676. Sächsische Braukunst VEB Doppel-Caramell
Mein heutiges Bier hat mein Nerd-Horizont mit Fokus auf Ostbiere wieder etwas erweitert. Denn auch in den ehemaligen DDR wurde natürlich Bier gebraut. Eines der interessantesten „Bierstile“, die in Zeiten des Mangels entstanden sind, ist das sog. Doppel Caramell. Für dieses „Bier“ wurde ein Sud mit Röst- und Karamellmalz hergestellt, der anschließend mit Wasser verdünnt und vergoren wurde. Diesem „Jungbier“ wurde dann Zucker zugesetzt, das Ergebnis in Flaschen abgefüllt und nach einer Flaschengärung pasteurisiert. Was in Westdeutschland in anderer Form bewusst als Malzbier produziert wurde, war hier also eine Möglichkeit mit weniger Kosten Biere für eine große Zielgruppe herzustellen, wenngleich sicher hier auch die Alkoholarmut bis -freiheit Ziel des Ganzen sein sollte.
Mein vorliegendes Bier kommt von der Ernst Flack & Hermann Schwier GmbH aus dem sächsischen Radebeul und spielt im Titel mit der eigenen Historie.
Steckbrief
Stil. . . . . . . . . . . . . . . Malzbier
Brauart. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Karamellzucker, Hopfen, Hefe
Stammwürze. . . . . . –
Alkoholgehalt. . . . . . 0,5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Radebeul
Erscheinungsjahr. . . ?
Fazit
Das „Bier“ riecht und schmeckt sehr nach dem typischen (westdeutschen) Malzbier. Insgesamt ist es sehr karamell-süß, dunkelmalzig und leicht grasig. Dennoch kommt die Süße nicht stumpf und aufdringlich daher, sodass der Trunk recht mild wirkt. Der Unterschied vom Doppel-Caramell zum gemeinen Malzbier ist hier jedoch wenig bis nicht erkennbar.
• https://untappd.com/b/brauhaus-hartmannsdorf-sachsische-braukunst-vollbier-doppel-caramel/1307993
Prost & guten Abend! 🍻