393. Braukunst Vorgbirge Sechtemer Hochzeitshelles
Nach meinem gestrigen Besuch in Sechtem zur Urlaubsbierverkostung (Bericht folgt), möchte ich die Gelegenheit nutzen um mal wieder das ein oder andere Bier von Ralf vorzustellen. Freundlicherweise durfte ich bei meinem letzten glutenfreien Brauexperiment nicht nur wieder sein Equipment und seine Kompetenz nutzen, sondern auch noch ein paar Flaschen seiner Braukünste mitnehmen. Heute am Start: Ein Hochzeitsbier für einen Freund von Ralf, das er nach einem besonderen Rezept für altdeutsche Helle gebraut hat. Nicht zu verwechseln ist dieser Bierstil mit dem beliebtesten Bier Bayerns, dem Münchner Hellen, welches obergärig, blank und strohgolden ist. Die Rezeptur des altdeutschen Helles hingegen basiert auf obergäriger Hefe und stammt noch aus einer Zeit, in der sich die untergärigen Hefe aufgrund der oft zu hohen Temperaturen noch nicht gut selbst entwickeln konnten. Zudem ist es naturtrüb und nicht ganz so hell wie das heute populäre untergärige Helle. Würde es auf der britischen Insel gebraut, würde man es übrigens wohl einfach nur Pale Ale nennen.
Steckbrief
Stil. . . . . . . . . . . . . . . Altdeutsches Helles/Pale Ale
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . 13.4°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,3%
Herkunft. . . . . . . . . . . Bornheim-Sechtem
Erscheinungsjahr. . . 2018
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken:___-
- Aussehen:____________________12
- Geruch:______________________12
- Geschmack:__________________12
Fazit
Geruch: leicht metallisch, hellmalzig, etwas gemüsig, leicht würzig-herb, fruchtig-hefig
Geschmack: mittelgroßer Körper, erfrischend, malzig, herb, würzig, leicht hellfruchtig, hefig, weich, feinperlig-spritzig, trocken-süßlicher Abgang
Gesamt: Da hat mir Ralf wirklich nicht zu viel versprochen. Gerade wenn man bedenkt, dass dieses Bier „nur“ ein Hobbybrauprodukt ist, ist es wirklich gut gelungen. Während die leicht metallische Note in der Nase und ein etwas säuerlich-bitter Zwischenton am Gaumen die einzigen nennenswerten Kritikpunkte sind, überzeugt das Hochzeits-Helle nach altdeutscher Tradition vor allem durch eine Vielfalt von Malz-, Würze-, Frucht-, Herbe- und Hefearomen, die ich so bislang auch noch nicht hatte. Völlig verdient gehen somit 12 Pkt. (2+) ans Mohrenhaus, verbunden mit einem Dank an den fleißigen Brauer.
Weitere Infos zum Bier unter: http://www.braukunst-vorgebirge.de/.
Und hier noch ein paar Rezeptvorschläge zum Nachbrauen:
https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku.php/altdeutsches_helles
https://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=101&inhaltmitte=recipe
https://bier24.wordpress.com/2015/08/21/altdeutsches-helles/
Prost & guten Abend! ?