November 1 2017

263. Einbecker Ainpöckisch Bier 1378

Am Tag 1 nach 500 Jahren Reformation gibt es nochmals ein wahres Luther-Bier. Denn kein Bier wird öfter mit dem Reformator Martin Luther in Verbindung gebracht als das Einbecker-Bockbier. So soll er erstmals am 17. April 1521 von Herzog Erich auf dem Reichstag zu Worms einen Krug Einbecker Bier erhalten haben und lobt es mit den Worten:

„Der beste Trank, den einer kennt, der wird Einbecker Bier genennt“

Das mindestens seit 1378 bestehende Brauhaus ist die Wiege der Bockbiere. Schließlich brauten die Niedersachsen schon zu diesen Zeiten als erste Brauerei deutlich stärkere Biere unter der weitgehenden Verwendung der heute üblichen Zutaten. Auch die bayrischen Bockbiere wurden in der Folge nur mit Unterstützung des damaligen Einbecker-Brauhaus entwickelt. Das heutige Braunternehmen (jährlicher Ausstoß 585.000 hl) besteht nach diversen Fusionen mit lokalen Brauereien seit 1967 als Aktiengesellschaft, die 1997 von der Kölner Ender & Partner Vermögensverwaltung AG mehrheitlich übernommen wurde, nachdem sie jahrelang zur Dortmunder Brau & Brunnen gehörte.

Seit einigen Jahren nun wird wieder versucht ein Bockbier nach ganz alter Tradition und Rezeptur zu brauen. Die heutige für Einbecker Biere bekannte Flaschenform wurde dabei seit der Einführung im 19. Jahrhundert nicht mehr verändert.

Übrigens hat das Einbecker Bier Luther wohl so gut geschmeckt, dass es wenig später auch zu seiner Hochzeit mit seiner Katharina (ihres Zeichens Heimbrauerin) ausschenken ließ.

 

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Ur-Bock
Brauart
. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . .  16.4°P
Alkoholgehalt. . . . . . 6,7%
Herkunft. . . . . . . . . . . Einbeck
Erscheinungsjahr. . .
(1378)

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________12
  • Geschmack:__________________14
Fazit

Geruch: frisch, hopfig, herb, malzig, grasig
Geschmack: vollmundig, hefig, hellmalzig, Karamell, süßlich-herb, weich, leicht alkoholaromatisch, feinperlig, herber Abgang
Gesamt: Also sollte das heutige Bier wirklich auch schon damals so geschmeckt haben, wundert es mich überhaupt nicht, dass der Reformator es auch zu seiner Hochzeit hat ausschenken lassen. Definitiv eines der besten Bockbiere, die ich je getrunken habe. Da merkt man tatsächlich, dass die Einbecker ihr „Handwerk“ immer noch verstehen und es erklärt auch warum die Marke bis heute (weltweit) so erfolgreich ist. Zur Feier des heutigen Allerheiligen-Tages vergebe ich deshalb mit etwas Wohlwollen für das Ainpöckisch 1378 herausragende 14 Pkt. (1) und katapultiere es auf Platz 3 der dieses Jahr rezensierten Biere.

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.einbecker.de/bockbiere.html.

Weitere allgemeine Bier-Infos unter: https://www.einbecker.de/wissenswertes.html.

Und weitere Luther-Zitate über das Bier gibt’s hier: http://www.reinheitsgebot.de/startseite/bierkultur/luther-und-das-bier/luther-ueber-das-bier/.

Prost!


Veröffentlicht1. November 2017 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension