Breznak Schwarzbier | Störtebecker Schwarzbier | Guiness Draught | Guiness Foreign Extra Stout | Inselbrauerei Baltic-Stout | Ale Mania Bonner Wieß | Mikkeller Milk Stout | Sharp´s Wolf Rock Red IPA
Am heiligen deutschen Nationalfeiertag ging es in die 10. Verköstigungsrunde in der Brühler Eule in diesem Jubiläumsjahr. Passendes Thema zur Wiedervereinigungsfeier waren schwarze Biere – sind diese schließlich das Aushängeschild mittel-ost-deutscher Braukunst. Dabei ging Biersommelier Markus nicht nur explizit auf Schwarzbiere, sondern auch weitere schwarze Biere ein. Als schwarzes Bier kann dabei jedes Bier von mindestens etwa 50 °L (Grad Lovibond)gemäß European Brewery Convention gelten. Die Farbe wird (neben Zuckercouleur) vor allem durch stärker gedarrtes oder geröstetes Malz hervorgerufen. Auch spezielles dunkleres oder schlicht die Verwendung von mehr Malz können Einfluss auf die Bierfarbe haben. Dabei sind schwarze Biere nicht automatisch vollmundiger oder alkoholhaltiger. Das deutsche Schwarzbier hat im Übrigen seinen Ursprung im heutigen Thüringen und südwestlichen Niedersachsen.
Den Start des Abends machte allerdings ein tschechischer Vertreter: Das Breznak Schwarzbier (siehe 47.):
Das zweite Bier kam dann nun auch aus Deutschland- genauer gesagt aus der 2011 gegründeten Störtebecker Braumanufaktur (siehe auch 31.):
Mein Eindruck:
– Geruch: röstmalzig, Kaffee, trocken
– Geschmack: gehaltvoll, Kaffee, leicht süß, weich
Fürs nächste Bier ging es dann wieder ins Ausland. Diesmal aber auf die grüne Insel Irland:
Dabei gab es das Bier ausnahmsweise aus der einzigartigen Guinness-Dose. Diese ist deshalb so interessant, da sie eine Kugel (ein sog. Floating Widget) enthält, welche mittels Stickstoff bei Öffnen der Dose den guinness-typischen feinporigen, üppigen und stabilen Schaum entstehen lässt.
Mein Eindruck:
– Geruch: kaum vorhanden, frisch, leicht röstig
– Geschmack: klar, wässrig, leicht
Direkt im Anschluss und sozusagen fast im Direktvergleich folgte ein weiteres Mitglied aus der großen Guinness-Familie:
Wie auf der Karte zu erkennen handelt es sich hierbei um ein authentisches afrikanisches Guinness, welches aus Nigeria importiert wurde. Dabei muss erläutert werden, dass vom Gesamtausstoß von Guinness weltweit ca. 40% auf den afrikanischen Kontinent entfallen. Das heißt, dass nicht nur das Bier dorthin exportiert wird, sondern es vor Ort in Afrika produziert wird. Lediglich der Guinness-prägende Hefe-Stamm wird aus Irland importiert. Und aufgrund einer großen nigerianischen Bevölkerungsgruppe in London, wird das in Afrika gebraute Guinness tatsächlich auch nach Europa exportiert. Im Gegensatz zum irischen Produkt werden in den afrikanischen Versionen übrigens auch Weizen- und Hirsemalze verwendet.
Mein Eindruck:
– Geruch: sauer, bitter, frisch, malzig
– Geschmack: bitter, süß-sauer, leicht fruchtig, leicht holzig
Zum Abschluss der offiziellen Verköstigung ging es dann wieder zurück in die Heimat:
Wie zu sehen, handelt es sich dabei und eine noch sehr junge Brauerei aus Rügen. Besonderheit des Bieres ist neben der Verwendung von Hafermalz auch die Zusetzung von Traubenzucker.
Mein Eindruck:
– Geruch: frisch-fruchtig, leicht malzig
– Geschmack: bitter-süß, blumig, würzig
Meine persönliche Gesamtwertung der Biere sieht dann so aus:
Markus und ich teilten uns dann noch folgendes Biere aus der mehr als reichhaltigen Auswahl der Eule:
- Ale Mania Bonner Wieß:
– wahres Bonner Lokalbier und klarer Kandidat für meine „Hall of Fame“
– insgesamt sehr spritzig, hell, wenig gehopft, mehr Gersten- als Weizenmalznoten und nicht sehr süffig
– obergärig, 12°P, 4,5%
– http://www.ale-mania.de/
- Mikkeller Milk Stout:
– vom weltweit größten Gipsy-Brauer aus im dänischen Kastrup
– wird im belgischen Lochristi-Hijfte bei De Proef gebraut
– Verwendung finden hier Laktosekulturen, welche dem Bier zugesetzt werden und von der Hefe nicht vergoren werden
– insgesamt relativ süß, leicht röstig und malzig und im Abgang wirklich sehr lecker milchig und süffig
– obergärig, 6%
– http://mikkeller.dk/
- Sharp´s Wolf Rock Red IPA
– aus der 1994 gegründeten Brauerei im englischen Rock in Cornwall
– insgesamt trocken-malzig, blumig-waldig, bitter-fruchtig-süß und unscheinbar süffig
– obergärig, 4,8%
– http://mikkeller.dk/
Beim Schreiben dieser Zeilen hat mich im Übrigen das Bio-Reisbier (untergärig, 4,3%, Zutaten: Reissirup und Hopfen) aus dem Hause Liebhart (Gründung 2003 aus Detmold) begleitet, welches ich mir noch mit nach Hause genommen hatte. Gleichzeitig ist es auch eine Premiere, da es das bis dato erste Reisbier des Bierjubiläums ist. Geruchlich tatsächlich sehr reis-ähnlich und säuerlich. Geschmacklich trocken-süßlich, wässrig, prickelnd und leicht fruchtig.
Mit voller Vorfreude auf die kommenden Verköstigungen – von denen ich selbstverständlich wieder berichten werde – verabschiede ich mich in den Abend.
Weitere Informationen zur Eule, zu den Aktionen und zum Biersommelier Markus Weick unter: http://wordpress.99biere.de/