216. Bierserker Sourange
Nach Bierbörse, Bierfest und bierigen Besuchen bei Freunden, komme ich heute endlich wieder dazu meine Jahresreihe „Alternative Getreide & weitere natürliche Zutaten“ fortzusetzen. Den Wiederanpfiff macht dabei das Sourange von Bierserker, zu dem ich endlich eine Einzelrezension schreiben darf.
Hinter Bierserker verbirgt sich Ulrich Karl Tröger aus Bonn, der sich als Bier-Krieger – analog zu den Wikingern – gegen die übermächtigen Gegner der Großbrauereien stellt:
„Als „BIERSERKER“ möchte ich mich gegen die scheinbare Übermacht des gleichen und langweiligen Geschmackes der meisten angebotenen Biere stellen. Dafür verwende ich ganz natürliche, hochwertige und reine Zutaten wie Kräuter, Früchte oder Gewürze. Früher waren diese Zutaten selbstverständlich und haben über viele Jahrhunderte die Entwicklung des Bieres begleitet. Ganz bewusst verzichte ich auf den Einsatz von Stabilisierungs- und Filtrationshilfsmitteln oder einer Pasteurisation, auch wenn diese offiziell zugelassen sind.“
Ein wohl höchst löblicher und unterstützenswerter Ansatz, wie ich finde. Auch wenn das ein oder andere Bierexperiment auch schon mal etwas zu viel des Guten war, ist eine solche Brauphilosophie selbst in Zeiten der sog. Craft-Bier-Welle hervorhebenswert. Von den vielen Bieren, die Tröger über die Zeit braut ist das Sourange derzeit das einzige im „Standard-Sortiment“. Gebraut wird es aus Kapazitätsgründen im Siegburger Brauhaus, das bereits anfangs auch Ale-Mania aushalf. Und für die Orangenschalen im Bier ist die „Heuschrecke“ aus Troisdorf verantwortlich.
Steckbrief
Stil. . . . . . . . . . . . . . . Sauerbier
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Orangenschalen, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . 12.5°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,2%
Herkunft. . . . . . . . . . . Bonn/Siegburg
Erscheinungsjahr. . . 2017
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken:___12
- Aussehen:____________________7
- Geruch:______________________9
- Geschmack:__________________8
Fazit
Geruch: sehr fruchtig, nach Blutorangen und Grapefruit, ein wenig Malz
Geschmack: sehr sauer & bitter, zudem gemischt fruchtig, spritzig, etwas vollmundig
Gesamt: Wie Bierserker selbst schreibt ist das Bier eine Gradwanderung, da bittere Säure eigentlich ein geschmackliches No-Go sind. Die Fruchtigkeit verhindert hier aber Schlimmeres, wobei mir trotzdem der rote Faden fehlt. Nachdem ich zuletzt immer mal wieder das ein oder andere Sauerbier trinken konnte, bin ich dem irgendwie aber auch etwas überdrüssig geworden habe ich das Gefühl. Für Fans dieses Bierstils sicher ein Geheimtipp, da es wohl wenige Sauerbiere mit einer solchen Fruchtigkeit gibt. Für alle anderen jedoch mehr als gewöhnungsbedürftig und vielleicht sogar abschreckend. Da es mich in keiner Kategorie so wirklich überzeugen konnte gibt es heute leider nur 9 Pkt. (3+).
Weitere Infos zum Bier unter: http://www.bierserker.de/Was/Sourange.
Prost!