November 10 2018

429. Engel Kellerbier & Aloisius

Am heutigen Abend möchte ich seit langem wieder eine Doppel-Verkostung wagen. Dabei ist es die erste Vergleichsverkostung mit Bieren einer gleichen Brauerei.

In diesem Fall handelt sich um die Biermanufaktur Engel aus dem fränkischen Crailsheim. Bereits seit 1738 Teil der deutschen Bierlandschaft ist es zumindest formell auch eine der am meisten ausgezeichnetsten Brauereien des Landes. 1877 erwarb die bis heute inhabende Familie Fach die Brauerei. Zu diesem Zeitpunkt brauten in dem damals 4.000 Einwohner zählenden Dorf noch 13 Brauereien. Übrig geblieben ist davon heute nur noch die Engel-Brauerei, die es heute auf 65.000 hl Getränkeproduktion bringt. Besonderes Merkmal der Engel-Biere ist neben dem hoffentlich leckeren Inhalt der im Braugewerbe äußerst seltene Schraubverschluss der Flaschen.

Das heute vorgestellte Duo ist einmal ein naturtrübes und mit drei Spalter-Hopfen gewürztes Kellerbier (ausgezeichnet mit dem European Beer Star in Gold) sowie der Aloisius – ein Märzen aus Hohenloher Spezialmalzen (ausgezeichnet mit dem Bundesehrenpreis 2017).

„Engel steht für wahrhaft himmlischen Biergenuss der Extraklasse.“

Steckbriefe

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Kellerbier | Märzen
Brauart
. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen(, Hefe)
Stammwürze
. . . . . .  12.7°P | 14°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,4% | 5,9%
Herkunft. . . . . . . . . . . Crailsheim
Erscheinungsjahr. . .
1877

Bewertungen

  • Flaschendesign + Kronkorken:___9 | 9
  • Aussehen:____________________12 | 11
  • Geruch:______________________13 | 12
  • Geschmack:__________________10 | 11
Fazit

Geruch Kellerbier:  sehr hefig, leicht bananig, süßmalzig, hellfruchtig, hopfenfrisch
Geruch Märzen: dunkelmalzig, Karamell, leicht würzig, etwas harzig
Geschmack Kellerbier: mittelschlanker Körper, malzig, leicht getreidig, etwas strohig, leicht würzig, wenig fruchtig, recht matt, dezent würziger Abgang
Geschmack Märzen: mittelschwerer Körper, dunkelmalzig, recht karamellig, süßlich, etwas waldig, recht matt, süß-würziger Abgang
Gesamt: Es kann natürlich die Einbildung einer Doppel-Verkostung sein, aber ich finde es sehr erstaunlich wie nah sich beide Biere sind. Das spricht natürlich für eine klare Linie innerhalb des Engel-Sortiments, lässt mich aber trotzdem etwas verwundert zurück, hätte ich doch (noch) mehr Unterschiede zwischen den beiden Bierstilen erwartet. Beide überzeugen mich insofern nicht vollständig, da sie mir zu wenig Seele haben und von den Geschmacksspitzen zu lasch ausfallen. Da sich die Bewertungsdifferenzen der beiden Biere in Summe doch nahezu ausgleichen vergebe ich heute an beide Biere 11 Pkt. (2).

Weitere Infos zu den Bieren unter: https://www.engelbier.de/de/bierspezialitaeten/helle-biere/engel-kellerbier.html & https://www.engelbier.de/de/bierspezialitaeten/dunkle-biere/engel-aloisius.html.

Prost & guten Abend! ?


Veröffentlicht10. November 2018 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension