lager, welches mit hellen und dunklen Gerstenmalze eingebraut wird. Der Name ist – wie zu vermuten war – dem ersten urkundlich erwähnten Braumeisters Fritz Peters gewidmet:
„Ein Bier zu Ehren des Reinheitsgebotes und
unseres 1. beurkundeten Braumeisters.
Der heute selten gewordene Vorgang der Kalthopfung verleiht unserer naturtrüben Bierspezialität seinen wunderbar fruchtigen Geschmack.
Die Kombination aus ausgewählten Spezialmalzen und Hallertauer Aromahopfen („Tradition“ & „Cascade“) ergeben ein vollmündig süffiges Bier mit einer intensiven Bernsteinfarbe.“
(…vollmündig süffig – jaja…)
Steckbrief
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken
Also ich muss zugeben, dass ich wirklich sehr positiv überrascht bin. Bis auf die Darstellung des Braumeisters, welche sicher nicht jedermanns Sache ist, kann ich am Äußeren kaum etwas kritisieren. Selbst die so oft vermissten Infos fehlen diesmal nicht.
- Aussehen
Ein orangenfarbiges Bernstein mit Trübung und mäßiger Schaumbildung.
- Geruch
Hier fängt es nun an spannend zu werden. Denn ein derart süßlich-malziger Geruch ist mir bisher noch nicht unter die Nase gekommen. Dabei ist jedoch keine Karamellnote erkennbar, sondern eher eine leichte trockene Fruchtnote, welche u.U. von der Kalthopfung stammt.
- Geschmack
Auch geschmacklich setzt sich die Überraschung fort. Wohl durch die Kombination aus hellem und dunklem Malz sowie der dazu kommenden Kalthopfung wird ein gar nicht mal so schlechter Geschmackseindruck erzeugt. Süßlich-malzig mit einer leichten Hopfenbittere und einem trockenen Abgang bei recht dumpfer Resenz, ist hier etwas zu schmecken, was mein Amateur-Gaumen nicht einordnen kann.
- Fazit
„Damit hätte ich nicht gerechnet“ könnte man das Ganze zusammenfassen. Ein in der Tat spannendes Bier. Durch die Verknüpfung aus Kalthopfung (ohne Verwendung eines dominaten Hopfens) sowie hellem und dunklem Malz entsteht ein ganz neuer Geschmack. Und das obwohl das Bier doch nach einem altertümlichen Rezept hergestellt ist. Dass es nicht zur Bestnote gereicht hat liegt in der Hauptsache an meinem nicht ganz runden Gesamteindruck. Nichtsdestotrotz starke 13 Pkt. (1-) für die Braumeister Edition.
Weitere Infos zum Bier unter: http://www.warsteiner.de/unser-bier/braumeister/.
Prost!