April 29 2019

508. Appenzeller Quöllfrisch

Mit dem heutigen Bier beginnend möchte ich Euch drei Gerstensäfte näher bringen, die ich freundlicherweise von Tobias – einem Freund aus Lindau – erhalten habe. Es sind die ersten Biere aus der Schweiz, die ich rezensieren darf.

Zwischen Liechtenstein und dem Bodensee im gleichnamigen Kanton gelegen, existiert seit 1810 die heutige Brauerei Appenzell. Diese wurde 1886 von Johann Christoph Locher erworben und bis heute in seiner Familie weiter geführt. Nach einigen wirtschaftlichen Reformen in der Schweiz geht die Brauerei Locher in den 1990ern in die landesweite Vermarktung und schafft es im neuen Jahrtausend auch außerhalb der Schweiz Fuß zu fassen. Bis heute allerdings bleibt nicht nur das Appenzeller, sondern fast jedes Bier aus der Alpenrepublik ein Geheimtipp auf dem Biermarkt.

„Das Zusammenspiel von Tradition und Innovation bildet den Kreislauf, der unsere Appenzeller Herzen höherschlagen lässt. Mit Rücksicht und Liebe zu unserer Heimat, zur Natur und zu den Menschen, kreieren wir die Appenzeller Biersorten, welche diese Sorgfalt in Geschmack und Qualität widerspiegeln.

Die traditionellen Bauernmalereien der Bieretiketten illustrieren unsere Wurzeln, die Werte, für die wir und das Appenzeller Bier stehen.“

Dabei hat das Appenzeller Rekord-Bier zu bieten. Auf den höchstgelegenen Braugerstenfeldern Europas, zwischen 1200 und 1700 Metern über NN, wird sprichwörtlich die Saat für das Appenzeller Bier gelegt. Ein Bier, dass in besonderer Vielfalt und Wertschätzung für die Region und Natur daherkommt. So gibt es zum Beispiel diese Produktvielfalt:

  • Reisbier
  • Hanfblütenbier
  • Castégna (mit Kastanien)
  • Calvinus Blanche (Witbier)
  • Mielfore (Honigbier)
  • sowie eigens hergestellter Whisky und aus dem Treber hergestellte Chips

Das heutige Quöllfrisch ist das Aushängeschild der Brauerei. Es ist ein naturtrübes Lagerbier.

„Ein Schluck Appenzeller Lebensqualität. Geschaffen von der Natur mit Quellwasser aus dem Alpstein, gehegt, gelagert und unfiltriert abgefüllt.“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Lager
Brauart
. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 4,8%
Herkunft. . . . . . . . . . . Appenzel (Schweiz)
Erscheinungsjahr. . .
1992

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___14
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________12
  • Geschmack:__________________10
Fazit

  | blumig, buttrig, leicht hefig, hellmalzig, leicht würzig
  | mitteldünner Körper, hellmalzig, hopfen-herb, waldig, grasig, feinperlig-matt, süß-herber Abgang
  | Meine erste Schweizer Rezension landet insgesamt im guten Mittelmaß. Alles in allem fehlt es mir etwas an Balance und Abgestimmtheit zwischen Malz und Hopfen. Bei der Bewertung darf allerdings der lange Lieferweg und die wohl nicht immer optimale Lagerhaltung berücksichtigt werden. 11 Pkt. (2) ist es mir aber dennoch wert.

 • https://www.appenzellerbier.ch/de/bier/quoellfrisch-naturtrueb.html

Prost & guten Abend! ?


Veröffentlicht29. April 2019 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension