März 5 2019

486. Joybräu Proteinbier

Nachdem der Karneval nun (fast) vorbei ist, wird es Zeit wieder an die Gesundheit zu denken. Was könnte da passender sein als das weltweit erste alkoholfreie Proteinbier.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich habe auch recht skeptisch geschaut, als mit Nils diese Bier mitgebracht hatte. Hinter der Marke Joybräu stecken die Hamburger Start-Up-Unternehmer Erik Lars Dimter und Tristan Thomas Brümmer. Geboren haben die beiden die Idee eines Getränkes, das die Vorteile eines Proteinshakes mit dem leckeren Geschmack eines Bieres verbindet, bereits Ende 2015. Nachdem dann in 2016 die Marke ins Leben gerufen wurde und sowohl Testsude im eigenen Hobbybraukeller misslangen als auch Brauereien mit den Anforderungen überfordert zu sein schienen, gingen die beiden eine Kooperation mit der TU Berlin ein, die das Bier im Labor experimentierte. Mit der Wissenschaft im Rücken konnte im darauffolgenden Jahr die Privatbrauerei Bischoff (aus der Pfalz) als Partnerbrauerei für das Joybräu gewonnen werden. Anfang letzten Jahres gelang dann auch endlich der Marktstart und das erste Proteinbier der Welt erblickte das Licht der Öffentlichkeit.

Und tatsächlich stecken in diesem Bier 21g Protein bei 0,33l. Während diese den Muskelaufbau unterstützen, sind auch die Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin zugesetzt, die bei der Erholung nach dem Training helfen sollen. Darüber hinaus finden sich auch noch Beta-Alanin und Carnitin, die die Leistungsfähigkeit steigern und durch den Fettstoffwechsel zur Energiegewinnung beitragen sollen. Und damit das Bier auch wirklich  gesund ist, wurde es alkoholfrei gebraut. Alkoholfreie Biere sind schon seit längerem in der Sport- und Fitnessszene beliebt, da diese nicht nur besser schmecken, als „normales“ Wasser, sondern auch entzündungshemmend wirken, das Immunsystem stärken und das Erkältungsrisiko reduzieren. Lediglich ein höherer Zuckergehalt muss aufgrund des Malzes in Kauf genommen werden.

„Das weltweit erste alkoholfreie Proteinbier.“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Lager
Brauart
. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfenextrakt, Hopfen, Aminosäurezubereitung (BCAA (L-Leucin, L-Iso-Leucin, L-Valin), α-L-Alanin, L-Carnitin, β-L-Alanin, Ecetyl-L-Carnitin)
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 0,1%
Herkunft. . . . . . . . . . . Hamburg [Winnweiler]
Erscheinungsjahr. . .
2018

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___10
  • Aussehen:____________________10
  • Geruch:______________________4
  • Geschmack:__________________4
Fazit

  | künstlich süßlich, säurig, gemüsig (getreidig, grasig, waldig)
  | mittelerer Körper, fruchtig-säuerlich, wenig malzig, wenig waldig, feinperlig-spritzig, gemüsig-saurer Abgang
  | Meine anfängliche Skepsis war offensichtlich begründet. Auch wenn ich nicht sicherstellen kann, dass die Lagerbedingungen im gesamten Verlaufe optimal gewesen sind, ist das „Bier“ mehr als gewöhnungsbedürftig. Eine deutliche künstliche Säure, die ich als Beer-Taster kaum definieren kann, überlagert den Geschmack derart, dass ein bieriges Erlebnis stark unterbunden wird. Sollte es sich also nicht um einen Fehler resultierend aus einer unangemessenen Lagerung handeln, kann ich mir nicht vorstellen, dass dies die klassischen Eiweißshakes oder andere alkoholfreie Biere verdrängen kann. In Summe gibt es dafür dann leider auch nur 5 Pkt .(4).

 • https://www.joybraeu.de/

Prost & guten Abend! ?


Veröffentlicht5. März 2019 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension