Mai 30 2017

194. TUM Weihenstephan Pale Ale

Heute und hoffentlich die kommenden Abende möchte ich mich den Bieren aus meiner Bierhandwerk-Bestellung widmen. Den Anfang macht dabei ein wirklich besonderes Bier. Besonders deshalb, weil es aus keiner regulären Brauerei kommt, sondern aus der einzig mir bekannten deutschen „Forschungsbrauerei“ stammt. Diese entstammt der offiziell ältesten Brauerei Deutschlands und der Welt aus Weihenstephan und ist der Technischen Universität München angegliedert. Diese bietet neben dem klassischen Brauer-Diplom auch technischere Studiengänge wie Brau- und Getränketechnologie oder Technologie und Biotechnologie der Lebensmittel an. Außerdem beschäftigen sich noch diverse Arbeitsgruppen in der Forschung mit Themen wie Getränke- und Getreidebiotechnologie, Getreidetechnologie und -verfahrenstechnik oder Rohstofforientierte Brau- und Getränketechnologie. Neben der klassischen Lehre bietet die Forschungsbrauerei noch einige interessante Weiterbildungsangebote an. So gibt es Workshops z.B. zu Sensorik oder einen Brauer-Cursus – alles selbstverständlich mit TUM-Zertifikat. Eine Institution also, die eminent wichtig für Brauwirtschaft aber auch Hobbybrauer zu sein scheint, ist doch die Welt der Biere bisher wissenschaftlich recht dezentral und unkoordiniert behandelt worden.

Gerade als Akademiker (mit Niveau) bin ich deshalb umso mehr gespannt, wie sich nun ein wissenschaftliches Bier präsentiert.

„Das Pale Ale „WPA“ aus Weihenstephan ist ein von der Forschungsbrauerei Weihenstephan entwickeltes Bier.
verwendetes Malz: Pilsner; Münchner Typ II; Carahell
verwendete Hopfensorten: Taurus; Hersbrucker; Mittelfrüh; Tradition [100 % Hallertauer Hopfen]
IBU 49.“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Pale Ale
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . .  14.3°P
Alkoholgehalt. . . . . .
6,3%
Herkunft. . . . . . . . . . . Freising
Erscheinungsjahr. . .
2016

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________13
  • Geschmack:__________________13
Fazit

Olfaktorisch: Erst klare Fruchtnoten von Ananas, Maracuja, Mango und Papaya, dann ein Mix aus leichten Aromen von Gras und bitterem Karamalz
Gustatorisch: Weniger Fruchtigkeit als vermutet. Eher fruchtig-bitter, leicht grasig mit unterschwelliger dunkler Malzigkeit. Ansonsten recht süß und süß-bitter im Abgang. Bei mittlerem Körper eher gering spritzig.
VAGO*: Ein wahrlich überraschendes Pale Ale, das wirklich malziger und vollmundiger ist als viele reguläre Biere des Stils. Hier hat sich die Forschung gelohnt und ein Alleinstellungsmerkmal hervorgebracht. Auch wenn die Biere der TUM selbstverständlich nicht ausschließlich aus Absatzgründen gebraut werden und somit nicht Eingang in den „Massenmarkt“ finden werden. Dennoch oder gerade deshalb wohl verdiente 13 Pkt (1-).

Weitere Infos zur Forschungsbrauerei unter: https://www.tum.de/studium/studinews/ausgabe-052011/show-052011/article/30531/, http://lbgt.wzw.tum.de/index.php?id=5 & http://lbgt.wzw.tum.de/index.php?id=133#c143.

Prost!

*Visuell, Auditiv, Gustatorisch & Olfaktorisch

 


Veröffentlicht30. Mai 2017 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension