November 26 2016

123. Riedenburger Dolden Dark

Auch wenn ich das schon des Öfteren geschrieben habe, aber diesmal habe ich wieder mal ein wirklich besonderes Bier zu erwarten. Denn das Dolden Dark kommt aus einer – wie ich finde – sehr vorbildlichen Brauerei. Das Riedenburger Brauhaus, zwischen Regensburg und Ingolstadt an der Altmühl (welche gleichzeitig den Donau-Main-Kanal bildet) gelegen, braut man neben den bayrischen Klassikern auch seit neuestem auch sog. Craft-Biere. Den Dolden (Sommer) Sud durfte ich ja schon probieren – darüber hinaus gibt es aber noch sehr interessante weitere Urkorn-Biere aus Emmer, Einkorn oder – und das ist im wahrsten Sinne des Wortes hervorragend – Hirse. Zudem braut die 1866 gegründete Brauerei noch für die Benediktinerabtei Plankstetten, woher auch das Gerstenmalz bezogen wird. Die jährlich ausgestoßenen 20.000 hl werden gesamthaft in Bioland-Öko-Qualität produziert. Riedenburger sind dabei Vorreiter, denn bei der vollständigen Umstellung auf Bio-Produktion 1994 war man die erste Brauerei Bayerns, die dies ganzheitlich getan hat. Wer übrigens Schwierigkeiten hat Riedenburger Biere zu kaufen, könnte im Online-Shop stöbern, wo sogar Einzelflaschen verkauft werden, was auch eine Besonderheit unter deutschen Brauereien ist. Die Brauerei, die Geschichte und Moderne miteinander zu verbinden versucht, orientiert ihre nachhaltige Unternehmensphilosophie dabei nach eigenen Aussagen an diesen Grundsätzen:

  • verantwortlicher Umgang mit den Ressourcen der Natur
  • konsequenter Umweltschutz
  • Vorrangigkeit regionaler Kreisläufe
  • Beitrag zum Erhalt klein-bäuerlicher Strukturen
  • handwerkliche und möglichst naturnahe Herstellung
  • Vollwertigkeit des Produkts Bier als Genuss- und Lebensmittel

Ich bin frohen Mutes, dass sich dies auch im Bier niederschlägt…

„Wenn die Sonne unterging und der Mond sich in der dunklen See spiegelte, beendeten die schwer schufftenden Hafenarbeiter in London des 18. Jh. ihren Tag mit einem Porter. In Hafenkneipen und Spielunken floss das tiefschwarze Bier in rauen Mengen. Unsere Hommage an diese schwer arbeitende Zunft ist ein vollmundiges Porter. Stärker als sein Vorfahre, dafür samtig weich im Geschmack mit einem Hauch cremigen Kaffees und Schokolade. Und dank der ausgewählten Malze vom historischen Emmer und gerösteter Sommergerste herrlich malzig. Perfekt für jeden Feierabend!“

Steckbrief

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken

Wahrlich ein tolles Äußeres, dem nur noch die Infos zu den verwendeten Hopfen-Sorten fehlen.

  • Aussehen

Tiefschwarz, trüb und eine feinporige aber mäßige Schaumbildung.

  • Geruch

Sehr sehr stark röstmalzig mit Noten von Schokolade und Kaffee.

  • Geschmack

Ähnlich röstig, wie im Geruch, aber weniger süß als erwartet. Dafür malziger und weicher. Auch der Kaffee kommt hier stärker raus als die Schokolade. Insgesamt ein geringer Körper mit matter Frische. Der Abgang bleibt recht unauffällig und trocken.

  • Fazit

Wer solche dunklen röstmalzigen Porter mag, für den ist der Dolden Dark vermutlich genau das Richtige. Auch mich hat er recht gut überzeugt, auch wenn man davon sicherlich nicht mehr als ein zwei hintereinander trinken kann. Aufgrund Top-Noten in fast allen Bereichen ergibt es in Summe starke 13 Pkt. (1-).

Weitere Infos zum Bier unter: http://www.riedenburger.de/startseite/biere/riedenburger-biere/unsere-dolden-biere/dolden-dark.html.

Prost!

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Veröffentlicht26. November 2016 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension