August 27 2018

391. Maassens Monschauer Caffeebier

Dem ein oder anderen könnte mein heutiges Bier schon aufgefallen sein, denn es wird derzeit in einigen Medien beworben. So erging es zumindest mir, als ich auf Facebook erstmals von diesem neuen Bier aus der Eifel gehört hatte. Natürlich war ich sehr interessiert und gleichzeitig aber auch betrübt, da ich vermutet hatte nicht so leicht an das Bier zu kommen. Aber wie es der Zufall so will, waren just kurz danach meine Schwiegereltern in Monschau zu einem kurzen Erholungswochenende. Und aufmerksam wie sie sind, haben sie mir gleich ein Exemplar mitgebracht.

Wie der Titel schon verrät kommt das Bier von der Kaffeerösterei Maassen aus Monschau. Dort wird seit 1862 in bereits fünfter Familiengeneration Kaffee geröstet. Im über 300 Jahre alten Stammhaus wird mit teils museumsreifen, aber noch voll intakten Gerätschaften handwerklicher Kaffee hergestellt und handverlesen. Dabei kommen ausschließlich Arabica-Bohnen aus dem Hochland zum Einsatz. Diese Kaffeeart enthält zwar weniger Koffein aber mehr Aromen als die teils häufiger verwendeten Robusta-Bohnen.

Der gemeine Bierjubiläum-Leser wird sich jedoch fragen, wie denn in Deutschland ein Caffeebier gebraut werden darf. Richtig, darf es nämlich auch nicht. Und so kommt das Bier streng genommen gar nicht aus Monschau, sondern wird von der Brasserie Grain d’Orge d’Hombourg im nordost-wallonischen Teil Belgiens gebraut. Das ist zwar traurig für die deutsche Bierkultur, aber zumindest sind die beiden Standorte keine 40km voneinander entfernt, sodass nicht allzu große Qualitätseinbußen aufgrund des Transports hingenommen werden müssen. Für das deutsch-belgische Caffeebier werden übrigens 100% Arabica-Bohnen aus Brasilien verwendet, die einem nicht näher definiertem obergärigen dunklem Bier in Form von Espresso zugesetzt werden.

Neben dem Verkauf in der Rösterei in Monschau gibt es das Bier übrigens exklusiv nur im Ausschank des Braukellers vom Hotel Horchem. Vielen Dank also an die besten Schwiegereltern der Welt für dieses tolle Mitbringsel.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Kaffee-Porter
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Espresso, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 6%
Herkunft. . . . . . . . . . . Monschau / Plombières/Belgien
Erscheinungsjahr. . .
2018

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________12
  • Geruch:______________________9
  • Geschmack:__________________10
Fazit

Geruch: sehr säuerlich nach Kaffee, röstig, holzig, würzig, leicht fruchtig-grasig
Geschmack: mittelvoller Körper, säuerlich, dunkelmalzig, Kaffeenoten, etwas Röstaroma, leichte Fruchtnoten, matt, süß-saurer Abgang
Gesamt: Ich bin wirklich positiv angetan. Auch wenn ich weiterhin keinen schwarzen Kaffee mag und es sich dabei ebenso mit Kaffeebier verhält, schafft es die deutsch-belgische Co-Produktion die Espressoaromen derart gut einzubinden, dass es zwar säuerlich röstig, aber nicht unangenehm schmeckt. Dennoch ist es für mich am Rande der Bekömmlichkeit, was wohl aber weniger am handwerklich gut gemachten Bier, denn an der Herausforderung liegt, einem Milchkaffee-Trinker kalten schwarzen Kaffee bzw. Espresso schmackhaft zu machen. Quantitativ ergibt dies in Summe 11 Pkt. (2).

Weitere Infos zum Bier unter: https://kaffee-magenfreundlich.de/caffeebier.

Prost & guten Abend!?


Veröffentlicht27. August 2018 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension