November 1 2018

424. Lemke Hopfenweisse

Heute und morgen möchte ich Euch zwei Biere vorstellen, die ich aus der Bundeshauptstadt Berlin mitgebracht habe, wo ich einige Tage zur politischen Bildungsreise weilte.

Beide stammen von der 1998 ins Leben gerufene Brauerei Lemke, die damit zu den deutschen Craftbier-Pionieren zählt. Gründer Oli Lemke war zunächst Garagenbrauer, bevor er ein Jahr später mithilfe einiger Freunde den alten S-Bahn-Bogen am Hackeschen Markt zu einer kleinen Brauerei umbaute. Ihrer Zeit voraus, boten Sie bereits damals über 50 Biere an. In den 00er Jahren erfolgte dann die (erste) Wachstumsphase. 2003 übernahm man die Tiergartenquelle, wo inzwischen ein Biergarten eingerichtet ist, 2004 dann Leopolds Brauhaus am Alexanderplatz, wo man das Brauhaus Mitte etablierte. Drei Jahre später gesellte sich das Luisenbräu in Charlottenburg hinzu, womit sich der Kreis schließt – denn hier hatte Oli im Rahmen eines Praktikum seine ersten Brauerfahrungen sammeln dürfen. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage wird heute im Brauhaus Mitte produziert. Der Hackesche Markt ist inzwischen zur Versuchsbrauerei umgebaut worden, in der im Jahr 200 Sude ausproBiert werden, um neue Bierideen zu entwickeln und zu verwirklichen.

Eine davon ist die heutige Hopfenweisse. Ein Hybrid aus einem Weizenbock und einem India Pale Ale. Nicht absolut neu die Idee, aber durchaus interessant und geschmacklich vielfältig.

„Ein bisschen Weizenbier, ein bisschen IPA.
Das IPA für Weißbierfreunde.“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Weizenbock-IPA
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . .  16.5°P
Alkoholgehalt. . . . . . 7%
Herkunft. . . . . . . . . . . Berlin
Erscheinungsjahr. . .
?

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___14
  • Aussehen:____________________12
  • Geruch:______________________11
  • Geschmack:__________________12
Fazit

Geruch: süßlich-säuerlich, hopfig-herb, fruchtig nach dumpf grasigen Zitrusnoten, leicht malzig-würzig
Geschmack: voller Körper, gemüsig, leicht bitter, klar bananig-fruchtig, grasig-herb, feinperlig, weich, leicht alkoholaromatisch, grasig-fruchtiger Abgang
Gesamt: Ein wirklich interessantes Bier, dem es jedoch merklich an einer klaren roten Linie fehlt. Eine Anforderung, die selbstverständlich bei diesem Bierstilmix nur schwerlich erfüllbar ist. Dennoch kann man leider dadurch weder ein Weißbier noch ein IPA klar identifizieren, wobei letzteres noch dominanter zutage tritt. Darüber hinaus ist es mir auch etwas zu bitter und wenig hefig. Alles weitere passt jedoch sehr gut und mit 12 Pkt. (2+) ist das Bier deshalb auch eine Empfehlung wert.

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.lemke.berlin/cab_biersorten/.

Prost & guten Abend! ?


Veröffentlicht1. November 2018 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension