Januar 31 2018

292. Lindeboom Herfstbock

Bevor es nächste Woche mit dem ersten Biermontag in der Brühler Eule 2018 weitergeht, möchte ich noch meinen Bestand an niederländischen Bieren vom Lommerbergen-Wochenende tilgen. Den Anfang macht das Herbstbock von Lindeboom selbst. Außer dem natürlichen Mineralwasser aus dem hauseigenen Brunnen macht das Bier die verwendeten Hefestämme besonders. So wurden diese aus Proben des vorletzten Jahrhunderts rekultiviert und somit konnte das Bockbier wieder nach dem ursprünglichen Rezept aus den Gründerjahren gebraut werden. Offensichtlich scheint das gelungen, schließlich konnte man 2016 den goldenen Euopean Beer Star gewinnen. Ungeachtet dessen kommt jetzt aber erstmal mein Urteil ;).

„‚t Bier van Hier“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Bock
Brauart
. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 6,5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Neer / Niederlande
Erscheinungsjahr. . .
2006

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___10
  • Aussehen:____________________10
  • Geruch:______________________12
  • Geschmack:__________________10
Fazit

Geruch: holzig, röstig, malzig, süß, karamellig
Geschmack: mittelgroßer Körper, malzig-würzig, karamellig & röstig zugleich, recht matt, leicht säuerlich-süßer Abgang
Gesamt: In der Tat kein uninteressanter Bock, der aber einfach nicht ganz meinen Geschmack trifft. Insgesamt ist er mir einfach zu hölzern und angeröstet. Ansonsten wirklich gut trinkbar und gerade für Bockbier-Fans sicher ein Kauf wert. In Summe sind das 10,5 Pkt. (2(-)).

Weitere Infos zum Bier unter: http://www.lindeboom.nl/bieren-van-hier/onze-bieren.html.

Prost & guten Abend! ?

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Januar 30 2018

Blogbier, die XXIV. – KHB @ CCC Epilog

Als kleiner Nachtrag zum Tap-Takeover der Kölner Bierhistoriker in der Craftbeer Corner in Coeln hier unsere Absacker-Biere:

Bierfacts:

Vielen Dank nochmals auch an Nils für den schönen und interessanten Abend.

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Januar 30 2018

Kölner Bierhistoriker @ Craftbeer Corner Coeln

KBH Torffest | KBH Schäselong | KBH Hopfenprotz | KBH Jay´s Winterwonder | KBH Hybernation | KBH Klosterfrau Melissengeist | KBH Roter Humpen | KBH SwaenMaroniChoc | Denkbräu Festbier | Orca Bräu Jingle Mingle | Evil Twin Sanguinem Aurantiaco | Pax Bräu Helles Vollbier | Freigeist Sibeeria Russian Liver | Moorbeer Co. Old Freddy Walker | Novo Brazil Corvo Negro | De Molen Vuur & Vlam

Letzten Freitag habe ich es doch tatsächlich zum ersten Mal zum Tap-Takeover in der Craftbeer Corner in Köln geschafft. Diesmal konnte ich es mir einfach nicht entgehen lassen, denn die Kölner Bierhistoriker – ihres Zeichens der größte Hobbybrauverein der Region – hatte sich angekündet. Mit meinem Kollegen Matthias und Nils machte ich mich dann auf zum Craftbeer-Zentrums Köln. Aufgrund Überfüllung an den Zapfhähnen gab es sogar drei Fassbiere mehr als üblich und zusätzlich brachte Biersommelier-Weltmeister Stephan Hilbrandt noch ein Stichfass mit, das sich für mich als Bier des Abends herausstellen sollte. Während sich die KBH „im normalen Leben“ um die Wiederentdeckung, Erhaltung und Weiterentwicklung von historischen (vorwiegend zentraleuropäischen) Bierstilen kümmern, hatten sie zum TTO etwas besonders winterlichen zusammengebraut. Dabei brachte jeder Einzelne eine andere Bierspezialität in limitierter Form mit, die den Winter als Motto in ganz neuer Weise interpretierte. Daneben gab es noch eine Reihe weiterer Biere vom Fass sowie die gewohnt breite Flaschenbier-Auswahl.

Bierfacts:

  • KBH Torffest:
    – untergärig; 7%
    – Märzen, das auf Torf gelagert wurde
    – gebraut vom Biersommerlier-Weltmeister Stephan Hilbrandt
    – holzig-erdig-torfig, weich, hell trocken
    – mein absoluter Favorit des Abends, von dem ich gleich noch ein großes Glas bestellen musste
  • KBH Schäselong:
    – obergärig; 7%
    – Bière de Garde von Michael Roeßgen von der Mikrobrauerei Heinenhof
    – süßlich-karamellig, würzig-malzig
  • KBH Hopfenprotz:
    – obergärig; 7,2%
    – IPA von Frank Christian
    – grasig, vollmundig, weich, blumig
  • KBH Jay´s Winterwonder:
    – obergärig; 6%
    – Spezial-Gewürzbier von Jürgen Knoke
    – Lakritz, Bonbon, malzig, vollmundig
  • KBH Hybernation:
    – obergärig; 6%
    – Winter-Old Ale von Bodo Wester
    – würzig-holzig
  • KBH Klosterfrau Melissengeist:
    – obergärig; 9,5%
    – Tripel von Heiko von Dorzyskowski
    – Rumfass- & Brandgeistaroma, hochprozentig, nussig, hefig
  • KBH Roter Humpen:
    – obergärig; 9,5%
    – Adambier von Michael Roeßgen
    – süßlich-karamellig, fruchtig-traubig, leicht schokoladig
  • KBH SwaenMaroniChoc:
    – obergärig; 6%
    – Maronen-Stout von Volker Huppert
    – trocken, malzige Süße, heuartig, ganz wenig Maronenaroma

 

  • Denkbräu Festbier:
    – untergärig; 5,6%
    – Märzen aus der Agenturbrauerei in Ehrenfeld
    – herb-süß, malzig, weich, honig, getreidig, leicht fruchtig
    – mit Liebe gebraut – mein Favorit #2 des Abends
    – gab es als Flaschenbier-Extra zum Tap-Takeover-Spezial der KBH
    http://denkbraeu.com/ bzw. https://www.denkwerk.com/
  • Orca Bräu Jingele Mingle:
    – obergärig; 6%
    – „klassisch deutsches“ „Cider Ale“ mit 10% Apfelsaft & Zimt
    – vom Kreativbrauer Felix vom Endt aus Nürnberg
    – apfelig, frisch, leicht bitterlich sauer
    http://www.orcabrau.de/
  • Evil Twin Sanguinem Aurantiaco:
    – obergärig; 3,2%
    – Blutorangen-Sour der US-dänischen Kuckucks-Brauerei aus Brooklyn bzw. Hinnerup
    – gebraut von Two Roads Brewing aus Stratford/Connecticut
    http://www.eviltwin.dk/
  • Pax Bräu Helles Vollbier:
    untergärig; 12.5°P; 5,2%
    – von der Handwerksbrauerei Pax aus Oberelsbach in der Rhön (seit 2009)
    – holzig, rauchig, eines der schlechtesten Biere des Abends
    http://pax-braeu.de/biere/
  • Freigeist Sibeeria Russian Liver:
    – obergärig; 8%
    – Baltic Porter des Aachener Kreativbrauer für die tschechische Brauerei Sibeeria aus Prag
    – schön dunkel-malzig & stout-artig
    –  http://beergeek.cz/en/
  • Moorbeer Co. Old Freddy Walker:
    – obergärig; 7,5%
    – Old Ale von der  britischen Brauerei aus Bristol (Gründung 2009)
    – holzig, recht stark
    https://www.moorbeer.co.uk/category/news/page/2/
  • Novo Brazil Corvo Negro:
    – obergärig, 12%
    – Stout nach brasilianischem Rezept aus dem kalifornischen Chula Vista
    – Schokolade, Holz, Kaffee, Dunkelmalz, Vanille
    http://novobrazilbrewing.com/beers

Fazit:

Ein wirklich mehr als lohnenswerter Abend. Nicht nur weil ich das erste Mal in den Genuss der Biere der Kölner Bierhistoriker (mit Ausnahme der Biere vom Heinenhof) gekommen bin, sondern auch die Biere selbst haben gezeigt, dass man auch mit handwerklichen Mitteln und einer guten Portion Sachverstand hervorragende Biere zaubern kann. Diese Meinung teilten offensichtlich auch viele andere Bierinteressierte, schließlich war die Corner so voll, wie ich es zumindest noch nie erlebt habe. Was eigentlich ein Trauerspiel für die Industriebrauer und deren Anhänger ist, zeigt offenkundig, dass man mit Liebe zum Bier viel erreichen kann. Von mir ein ganz dickes Lob für die ausnahmslos spannenden und leckeren Biere, von denen das des Weltmeisters noch herausstechen konnte. Leider wird es ja nichts mit einem gemeinsamen Jubiläumsbierprojekt zu meinem 1000. Bier, ich freue mich trotzdem auf eine Zusammenarbeit im späteren Jahresverlauf. Vielen Dank also an die Kölner Hobbybraufreunde und natürlich auch an den Gastgeber CCC und viel Erfolg auch weiterhin auf dem handwerklich-kreativen Bierweg.

¡Auf die Kölner Biergeschichte!

Mehr zur Veranstaltung unter: https://www.facebook.com/events/856786571162554/.

Weitere Informationen zur CCC unter: http://www.craftbeercorner.de

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Januar 24 2018

291. Gouverneur Speciale 140

Bier #3 von 4 der regionalen Brauerei Lindeboom aus Limburg- Diesmal am Start das Speciale 140 der Gouverneur-Reihe. Neben den eigentlichen Lindeboom Bieren (Pilsener, Oud Bruin und Radler) sowie den beiden Venloosch Bieren (Wit und Alt) braut der Hoflieferant des niederländischen Königshauses unter dieser Marke weitere Spezialitäten-Biere. Am 3-Königs-Wochenende durfte ich bereits das Stout op Hout proBieren. Zudem gibt es noch klassisch belgische Stile wie Blonde, Dubbel, Dubbelbock oder Tripel. Heute also das Speciale 140, das seinen Namen von seinem Erscheinungsanlass hat: Dem 140-jährigen Bestandsjubiläums der 1870 gegründeten Brauerei. Es ist ein obergäriges, helles und süffiges Bier belgischer Brauart, das dezent fruchtig-gehopft und erfrischend daherkommen soll.

„Cervisia Natura Protecta“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Belgian Pale
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 5,5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Neer / Niederlande
Erscheinungsjahr. . .
2010

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________12
  • Geschmack:__________________13
Fazit

Geruch: malzig-sauer, süßlich-blumig, heuartig, hefig
Geschmack: süffig, aber mittelgroßer Körper, malzig-würzig, leicht fruchtig, hefig-süßlich, leicht hopfig-herb, feinperlig, herber Abgang
Gesamt: Überraschend interessant! Trotz der vielen Geruchs- und Geschmacksrichtungen sauer, malzig, würzig, süß, fruchtig und herb wirkt es erstaunlich ausbalanciert und aufeinander abgestimmt. Sicher schmeckt man auch den belgischen Hefecharakter heraus, aber gerade für deutsche Zungen hält sich dieser dezent zurück. Das bisher beste Bier aus Neer bekommt dafür zu Recht 12,5 Pkt. (2++).

Weitere Infos zum Bier unter: http://www.lindeboom.nl/bieren-van-hier/onze-bieren.html.

Prost & guten Abend! ?

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Januar 22 2018

290. Lindeboom Oud Bruin

Nach dem vorgestrigen Alt aus Venlo heute ein „Original“ Lindeboom: Das Oud Bruin. Als eines der Flaggschiffe der Brauerei stellt das Oud Bruin einen klassisch niederländischen Bierstil dar, der seinen Ursprung in Flamen hat. Es ist ein dunkles obergäriges Bier, das sowohl malzige als auch saure Geschmackskomponenten vereint. Für belgisch-niederländische Biere eher ungewöhnlich ist der recht geringe Alkoholgehalt. Exklusiv limburgisch ist übrigens die Melange aus 25% Oud Bruin und 75% Pilsener-Bier. Genannt wird diese Bierstilmischung Sjoes, was auf das deutsche Schuss zurückgeht.

 

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Oud Bruin
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Malzextrakt, Hopfen, Saccharin
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 3,8%
Herkunft. . . . . . . . . . . Neer / Niederlande
Erscheinungsjahr. . .
1870

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___12
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________12
  • Geschmack:__________________9
Fazit

Geruch: klar malzig, leicht röstig, leicht holzig, karamellig
Geschmack: sehr süßlich, karamellig, wenig würzig, süffig, wenig Körper, süßlich-gering säuerlicher Abgang
Gesamt: Nicht nur aufgrund des geringen Alkoholgehalts erinnert das Bier mehr an ein Malzbier (mit ein bisschen Cola gemixt). Neben einer sehr geringen würzigen und säuerlichen Komponente ist die Süße klar dominierend. Leider liegt das aber vermutlich an dem zugesetzten Süßstoff. Auch bei der Farbe hat man mit dunklen Färbemalzen weitergeholfen. Beides Punkte die leider keine bessere Note als eine 8 Pkt. (3) zulassen, auch wenn das Bier grundsätzlich nicht schlecht schmeckt, weil es eine interessante Kombination aus Malzbier und Cola darstellt.

Weitere Infos zum Bier unter: http://www.lindeboom.nl/bieren-van-hier/onze-bieren.html.

Prost & guten Abend! ?

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Januar 20 2018

289. Venloosch Alt

Nach Pils, Kölsch und Bockbier folgt heute gleich der nächste große Bierstil: Mein geliebtes Altbier. Doch diesmal ist es kein klassisch deutsches Alt, sondern das erste Alt aus unserem westlichen Nachbarland Niederlande. Erworben beim Urlaubswochenende in Lommerbergen vor zwei Wochen, freue ich mich heute außerordentlich dieses Bier vorstellen zu können.

Gebraut wird es seit 1983 von der Lindeboom Bierbrouwerij aus Neer, etwas nördlich von Roermond. Die 1870 gegründete Brauerei – die auch Hoflieferant des niederländischen Königshauses ist – wollte damit den typischen Bierstil des mittleren Niederrheins auch über die Grenze transportieren.

Denn unmittelbar dahinter befindet sich die Grenzstadt Venlo. Mit rund 100.000 Einwohnern zählt sie so gerade als eine Großstadt. Während ihrer inzwischen etwa 2.000-jährigen Existenz wechselte Venlo desöfteren die Staatszugehörigkeit und profitierten vor allem in den letzten Jahrzehnten vom grenznahen Tourismus und Handel mit deutschen Besuchern. Auch für mich war es in meiner Kindheit und Jugend ein beliebtes Ausflugsziel, ist es doch vom Kreis Viersen schnell zu erreichen und hat doch etwas „exotisches“.

Auch wenn das Venloosch Alt sich seit Einführung sehr stabil halten konnte und in Venlo selbst sehr präsent ist, hat es kaum den Weg außerhalb von Limburg gefunden. Vor allem auf der deutschen Seite der Grenze ist es kaum zu bekommen. Völlig klar, dass ich also das ich da zuschlagen musste. Interessanterweise wird es übrigens neben Hopfen auch mit anderen Kräutern gebraut, enthält aber leider auch zur Färbung Karamell. Wenigstens wird dies – im Gegensatz zum deutschen „Bierrecht“ – auf dem Etikett ordnungsgemäß ausgewiesen.

In diesem Sinne:

„Altiëd Venloosch Alt tiëd“

(da hier selbst die Online-Übersetzung kapituliert: zu dt. „Allzeit Venloosch Alt Zeit“)

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Alt
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Kräuter, Karamell
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Neer [Venlo] / Niederlande
Erscheinungsjahr. . .
1983

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___11
  • Aussehen:____________________10
  • Geruch:______________________9
  • Geschmack:__________________8
Fazit

Geruch: Witbier-Säure, klare (Karamell-)Süße, weich
Geschmack: süffig, wenig Körper, dünn & matt, geringe Malzigkeit, etwas Karamell-Süße, leichte Säure, sehr geringe Würzigkeit, malzig-süßer Abgang
Gesamt: Insgesamt eigentlich kein schlechtes Bier. Allerdings auch kaum mit einem deutschen Alt vergleichbar. Man schmeckt einfach zu deutlich die typische Süße und leichte Säure heraus, die man auch von anderen niederländischen oder belgischen Bierstilen kennt. Alt Altbier-Fan fehlt es mir hier auch klar an Würze und Vollmundigkeit. Nichtsdestotrotz ein durchaus leckeres Bier, mit einer hohen Drinkability, wie man auf Neudeutsch sagen würde. Und trotzdem wird es dem Anspruch eines Alt in klassisch deutscher Form nicht gerecht, wenngleich es eine solide niederländische Interpretation ist. In Summe macht das dann 9,5 Pkt. (3++).

Weitere Infos zum Bier unter: http://www.lindeboom.nl/bieren-van-hier/onze-bieren.html.

Prost & guten Abend! ?

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Januar 18 2018

288. Preußens Pilsener

Mit dem heutigen Bier wird es historisch und royal zugleich. Aber zunächst mal einen herzlichen Dank an David, der dieses wahrlich besondere Bier von seiner Tour durch Deutschland mitgebracht und für das Bierjubiläum gesponsert hat.

Dabei hatte ich mir seitdem überlegt, wann wohl ein guter Zeitpunkt für dessen Vorstellung wäre. Nach kurzer Recherche kam dann der heutige Tag fast wie gerufen. Denn exakt heute vor 147 Jahren wurde der preußische König Wilhelm zum Deutschen Kaiser inthronisiert. Der heutige Tag  der Proklamierung des deutschen Kaiserreiches bedeutete also nicht nur den Beginn des „zweiten Deutschlands“ (nach dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und vor der Weimarer Republik), sondern auch den Abschluss des Aufstieges Preußens zur Großmacht.

Der Name Preußen leitet sich von den im ursprünglichen Kernland beheimateten Prußen ab, die im 13. Jahrhundert vom Deutschen Orden unterworfen wurden. Im Zuge der Säkularisierung entstand im 16. Jahrhundert auf dem Gebiet vom späteren Ostpreußen und Masuren das erste Herzogtum Preußen – jedoch noch unter der Lehensherrschaft der polnischen Krone. 1657 konnte Hohenzollern-Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg – an das Preußen in der Zwischenzeit fiel – das Herzogtum aus der polnischen Lehensabhängigkeit lösen. Sein Sohn Kurfürst Friedrich III. krönte sich dann 1701 selbst als erster preußischer König Friedrich I. und regierte das fortan bestehende Königreich Preußen. Dieses wuchs in der Folge nicht nur an Größe, sondern entwickelte auch das bis heute für Deutschland berühmt und berüchtigte Verwaltungssystem. Am 31. Mai 1740 bestieg sein Enkel Friedrich II. – später Friedrich der Große genannt – den Thron. Durch Siege in den drei Schlesischen Kriegen sowie der Teilung Polens konnte er die Fläche des Königreichs mehr als verdoppeln und zusammenführen. Zwar verlor man viele dieser Flächen wieder nach der Niederlage gegen das napoleonische Frankreich 1806, musste aber keine 10 Jahre warten um nach dessen Rückzug auf Ost- und Zentraleuropa durch den Wiener Kongress sogar noch mehr Gebiete zugesprochen zu bekommen. Vor allem weite Gebiete des heutigen Nordrhein-Westfalens gingen an das Königreich, das zur zweiten deutschen Macht neben Österreich aufstieg. Der Sieg Preußens im Deutschen Krieg 1866 führte schließlich zur Auflösung des Deutschen Bundes und zum Ausschluss Österreichs aus Deutschland. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 vereinte es alle verbliebenen deutschen Staaten unter seiner Führung und wurde 1871 zum dominierenden Bundesstaat des neu gegründeten Deutschen Reiches. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und damit der deutschen Monarchie (excl. Liechtenstein) 1918 wurde aus dem Königreich der republikanisch verfasste Freistaat Preußen, der während der Weimarer Republik ein Bollwerk der Demokratie war. Zuerst die Entmachtung durch die Nationalsozialisten 1934 und schließlich die rechtliche Auflösung des Preußen-Staates durch den Alliierten Kontrollrat 1947 bedeuteten das Ende eines 400 Jahre bestehenden Landes.

Soweit der Geschichtsunterricht. Doch was hat das mit dem heutigen Bier zu tun? Mehr als selbst ich zunächst dachte. Zwar ist die Marke noch nicht einmal ein Jahr alt, wird dafür aber tatsächlich von einem Nachfahren des letzten deutschen Kaisers gebraut. Georg Friedrich Prinz von Preußen – seines Zeichens aktueller Chef des Hauses Hohenzollern – ist Kopf der neuen letztes Jahre gegründeten Königlich Preußischen Biermanufactur. Wie sein Vorfahr Friedrich der Große ist er sehr an der deutschen Bierkultur interessiert, wenngleich er auch kein Brauwesen studierte, wie es noch sein Urahn tat. Gebraut wird deshalb per Lohnbrauverfahren in Braunschweig – vermutlich bei einer Zweigniederlassung von Oettinger. Zu erwerben gibt es das Bier bisher nur bei ausgewählten Fachhändlern in Berlin, Brandenburg und Baden-Württemberg sowie natürlich auch in der Burg Hohenzollern. Schmecken wir also mal, ob die Qualität des heutigen Prinzen an die Ansprüche des damaligen Königs heranreicht:

„Wie ihm denn auch vom Brauwesen aller nötige Unterricht zu geben und zugleich zu zeigen, wie das Brauwesen muß traktiert, gemaischt, das Bier gestellt, gefaßt und überall dabei verfahren sein muß, wenn es gut ist.“ – Friedrich Wilhelm I.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Pils
Brauart
. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 4,9%
Herkunft. . . . . . . . . . . Berlin
Erscheinungsjahr. . .
2017

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___14
  • Aussehen:____________________12
  • Geruch:______________________13
  • Geschmack:__________________11
Fazit

Geruch: würzig, herb, hopfig, grasig
Geschmack: würzig, wenig Malz, hopfig-herb, leicht grasig, geringe Süße, matt, wenig spritzig, mittelleichter Körper, trocken herb-grasiger Abgang
Gesamt: Nunja zugegebenermaßen wohl kein majestätischer Genuss, aber erstaunlicherweise ein Pils der besseren Art. Klar würzig und hopfig-herb, ist vor allem auch die leicht süßlich-grasige Note spannend. Für mich hätte es noch etwas klarer gehopft und insgesamt vollmundiger sein können, aber trotzdem ein gelungenes royales deutsches Bier. Mit gewissem Adels-Bonus ergibt das dann zusammen genommen 12 Pkt. (2+).

Weitere Infos zum Bier unter: http://www.preussische-biermanufactur.de/.
Zudem hier ein Bericht vom Test der weltbesten Bier-Sommelière Irina Zimmermann.

Prost & guten Abend! ?

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Januar 16 2018

287. Schreckenskammer Kölsch

Seit langem gibt es hier wieder mal eine Kölsch-Rezension, die mich ein wenig an meine Kölsch-Reihe zu Beginn des Blogs erinnert. Zu verdanken habe ich das zwei Umständen: 1. Ist das heutige Kölsch kein beliebiges, was man in Köln und Umgebung in jedem Getränkemarkt kaufen kann; 2. habe ich es freundlicherweise bei meinem letzten Einkauf in meinem Stamm- & Lieblingsmarkt P&M als Gratiszugabe erhalten. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals dafür.

1422 erstmalig urkundlich erwähnt, wird das Brauhaus Schreckenskammer nach Neubau in 1912 seit 1933 von der heutigen Eigentümerfamilie geführt. Nachdem es in der Paulus-Nacht 1943 den alliierten Bomben zum Opfer fiel, dauerte es bis 1960 bis es wieder aufgebaut wurde. Der Braubetrieb jedoch wurde niemals wieder aufgenommen – das Kölsch wird seitdem zunächst vom heutigen Haus der Kölschen Brautradition und dann vom Bielsteiner Erzquell im Lohnbrauverfahren produziert.

Doch woher stammt dieser merkwürdige Name? Dazu gibt es gleich zwei Theorien. Theorie 1 geht auf einen staatlichen Prüfer der Eisenbahner-Lehranstalt der Fränkisch-Märkischen-Eisenbahn zurück. In Unkenntnis darüber, dass die Prüfungen aus Platzgründen nicht in der Anstalt, sondern im (alten) Brauhaus abgehalten wurden, soll dieser einmal verwirrt gefragt haben: „Na, wo ist denn diese Schreckenskammer nun?“ Theorie 2 ist etwas weniger lustig. Sie besagt, dass die Gefangenen aus dem benachbarten Gerichtsgebäude auf dem Weg zu ihrer Richtstelle (Weckschnapp) im Brauhaus zu ihrer Henkersmahlzeit einkehrten.

Ob es an seinem Namen liegt oder nicht, aber außerhalb von Köln ist das Schreckenskammer-Kölsch praktisch kaum zu bekommen. Und selbst in Köln zählt es eher zu den Kölsch-Geheimtipps. Umso mehr freue ich mich, dass ich es heute verkosten darf.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Kölsch
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 4,8%
Herkunft. . . . . . . . . . . Köln
Erscheinungsjahr. . .
1912

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___12
  • Aussehen:____________________12
  • Geruch:______________________7
  • Geschmack:__________________12
Fazit

Geruch: recht industriell, spritzig, würzig, leicht malzig, leicht hopfig-herb
Geschmack: würzig-herb, malzig, leicht getreidig-heuartig, ganz leicht säuerlich, süffig, mittlerer Körper, feinperlig, trocken-herb-süßer Abgang
Gesamt: Obwohl ich bekennender Altbier-Fan bin, habe ich in den letzten Monaten und Jahren sehr viele Kölsch proBieren können und glaube einschätzen zu können, dass das Schreckenskammer zweifelsohne zu einem der besseren zählt. Sieht man mal von wirklich abschreckenden Geruch ab, kann das Bier durch einen schönen Mix aus Würzigkeit, getreidiger Malzbetonung und herber Hopfigkeit überzeugen. Insgesamt deshalb gute 11 Pkt. (2).

Weitere Infos zum Bier unter: http://www.schreckenskammer-koelsch.de/index.html.

Prost & guten Abend! ?

Katgeorie:Bierrezension | Kommentare deaktiviert für 287. Schreckenskammer Kölsch
Januar 12 2018

286. Weltenburger Wintertraum

Bier #3 in diesem Jahr ist noch ein Geburtstagsgeschenk von meinem Lieblingsbiersommelier aus November. Es handelt sich um das untergärige bernsteinfarbene Winterzauber-Bier aus der ältesten (Kloster-)Brauerei der Welt. Beheimatet unmittelbar an der Donau wird im immer noch existenten Benediktiner-Kloster seit etwa 1.000 Jahren Bier gebraut. Die Abtei des heiligen Georg selbst stammt sogar aus dem 8. Jahrhundert. Exportiert wird das Bier inzwischen in knapp 30 Länder – eine Brauerei also, die zum Glück einen immer höheren Bekanntheitsgrad erreicht. Besonders angetan bin ich aber – neben den tollen Bieren natürlich – von den interessanten Biermix-Cocktail-Inspirationen von Weltenburger, von denen ich sicher demnächst mal einige ausprobieren werde.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Wiener Lager
Brauart
. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen
Stammwürze
. . . . . .  13.2°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,4%
Herkunft. . . . . . . . . . . Kelheim-Weltenburg
Erscheinungsjahr. . .
~2000

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___11
  • Aussehen:____________________12
  • Geruch:______________________13
  • Geschmack:__________________11
Fazit

Geruch: würzig, sehr süßlich nach Karamell & Bonbons, cremig
Geschmack: mittelgroßer Körper, mehr Würze als Süße, leicht herb, recht spritzig, süßlich-würzig-trockener Abgang
Gesamt: Insgesamt ein wirklich gutes Winterbier aus dieser historischen Brauerei. Zwar fällt es geschmacklich etwas ab, da es mir zu eindimensional würzig erscheint und etwas mehr Körper vertragen kann, ist aber trotzdem sehr gut für einen kalten Winterabend geeignet. Summa summarum 11,5 Pkt. (2(+)).

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.weltenburger.de/sortiment/winter-traum/.

Prost & guten Abend! ?

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Januar 11 2018

285. Aecht Schlenkerla Eiche

Zum gestrigen Stärk-antrinken im Mini-Format gibt es heute eine Zugabe.

Schon das ein oder andere Mal im Bad Godesberger P&M-Getränke über den Weg gelaufen, hat es das heutige Bier diese Woche auch endlich mal den Weg in meine Tasche gefunden. Dabei kommt es aus einer Brauerei, die ich im Rahmen der Franken-Bier-Tour im Bierjubiläum-Jahr schon besuchen durfte. Vor Ort habe ich mich schon vom zwar gewöhnungsbedürftigen aber guten Geschmack der Sorten Märzen, Weizen und Kräusen überzeugen dürfen. Und so freue ich mich umso mehr das wohl besonderste der Schlenkerla-Rauchbiere proBieren zu dürfen. Gebraut in einer der ältesten Brauereien der Bierstadt Bamberg mit einer Geschichte bis ins 14. Jahrhundert hinein, zählt es zu den besten Rauchbieren weltweit. Während die allermeisten Rauchbiere mit Buchenrauch geräuchert werden, erhält – wie es der Name schon verrät – dieses Bier seinen rauchigen Charakter durch Eichenholz. Traditionell wurde auch schon in der Vergangenheit das Malz des Bieres über brennendes Eichenholz gedarrt. Dieses wurde verwendet, da es zum Einen in Europa weit verbreitet ist und zum Anderen einen hohen Heizwert aufweist. Eichenholz hingegen ist deutlich witterungsbeständiger und schädlingsresistenter und wurde deshalb im Fachwerk- oder Schiffsbau eingesetzt. Auch seine Eicheln hatten einen hohen Wert in der Versorgung von Mensch und Vieh, sodass die Eiche einen gewissen Schutz genoss. Ein Bier, dessen Malz mit Eichenholz gedarrt und geräuchert wurde, ist daher bis heute etwas außergewöhnlich Besonderes. Der sich daraus ergebene weichere und komplexere Rauchgeschmack wird durch den Einsatz von bitteren Aromahopfen aus der Hallertau unterstützt. Gebraut wird die Eiche ausschließlich vor der Adventszeit. Erst mit der Entwicklung anderer Erhitzungsmethoden sind übrigens der heute bekannte Biergeschmack und auch hellere Sorten entstanden.

Wen das Thema und die tolle Brauerei noch mehr interessiert, den möchte ich darüber hinaus auch auf die Website von Schlenkerla (bzw. Heller-Bräu) hinweisen, die zwar recht altbacken desinged ist, dafür aber mit vielen spannenden Informationen rund um das Rauchbier und die Brauerei aufwartet.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Doppel-Bock
Brauart
. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen
Stammwürze
. . . . . .  18.9°P
Alkoholgehalt. . . . . . 8%
Herkunft. . . . . . . . . . . Bamberg
Erscheinungsjahr. . .
1405

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________12
  • Geschmack:__________________13
Fazit

Geruch: weich, dezenter Rauch, dezente Salami, Würze, frisch
Geschmack: sehr weich, vollmundig, eher matt, Noten von Brot & Schinken/Salami, klares dunkles Malzaroma, leichte Hopfenbittere, wenig blumig, würzig-süßlicher Abgang
Gesamt: Welch ein tolles Bier. Zwar für den klassischen Rauchbier-Fan wohl zu mild, aber deshalb gerade für Einsteiger in dieses Bierthema bestens geeignet. Vor allem die Weichheit, der leicht blumig-würzige Geschmack und die erstaunlich dezenten Rauchbieraromen überzeugen. Interessant sind auch die Zwischentöne, die mich an ein Altbier erinnern. Deshalb verdiente 13 Pkt. (1-) in der Gesamtwertung.

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.schlenkerla.de/rauchbier/sorten/schlenkerlaeiche.html.

Prost & guten Abend!

Katgeorie:Bierrezension | Kommentare deaktiviert für 285. Aecht Schlenkerla Eiche
Januar 10 2018

284. Sünner Hircus

So, los geht´s mit 2018!

Für den Beginn meiner diesjährigen Rezensionen möchte ich an den ebenfalls an den fränkischen Brauch des „Stärk antrinkens“ anknüpfen. Dabei werden am Abend des 6. Januars für jeden der kommenden 12 Jahresmonate jeweils ein Seidla (0,5l) Bockbier getrunken. Der Brauch stammt noch aus vorchristlicher Zeit und soll böse Geister über das Ganze Jahr hinweg fernhalten. Ebenfalls deshalb, weil sich seit letzten Jahr dieser Brauch auch in meiner (neuen) Heimatstadt Brühl etabliert hat. Zwar werden hier nicht gleich 12 Seidla getrunken, aber zumindest 12 unterschiedliche Bockbiere verkostet. Da ich leider beim diesjährigen Stärk antrinken nicht dabei sein konnte, möchte ich zumindest mit dem heutigen ersten Bier des Jahres meinen Beitrag zu dieser im Rheinland neuen Tradition leisten.

Dabei ist der Sünner Hircus das erste „Craft-Bier“-Projekt der ältesten und bis heute privaten Kölsch-Brauerei der Welt. Ausgangspunkt des Bockbieres bildet das (ungesüßte) Sünner Malzbier, welches mit den Gersten- und Weizenmalzen Barke Münchner, Barke Pilsener, Carafa, Caraaroma und Carawheat aus der Mälzerei Weyermann – ihres Zeichens größte in Deutschland – daherkommt. Hinzu kommen dann noch die urtümlichen deutschen Hersbrucker-, Tettnanger- und Hallertauer Traditionshopfen.

Übrigens: Für Freunde des edlen Tropfens stellt Sünner auch zahlreiche Spirituosen in der hauseigenen Brennerei her.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Bock
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Weizenmalz, Hopfen
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 7,2%
Herkunft. . . . . . . . . . . Köln
Erscheinungsjahr. . .
2017

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___14
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________12
  • Geschmack:__________________11
Fazit

Geruch: trocken-malzig, leicht röstig, süßlich, karamellig, leicht holzig
Geschmack: vollmundig, feinperlig, klar karamell-malzig, wenig holzig-getreidig, leicht alkoholaromatisch, leicht ölig-süßer Abgang
Gesamt: Ein guter Beginn in ein hoffentlich gutes Bierjahr. Dabei kann man dem Bock tatsächlich seine malzbierige Herkunft abschmecken. Für meinen Gaumen jedoch einen Hauch zu süß und in den Spitzen zu deutlich im Alkoholaroma. Trotzdem setzt Sünner mit dem Hircus eine gute erste Jahresmarke von 11,5 Pkt. (2(+)).

Weitere Infos zum Bier unter: http://www.suenner-brauerei.de/suenner_hircus.html.

Prost & Danke!

Katgeorie:Bierrezension | Kommentare deaktiviert für 284. Sünner Hircus
Januar 8 2018

Blogbier, die XXIII. – Lommerbergen

Vergangenes Wochenende verbrachten wir ein wunderschönes ebensolches im Landal-Greenpark de Lommerbergen zwischen der Maas und der deutsch-niederländischen Grenze. Überrascht und begeistert war ich von der relativ reichhaltigen Bierauswahl vor Ort, die sich vor allem auch auf regionale Biere fokussiert. Folgende neue Biere habe ich gleich dort proBiert, weitere werde ich in den kommenden Wochen vorstellen:

Bierfacts:

 

 

 

 

 

 

 

  • Ch´Nord:
    – 7%; obergärig
    – blondes Bière de Garde von Les Brasseurs De Gayant (Brasserie de Goudale) aus dem nordfranzösischen Arques
    – von Bekannten meiner Schwiegereltern aus dem Frankreich-Urlaub mitgebracht
    – hefig-süß, weich & leicht getreidig
    https://www.ratebeer.com/beer/la-blonde-de-chnord/139907/
  • Forest Pilsen:
    – 4,1%; untergärig
    – von der Cervejaria Amazonia aus dem brasilianischen Belém im Baía de Marajó (südöstlich des Amazonas-Deltas)
    – mitgebracht von Nils aus seinem Urlaub auf
    – eines der schlechtesten Interpretationen eines Pilseners, das ich je getrunken habe
    http://www.amazonbeer.co.uk/
  • Kwaremont:
    – 6,6%; obergärig
    – Blondes von der etwa 20 km vom Oude Kwaremont entfernten Familienbrauerei de Brabandere in Bavikhove (seit 2013 gebraut)
    – Etikett zeugt vom Sponsorship des Flandern-Radsports:
    „Gebrouwen voor Kopmannen“ – also dem Führer eines Rennens
    „Kopman means a type of person is authentic, loyal and trusty. A Kopman never leaves the team behind and always share a win with the other. A Kopman can be the leader, can be the helper, can be the fan, can be the wive, can be the husband… Everyone can be a Kopman aslong as it means you do it with passion and for the love of cycling!“
    http://www.brouwerijdebrabandere.be/en/merken/kwaremont bzw. http://www.kwaremont.be/index_EN.php
  • Gouverneur Stout op Hout:
    – 7,5%; untergärig
    –  von der Lindeboom Bierbrouwerij (Gründung 1870) aus dem niederländischen Neer in Limburg, die Hoflieferant des niederländischen Königshauses sind
    –  gelagert auf Eichenholz
    –  ganz solides Stout
    http://www.lindeboom.nl/bieren-van-hier/onze-bieren.html

  • Affligem Dubbel:
    – 6,8%; obergärig
    – in der gleichnamigen belgischen Brauerei  im flandernschen Opwijk (Brabant) produziert
    – Geschichte der Brauerei reicht bis 1074 und ist somit eine der ältesten der Welt – seit 2000 gehört sie aber zur Heineken-Gruppe
    – Meiningers International Craft Beer Gold-Award 2015
    –  https://www.affligembeer.com/beers/double/

Vielen Dank nochmals auch auf diesem Wege an meine Schwiegereltern, meine Schwägerin, meine Frau und natürlich meinen Kindern für dieses wunderbare Wochenende.

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Januar 3 2018

Prosit 2018!

Startbild_IIProsit Neujahr | Rückblick 2017 – Ausblick 2018

Allen Lesern und Bierinteressierten wünsche ich auf diesem Wege ein bierig-leckeres neues Jahr 2018.

Ein für mich durchaus ereignisreiches Jahr ist zu Ende. Natürlich vor allem privater Natur, aber auch auf Bierjubiläum gab es trotz angezogener Handbremse einige Höhepunkte. Neben den allmonatlichen Verkostungen in der Brühler Eule, bei denen ich auch dieses Jahr wieder selbst einen Abend übernehmen durfte, dem Beertasting der Braustelle im Hopfenrausch, der Bonner Bierbörse und dem Bierfest in Osnabrück sind vor allem auch der erste Geburtstag der Craftbeer Corner in Coeln sowie das Brauereifest vom Ale-Mania hervorzuheben. Bei vielen dieser Veranstaltungen konnte ich mein Netzwerk aus (Hobby-)Brauern, Blogger-Kollegen oder anderen Bierenthusiasten weiter ausbauen. Auch auf Facebook zähle ich nun schon fast 130 Abonnenten. Zudem habe ich trotz 2-monatiger Pause über 450 Biere in 2017 listen können, relativ also sogar mehr als im Bierjubiläum-Jahr 2016.

Im nun schon gestarteten neuen Jahr 2018 werde ich natürlich weiter fleißig in die Tasten hauen. Dabei bleiben die Einzelrezensionen die Basis, wobei ich mich vor allem diesen Themen etwas stärker widmen möchte:

  • Erkundung historische Bierstile
  • Vertiefung Bierspezialitäten mit besonderen Zutaten
  • Vermehrte Brauereibesuche

Zudem steht ja auch in Kürze das 1000. Bierjubiläum-Bier an, das zu meinen ersten eigenen Bierexperiment werden soll. So hoffe ich mit Unterstützung der Kölner Bierhistoriker ein ganz besonderes Bier brauen zu können: Das weltweit erste Bier mit allen sieben Getreidearten Gerste, Weizen, Hafer, Roggen, Mais, Reis und Hirse im Stile eines naturtrüben Alts. Außerdem plane ich in diesem, spätestens aber im kommenden Jahr eine Reise ins Bierland Belgien, um mich von der Biervielfalt höchstpersönlich zu überzeugen.

Über alle dem werde ich auch weiterhin meine Bierbotschaft eines reformierten Reinheitsgebotes verbreiten und mich für Natürlichkeit, Qualität, Vielfalt, Regionalität und Transparenz einsetzen.

 

Ich möchte mich vor allem aber auch recht herzlich bei Euch allen bierinteressierten Lesern bedanken und nochmals meine Einladung erneuern, gerne jederzeit auch Beiträge in Form von Bildern, Videos, Audios oder kurzen Artikeln beizusteuern.

Bis dahin verbleibe ich mit bierigen Grüßen aus Brühl

Euer Markus

PS: Für weitere Infos zu meinen Gedanken zur Reinheitsgebotsreform verweise ich gerne nochmals auf  „Das Reinheitsgebot“.

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Januar 2 2018

Silvester 2017

Die letzten Stunden und Minuten in 2017 wurden mit dieser Bierauswahl im beschaulichen Herzebrock-Clarholz begangen:

Bierfacts:

  • Prignitzer Hofbräu Helles:
    – 5,4%; untergärig
    – aus der erst kürzlich errichteten Gasthofbrauerei im nordbrandenburgischen Pritzwalk
    – Weihnachtsgeschenk von René, das er von einer Dienstreise mitgebracht hat
    – so selten, dass es noch nicht einmal auf ratebeer.com gelistet ist
    https://www.shepherdneame.co.uk/beer/christmas-ale

Vielen Dank nochmals auch auf diesem Wege an Sabrina und René für die hervorragende Gastfreundschaft und das wunderbare Wochenende.

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