April 28 2018

335. Alms Sommerwiese

An diesem Wochenende komme ich endlich mal dazu zwei Mitbringsel meiner Schwiegereltern aus ihrem letztjährigen Allgäu-Urlaub zu proBieren. Beide wurden beim Bier-Souvenier-Laden in Füssen erworben und machen äußerlich zunächst einen sehr hochwertigen Eindruck. Und beide Biere sind aufgrund ihrer langen Lagerzeit im Fundus MHD-Experimente.

Die heutige Sommerwiese war zwar schon für den letzten Sommer gebraut, passt aber zumindest zum bislang doch überwiegend schönem April-Wetter. Mit Anfang Februar ist es nun schon 2 ½ Monate „drüber“. Bei hellen Bieren kann das schon mal problematisch werden. Da es sich wie gestern hier um einen Weizenbock handelt, dürfte sich der Effekt aber in Grenzen halten. Auf der Flasche ist übrigens nur von deutschem Craft-Bier die Rede, das nach dem bayrischen Reinheitsgebot gebraut wurde. Etwas verwunderlich, taucht doch in der Zutatenliste auch Weizenmalz auf, das eben genau nicht in der Verordnung von 1516 erwähnt wird. Meines Erachtens also streng genommen Verbrauchertäuschung. Gebraut wird es übrigens bei BernardiBräu für die Höss Brau & Vertriebs GmbH. Laut eigener Angabe ist es damit ein Bier aus der höchsten Braustätte der Bundesrepublik. Eine ehemalige, zur Kleinbrauerei umgebaute Seilbahnstation dient dabei als Brau-Werkstatt, in der mit kleinen Mengen von 500 l pro Sud charaktervolle Biere entwickelt werde.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Weizenbock
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Weizenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 7,7%
Herkunft. . . . . . . . . . . Rettenberg/Kranzegg [Sulzberg]
Erscheinungsjahr. . .
2017

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___12
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________11
  • Geschmack:__________________9
Fazit

Geruch: fruchtig-säuerlich, stark karamellig, etwas Lakritz, wenig würzig
Geschmack: voller Körper, leicht bitter, leicht alkoholaromatisch, karamellig, malzig, säuerliche Fehlaromen, matt, etwas dünner Abgang
Gesamt: Natürlich ist es etwas schade dieses Bier nicht schon viel früher getrunken zu haben. Meine Schwiegereltern mögen es mir bitte verzeihen. Aber irgendwie merkt man dem Bier eine gewisse „Entwicklung“ an. Vermutlich waren die malzigen Karamell-Aromen nicht so dominant und vermutlich war auch die parallele Säure-Note nicht derart vorhanden. Doch hier und heute mutet mir diese Sommerbier doch irgendwie etwas unsommerlich an. Zwar passend zum unentschlossenen April, aber für ein Bier der warmen Jahreszeit hätte ich mehr Frucht oder Hopfen erwartet und nicht eine solche Malzsüße. Unabhängig davon ist es aber unter Bedachtnahme des MHD durchaus gut trinkbar und für mich als Freund dunkler malzbetonter Biere nicht schlecht. Alles Für und Wieder macht in Zahlen dann 10 Pkt. (2-).

Weitere Infos zum Bier unter: http://www.alms-beer.com/de/sommerwiese.html.

Prost & guten Abend! ?


Veröffentlicht28. April 2018 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension