Dezember 8 2018

441. AleMania Coffee Amber Ale

Um den Wechsel zwischen AleMania und Maisel zu komplettieren kommt heute auch das zweite Bier des Bonner Craftbier-Pionier Fritz Wülfing zum Zuge.

Es ist eines seiner neuesten Werke, das er in Zusammenarbeit mit der Kölner Kaffeerösterei Ernst entwickelt hat. Ähnlich wie bereits beim Bread & Hops haben sich dabei zwei Handwerksbetriebe gefunden, die sich auch in Sachen Bier sehr gut ergänzen. Ernst betreibt neben der Rösterei auch eine sog. Slow-Bar, in der es Kaffee in den unterschiedlichsten Herstellungs- und Zubereitungsvariationen gibt. Zudem kann man vor Ort die Barista-Kunst kennen lernen. Dabei entstammen alle verwendeten Bohnen aus fairem Anbau und Handel.

Im Coffee Amber Ale haben die Sorten Ethiopia und Sidamo Guji Ambela eine nähere Bekanntschaft mit Malz und Hopfen gemacht.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Coffee Ale
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Kaffee, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . .  14°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,8%
Herkunft. . . . . . . . . . . Bonn
Erscheinungsjahr. . .
2018

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________12
  • Geruch:______________________7
  • Geschmack:__________________9
Fazit

Geruch: sehr röstig, Kaffee, bitter, würzig, waldig
Geschmack: mittelgroßer Körper, würzig, röstig, Kaffee, leicht karamellig, gering malzig, gewisse Bittere, feinperig, süß-würziger Abgang
Gesamt: Sieht man mal vom feuchten Erlebnis beim Öffnen der Flasche ab, ist es in der das erste Kaffee-Bier seit langem, was mir wieder zumindest in weiten Teilen zusagt. Auch wenn ich irgendwie immer noch nicht recht zum Coffee-Ale-Freund zu werden scheine, tut mir das heutige in keinster Weise weh. Im Gegenteil, je länger ich es trinke, desto schmackhafter erscheint es mir. Ich mag meinen Kaffee halt lieber warm ;). Daher gibt es heute gute 10 Pkt. (2-) von mir.

Weitere Infos zum Bier unter: https://fritz0830.wixsite.com/alemaniabonn.

Prost & guten Abend! ?

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Dezember 8 2018

440. Best of 2018 – Bierverkostung zur Eule 12/18

Jahresabschluss 2018

Letzte Woche stand nun zum dritten Male bereits der letzte Biermontag des Jahres in der Kierberger Eule an. In der noch jungen Tradition präsentiert Biersommelier Markus Weick die beliebtesten Biere des Jahres. Dabei wählt er aus verschiedenen Kategorien aus, die die „Beliebtheit“ auszeichnen.

Gleisbrauer vom Alten Bahnhof Frechen

Besonders erfreut war ich über den Besuch von Julia und Ralph, die sich vom Alten Bahnhof in Frechen auf dem Weg zur Eule gemacht hatten. Nachdem ich dort bereits einmal vor gut zwei Jahren zwei leckere Biere proBieren konnte, war es interessant mal die Gesichter dahinter näher kennen zu lernen. Ralph ist zum Brauen quasi über seinen Schwiegervater gekommen und war schon längere Zeit als Hobbybrauer aktiv, als man ihm vor einigen Jahren bat die neue kleine Hausbrauerei am Alten Bahnhof zu unterstützen. Fortan machte er das Hobby zum Beruf und unterstützte Julia und ihr Team mit kreativen Bierideen, die immer wieder auch neue Gäste abseits der Kölsch-Stammgäste anlockt. So gibt es neben den beiden Dauerbieren Kölsch und Wieß stets auch ein drittes monatlich wechselndes Bier, das den Spagat zwischen Kreativität und Massentauglichkeit schaffen muss. Am Bahnhof wurde bereits gebraut als dieser noch aktiv war, die heutige Hausbrauerei wurde dann nach langem Still- und Leerstand 2011 (wieder-)eröffnet und zählt zu den wenigen Brauereien des Rhein-Erft-Kreises. Die Gleisbrauer hatten auch ein Gastgeschenk dabei, das hervorragend zum Abend passte – dazu aber unten mehr.

Kölsch Konvention

Vor der eigentlichen Verkostung ging es diesmal wieder weiter im Kölsch-Projekt, bei dem Markus bis März 2019 (da wird die Kölsch -Konvention 33 Jahre) alle Kölsch vorgestellt und durchprobiert haben will. Da sich dieses Datum langsam nähert hat er mal eine Übersicht aufbereitet, die die aktuellen Marken darstellt und zeigt, welche bereits in der Eule präsentiert wurden.

Beliebtestes Bier (Absatzvolumen)

Als eines der letzten fehlenden Kölsch kam nun diesmal Reissdorf ins Spiel. Lange Jahre in der Eule das „Hauskölsch“ ist es auch weiterhin meistverkaufte Kölschmarke und passt somit sehr gut in das Dezember-Biermotto. Auch wenn man daraus nicht unbedingt schließen kann, dass es auch das beliebteste Kölsch ist, ist es dennoch das meistgetrunkene.

Persönlicher Eindruck:
– stroh-gold, mittelgroßer Malzcharakter, ansteigender Hopfenanteil, mittelmäßige Bittere, mittelschlanker Körper, feinperllig, süß, würzig, etwas nach Getreide

Beliebtestes Bier (Biermontagsbewertungen)

Bier #2 war ein Bekannter aus der diesjährigen November-Verkostung auf die ich an dieser Stelle verweisen möchte. Die Auswahl hierauf fiel aufgrund der hohen Bewertung im Rahmen der Verkostung. Auch wenn es nicht die höchste Bewertung des Jahres erhielt (die fiel erfreulicherweise auf meinen Biercocktail India Pale Gold), war es dennoch das beste Bier, das im Handel erhältlich ist. Die TOP 3 Biere aus den 2018-Verkostungsbewertungen stammen nämlich von den beiden Brauereien Blue Cat aus Lechenich und Heinenhof aus Pulheim-Orr (Blue Cat Böckchen, Roter Kosar & Kölsches Knupp).

Beliebtestes Bier (Bierstil Export)

 Mit den folgenden Bieren tauchten wir etwas in die Bierstiltheorie ein, die anhand praktischer Beispiele zeigen sollte, dass eine Abgrenzung bzw. Zuordnung nicht immer eindeutig ausfällt. Bier #3 war das Ayinger Jahrhundert-Bier, das ich bereits selbst im Rahmen der Verkostung zu 500 Jahren Reinheitsgebot in der Eule präsentiert hatte.

Persönlicher Eindruck:
– sehr karamellmalzig, süßlich, waldig, getreidig, harzig

– mittelgroßer Körper, karamellig, leicht röstig, ganz leicht Bonbon, dunkelmalzig, feinperlig-matt, herber Abgang

Beliebtestes Bier (Saison-Thema)

Als vorletztes Bier des Abends ging mit dem Wintertraum von Weltenburger die älteste Klosterbrauerei der Welt ins Rennen. Im Gegensatz zu einigen anderen wird in der niederbayrischen Benediktinerabtei das Bier noch selbst und unabhängig gebraut. Auch, wenn aus Kapazitätsgründen bei einigen Sorten auf umliegende größere Brauereien ausgewichen wird, ist die Brauerei nicht nur authentisch, sondern erfreut sich seit über 1000 Jahren an stetiger Beliebtheit. Deshalb passt es nicht nur zum Bierstil Wiener Lager, sondern auch in die Kategorie saisonales Bier.

Persönlicher Eindruck:
etwas unauffälliger, Karamell, Getreide, Malz
-vollmundig, getreidig, strohig, dunkelmalzig, Karamell, leicht röstig, feinperlig, grasiger Abgang

Beliebtestes Bier (Bierstil Weizenbock)

Mit dem letzten Bier der offiziellen Verkostung spannte Markus den Bogen zu meiner ersten Verkostung in der Eule. Zum Thema Weißbiervariationen war es auch schon mal im Januar 2016 das finale Bier. Und auch diesmal war das der Weißbierbock der Weißbier-Retter eines der besten des Abends.

Persönlicher Eindruck:
– dunkel, Karamell, harzig, ölig, leicht alkoholaromatisch
– voller Körper, sehr karamellig, dunkelmalzig, bananig, hefig, alkoholaromatisch, harzig, leicht würzig, ölig, matt, süß-herber Abgang

Meine persönliche Gesamtwertung der fünf verkosteten Biere sieht schließlich wie folgt aus:

Wie auch schon in den letzten Jahren gab es im Anschluss der offiziellen Verkostung noch ein Westvleteren 12 für alle als vorzeitiges Nikolausgeschenk. Zwar ist es seit letztem Jahr nicht mehr das beste Bier auf ratebeer.com (dessen Rankings jedoch auch etwas fragwürdig sind), dennoch passt es weiterhin hervorragend zu diesem Jahresabschluss.

Mit Julia und Ralph proBierten wir dann noch das neue Gleisbrauer-Winter-Bier aus der Flasche, das es in diesem und kommenden Monat am alten Bahnhof in Frechen am Hahn 3 gibt.

„Es wurde mit viel Wiener- und Karamellmalz gebraut, woraus ein Stammwürzegehalt von ca. 15,0°P resultiert. Es hat eine wunderbar warme, fast goldene Farbe und einen Alkoholgehalt von rund 6.0 %.“

Persönlicher Eindruck:
– hefig, leicht bananig, malzig, wenig Nelke
– vollmundig, malzig, leicht holzig, waldig, feldartig, wenig Nelke, matt, getreidiger Abgang

Fazit:
Das Best of in der Eule ist jedes Mal einen Besuch wert. Gerade das übergeordnete Thema „Beliebtestes Bier“ macht es immer wieder aufs neue spannend. Auch wenn es an diesem Abend fast kein neues Bier für mich gab, war vor allem der Austausch mit den Gleisbrauern sehr schön. Im Zuge dessen konnte ich mit Markus auch unser Ziel einer Eulen-Brauerei etwas weiter vorantreiben, sodass wir hoffentlich im ersten Halbjahr 2019 das erste Bier brauen und vorstellen können.

Vielen Dank also nochmals an Markus für den interessanten Abend.
Mit voller Vorfreude auf die kommenden Verköstigungen – von denen ich selbstverständlich wieder berichten werde – verabschiede ich mich in den Abend.

Weitere Informationen zur Eule, zu den Aktionen und zum Biersommelier Markus Weick unter: http://wordpress.99biere.de/

Mehr zum Alten Bahnhof in Frechen unter: http://www.gleisbrauer.de/index.php/bahnhof.html.

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