356. Brew Age Dunkle Materie
„Mysteriös ist sie, (noch) nicht nachgewiesen, dennoch notwendig zur Erklärung von Gravitations-Wechselwirkungen im All – die Dunkle Materie.“
Nachdem es am vergangen Wochenende auf dem Festival der Bierkulturen in Köln wirklich hoch herging, komme ich heute wieder zurück in die Spur und möchte Euch in den kommenden Tagen und Wochen ausgewählte Craftbiere vorstellen. Den Anfang macht die dunkle Materie von Brew Age aus der österreichischen Hauptstadt Wien.
Brew Age, das sind Christian, Michael, Raphael, Tom und Johannes. Allsamt Bierbegeisterte waren es vor allem die letzteren beiden, die ihr Hobby seit 2006 immer stärker professionalisierten. Zunächst studierten sie Brauwesen bei der TUM Weihenstephan und kreierten schließlich 2012 den Entschluss eine Gypsy-Brauerei zu entwickeln, da eine eigene Brauerei samt sämtlicher Anlagen schlicht (noch) nicht realisierbar war. Doch sind die Jungs keine klassischen Kuckucksbrauer, die von Brauerei zu Brauerei ziehen, sondern brauen seit jeher im Brauhaus Gusswerk in Elsenwang. Heute ist Brew Age eines der populärsten Biermarken der österreichischen Craftbierszene und ist auch deutschlandweit erhältlich. Bekannt sind sie neben einer vielfältigen und hochqualitativen Auswahl an Bierspezialitäten vor allem durch ein auffallendes Etikettendesign, das wohl nicht nur mir sehr gefällt.
Die heutige dunkle Materie ist ein sog. Black IPA. Dieser erst dieses Jahr definierte Bierstil – auch Cascadian Dark Ale genannt – ist quasi eine Kombination aus einem Stout und einem IPA. So wird zunächst mit kräftigen Röstmalzen eingemaischt ehe nach Abschluss der Gärung mit ausgeprägten Hopfen kalt gehopft wird.
„Bei jedem Schluck offenbart sich eine neue Nuance. Das Black IPA will geschmacklich ständig neu erforscht werden – wie die Dunkle Materie eben.“
Steckbrief
Stil. . . . . . . . . . . . . . . Black IPA
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . –
Alkoholgehalt. . . . . . 6,9%
Herkunft. . . . . . . . . . . Wien [Elsenwang]
Erscheinungsjahr. . . 2015
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken:___14
- Aussehen:____________________13
- Geruch:______________________12
- Geschmack:__________________11
Fazit
Geruch: würzig, grasig, blumig, röstig, holzig, fruchtig, süßlich
Geschmack: mittlerer Körper, holzig, röstig, Kaffee & Zartbitter, blumig, leicht zitrusartig, frisch, feinperlig, mild-röstiger Abgang
Gesamt: Schaut man auf die Punkte, könnte man meinen: stark begonnen und stark nachgelassen. Doch das täte dem Bier sehr unrecht, ist es doch schließlich in seiner Geschmacksvielfalt höchst interessant und durchaus auch sehr lecker. Mir persönlich ist es nur etwas zu röstig und etwas zu wenig hopfenbetont. Trotzdem möchte ich diese hochspannende Verknüpfung aus Röstmalzen und Hopfennoten mit (fast) sehr guten 12,5 Pkt. (2++) bewerten.
Weitere Infos zum Bier unter: https://brewage.at/biere/?nr=11.
Prost & guten Abend! ?