386. Störtebeker Roggen-Weizen
Normalerweise stelle ich Euch ja stets Biere vor, die auf Bierjubiläum noch nicht gelistet sind. Heute und immer mal wieder demnächst werde ich mit dieser Tradition brechen und Euch auch schon gelistete Biere etwas näher präsentieren, die meiner Ansicht nach bislang etwas zu kurz gekommen sind. Es handelt sich vor allem um Biere, die mir eher zufällig bei Events oder im Rahmen der Blogbier-Reihe über den Weg gelaufen sind und wie ich finde einen eigenen Beitrag verdienen.
Eines davon ist das Roggen-Weizen, das mir geschmacklich noch sehr gut in Erinnerung ist. Gebraut wird es von einer der großen deutschen „Craft-Bier-Brauereien“. Die Störtebeker Braumanufaktur – hervorgegangen aus der Stralsunder Brauerei – ist im Bereich klassisch (nord-)deutsche Biere eine der führenden (neuen) Handwerksmarken – insofern bei derartigem Produktionsvolumen noch davon die Rede sein kann. Sie bedient nicht nur die klassisch deutschen Bierstile von Pils über Schwarzbier bis Hefeweizen, sondern auch eher nordisch-hansische Ales oder Porters. Auch wenn über die Handwerklichkeit dieser Pionier-Brauerei trefflich gestritten werden kann, ist Störtebeker meines Erachtens stets um Qualität, Authentizität und Regionalität bemüht.
Seit der Hansezeit werden in Norddeutschland sowohl helle als auch dunkle Weizenbiere gebraut. Das Störtebeker Roggen-Weizen folgt dieser Tradition.
Wie der Name schon verrät ist das Besondere an diesem Hefeweizen die Verwendung von Roggenmalz. Roggen ist nach Hafer das viertwichtigste Biergetreide in Europa. Während früher vor allem Hafer noch deutlich öfter fürs Bierbrauen verwandt wurden, sind heutzutage besonders Roggen-Biere selten geworden. Das Roggen-Weizen ist im Grunde der einzig nennenswerte Vertreter in der Bierstil-Landschaft, in dem das mineralstoffreiche Getreide verwendet wird. Grund hierfür ist seine weitaus bessere Backeigenschaft, weshalb es zeitweise auch zur Bierherstellung verboten wurde. Kein Getreide findet sich heute häufiger im deutschen Brot als Roggen. Während es im Bier etwas unterrepräsentiert ist, wird es aber vorzugsweise für bessere Wodkas, Whiskeys und norddeutschen Korn verwendet.
Steckbrief
Stil. . . . . . . . . . . . . . . Roggen-Weizen
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Weizen & Roggenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . 12.9°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,4%
Herkunft. . . . . . . . . . . Stralsund
Erscheinungsjahr. . . 2013
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken:___14
- Aussehen:____________________10
- Geruch:______________________10
- Geschmack:__________________12
Fazit
Geruch: leicht oxidiert, dunkelmalzig, leicht röstig, dumpf-fruchtig, würzig, karamellig, leicht holzig-waldig
Geschmack: süffig, cremig, weich, leicht bananig, würzig, nussig, karamellig, hefig, feinperlig, süßlich-würziger Abgang
Gesamt: Zugegebenermaßen habe ich das Roggen-Weizen tatsächlich etwas besser in Erinnerung, dennoch bleibt es für mich eines der besten Hefeweizen, die ich bislang getrunken habe. Der Roggen bringt hier eine interessante nussige Würze rein, die das Bier gehaltvoller macht. Gepaart mit der üblichen bananigen Süße ein wirklich empfehlenswertes Bier, das sich seine 12 Pkt. (2+) redlich verdient hat.
Weitere Infos zum Bier unter: https://www.stoertebeker.com/de_de/roggen-weizen/.
Prost & guten Abend! ?