Juli 31 2017

Blogbier, die XVI.

Am vergangenen Wochenende bin ich nicht nur geographisch rum gekommen, sondern habe mit Feunden wieder einmal die Welt der Biere weiterentdeckt. Folgende haben es diesmal in die Auswahl geschafft:

  • Riegele IPA Liberis 2+3:
    – <0,4%; obergärig
    – alkoholfreies IPA aus der Augsburger Braumanufaktur (seit diesem Sommer im Aufgebot)
    – hat sogar meiner Frau gut geschmeckt
    http://www.riegele.de/de/biere/brauspezialitaeten/ipa-liberis-2-3/
  • Oedipus Swingers:
    – 4%; obergärig
    – Gose  aus Amsterdam (2015 eingeführt) mit Seesalz sowie Orangen- & Limettenschalen
    – schon sehr sehr sauer und salzig
    – im Rahmen der Jahresreihe „Alternative Getreide & weitere natürliche Zutaten“
    http://oedipus.com/beer/swingers/
  • Steamworks White Angel IPA:
    – 15.2°P: 6,9%; obergärig
    – IPA mit Orangenschalen & Koriandersamen von der Kanadischen Brauerei aus Vancouver
    – zwar nicht das Beste aber immer noch ein recht gutes Ale aus meiner kanadischen Lieblingsbrauerei
    https://www.steamworks.eu/white-angel-ipa-12x-flasche-330ml/a-178/
  • Spencer Trappist:
    – 6,5%; obergärig
    – aus der ersten und einzigen Trappisten-Brauerei der USA in Massachusets
    – in 1950 gegründet wird es von den Mönchen der St. Joseph´s Abbey gebraut
    – dort wird u.a. auch ein „Feierabendbier“ hergestellt
    http://www.spencerbrewery.com/index.php/our-beers/spencer-trappist-ale
  • Baladin Isaac:
    – 12.7°P; 5%; obergärig
    – Bière blanche (dt. Weißbier) aus dem der 1986 im italienischen Piozzo (Piemont) gegründeten Brauerei, die auch historische Urbiere nachbraut
    – ebenfalls mit Orange und Koriander
    – noch mäßig sauer und erfrischend
    http://www.baladin.it/en/productdisplay/isaac
  • Straffe Hendrik Tripel:
    – 19.5°P; 9%; obergärig
    – aus der 1981 im wallonischen Brügge gegründeten Brauerei
    – schön malzig süß und wie gewohnt wenig alkoholaromatisch, wie bei diesen Umdrehung zuerwarten
    http://www.straffehendrik.be/en/het-bier/tripel
  • Austmann Miss Saison:
    – 6%, untergärig
    – seit 2014 aus dem norwegischen Trondheim
    – mit Keffernlimettenblättern und Zitronengras
    – herrlich erfirschend fruchtig
    http://www.austmann.no/
  • Brewdog Kingpin:
    – 4,7%; untergärig
    – 21st Century Lager vom schottischen Craft-Bier-„Riesen“ (aus Ellon)
    – das wohl ausdrucksloseste Bier, das ich je von Brewdog getrunken habe
    https://www.brewdog.com/beer/headliners/kingpin
  • Watt´n Bier:
    – 4,8%; untergärig
    – Pilsener von der Küsten-Brauerei zu Werdum an der Ostfriesischen Nordseeküste
    http://www.werdumerhof.de/brauerei-wattn-bier/startseite.html
  • Himburg’s Braukunstkeller Bavarian:
    – 12°P; 5,3%; untergärig
    – kaltgehopftes Lager aus der bekannten Münchner Handwerksbrauerei
    – guter Einstieg für Craft-Bier-Neulinge
    https://www.himburgs.com/bavarian
  • Westerwald Bräu:
    – 12.3°P; 5,2%; untergärig
    – Kellerbier von der reaktivierten Westerwald-Brauerei H. Schneider aus Hachenburg
    – seit 2014 neue Marke der fürs Hachenburger Pils bekannten Brauerei
    – Erfinder des „Hopfomaten“, einer Zapfanlage, die Becher vom Boden aus befüllt
    – im Rahmen der „Hopfenbauer-Aktion“ will man mit vom Kunden selbst angebauten Hopfen Bier brauen
    https://www.westerwald-braeu.de/
  • Starnberger Spezial:
    – 5,5%; untergärig
    – Kellerbier aus der 2015 gegründeten Starnberger Brauerei in Berg
    – schön karamell-malzig und süffig
    http://starnberger-brauhaus.de/gaumenfreuden
  • Bitburger 1817:
    – 11.9°P; 5%; untergärig
    – Kellerpils zum 200-jährigen Geburtstag der größten Fassbier-Brauerei Deutschlands
    – erstes direktes Bier des deutschen Brau-Riesen fürs Bierjubiläum
    – trotz ihrer Größe und Einfältigkeit muss man zumindest zu Gute halten, dass Bitburger bis heute in keiner größeren Braugruppe organisiert ist
    – schmeckt erheblich besser als das Standard-Pils
    https://www.bitburger.de/produkte-qualitaet/1817/
  • Störtebeker Pilsener:
    – 11.3°P; 4,9%; untergärig
    – aus der inzwischen deutschlandweit bekannten Braumanufaktur in Stralsund
    – nach und nach füllt sich meine Störtebeker-Liste
    https://www.stoertebeker.com/de_de/stoertebeker-pilsener-bier.html
  • Sierra Nevada Sidecar:
    – 13.6°P; 5,3%; obergärig
    – Orange Pale Ale aus der kalifornischen Brauerei in Chico (USA) (Einführung 2016)
    – da mit natürlichen Orangenaromen nicht sehr authentisch und wenig ausdrucksstark
    http://www.sierranevada.com/beer/year-round/sidecar
  • Rittmayer Summer 69:
    – 6,9%; obergärig
    – Weizen-Ale-Spezialität aus der Brauerei Rittmayer in Hallerndorf in Franken (2015 eingeführt)
    – leckerer Kompromiss aus süßlichem Karamalz und fruchtigem Hopfen
    http://www.rittmayer.de/brauerei/kraftbier/
  • Waldhaus Sommerbier:
    – 2,9%; untergärig
    – 40% alkohol- und kalorienreduzierte Variante des Diplom-Pils von der privaten Waldhaus-Brauerei im Schwarzwald
    – leider auch geschmacklich etwas fad, aber zumindest mit einer gewissen hopfigen Herbe & Fruchtigkeit
    http://www.waldhaus-bier.com/bierspezialitaeten/sommer-bier/
  • Beura Schwarzbier:
    – 13.5°P; 4,9%; untergräig
    – aus der ersten letztes Jahr gegründeten Craft-Bier-Brauerei Osnabrücks
    – der Name leitet sich vom germanischen Begriff für Bier ab
    – recht Bierstil-typisch ohne experimentelle Züge
    – zum Kellerbier an dieser Stelle demnächst mehr
    http://www.beura.de/
  • Banks:
    – 4,7%; untergärig
    – Caribbean Lager aus Lodge-Road / Christchurch auf Barbados
    – das seit 1955/61 größte & bekannteste Bier der Insel schmeckt erwartbar vielsagend
    – mit Maissirup gebraut
    – noch vom Bierbörsen-Bestand
    http://www.banksbeer.com/ourbeer

Vielen Dank nochmals auch auf diesem Wege an Matthias für die tolle Bewirtung sowie an Sabrina & René für die wie immer herausragende Gastfreundschaft. Mit Freunden trinkt man eben gerne ein gutes Bier.

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Juli 26 2017

Bierfest Osnabrück 2017

Neben der Bierbörse in Bonn stand letztes Wochenende auch parallel das vierte Bierfest in Osnabrück an. Dahinter steckt das gleiche Konzept wechselnder Städte als Ausrichter eines im Jahresverlauf wandernden Bierfestes. Bei ca. 250 Bieren und 24 Ausstellern zwar quantitativ kleiner als diese, dafür mit etwas mehr Qualität im Bierfass. So gab es weniger von den großen Biermarken und deutlich mehr Auswahl an kreativen Handwerksbieren. Neben Münsteraner Regionalbier, diversen deutschen Bierklassikern, einen italienischen, afrikanischen und osteuropäischen Stand sowie dem ein oder anderen Craft-Brewer gab es erfreulicherweise auch den längsten Craft-Bier-Tresen Osnabrücks mit vielen unterschiedlichen teils auch mir unbekannten Bieren an insgesamt knapp 40 Zapfhähnen. Noch vor Bierjubiläum-Zeiten war ich bereits beim 2. Bierfest in meiner alten Studentenheimat Osnabrück. Der schon damalige gute Eindruck und die vielversprechende Bierauswahl waren also Grund genug dieser Stadt und meinen (Bier-)Freunden Alex und Nils endlich mal wieder einen Besuch abzustatten.

Hier eine kleine Überblicks-Impression vom Bierfest auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus und der Marienkirche:

Folgende Biere haben es  dabei in unsere Auswahl geschafft:

  • Finne Hell:
    – kalt gehopft; 4,9%; untergärig
    – aus der neuesten 2016 gegründeten Münsteraner Bio-Brauerei Finne
    – „charaktervoll, kreativ, individuell & nachhaltig“
    – klasse Bier
    http://www.finne-brauerei.de/biere/
  • Finne Pale Ale:
    – mit seltenen Hopfen versetzt, 6,1%; obergärig
    – aus der neuesten 2016 gegründeten Münsteraner Bio-Brauerei Finne
    – „charaktervoll, kreativ, individuell & nachhaltig“
    – perfekt für den Pale-Ale-Beginner
    http://www.finne-brauerei.de/biere/
  • Finne IPA:
    – 6,6%; obergärig
    – aus der neuesten 2016 gegründeten Münsteraner Bio-Brauerei Finne
    – „charaktervoll, kreativ, individuell & nachhaltig“
    – hopfig, würzig, fruchtig
    http://www.finne-brauerei.de/biere/

  • Zapfwerk Kaffee Pivo:
    – dunkles Lager mit Kaffee aus Tschechien leider ohne nähere Erläuterung oder Beschreibung
    – Geruch wie Eiskaffee, Geschmack nicht mehr so toll
  • Pivot Bernard Černá Lavina:
    – 5%; untergärig
    – Dunkel von der 1597 gegründeten Rodinný Pivovar Bernard aus Humpolec in der Tschechischen Republik
    – süffig nach Schokolade
    https://www.bernard.cz/en/beer/assortment/draught-beer/10.shtml
  • Zlatý Bažant ’73:
    – 4,5%; untergärig
    – Pilsner der 1964 gegründeten Brauerei Zlatý Bažant aus Hurbanovo – inzwischen jedoch von Heineken-Slowakei produziert
    – malziges Lager
    http://www.zlatybazant.sk/73

  • Red Church Brick Lane Lager:
    – 4,7%iges India Style Lager (untergärig) aus dem Londoner Stadtteil Bethnal Green
    – Gründung der Brauerei war 2011
    – malzig & hopfig-grasig zugleich
    http://www.redchurch.beer/
  • Red Church Great Eastern IPA:
    – 7,4%iges India Pale Ale (obergärig) aus dem Londoner Stadtteil Bethnal Green
    – Gründung der Brauerei war 2011
    – klassisches Maracuja-IPA
    http://www.redchurch.beer/

  • Windhoek Lager:
    – 4%; untergärig
    – die Brauerei Namibia Breweries Ltd. wurde 1920 von Carl List & Hermann Ohlthaver in Windhoek gegründet und firmierte zwischenzeitlich als South West Breweries
    – wohl bekanntestes Bier aus der ehemaligen deutschen Kolonie Namibia
    – „brewed according to the German Purity Law of 1516“
    – irgendwie nichtssagend
    http://www.nambrew.com/portfolio/windhoek-beer
  • Gulder Lager:
    – 5,2%; untergärig
    – seit 1970 durch die Nigerian Breweries PLC (Heineken-Gruppe) in Lagos gebraut
    – wie fast jedes Nigerianisches Bier mit einem Anteil Hirse (Sorghum) gebraut
    – leicht süß-sauer
    http://nbplc.com/brands.html#
  • Owusu Dark:
    – 6,5%; obergärig
    – „Voodoo“-Stout nach einen Rezept aus Benin (dem früheren Dahomey) – gebraut für das Haus der 131 Biere durch die belgische Brouwerij Strubbe
    – „Good for Love Makers“
    – leicht karamellig
    http://www.biershop-hamburg.de/Owusu-Dark

  • Murphy´s Irish Red:
    – 5%; obergärig
    – Brauerei ursprünglich 1856 im irischen Cork gegründet
    – das Bier wurde bei der Übernahme der Brauerei 1983 durch Heineken für den Export eingeführt, da Stouts in „Übersee“ nicht sehr beliebt waren
    – durch Heineken-Nederlands in Zoeterwoude produziert
    http://www.murphys.com/beer/murphys-irish-red/
  • Newcastle Brown Ale:
    – 4,7%; obergärig
    – seit 1927 durch die 1890 zusammengeschlossene Brauerei Newcastle Breweries Ltd. im englischen Newcastle upon Tyne gebraut
    – nach der Übernahme durch Heineken in 2008 nun gebraut in Tadcaster durch John Smiths (Heineken UK)
    – bis 2007 war die Marke eine geschützte geographische Angabe
    – Marktführer bei britischen Ales
    – schlechteres Braunes als das deutsche Pendant
    http://www.newcastlebrown.com

Und an der längsten Biertheke Osnabrücks standen dann abschließend noch diese Biere auf dem Programm:

  • A quick one while she´s waiting:
    – NEIPA (6%; obergärig)
    – von der dieses Jahr gegründeten Fürst Wiacek (Kuckucks-)Brauerei aus Berlin, aber gebraut in der Old Factory von Camba Bavaria in Gundelfingen
    – hinter der Marke stecken Lukasz Wiacek & Georg Fürst
    – Frucht-Cocktail aus Maracuja & Ananas, sehr lecker
    http://www.fuerstwiacek.com
  • Spree Coast IPA:
    – 17°P; 6,9%; obergärig
    – von Berlins erster Handwerks-Brauerei Lemke (gegründet noch in 1999)
    – normal südfruchtiger Eindruck
    https://shop.lemke.berlin/products/spreecoast-ipa-0-33l
  • Tropical Pale Ale:
    – American Pale Ale (5,9%; obergärig) von der Boulevard Brewing (gegründet 1989)aus Kansas City / Missouri (USA)
    – die Brauerei stellt auch ein Golden Ale in American Kölsch-Style her
    – würzig, leicht trocken und schön malzig
    https://www.boulevard.com/beerinfo/tropical-pale-ale/
  • 24/7:
    – India Style Lager/Helles (6,1%; untergärig)
    – von der dieses Jahr gegründeten Frau Gruber (Kuckucks-)Brauerei aus Augsburg, aber gebraut in der Old Factory von Camba Bavaria in Gundelfingen
    – hinter der Marke stecken Matthias Gruber & Enzo Frauenschuh – ersterer studierte Brauwesen in Weihenstephan, letzterer baute den Craft-Bier-Großhandel Liquid Hops auf
    – überdurchschnittlich fruchtig
    http://www.fraugruber-craftbrewing.com/
  • Trainingslager:
    – 12°P; 5%; untergärig
    – von der 2014 gegründeten Mashsee Brauerei vom Hannoveraner Maschsee
    – gebraut im Bürgerlichen Brauhaus Wiesen an der Grenze von Bayern und Hessen
    – würzig & saurer
    https://www.mashsee.de/startseite/
  • Even More Jesus:
    – Imperial Stout (12%; obergärig)
    – aus der Gipsy-Brauerei Evil-Twin in Brookly / New York (USA)
    – gebraut durch die Westbrook Brewing in Mount Pleasant / South Carolina (USA)
    – gegründet jedoch durch zwei Dänen in Hinnerup (Dänemark)
    – sehr lecker nach Kaffee und Schokolade
    http://www.eviltwin.dk/Even-More-Jesus

Nach diesem feucht-fröhlichen und vielfältigen Bier-Ausflug gab es schließlich noch zu Hause als Absacker folgende Bierspezialitäten:

  • Spar Pilsner:
    – 4,6%; untergärig
    – von Carlsberg in Kopenhagen (Dänemark) für die Supermarkt-Kette Spar hergestellt
    – Mitbringsel aus Alex‘ kürzliche Urlaubsreise
    – wie zu erwarten relativ geschmacks- und ausdrucksarm
    https://spar.dk/
  • Onkel Albert Roggen-Saison:
    – 12°P; 5,8; obergärig
    – aus dem 2014 gegründeten Düsseldorfer Hause Onkel
    – gebraut durch De Proef Brouwerij in Lochristi-Hijfte (Belgien)
    – eingebraut mit Roggenflocken nach dem Freiheitsgebot
    „ONKEL Albert ist ein klassisches Saison nach wallonischem Vorbild – hopfig, knochentrocken und würzig/pfeffrig im Geschmack.“
    – wirklich hervorragende Alternative zum Pils mit vielfältigen Aromen von Würze, Hopfen oder Gras mit Ambitionen auf einen diesjährigen Treppchenplatz im Bierjubiläum-Ranking
    http://mein-onkel.de/biere/onkel-albert/
  • Gruthaus Münsterländer Hanf:
    – Landbier (5,6%; obergärig)
    – seit 2016 aus der Münsteraner Gruthaus-Brauerei, die sich auf historische Biere und wirklich individuelle Bierspezialitäten fokussiert hat
    – so wurden bereits folgende wirklich herausragende Biere kreiert: Überwasser-Alt nach alten Münsteraner Rezept, Pumpernickel-Porter mit Schwarzbrot, natürlich das Grutbier ohne Hopfen und eine spontangärige Holunderblüten-Fassbrause mit Essig und Zitrone
    – gebraut in Belgien bei Anders mit Hafer & Hanfblüten aus Warendorf
    – in der Tat spannend grasig und heuartig
    http://www.gruthaus.de/biere/muensterlaender-hanf/

Fazit:
Insgesamt ist das Bierfest eine hervorragende Institution der deutschen Bier-Events. Gerade die vielen kleinen Brauereien und vergleichsweise unbekannten Biere zu entdecken machen einem Bierenthusiasten wie mir wirklich große Freunde. Zudem wird es durch ein jährlich etwas wechselndes Angebot nicht langweilig. Getrübt wird die Freude leider durch die etwas zu hohen Bierpreise und die nicht authentischen Biere einzelner ausländischer Stände, die in die Irre führen und wenig transparent sind. Darüber hinaus wäre ich auch erfreuter, wenn es auch mal im Westen der Republik ein solches Bierfest gäbe. Aber so bietet es zumindest immer einen guten Grund in die neue alte Heimat Osnabrück zu reisen. Da die Auswahl an Bieren selbstverständlich das trinkbare Maß eines Abends übersteigt, gibt es aber auch hier und da die Möglichkeit (zu überteuerten Preisen) die ein oder andere Flasche mitzunehmen.

Weitere Infos zum Bierfest auch unter: http://www.bierfeste-deutschland.de/osnabrueck/

Auf diesem Wege auch nochmals vielen herzlichen Dank an Katchen und Alex für die Kinderbetreuung und gastfreundliche Aufnahme.

Auf die weltweite Biervielfalt! Prost!

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Juli 24 2017

Bierbörse Bonn 2017

Letztes Wochenende lud Bonn wieder zur alljährlichen Bierbörse in den Rheinauen ein. Mit dabei auch diesmal über 700 Biere von über 80 Ausstellern. Auch wenn es sich hierbei um viele alte Bekannte eines jeden halbwegs gut sortierten Getränkemarktes handelt, waren auch diesmal wieder interessante weitere Brauereien vor Ort, die ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte. War es doch für mich und meinen Kollegen Matthias nur ein kurzer Fußmarsch vom Feierabend hinein ins Bier-Wochenende.

Hier eine kleine Überblicks-Impression:

Folgende Biere haben es in unsere Auswahl geschafft:

  • Palma Louca:
    – internationales Lager aus dem brasilianischen Jacareí (4,5%; untergärig)
    – leicht grasig und heuartiges sonst nichtssagendes Pilsener-Lager aus der Kategorie Heineken
    – mit Mais gebraut
    http://palmalouca.com.br/a-palma-louca/
  • Xingu Black:
    – 4,6%; untergärig
    – ebenfalls in Jacareí (Brasilien) durch FEMSA Cerveja Brasil gebraut
    – Marke wurde 1987 gegründet
    – „bestes Schwarzbier der Welt“
    – der Name von einer der ersten Craft-Marken Brasiliens leitet sich von einem Amazonas-Zufluss ab, wo bereits im 17. Jahrhundert schwarzes Bier von den Ureinwohnern aus Mais & Maniok gebraut wurde
    http://xingubeer.com/#beer

  • Platan Protivínský Granát:
    – 4,6%iges dunkles untergäriges Lager aus dem tschechischen Protivín
    – gegründet 1540 wird es nach Verstaatlichung und Verkauf von der Pivovary Lobkowicz hergestellt
    – dieser Bierstil hat in Tschechien einen eigenen Namen: Polotmavý
    – karamell-malzig-süß
    http://www.pivovar-protivin.cz/de/product/41-protivinsky-granat

  • Schinner Braunbier:
    – seltenes Braunbier aus der Privatbrauerei Schinner in Bayreuth (5,4%; untergärig)
    – die Brauerei geht zurück auf die 1860 gegründete Kommunbrauerei Bürgerbräu
    – röstig, trocken, grasig
    „Die Bierrarität „Original Braunbier“ wird weltweit nur von uns nach überlieferten Rezepten und ausschliesslich mit bestem bayerischen Malz und Hopfen traditonell eingebraut. Der Ursprung dieser Spezialität geht auf Bayerns Herzog Wilhelm V. zurück. Dieser ließ bereits 1590 auf Burg Trausnitz Braunbier für seinen Hofstaat brauen.“
    http://www.buergerbraeu-schinner.de/schinner.html

  • Stiegl Paracelsus Zwickl:
    – naturtrübe Bierspezialität (12°P; 5%; untergärig) aus der 1492 gegründeten Salzburger Brauerei
    – benannt nach dem Salzburger Arzt: „Bier ist eine wahrhaft göttliche Medizin!“
    – süffig, malzig, matt
    – mit dem Stiegl Gut Wildshut hat die Brauerei das erste Bier-Gut Österreichs gegründet, in dem auch Urgetreide angebaut und verarbeitet wird
    https://www.stiegl.at/de/biere/haupt-sortiment/stiegl-paracelsus-zwickl

Und aus dem Haus der 131 Biere gab es dann abschließend noch diese Biere:

  • Avilys Lithuanian Honey Beer:
    – Honig-Bier aus der litauischen Hauptstadt Kaunas (6%; untergärig)
    – unter Lizenz durch die Brouwerij Strubbe im belgischen Ichtigem gebraut
    – interessanterweise Witbier-ähnlich, süß-sauer
    http://avilys.lt/en/brewery-and-tours/
  • Phoenix:
    – Lager aus der größten Brauerei von Mauritius Phoenix Beverages in Vacoas-Phoenix
    – 1963 als Marke eingeführt
    – herb, trocken, wenig malzig
    http://phoenixbev.mu/index.php/en/phoenix-13
  • Polar Pilsener:
    – Lagerbier (4,5%) von der Cervecería Polar (gegründet 1941) in Caracas aus Venezuela
    – importiert aus Aruba & Curaçao durch die Florida Brewery in Auburndale (USA)
    – rel. geschmacksfrei, süffig, leicht grasig
    http://empresaspolar.com/negocios-y-marcas/cerveceria-polar/polar-pilsen
  • Red Horse:
    – dunkles Starkbier (6,9%) aus dem phillipinischen Mandaluyong (Manila)
    – 1982 von San Miguel eingeführt
    – gebraut mit Mais
    – alkohol-aromatisch, karamell-malzig
    http://redhorsebeer.com/index.php/rhb

Fazit:
Insgesamt ist die Bierbörse eine sehr gute Institution. Gerade für die Zielgruppe der Bierlaien ein guter Flaschenöffner zur Erweiterung des Bierhorizontes. Wenn nun noch weniger große (deutsche) Brauereien und dafür mehr kleine (und internationale) Bierbrauer am Start wären, wäre es auch für Bierkenner wie mich noch interessanter. Aber auch so ist die Auswahl schon größer, als man an einem Abend trinken könnte. Deshalb habe ich mir auch diesmal wieder ein paar Biere nach Hause mitgenommen – dazu an dieser Stelle später mehr.

Weitere Infos zur Bierbörse auch unter: http://www.bierboerse.com/city/bonn.htm

Auf die weltweite Biervielfalt! Prost!

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Juli 24 2017

Blogbier, die XV.

Beim Besuch unserer Freunde aus Herzebrock-Clarholz standen diese neuen Biere auf der Agenda:

  • Hoppe Bräu Wuide Hund:
    – 11°P; 4,5%; untergärig
    – Lager aus der 2010 im oberbayrischen Waakirchen gegründeten Kraftbierbrauerei
    – durch die dezente Hopfung auch interessant für Einsteiger
    https://www.hoppebraeu.de/home.php#slide-to-Produkte
  • Urfels Alt:
    – 4,8%; obergärig
    – Altbier aus dem Brauhaus Walsum in Duisburg
    – leider eines der schlechtesten Alt, die ich bisher getrunken habe
    http://www.brauhaus-urfels.de/unser-brauhaus/herzlich-willkommen.html
  • Gutsherrn Landbier:
    – 5%; untergärig
    – gebraut von der Förster & Brecke Getränke GmbH in Holzminden im Auftrag der Brauerei Allersheim
    – Dursty-Getränkemarkt-Eigenmarke
    – für den Preis überraschend gut malzig
    https://www.dursty.de/sortiment/eigenmarken/gutsherren/
  • Allgäuer Urtyp-Export:
    – 12.3°P; 5,3%; untergärig
    – gebraut im 1394 in Kempten gegründeten Allgäuer Brauhaus, das aber inzwischen zur Radeberger-Gruppe gehört
    – würzig frisch, aber auch nicht herausragend
    http://www.allgaeuer-brauhaus.de/abk/?p=3250
  • Rothaar Landbier:
    – 5,1%; untergärig
    – gebraut von der Westerwald-Brauerei in Hachenburg im Westerwald
    – ebenfalls Dursty-Eigenmarke
    – recht typisch karamell-röstig
    https://www.dursty.de/sortiment/eigenmarken/rothaar/
  • Scherdel Light:
    – 2,8%; untergärig
    – alkoholarme Pils-Variante aus der 1831 im fränkischen Hof gegründeten Brauerei Scherdel
    – proBiert im Rahmen meiner Tätigkeit als Biertester im KALEA-Biertasting.Club
    – Wasser mit Biergeschmack
    http://www.scherdelbier.de/de/sbh/light.php
  • Tilmans der Weizen:
    – 6%, obergärig
    – seit 2016 im Auftrag des Münchner Tilman durch den Weißbräu Schwendl im oberbayrischen Tacherting-Schalchen gebraut
    – leicht angehopftes und würzig-süßes Weißbier
    http://www.tilmansbiere.de/der-weizen.html

Vielen Dank nochmals auch auf diesem Wege an Sabrina & René für die tatkräftige Mithilfe.

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Juli 20 2017

Brauhaus Johann Albrecht Hamburg

Am gestrigen Mittwoch war ich dienstlich in Hamburg unterwegs und hatte auf dem Rückweg noch die Gelegenheit kurz ins Brauhaus Johann Albrecht an der Binnenalster einzukehren.

Hier wird direkt vor Ort und  zumindest zum Teil auch im Gastraum selbst gebraut und ausgeschenkt. Für den Durchschnittsbiergenießer nicht auf den ersten Blick erkennbar handelt es sich bei diesem Brauhaus aber um eine Gasthausbrauerei-Kette. Diese fußt auf dem 1989 gegründeten Unternehmen „Joh. Albrecht Brautechnik“ aus München. Als Dienstleister für Brautechnik (v.a. Sudwerke aus Kupfer, Edelstahl und Glas), der Konzeption von Brauereien inklusive der architektonischen Einplanung, die Entwicklung von individuellen Rezepturen für die Bierherstellung sowie die Schulung von Mitarbeitern vor Ort versteht sich die JBT GmbH als „Full-Solution-Partner“ für Brauerei-Gründer oder Weiterentwickler. In den knapp 30 Jahren des Bestehens wurden mit diesem Konzept bereits über 100 Projekte weltweit (u.a. Russland, Japan, Australien, Baltikum und Israel) begleitet bzw. geleitet. Das Brauhaus Johann Albrecht in Hamburg war 1991 dabei die erste in Eigenregie aufgebaute Gasthausbrauerei. Inzwischen gibt es die Marke auch in Soltau, Bielefeld, Konstanz und Düsseldorf.

„Johann Albrecht…
… versteht sich als „Ein richtiges Gasthaus“ mit eigener
handwerklicher Bierherstellung,
… ist seit 1990 erfolgreich am Markt,
… plant, realisiert und betreibt Gasthausbrauereien,
… ist selbst Betreiber von fünf Gasthausbrauereien
in Deutschland und expandiert weiter,
… ist ein multiplizierbares Gasthaus-Konzept,
… ist Dienstleister für Dritte. Von der Standortfrage, über Konzeptentwicklung, bis zur Umsetzung, alles aus einer Hand,
… berät Investoren, Gastronomen und Hauseigentümer in allen gastronomischen und brautechnischen Fragen.“

Vor Ort hatte ich freundlicherweise die Möglichkeit einmal folgende drei Biere zu proBieren:

  • Messing:
    – hopfig-herbes Helle
    – typischer Hausbrau-Geruch, neutral malzig und ein wenig nach Getreide
    – leicht bitter, trocken herb im Geschmack und weder richtig süffig noch richtig vollmundig
  • Kupfer:
    – malzig-mildes Dunkel
    – karamell-malzig-süß und grasig im Geruch
    – geschmacklich tatsächlich sehr nah am original fränkischen Dunkel, trocken-herb und süß zugleich und vollmundiger
  • Craftbeer:
    – spezielles Brauverfahren mit besonderer Hopfenmischung
    – kalt gehopft u.a. mit Citra und vermutlich Cascade
    – zitrus-grasiger malzloser Geruch
    – im Geschmack dann aber malziger als erwartet, zudem natürlich auch hopfig-bitter und fruchtig nach Maracuja
    – ich tippe als Bierstil auf Amber bzw. American Pale Ale

Wer also auch mal in Hamburg weilt oder als Hamburger noch nie dort gewesen ist, sei durchaus zu empfehlen hier mal vorbei zu schauen. Auch wenn man eine gewisse Authentizität an diesem Konzept kritisieren kann, ist dies immerhin eine bessere Alternative als andere Locations mit (inter-)nationalen 08/15-Bieren, insbesondere weil die Qualität des Bieres hier auch stimmt.

Weitere Infos zum Brauhaus unter: http://hamburg.brauhaus-joh-albrecht.de/.

Weitere Infos zur Brautechnik hier: http://www.joh-albrecht.com/de.

Prost!

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Juli 16 2017

215. Brauprojekt 777 Erdbeer Ale

Zum Abschluss des Fruchtbierwochenendes geht es an den schönen Niederrhein zum Brauprojekt 777. Hiervon hatte ich bereits das leckere Altbier und Red Ale probieren dürfen und erspare mir deshalb an dieser Stelle weitreichende Ausführungen zur durchaus empfehlenswerten Mini-Brauerei am rechten Rheinufer zwischen Dinslaken und Wesel. Genau wie gestern haben die Jungs vom Brauprojekt ein Pale Ale mit Frucht versetzt. Diesmal aber mit Erdbeeren, was mich als Erdbeer-Freund erfreut und gespannt macht, ob dieses „Experiment“ besser geglückt ist als die beiden anderen Wochenend-Biere.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Pale Ale
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Erdbeere, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . .  14°P
Alkoholgehalt. . . . . . 6,2%
Herkunft. . . . . . . . . . . Voerde-Spellen
Erscheinungsjahr. . .
2016

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________13
  • Geruch:______________________10
  • Geschmack:__________________11
Fazit

Geruch: malzig, grasig, dumpf-erdbeerig, leicht frisch, ein wenig nach Erdbeerkuchen
Geschmack: karamellig, dumpf rot-fruchtig, malzig, grasig, getreidiger Abgang, recht vollmundig
Gesamt: Nach dem Motto „das Beste kommt zum Schluss“ habe ich mir meiner Erwartung erfüllend das beste Bier der Reihe in der Reihe zum Schluss aufgehoben. Gerade, weil es nicht überfruchtig daherkommt überzeugt es. Die Kombination aus grasigen und matt-fruchtigen Noten sowie dem permanenten latenten Eindruck von Erdbeerkuchen oder Erdbeerpflanzen im Garten zeigt, dass auch natürliche Zutaten ein Bier bereichern können, obwohl damit das hochheilige „Reinheitsgebot“ gebrochen wird. In Summe verdientermaßene 12 Pkt. (2+).

Weitere Infos zur Brauerei unter: http://brauprojekt777.de/.

Prost!

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Juli 15 2017

214. Heidenpeters Mangopa

Nach dem doch holprigen Fruchtbierwochenendbeginn geht es heute hoffentlich besser weiter. Am Start: Das MANGOPA aus dem Berliner Hause Heidenpeters. Der inzwischen weit über Kreuzberg hinaus bekannte Brauer Johannes Heidenpeter produziert jedoch weiterhin in relativ kleinem Maßstab in der Markthalle 9. Dort wird im „respektvollem Umgang mit Mensch, Tier und Umwelt, regional- und saisonal-betont, verbunden mit lokaler Wertschöpfung, transparent und vertrauensvoll“ eine neue Form von Lebensmittelherstellung und -handel betrieben. Neben Heidenpeters als „Hausbrauerei“ gibt es noch eine gläserne Bäckerei, Metzgerei und Tofurei. Die Markthalle wurde ursprünglich bereits 1891 eröffnet und ist eine der letzten drei historischen Markthallen Berlins. 2011 gelang es dann den Anwohnern und Interessenten die Markthalle vor der Umwandlung in ein Supermarktcenter zu retten und das kleinteilige Lebensmittelhandwerk (wieder) anzusiedeln.

Zurück nun aber zum Bier, das ein ganz neues English Pale Ale ist, das auf Mangomus gelagert wurde. Klingt also spannend – schaun ma also ma ob es auch schmeckt.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Pale Ale
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Mango, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 5,7%
Herkunft. . . . . . . . . . . Berlin
Erscheinungsjahr. . .
2017

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___9
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________9
  • Geschmack:__________________7
Fazit

Geruch: sauer-fruchtig, neben Mango auch Litschi riechbar, aber auch hopfig-grasig
Geschmack: sauer-fruchtig, erfrischend, recht bitter, leicht hefig, trotz geringem Körper nicht gerade süffig, im Abgang sauer nach Grapefruit
Gesamt: Auch heute geht es wieder sehr sauer zu. Glücklicherweise nicht salzig-sauer, sondern fruchtig-sauer, aber immer noch sauer. Gerade aufgrund des sehr säuerlichen Nachhalls leider auch wieder kein Bier, dass ich unbedingt mehrfach trinken muss. Jedoch für zwischendurch eine gute Erfrischung, der man die gute handwerkliche Machart anmerkt. Deshalb doch noch 8 Pkt. (3).

Weitere Infos zur Brauerei unter: http://www.heidenpeters.de/ bzw. https://markthalleneun.de/anbieter/heidenpeters.

Prost!

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Juli 14 2017

213. Omnipollo Magic 3.5 – Pineapple Gose

Mit dem heutigen Bier möchte ich ein sehr fruchtiges Wochenende einläuten, bei dem die weiteren Zutaten aber hoffentlich auch nicht zu kurz kommen.

Beginnen möchte ich mit meinem ersten Bier aus Schweden. Dabei dachte ich eigentlich, dass ich schon längst ein Exemplar des sehr umfangreichen Sortiments von Omnipollo proBiert hätte. Aber nun, zum Glück ist es endlich so weit, schließlich habe ich schon viel Positives von der skandinavischen Bekanntheit gehört und gelesen.

Gegründet hat sich Omnipollo 2011 durch Henok Fentie und Karl Grandin. Diese haben ihr Sortiment in den darauffolgenden Jahren auf bis zu 80 Bieren hochgeschraubt, bei der glaube ich selbst der Experte den Überblick verlieren kann. Gebraut wird übrigens im Kuckuck-Verfahren – d.h. die Rezepte werden zwar vor Ort in Stockholm ausgetüftelt, wenn es aber um die Produktion geht reisen sie zu befreundeten Brauereien um den Globus um dort brauen zu lassen oder selbst Hand anzulegen.

Die Ananas Gose zum Beispiel wurde in Anlehnung an den alten sächsischen Bierstil mit Hafer und Ananas verfeinert in De Proefbrouwerij in Belgien gebraut.

Markenzeichen der weltweit bekannten Marke ist übrigens das sehr eigenwillige Flaschendesign, dass von den Gründern immer zwischen puristisch (ganz ohne irgendeins) und völlig abgedreht pendelt.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Gose
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hafer, Salz, Ananassaft, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 3,5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Stockholm / Schweden [Lochristi-Hijfte / Belgien]
Erscheinungsjahr. . .
2015

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___-
  • Aussehen:____________________4
  • Geruch:______________________5
  • Geschmack:__________________6
Fazit

Geruch: klar sauer-fruchtig, neben Ananas noch Limette und Papaya riechbar, plus Salznote, frisch und muffig zugleich
Geschmack: sauer, sauer, sauer, dazu noch viel helle Frucht, viel Spritzigkeit, leicht salzig, wenig Körper aber keine hohe Süffigkeit, im Abgang leicht trocken-herb
Gesamt: Nachdem ich nun schon einige Goses trinken durfte, würde ich mich als gar nicht so unaufgeschlossen bezeichnen. Diese hier jedoch lässt mich fast aus den Latschen kippen. Eine derartige salzig-fruchtige Säure habe ich schon lange nicht mehr geschmeckt. Man kann noch nicht einmal sagen die Ananas ist Schuld, vielmehr unterstreicht sie den Gose-Charakter zu deutlich. Selbst für meinen experimentellen Gaumen zu extrem, deshalb insgesamt auch nur 6 Pkt. (4+). Als Nischenprodukt oder für den skandinavischen Markt aber sicher wertvoll.

Weitere Infos zur Brauerei unter: http://www.omnipollo.com/beer/3-5/.

Prost!

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Juli 13 2017

212. Belhaven Scotish Oat Stout

Nach kurzer Pause geht die Reise heute zur ältesten noch aktiven Brauerei Schottlands. 1741 gegründet hat der schöne Hafen alle Konsolidierungs- und Schließungswellen der Vergangenheit überstanden, ist seit 2005 jedoch nicht mehr unabhängig. Seit inzwischen 12 Jahren gehört Belhaven der größten rein britischen Braugruppe Greene King, welche auch Pubs und Hotelketten betreibt. Noch vor dieser Übernahme stieg die südwestschottische Brauerei zu einer der bekanntesten Marken in ganz Britannien auf. Das Belhaven Best ist heute das meistausgeschenkteste Ale Schottlands – etwa jedes dritte gezapfte trägt dieses Label. Die offizielle Gründung der Brauerei wird zwar auf Mitte des 18. Jahrhunderts beziffert, man geht allerdings davon aus, dass an selbiger Stelle bereits 200 Jahre zuvor Bier gebraut wurde. Auch die noch heute bestehenden und genutzten Gebäude, die sogar zum schottischen Kulturerbe gehören, lassen auf eine längere Geschichte schließen.

Das Oat Stout ist dabei ebenfalls ein Teil schottischer Geschichte. So wird Hafer, anders als in Deutschland, aufgrund des traditionell hohen Anbaus vor Ort häufig im Nationalbierstil verwendet. Sie machen es allgemein etwas süßer, weicher und runder im Gesamteindruck.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Stout
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hafer, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 7%
Herkunft. . . . . . . . . . . Dunbar/ Schottland
Erscheinungsjahr. . .
2014

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___9
  • Aussehen:____________________8
  • Geruch:______________________7
  • Geschmack:__________________11
Fazit

Geruch: nur schwach karamellig, röstig, grasig und getreidig
Geschmack: schön aber nicht zu süß, typisch karamellig und röstig-malzig, leicht säuerlich, schoko-kaffeeige Noten, mittelgroßer Körper, trocken-öliger getreidiger Abgang
Gesamt: Nachdem in der Nase noch ein großes Fragezeichen übrig blieb, kann das Hafer-Stout auf der Zunge überraschend doch noch überzeugen. Belhaven hat es (mit dem Hafer) geschafft eine Süße in das Bier zu bringen, die soeben nicht unangenehm, sondern lecker ist. Die dabei auftretenden Kakao- und Kaffeenoten passen sehr gut in diesen Bierstil. Auch die getreidigen Noten, die zum Ende immer stärker werden sind interessant. Aufgrund der Gesamtwertung kann ich aber leider nicht mehr als 9 Pkt. (3+) geben, obwohl es geschmacklich klar mehr zu empfehlen ist.

Weitere Infos zur Brauerei unter: https://www.belhaven.co.uk/.

Prost!

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Juli 11 2017

211. Biersommer / Sommerbier – Bierverkostung Juli

Blanche de Namur | AleMania New England IPA | Starkes Gebräu Dunkles | Gouden  Carolus hopsinjoor | Worthington´s White Shield

Letzten Montag war es wieder so weit: der allmonatliche Eulen-Montag mit Biersommelier Markus Weick stand an. Nach meinem eigenen Vortrag im Juni das zweite Mal nach meiner Babypause, woran ich teilnehmen konnte. Passend zur Jahreszeit ging es den Abend um Sommerbiere und den Biersommer.

Vor der eigentlichen Verkostung ging es erst einmal weiter im Kölsch-Projekt, bei dem Markus bis 2019 (da wird die Kölsch -Konvention 33 Jahre) alle Kölsch vorgestellt und durchprobiert haben will. Diesmal stand das Colonius-Kölsch an, welches ich bereits zur Maiwoche in Osnabrück letztes Jahr proBierte. Colonius ist eine Marke von Traugott Simon und wird via Trinkgut, Edeka oder Netto als Eigenmarke vertrieben. Gebraut wird es in der Sünner-Brauerei.

Das erste „reguläre“ Themen-Bier war dann das Tegernseer Hell, welches ich ebenfalls letztes Jahr zum Einstieg in die bilinguale Veranstaltung von Markus „German Beer Culture“ verkosten durfte:

Während heute insbesondere Helles, Kölsch oder helle Weißbiere den sommerlichen Biermarkt im saisonalen Vergleich dominieren, wird häufig vergessen, dass der Sommer lange Zeit eine ganz besondere Bedeutung für das Bier hatte. Schließlich bestand über drei Jahrhunderte lang ein Brauverbot für sogenannte „Braunbiere“ zwischen dem 23. April (St. Georg – heute als Tag des Bieres gefeiert) und dem 29. September (St. Michael).

Grund des Verbotes waren wahrscheinlich die problematischen Braubedingungen dieses Bieres im Sommer. Als Braunbiere wurde seinerzeit nämlich alljene Biere bezeichnet, die ausschließlich mit (dunklem) Gerstenmalz untergärig gebraut wurden. Und untergärige Hefen benötigen zur Gärung recht niedrige Temperaturen, die ohne die erst 1870 von Linde erfundene Kältemaschine nicht flächendeckend erreicht werden konnten. Ausgeschlossem vom Verbot waren Weißbiere, die die entgegen des damals kurz zuvor erlassenen heute bezeichneten „Reinheitsgebots“ mit Weizenmalz und obergärig exclusiv von den herzoglichen Hofbrauereien gebraut wurden. Dies hatte neben dem wirtschaftlichen auch einen technischen Vorteil. So sind obergärige Hefen nicht derart temperatursensibel und können auch noch unter sommerlich-milden Temperaturen vergären.

Um trotzdem auch bei hohen Sommertemperaturen brauen zu können siedelten sich viele Brauereien auch in Felsenkellern an, die für Gärung und Lagerung bessere Bedingungen boten. Viele dieser Keller wurden nach Erfindung der Kältemaschine in Bayern für die Gastronomie geöffnet und als Gastraum/Ausschank zur Verfügung gestellt. Die meisten dieser Keller befinden sich geologisch bedingt in Bayern, allerdings gibt es in Mendig auch ein prominentes Beispiel eines großen Bierkellers in der Eifel. Ab 1832 wurden dort leeren Höhlen vom Basaltabbau für bis zu 28 Brauereien in der Hochphase genutzt. Heute ist davon nur noch die Vulkan-Brauerei übrig, die diesen Bierstollen jedoch auch erst in den letzten Jahren wieder reaktiviert hatte.

Bis zu diesem Brauverbot wurden vermutlich immer gewisse „Mischbiere“ gebraut, die grundsätzlich sowohl unter- als auch obergärige Hefen enthielten, wobei je nach Jahreszeit die eine oder andere dominierte. Im Zuge des Verbotes jedoch bildeten sich wahrscheinlich die ersten rein unter- bzw. obergärigen Biere heraus. So ist zu vermuten, dass um diese Zeit sich auch der Bierstil „Dunkel“ in Bayern herausbildete und das heute Weißbier obergärig wurde. Denn durch die Braupause im Sommer wurde die obergärigen Hefestämme (aktiv bei wärmeren Temperaturen) zugunsten der untergärigen Hefestämme (aktiv bei kühleren Temperaturen) bevorteilt. Dunkel deshalb, weil das Gerstenmalz beim Darren damals direkt befeuert und somit dunkler in der Farbe wurde.

Nachdem das Brauverbot seit 1539 Bestand hatte, wurde es erst 1850 offiziell aufgehoben. Übrigens: Das Märzen, das 1841 erstmalig als Oktoberfestbier von Spaten vorgestellt wurde, geht auf dieses Verbot zurück. Da im Sommer nur eingeschränkt gebraut werden durfte musste im März ein besonders starkes Bier gebraut werden, das den Sommer über hielt.

Weiter ging es mit einem für Deutschland ungewöhnlichem aber für unserer Biernachbarland Belgien sehr typischen Sommerbier: Das Blanche de Namur. Das Witbier ist das Flaggschiff der Brasserie du Bocq aus dem wallonischen Purnode und wird dem Bierstil entsprechend mit Weizen, Koriander und Orangenschalen eingebraut. Der Name geht dabei auf eine in Belgien geborene Königin von Schweden und Norwegen aus dem 14. Jahrhundert zurück. Besonderheit des Bieres ist die 0,75l-Flasche:

Persönlicher Eindruck:
fruchtig würzig im Geruch, leicht scharf und nach Koriander im Geschmack, insgesamt sehr süffig

Auch das Folgebier hatte ich bereits im Januar diesen Jahres vorgestellt: Maisel & Friends Citrilla. Ein Hinweis sei hier auch auf meinen Bericht zum limitierten Summer Pale Ale der Bayreuther Kreativbrauer an dieser Stelle gestattet.

Als letztes Bier der offiziellen Verkostung ging das neue New England India Pale Ale vom Bonner AleMania an den Start. Darüber habe ich mich besonders gefreut, da es auch schon auf meinem Einkaufszettel stand, enthält es doch Haferflocken als alternative Getreide. Zudem ist es eines der Vertreter eines neuen Bierstils, der auf die „East Coast IPAs“ zurück geht, die im Vergleich zu den „West Coast IPAs“ fruchtiger, weniger bitter und weniger alkohollastig sind:

Persönlicher Eindruck:
fruchtig, relativ malzig, süß, waldig-erdig, recht stark hopfen-bitter, weich

Meine persönliche Gesamtwertung aller Biere sieht wie folgt so aus (wobei das Kölsch als themenfremdes Bier nicht in die Wertung einging):

Mit Markus teilte ich mir im Anschluss dann noch folgende Biere aus der mehr als reichhaltigen Auswahl der Eule:

  • Starkes Gebräu Dunkles:
    – obergärig; 9%
    – „alkoholhaltiges Getränk“ mit Gerstenflocken und Rübenzucker
    – gemaischt im Infusionsverfahren mit 20% Gersten-Buchenrauchmalz
    – Flaschengärung mit Rotweinhefen und monatelange Reifung
    – entwickelt von der Agentur BierAtelier aus dem Ostwestfälischen Land in Schieder-Schwalenberg, die neben dem Vertrieb von Bieren auch das Magazin Bier & Brauhaus verantwortlich zeichnet
    – karamellig-malzig, leicht rauchig und nach Rotwein schmeckend
    https://www.bieratelier.de/

  • Gouden Carolus hopsinjoor:
    – obergärig; 8%; 18°P
    – belgisches Blonde (eingeführt 2008) von der Brauerei Het Anker aus Mechelen
    – mit 5 verschiedenen Hopfensorten
    – trocken-hopfig, herb, hell, weich, frisch, fruchtig, karamellig, bitter, sehr dumpf, gemüsig, nach Urlaub

    http://www.hetanker.be/en/gouden-carolus-hopsinjoor

  • Worthington´s White Shield:
    – obergärig; 5,6%
    – ältestes India Pale Ale der Welt, das 1829 als East-IPA erstmals für die britischen Seefahrer hergestellt wurde
    – aus der englischen Brauerei Worthington (gegründet 1744 in Burton upon Trent), welche heute der Coors-Gruppe angehört
    Real Ale

    – karamellig, grasig, matt, sehr weich, sehr balanciert, malzig, süß, getreidig, sehr untypisch für ein heutiges IPA

Beim Schreiben dieser Zeilen begleitet mich dann ferner noch folgendes Bier, das im Rahmen meiner Tätigkeit als Biertester für den Beertasting-Club von Kalea erhalten habe und das auch sehr gut zum Thema Sommerbier passt:

  • Kulmbacher Leicht:
    – alkohol- und kalorienreduzierte Variante des Edelherb Pils der bekannten Brauerei aus Franken
    – sehr süffig und malzig-leicht, aber auch leicht industriell

    – untergärig; 2,9%; 7.6°P
    – http://www.kulmbacher.biz/de/klb/Unsere-Biere/Kulmbacher-Leicht/index.php

Vielen Dank also nochmals an Markus für den interessanten Abend. Mit voller Vorfreude auf die kommenden Verköstigungen – von denen ich selbstverständlich wieder berichten werde – verabschiede ich mich in den Abend.

Weitere Informationen zur Eule, zu den Aktionen und zum Biersommelier Markus Weick unter: http://wordpress.99biere.de/

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Juli 7 2017

210. Hof ten Dormaal Whitegold

Weiter geht es mit verrückten und außergewöhnlichen Zutaten in Bieren. Nach Gurke und Kürbis folgt das dritte Bier mit Gemüse. Diesmal: Chicorée. Ein in deutschen Küchen nicht mehr häufig eingesetzte Zutat, wird er in Belgien (der Heimat dieses Bieres) aber noch mit etwa 8kg pro Jahr verzehrt. Die sehr ungewöhnliche Zutat wird dabei in der letzten halben Braustunde hinzugefügt und wirkt auch ähnlich wie Hopfen.

Das spannendste am Bier ist aber die Brauerei. Diese wurde 2009 auf dem Gelände eines aktiven Bauernhofs eröffnet. 2015 komplett niedergebrannt, konnte sie im selben Jahr jedoch wiedereröffnen und ihre Produktion in der Folge sogar verdoppeln. Sämtliche Zutaten im Bier werden selbst angebaut. Das ist auch der Grund, warum hier der Chicorée Einzug gehalten hat – ist Flämisch-Brabant doch eine der Hauptanbauregionen in Europa.

„In order to make the farm more profitable, we started running a brewery. By producing our own ingredients, we know we could make excellent beers. […]
While our region is famous for its chicory, we mainly grow cereals and keep cattle. With the start of the brewery, Dries also specialized in barley. All the barley that is needed for the beer production comes from our own farms. In 2010 we started a hop plantation in order to grow our own hops.“

White Gold – also weißes Gold – wird übrigens der Chicorée in Belgien genannt.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Belgisches Starkbier
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Weizenmalz, Chicorée, Zucker, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 8%
Herkunft. . . . . . . . . . . Tildonk / Belgien
Erscheinungsjahr. . .
2010

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___11
  • Aussehen:____________________10
  • Geruch:______________________8
  • Geschmack:__________________9
Fazit

Geruch: sehr würzig, leicht scharf, Hopfenaromen, irgendwie gemüsig
Geschmack: fruchtig-herzhaft, karamell-süß, wenig Bittere, viel Körper, geschmeidig, leicht öliger süßlicher Abgang, im Verlaufe leider etwas säuerlich
Gesamt: Ein wirklich spannendes Bier, das vor allem durch die frische Herzhaftigkeit in Verbindung mit einer fruchtigen Süße überzeugt. Auch diesmal bin ich sehr überrascht, wie gut offensichtlich Gemüse ins Bier passt. Sicher geschmacklich etwas gewöhnungsbedürftig und für den deutschen Gaumen kein Bier für den ganzen Abend, aber als Anregung gegenüber den üblichen Bierstilen brauchbar. Übrigens: Wie für ein belgisches Bier üblich merkt man den Alkoholgehalt kaum heraus. In Summe für dieses „saftige“ außergewöhnliche Bier 9 Pkt. (3+).

Weitere Infos zum Bier unter: http://hoftendormaal.com/beers/index.html.

Prost!

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Juli 6 2017

209. Steamworks Pumpkin Ale

Steamworks Spezialbier #2. Nach dem Cucumber Ale letzte Woche nun heute das Pumpkin Ale. Bei einem Blick auf den Kalender passt ein solches Bier natürlich nicht so gut in die Jahreszeit, aber die heutigen Stürme und Regenfälle hatten ja schon auch etwas herbstliches.

Während das Gurken-Bier eher eine Nische in der Nische ist, ist das Kürbis-Ale hingegen fast schon zum Aushängeschild der kreativen österreichisch-kanadischen Brauer geworden und sticht nicht nur durch den Kürbis, sondern auch den dazu passenden Gewürzen hervor:

„Unser Limited Release Pumpkin Ale wurde mit über 100 Pfund frisch geerntetem Kürbis gebraut. Eine Prise Zimt, Gewürznelken, Muskat und Piment im Hopback-Verfahren hinzugefügt und du hast ein Bier im Glas wie Omas hausgemachter Kürbiskuchen.“

Trotz begnadeter Koch- und Backkünste meiner Oma, hat diese zwar nie einen Kürbiskuchen gemacht, aber es macht mich auf jeden Fall sehr gespannt, wie ein solches Bier schmecken kann. Außerdem habe ich Verwandschaft aus Vancouver – wenn das kein Omen ist… 😉

Übrigens gewann das Bier 2013 beim 11. Canadian Brewing Award die Goldmedaille.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Spice-Ale
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Kürbis, Zimt, Gewürznelke, Muskat, Piment, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . .  12°P
Alkoholgehalt. . . . . . 4,8%
Herkunft. . . . . . . . . . . Vancouver / Kanada
Erscheinungsjahr. . .
2004

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___8
  • Aussehen:____________________9
  • Geruch:______________________11
  • Geschmack:__________________11
Fazit

Geruch: fruchtig, süß, frisch, Kürbis, Zimt & Piment herausriechbar, zudem würzig-malzig
Geschmack: süß – ähnlich Karamell, malzig-würzig, leicht herber trockener Abgang, wenige bittere Noten, mäßig spritzig, mittelleichter Körper
Gesamt: Wahrlich interessant. Steamworks kann mich immer wieder überraschen. Zwar in Summe mit 11 Pkt. (2) nicht mein absolutes Lieblingsbier, aber geschmacklich wirklich außergewöhnlich. Die Kombination von Kürbis, dunklem Schoko-Malz und den Gewürzen passt hervorragend zusammen. Vielleicht ist es aber wirklich einfach nicht die richtige Jahreszeit für dieses Bier…

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.steamworks.eu/pumpkin-ale-6x-flasche-330ml/a-269/.

Prost!

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Juli 5 2017

208. Welde | Himburgs Pepper Pils

Nach der gestrigen Sommerunterbrechung geht es gleich weiter in der Reihe „Alternative (natürliche) Zutaten“. Heute am Start: das Pepper Pils von der nordbadischen Welde Braumanufaktur in Kooperation mit dem südhessischen Himburgs Braukunstkeller. Da die beiden Brauereien in der 4-Länder-Region Rhein-Main-Necker nur eine gute Autostunde voneinander entfernt liegen, ist es nur folgerichtig, dass sie mal gemeinsame Sache machen. Während Welde schon bereits seit 1752 Bier produziert und somit alteingesessen ist, zählt Himburgs zu den Kindern der Craft-Bier-Welle der vergangen Jahre. Beide vereint der Wunsch nach handwerklicheren und kreativeren Bieren als Gegenentwurf zum gesamtdeutschen Massenmarkt.

Das Pepper Pils ist dabei ein weiterer Vorstoß um gewöhnliche Bierstile mit natürlichen Zutaten zu veredeln. Unter Verwendung von rosa und schwarzem Pfeffer aus Nepal und Kambodscha sollen so ganz neue fruchtig-würzige Aromen entstehen:

„Wenn zwei kreative Köpfe sich zusammentun, entsteht wirklich Neues. Unser Pepper Pils. Lasst den Prosecco im Keller, schmeißt den Grill an und habt fruchtig frischen Spaß mit Pfeffer […]“

Allen Bieren liegt dabei das Natürlichkeitsgebot von 2016 zu Grunde:

„Das Natürlichkeitsgebot von 2016 umfasst alle natürlichen und weitestgehend unbehandelte pflanzliche Lebensmittel. Gebraut ohne Extrakte und frei von Zusatzstoffen mit nachhaltig angebautem und fair gehandeltem Pfeffer.“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Pils
Brauart. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Pfeffer, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . .  12°P
Alkoholgehalt. . . . . . 4,8%
Herkunft. . . . . . . . . . . Schwetzingen-Plankstadt
Erscheinungsjahr. . .
2017

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___11
  • Aussehen:____________________13
  • Geruch:______________________11
  • Geschmack:__________________10
Fazit

Geruch: sehr sehr fruchtig nach Grapefruit & Mango, säuerlich-spritzig
Geschmack: süffig, fruchtig-frisch, leicht säuerlich, leicht würzig, erfrischend
Gesamt: Wirklich eine sehr überraschende Pils-Variante, die sich in der Tat für einen lauen Grillabend eignet. Insbesondere aber auch für die Damen der Schöpfung interessant, ist das Bier doch sehr fruchtig und spritzig. Nach dem Motto „wer Sauerbier mag, wird Pfeffer-Pils lieben“ ist es aber auch für andere Zielgruppen interessant. Mir persönlich schmeckt es allerdings schon wieder zu fruchtig sauer und zu wenig nach einem klassischen Pils, welches zumindest erkennbar sein sollte. Deshalb „nur“ 10 Pkt. (2-).

Weitere Infos zum Bier unter: http://shop.welde.de/craft/pepper-pils-collabbrew.html.

Prost!

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Juli 4 2017

207. Maisel & Friends Summer Pale Ale

Nachdem der Sommer wieder zurückgekehrt ist möchte ich heute die große Verkostungsreihe „Alternative Getreide & Zutaten“  kurz für ein besonderes Bier unterbrechen. Passend zur gestrigen Bierverköstigung „Sommerbiere“ in der Brühler Eule, von der ich später an dieser Stelle berichten werde, möchte ich heute das Summer Ale von Maisel & Friends vorstellen. Es ist deshalb besonders, da es sich um ein limitiertes nur diesen Sommer im Maisel Biershop in Bayreuth bzw. im Online-Versand Flaschenfreund erwerbbares Bier handelt. Und es ist deshalb ganz besonders, weil es mir freundlicherweise von der sehr netten und aufmerksamen Fr. Ploß von der Maisel Brauerei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle für diese tolle bierige Überraschung, worüber ich mich sehr freue. Und da mir dankenswerterweise auch das Produktblatt zum brandneuen Summer Ale beigelegt wurde, belasse ich es nun bei meinen Beschreibungen.Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Pale Ale
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . .  9.9°P
Alkoholgehalt. . . . . . 4,4%
Herkunft. . . . . . . . . . . Bayreuth
Erscheinungsjahr. . .
2017

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___10
  • Aussehen:____________________13
  • Geruch:______________________11
  • Geschmack:__________________12
Fazit

Geruch: sehr schön fruchtig nach Papaya, Grapefruit, Mandarine & Mango; spritzig säuerlich, leichte waldige „Fehlaromen“
Geschmack: trocken-fruchtig, grasig-bitter, schön leicht & süffig mit wenig Körper, weniger gehopft als gedacht, spritzig, leicht säuerlich (auch im Abgang)
Gesamt: Wahrlich ein interessantes und würdiges Sommerbier. Während man hierzulande oft auf ein Helles oder Kölsch zurückgreift oder im Bierland Belgien gerne ein Witbier trinkt, stellt das Summer Ale eine interessante Alternative zu den üblichen Verdächtigen dar. Mit dem Citrilla (Hybrid aus Weißbier & IPA) hat man zwar bereits ein sommertaugliches Bier im Sortiment , doch liefert Maisel mit dem Summer Pale Ale nun eine leichtere und süffigere Ergänzung, die mir aufgrund der einzigartigen Geschmackskomposition sehr gut gefällt. In der Gesamtwertung gibt es deshalb verdientermaßen 12 Pkt. (2+). Für die Bierwelt bleibt also zu hoffen, dass es auch möglichst viele in diesem Sommer noch proBieren dürfen.

Weitere Infos zum Bier unter: http://maiselandfriends.com/release-summer-pale-ale/.

Prost & Bierigen Dank nochmals!

Katgeorie:Bierrezension | Kommentare deaktiviert für 207. Maisel & Friends Summer Pale Ale