Februar 8 2019

471. Hövels Craftbock

Von Bochum geht es heute nun etwas ostwärts Richtung Dortmund. Die Stadt, die einst der größte Brauereistandort der Welt war beheimatet bis heute eine wertschätzende Bierkultur. Wenn auch die meisten Brauereien dem allgemeinen Brauereissterben in den letzten Jahrzehnten zum Opfer fielen, haben einige wenige den Platz am Markt behalten können. Dabei mussten die meisten jedoch ihre Selbstständigkeit aufgeben und gingen in immer größer werdenden Brauereigruppen auf.

Genauso erging es auch Hövel, die irgendwann von der Radeberger-Gruppe geschluckt wurden. Diese erkannten allerdings die Bedeutung der Marke für Dortmund und weiter Teile des östlichen Ruhrgebiets und vermarkteten diese mit ihrer ursprünglichen Tradition.

«Das Dortmunder Patriziergeschlecht brachte viele Bürgermeister, Stadtrichter und auch Brauer hervor. Bereits seit 1518 besaß die Familie das Braurecht auf dem Hövel-Hof am Hohen Wall in Dortmund. Dort gründete Wilhelm von Hövel 1854 zusammen mit seinem Verwandten Gustav Thier die heutige HÖVELS Hausbrauerei.»

Zuletzt ist man mit der Marke auch auf den „Craftbier“-Zug aufgesprungen und braut neben dem Kernprodukt Original auch zwei sog. Craftbiere. Eines davon hatte ich bereits zum Jahreswechsel proBieren dürfen. Das zweite möchte ich Euch heute gerne vorstellen.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Strong Pale Ale
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Weizenmalz, Hopfenextrakt
Stammwürze
. . . . . .  16.5°P
Alkoholgehalt. . . . . . 7,2%
Herkunft. . . . . . . . . . . Dortmund
Erscheinungsjahr. . .
1893

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________12
  • Geruch:______________________12
  • Geschmack:__________________11
Fazit

  | malzig-süß, leicht gemüsig, etwas Lakritz, (ge-)Würzig, rotmalzig, etwas Karamell & Zartbitter, waldig
  | mittelgroßer Körper, leichtes Alkoholaroma, gewisse Bittere, etwas röstig, dunkelmalzig, holzig, Karamell, matt-feinperlig, bittersüßer Abgang
  | Leider erfüllt der Craftbock ein wenig das Klischee, das man über „industrielles Craftbier“ hat. Es ist zwar nicht ganz Außen hui, innen pfui und auch der Begriff Craftbock lässt ja durchaus viel Interpretationsspielraum, dennoch hätte ich keine derartige holzig-röstige Hauptaromen erwartet. Leider bleiben die karamelligen Malznoten im Vergleich von Nase zu Gaumen zu sehr im Hintergrund. Dennoch kein schlechtes Bier und sicherlich immer noch besser als vieles andere, was aus der Radeberger-Gruppe kommt. Summa summarum 11 Pkt. (2).

 • https://www.hoevels-original.de/produkte/craftbock.html

Prost & guten Abend! ?


Veröffentlicht8. Februar 2019 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension