Mai 31 2017

195. Störtebeker Arktik Ale

Nach dem gestrigen wissenschaftlichen Teil geht es heute wieder in die freie Wirtschaft. Genauer zu einer Wirtschaft, die zu eine der größten Biermarken der Bierneuzeit zählt. Die Störtebeker Braumanufaktur – hervorgegangen aus der Stralsunder Brauerei – ist im Bereich klassisch (nord-)deutsche Biere eine der führenden neuen Handwerksmarken. Sie bedient nicht nur die klassisch deutschen Bierstile von Pils über Schwarzbier bis Hefeweizen, sondern auch eher nordisch-hansische Ales oder Porters. Zudem wird unter Leitung des gelernter Brauer und Diplom-Biersommeliers Christoph Puttnies etwas experimentiert (siehe Roggen-Weizen, Scotch-Ale oder auch das Glühbier) .

„Der englische Bierstil „Ale“ bezeichnete ursprünglich ein ungehopftes Bier. Zu Zeiten der Hanse wurde der Hopfen in England eingeführt und es entstanden die heute bekannten englischen Ales, die vor allem für Ihre starke Hopfung und lange Haltbarkeit berühmt sind.“

„Das Arktik-Ale basiert auf dem Atlantik-Ale und überzeugt durch eine sehr kräftige Hopfenaromatik und Herbe. Die zusätzliche Kalthopfung mit den Sorten Lemondrop und Simcoe sorgt für einen fruchtigen Duft nach Ananas, Zitrusfrüchten und dunklen Beeren, kombiniert mit einer leichten harzigen Note.“

Neben Lemondrop und Simcoe sind bereits im Atlantik-Ale die Hopfensorten Tradition, Perle, Cascade, Amarillo und Citra vorhanden und verbinden sich mit Münchner-, Distilling-, Pilsener- und Weizenmalz.
Bei ratebeer.com zählt das Arktik-Ale kurz nach Einführung schon zu den TOP 50 Eisböcken. Mal schauen, ob sich das nun auch hier bestätigt.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Eisbock (Pale Ale)
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Weizenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . .
8,5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Stralsund
Erscheinungsjahr. . .
2016

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________12
  • Geschmack:__________________13
Fazit

Geruch: Volle Fruchtigkeit aus gelben Früchten wie Ananas oder einem Zitrus-Mix plus eine trockene Grasigkeit und matte Süße.
Geschmack: Sehr intensiv fruchtig-malzig-süß. Im Verlauf ansteigende Bitterkeit und Alkoholaroma. Ein sehr interessanter trocken-bitterer und fruchtiger Abgang. Ansonsten insgesamt wenig spritzig, leicht ölig und mit einem satten Körper.
Alles in allem also ein wirklich interessanter Eisbock, der auch aufgrund der Pale Ale-Basis sicherlich schon ein Alleinstellungsmerkmal ist. Besonders die ersten Eindrücke auf der Zunge sind schon überraschend kreativ. Im Verlaufe verschwimmt diese Wahrnehmung zwar etwas unter den typisch bockigen Eigenschaften, allerdings kann ein hohes Niveau gehalten werden. Die Mühen von Hr. Puttnies haben sich also gelohnt: 12,5 Pkt. (2++).

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.stoertebeker.com/de_de/arktik-ale/.

Prost!


Veröffentlicht31. Mai 2017 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension