226. Schnitzer Bräu Hirsebier
Unterbrochen vom kurzen Abstecher nach China geht es hier gleich weiter mit dem zweiten Hirsebier binnen fünf Tagen. Somit kann man praktisch fast vom Direktvergleich des heutigen Schnitzer Bräu mit dem letzwöchigen Riedenburger sprechen, wobei es als drittes Hirsebier dieses Jahr natürlich auch in starker Konkurrenz zum Alzeyer Hirsetrunk steht. Erworben habe ich es beim Online-Shop glutenfrei-bier.com, von dem ich in den kommenden Tage auch weitere Biere vorstellen werde.
Schnitzer wurde 1968 vom Zahnarzt Dr. Schnitzer in St. Georgen (Baden-Württemberg) gegründet und ist ein seit Anbeginn ein Lebensmittelunternehmen, das sich der Vollwert-Philosophie verschrieben hat. Neben der Produktion von Getreidemühlen, war Schnitzer ein Vorreiter der heutigen Vollwert-Backwaren-Produktion. In den 1990ern wurde die Produktpalette um Bio-Vollwert-Backwaren erweitert und in den 2000ern folgte die Sparte „Glutenfrei“. 2003 erfolgte der Umzug nach Offenburg am Rhein und nur drei Jahre später brachte man im Rahmen der glutenfreien Serie das erste Bio-Bier ohne Gluten, dafür aber mit Hirse auf den Markt. Ebenso wie beim Riedenburger erfolgt hier für das Bier auch keine enzymatische Nachbearbeitung, dafür werden Erbsenproteine zugesetzt. Außerdem findet sich auf der Zutatenliste auch das Antioxidationsmittel Ascorbinsäure, was mich leider etwas enttäuscht.
Im Zusammenhang mit meiner Jahresreihe „Alternative Getreide“ empfehle ich auch einen Blick auf die Website von Schnitzer, auf der recht übersichtlich die verschiedenen Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Emmer, Einkorn, Reis, Mais, Hirse) und Pseudogetreide (Amaranth, Buchweizen, Canihua, Quinoa) vorgestellt und beschrieben werden. Ob das Bier ebenso empfehlenswert ist zeigt sich jetzt.
Offiziell heißt es übigens: German-Hirse-Premium, da es sich gemäß „Reinheitsgebot“ nicht Bier nennen darf. Hat aber gleichzeitig auch den Vorteil, dass es sich so besser ins Ausland (wie bspw. Australien oder Kanada) vermarkten lässt.
Steckbrief
Stil. . . . . . . . . . . . . . . Hirsebier
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Hirsemalz, Erbsenprotein, Ascorbinsäure, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . –
Alkoholgehalt. . . . . . 5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Offenburg
Erscheinungsjahr. . . 2006
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken:___6
- Aussehen:____________________6
- Geruch:______________________7
- Geschmack:__________________10
Fazit
Geruch: sehr sehr würzig, spritzig, süßliche Noten von Gemüse
Geschmack: süßlich, weich, süffig, wenig Spritzigkeit
Gesamt: Insgesamt bisher leider das schwächste Hirsebier. Die inzwischen vom Hirse bekannte Süße ist bei diesem Bier leider etwas zu dominant, auch wenn sie dem Bier grundsätzlich eine sehr bekömmliche Note verleiht. Trotzdem hätte ich mich mehr Geschmacksvariation und Charakter gewünscht. So bleibt ein leider etwas eindimensionaler Eindruck, der leider auch nur mit 8 Pkt. (3) bewertet werden kann.
Weitere Infos zum Bier unter: https://www.schnitzer.eu/language/de/produktwelten/#Braeu.
Prost!