490. Bierverkostung Zur Eule 03/19 – 33 Jahre Kölsch Konvention
3 Cordilleras Mestiza | Phuket Lager | Braunschweiger Segelschiff-Mumme
1986-2019: 33 Jahre Kölsch Konvention
Nach über zweieinhalb Jahren Vorbereitung feierte Biersommelier Markus Weick diese Wochen nun endlich in der Brühler Eule 33 Jahre Kölsch Konvention. Am 06. März 1986 von allen damals existierenden Kölsch-Brauereien verabschiedet regelt es bis heute wer, wo und wie das Kölner Kultgetränk gebraut werden darf.
Bis heute existiert eine recht große Kölsch-Markenvielfalt. Wenngleich viele auch nicht (mehr) als eigene Brauerei agieren und u.a. zur Radeberger-Gruppe gehören ist es für einen derart lokalen Bierstil dennoch bemerkenswert, wie breit man aufgestellt ist.
Die mir größte bekannte Sammlung nicht mehr existenter Kölsch-Marken beherbergt die Brühler Eule. Gerade als Nicht-Kölner war ich mehr als überrascht, was die Kölsch-Geschichte so alles hergibt.
Im Rahmen des Kölsch-Projekts, bei dem Markus bis zu diesem Jubiläum jeden Monat immer ein neues Kölsch vorgestellt hat, haben es alle derzeit noch lebendigen und verfügbaren Kölsch-Marken auf die Liste geschafft:
Blindverkostung
Zur Feier der 33 Jahre Kölsch-Konvention hatte sich Markus derweil eine besonders interessante Idee einfallen lassen. Anstatt einfach zum Bier zu philosophieren, gab es eine Blindverkostung zwischen verschiedenen marktgängigen Kölsch sowie dem lokalen Bischoff und als Test auch ein Augustiner Hell. Wie bereits beim letzten Biermontag festgelegt, haben es folgende 5 Kölsch in die Auswahl zur Blindprobe geschafft:
Nach und nach wurden nun die Gläser befüllt und die Blindprobe konnte starten. Besonders herausfordernd war aus meiner Sicht sechs verschiedene Geruchsproben mit sechs verschiedenen Geschmacksproben zueinander zu bringen. Dabei wurde das Bischoff noch am einfachsten erkannt, während selbst das Augustiner zwischen den anderen Kölsch unterging. Auch aufgrund dessen war selbst das doch eher auffällige Gaffel relativ schwer zu identifizieren.
Mein leider recht bescheidenes Resultat könnt ihr folgender Übersicht entnehmen:
UNTAPPD
Parallel zur Blindverkostung machte Markus auch nochmals auf die App Untappd aufmerksam, bei der Biere nicht nur bewertet, sondern auch lokalisiert werden können.
Nicht nur für den Sieger brachten Julia und Rolf vom Alten Bahnhof Frechen dann noch als Belohnung ihr Kölsch „Fienchen“ als Gastgeschenk mit.
Im Anschluss gab es dann noch folgende besondere Köstlichkeiten in gemeinsamer Runde zu verkosten:
- 3 Cordilleras Mestiza
– obergärig; 4,8%
– American Pale Ale
– von der 2008 gegründeten kolumbianischen Craftbrauerei aus Medellín / Antioquia
waldig, grasig, hopfig-hell-fruchtig
schlank, gewürzig, waldig, wenig malzig, Rosmarin-Thymian, feinperlig-matt, gewürziger Abgang
– http://www.3cordilleras.com/nuestras_cervezas.html
- Phuket Lager
– untergärig; 5%
– mit thailändischem Jasmin-Reis gebraut
– gebraut für die thailändische Tropical Beverage aus Bankgok von der Phnom Penh Brewery im kambodschanischen Samaky Meanchey
fruchtig, wenig malzig, kaum grasig
süffig, sehr fruchtig, süßlich, gering grasig, künstlich-fruchtiger Abgang
– https://en.wikipedia.org/wiki/Phuket_Beer
- Braunschweiger doppelte Segelschiff-Mumme
– obergärig; 5,4%
– historischer Bierstil aus Braunschweig, der jahrzehntelang ausgestorben war
– von der Nettelbeck KG, die auch Mumme-Malzextrakt u.w. herstellt
sehr karamellig, Lakritz, Süßholz, waldig
vollmundig, karamellig, dunkelmalzig, süßlich, etwas würzig, matt, süßer Abgang
– http://www.bs-mumme.de/content/home
Vielen Dank also nochmals an Markus für den sehr interessanten Abend.
Mit voller Vorfreude auf die kommenden Verköstigungen – von denen ich selbstverständlich wieder berichten werde – verabschiede ich mich in den Abend.
Weitere Informationen zur Eule, zu den Aktionen und zum Biersommelier Markus Weick unter: http://wordpress.99biere.de/