573. Eichbaum Wild Monkeys Hop Rider + Yeast King
In Zeiten der Corona-Pandemie bin ich froh, dass mein Biervorrat noch recht gut gefüllt ist, da ich zuletzt kaum zum Verkosten gekommen bin. Die heutigen beiden Biere habe ich aber nicht im Fachhandel, sondern zwischen Hamster-kaufenden Menschen beim Aldi geholt.
Es handelt sich um zwei Vertreter der neuen eigenen Craftbier-Linie der Privatbrauerei Eichbaum. Die Mannheimer sind aber keineswegs Neulinge in Sachen Craftbier. Denn bereits seit einigen Jahren brauen diese vor allem für die deutschen Discounter und Supermärkte Craftbier-Eigenmarken, die punktuell auf den Markt gebracht wurden. Nun aber wagt sich die Brauerei aus der Deckung und stellt sein eigenes Craftbier-Sortiment vor. Sieht man mal davon ab, dass ein anderer Bierstil alleine noch kein Craftbier macht, ist es dennoch im Sinne der Biervielfalt zu begrüßen. Zumal auch immer der preisliche Aspekt eine Rolle spielt, um die Zielgruppe zu vergrößern.
Beide Biere eignen sich deshalb gut zum Direktvergleich, da es sich beim Hop Rider um ein Golden und beim Yeast King um ein Wheat Pale Ale handelt.
„Schwarzes Fell, stechende Augen, ein Bart aus Hopfendolden. Das ist der Hop Rider! Als weltenbummelnder, leidenschaftlicher Pilot und Motorradfahrer ist er wieder in der Gegend, um seine neuartige, selbst gebraute Sensation mit dem unglaublichen Aromahopfen „Vic Secret“ und „Aurora“ in der ganzen Welt zu verbreiten.“
„Furchtloser, gerissener, leidenschaftlicher Abenteurer, und vor allem reich an Wissen, was die einzigartige Braukombination von feinstem Weizenmalz, erlesenen Malzen und aromatischen Hopfen angeht – so kennen wir den Yeast King!“
„WILD MONKEYS – wilde Typen, intensives Bier.“
Steckbrief
Stil. . . . . . . . . . . . . . . Pale Ale
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten(- & Weizen)malz, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . 13.2°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,1%|5,8%
Herkunft. . . . . . . . . . . Mannheim
Erscheinungsjahr. . . 2020
Fazit
Der Hop Rider kommt ziemlich erfrischend und dennoch wenig daher. In der Nase klar säuerlich-fruchtig – fast schon oxidiert – ist er auf der Zunge bittersüß, gemüsig, trocken-malzig und etwas herb. Trotz eines recht vollen Geschmacksprofils bleibt das Golden Pale Ale aber recht schlank.
Demgegenüber wirkt der Yeast King zunächst fast wie ein gewöhnliches Weißbier. Der erste Schluck offenbart aber gleich neben der hefigen Malzsüße auch eine klar erkennbare Bitterkeit und Herbe. Einige Aromen von Gras und Kräutern runden das Unrunde Geschmackserlebnis des Wheat Pale Ale ab.
Insgesamt befinden sich beide Biere meiner Ansicht nach nicht im Top-Segment der Craftbiere, bieten aber zumindest für den relativ geringen Preis schon mal eine gewisse Ahnung von Geschmacksvielfalt. Im Duell hat für mich der Hop Rider ein wenig vor dem Yeast King die Nase vorn.
Prost & guten Abend ! 🍻