Dezember 2 2017

274. Giesinger Wheat Stout

Mit dem heutigen Bier geht ein Vertreter der Brauerei ins Rennen, die die sich vehement beworben hat meine Brauerei des Jahres zu werden. Nicht nur stammt das derzeit zweitplatzierte Bierjubiläum-Bier aus 2017 aus dem Hause Giesinger, auch die 2003 gegründete Münchner Brauerei selbst qualifiziert sich in hohem Maße für diesen Titel. Dabei setzt sie folgende Gebote an:

Die Giesinger Gebote – Mir san Bier!

  • Unsere Biere sind unfiltriert und nicht thermisch behandelt.
    >>> insbesondere letzteres ist nicht selbstverständlich
  • Bei den Rohstoffen legen wir höchsten Wert auf Qualität und Herkunft. Wir verwenden beispielsweise nur besten Hallertauer Hopfen.
    >>> gut, das sagen/schreiben viele…
  • Auch beim Produzieren legen wir großes Augenmaß auf die Brautradition. Deshalb kommen bei uns beispielsweise statt der üblichen Edelstahltanks vier große, offene Gärbottiche für die Hauptgärung der obergärigen Biere zum Einsatz.
    >>> handwerkliche Braukunst ist eben nicht nur eine Sache der Größe, sondern auch des Brauprozesses
  • Wir sind eine Münchner Brauerei und konsequenterweise verzichten wir auch auf den Export unserer Biere. Dafür müssten wir Einschränkungen (z.B. eine längere Haltbarkeit) hinnehmen, die unserer Auffassung vom Brauen widersprechen.
    >>> auch wenn sicher einige Bierstile auch natürlich haltbar gemacht werden können, ist das nachvollziehbar
  • Wir stellen traditionelle und althergebrachte Biersorten her: Helles, Weißbier, Dunkles, Märzen und Bock (und gaaanz selten auch mal ein paar  Experimente).

Zum Glück sind diese Experimente inzwischen gar nicht mehr so selten und so wird sich auch das heutige Stout dem Biertest stellen müssen. Dabei steht es ein wenig unter Druck dem guten Ruf des Hauses auch gerecht zu werden. Da ich grundsätzlich Fan der dunklen Bierstile bin und erfreut feststellen darf, dass hier auch Weizenmalz eingebraut wurde wird dieser Druck nicht gerade kleiner.

Sind wir also gespannt, ob die #2 nun Konkurrenz aus dem eigenen Hause bekommt…

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Stout
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Weizenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . .  11.5°P
Alkoholgehalt. . . . . . 4%
Herkunft. . . . . . . . . . . München
Erscheinungsjahr. . .
2015

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___14
  • Aussehen:____________________8
  • Geruch:______________________7
  • Geschmack:__________________5
Fazit

Geruch: sehr sehr sehr stark röstig & schwarz, leicht rauchig-kohlig, würzig
Geschmack: ebenfalls sehr röstig, fast nach Kohle, voller Körper, klar, matt, bitter-trockener Abgang
Gesamt: Hoppla! Entweder es ist ein Montags-Bier oder bei Transport oder Lagerung ist einiges schiefgelaufen. Anders kann ich mir diesen „Ausrutscher“ nicht erklären. Selbst für ein Stout viel zu röstig und fast schon kohlig, zu wenig cremig und weich und insgesamt auch zu eindimensional. Es muss also 1. festgehalten werden, dass das Rye Porter nicht um seinen Platz bangen muss und 2. dass selbst eine sehr gute Brauerei mal sehr daneben liegen kann. Mehr als 6 Pkt. (4+) kann ich dafür dann nicht geben.

Weitere Infos zur Brauerei unter: http://www.giesinger-braeu.de/.

Prost!


Veröffentlicht2. Dezember 2017 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension