April 23 2022

750. Back to the Gruits

Heute ist es wieder soweit: Bierjubiläum.

Vor genau 506 Jahren erließen die damaligen bayrischen Herzöge eine Verordnung, die heute allgemein als das „Reinheitsgebot“ bezeichnet wird.

Seit Anfang 2016 beschäftige ich mich nun mit dem Thema und habe in der Zeit einiges an Wissen und Biererfahrung ansammeln können. Auch wenn es zuletzt aus diversen Gründen etwas ruhiger um das Bierjubiläum geworden ist, habe ich mit meiner Bierliste zuletzt tatsächlich die 2.000-Biere-Marke geknackt. Wie schon beim 1.000. Bier wollte ich mir wieder eine besondere Eigenbraukreation überlegen, die diesem Ereignis alle Ehre erweist.

Wie auch schon beim Cerevisia M 12-Korn Bier durfte ich dafür wieder bei Ralf Mohr vom Braukunst Vorgebirge mein Glück versuchen. Nachdem ich mich seit dem 1.000. Bier vor allem auf die Vielfalt eines Multikorn-Bieres konzentriert hatte, wollte ich nun den Fokus auf einen anderen wesentlichen Bierbestandteil legen: Die Bierkräuter. Was heutzutage in praktisch allen Bieren der Hopfen ist, war bis etwa zum 16. Jahrhundert eine bunte Mischung unterschiedlichster Pflanzen, die man damals wie heute als „Grut“ bzw. „Gruit“ bezeichnete. Bevor der Hopfen aus Gründen der besseren Haltbarmachung, Kultivierung und Verfügbarkeit sowie wohl auch wegen geschmacklichen Stabilität die anderen Bierkräuter verdrängte, wurden vor allem folgende Kräuter zum Bierbrauen verwendet:

  • Porst (insbesondere Schweden und Baltikum)
  • Gagel (insbesondere Norddeutschland, Dänemark, Niederlande, Belgien, England)
  • Schafgarbe
  • Heidekraut
  • Beifuß
  • Rosmarin
  • Thymian
  • Salbei
  • Lorbeer
  • Mädesüß
  • Anis
  • Kümmel
  • Wacholder
  • Koriander
  • Fichtensprossen
  • Wermut

Die Zusammenstellung und Qualitätssicherung dieser regional sehr unterschiedlichen und je nach Bierstil variierender Bierkräuter war nur Personen mit sog. Grutrechten vorbehalten. Dies sollte verhindern, dass unbekömmliche oder sogar toxische Kräuter ins Bier gelangten. Dennoch ranken sich bis heute viele Erzählungen um die halluzinogenen Wirkungen bestimmter Kräuter in damaligen Bieren.

Mit dem Siegeszug des Hopfens ab dem 13. Jahrhundert verschwand auch immer mehr das Grutbier. Nur noch ganz wenige Brauereien in Europa haben sich eine Tradition und Nische des Grutbiers erhalten oder sogar neu aufgebaut.

Inspiriert von den Kölner Bierhistorikern, die ebenfalls vor längerer Zeit mal ein Grutbier gebraut hatten, wollte ich meiner Experimentierfreude weiter fröhnen und selbst ein Bier brauen, dass ganz ohne Hopfen auskommt. Dabei habe ich mir selbst ein Rezept kreiert, das an verschiedene Quellen angelehnt war, die Verfügbarkeit der verschiedenen Kräuter berücksichtigte und (zumindest beim ersten Versuch) keine zu große Dominanz des Kräuteranteils hervorrufen sollte.

Die Malzbasis sollte mit Rauch- und Karamellmalz an frühere Malze erinnern. Zudem habe ich auf die weiteren Getreiden Hafer, Roggen und Dinkel zurpckgegriffen, die damals ebenso noch selbstverständlicher waren als heute.

Die Grut setzte sich dann aus Porst, Lorbeerblätter, Schafgarbe, Beifuß und frisch gezupfte Fichtensprossen vom Spielplatz nebenan zusammen. Damit wollte ich auf bedeutende Kräutern von damals zurückgreifen ohne (hoffentlich) zu geschmacksbeeinflussend zu wirken.

Als Hefe habe ich mich für die T-58 entschieden, da diese ein kräuteriges Geschmackprofil begünstigt.

Da ich mich just an diesem Tag des deutschen Bieres leider in Quarantäne befinde, kann ich noch nicht vom abgefüllten Ergebnis schreiben, da aktuell noch die Hauptgärung läuft. Sollte das Erstlingswerk meines 2.000ers aber trinkbar sein, werde ich selbstverständlich wieder an dieser Stelle davon berichten.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . Gru(i)tbier [Bierjubiläums-Jubiläumsbier]
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Rauch-, Karamell-, Hafer-, Roggen- & Dinkelmalz, Porst, Lorbeer, Schargarbe, Beifuß, Fichtensprossen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . . . ~15,5°P
Alkoholgehalt. . . . . . ~5,2%
Herkunft. . . . . . . . . . Bornheim-Sechtem [Brühl-Pingsdorf]
Erscheinungsjahr. . . 2022

#Natürlichkeit
#Qualität
#Vielfalt
#Regionalität
#Transparenz

 Hier ein paar Impressionen von meinem Brautag: https://www.instagram.com/p/CcZqjYvqFvQ/

weitere Infos zu meinem Reformvorschlag für das „Reinheitsgebot“ unter: http://www.bierjubilaeum.de/das-reinheitsgebot/.

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April 23 2021

700. Cerevisia M – 12-Korn-Neo-Alt

Heute ist es wieder soweit: Bierjubiläum. Vor genau 505 Jahren erließen die damaligen bayrischen Herzöge eine Verordnung, die heute allgemein als das „Reinheitsgebot“ bezeichnet wird.

Seit Anfang 2016 beschäftige ich mich nun mit dem Thema und habe in der Zeit einiges an Wissen und Biererfahrung ansammeln können. Meine Bierliste umfasst inzwischen rund 2.000 Biere. Zu Ehren des Bierjubiläum 2018 hatte ich mir etwas ganz Besonderes vorgenommen: mein erstes selbstgebrautes Bier. Wie ich schon damals vom Brautag und der Abfüllung berichtete, hatte ich dabei das Glück gehabt, dass mir Ralf Mohr vom Braukunst Vorgebirge nicht nur seine Braugarage nebst Anlagen zur Verfügung gestellt hatte, sondern mich auch mit seinem reichhaltigen Wissen rund ums Brauen unterstützt hatte.

Als Zeichen für eine Reform des „Reinheitsgebots“ braute ich das erste Bier der Welt, das mit allen sieben Hauptgetreidearten Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Reis, Mais und Hirse gebraut wurde. Denn: ein solches gab es aber bis dato noch nie. Würde ich es kommerziell brauen, bräuchte ich hierfür eine Sondergenehmigung und dürfte ich wahrscheinlich noch nicht einmal Bier nennen. Dabei enthält es ausschließlich Getreide, Hopfen und Hefe. Alles was eigentlich ein Bier ausmacht. Und nichts, was nicht auch auf anderen Kontinenten für ein Bier essentiell ist: Mais in Amerika, Hirse in Afrika und Reis in Asien. Für mich also unbegreiflich, warum hier der deutsche Gesetzgeber weiterhin blind der großindustriellen Brau-Lobby folgt. Hinsichtlich weiterer Zutaten wie Obst oder Gemüse kann ich Diskussionsbedarf zwischen Traditionalisten und „modernen“ Craft-Brauern durchaus nachvollziehen. Warum jedoch kein weiteres Getreide außer Gerste in untergärigen sowie Weizen, Hafer und Roggen in obergärigen Bieren rein darf bleibt mir weiterhin ein Rätsel.

Nachdem sukzessive die Kornzahl erhöhte wurde, möchte ich Euch zum heutigen Tag des deutschen Bieres nun mein finales Cerevisia MXII vorstellen. Weiterhin auf der Basisrezeptur eines unfiltrierten Altbieres, sind nun 12 Getreidesorten enthalten: Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Emmer, Einkorn, Reis, Hirse, Mais, Kamut und Teff.

#Natürlichkeit
#Qualität
#Vielfalt
#Regionalität
#Transparenz

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . Mehrkorn-Neo-Alt [Bierjubiläums-Jubiläumsbier]
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Weizen-, Roggen-, Dinkel- & Emmermalz, Hafer-, Einkorn-, Reis-, Hirse-, Kamut- & Teffflocken, Cornflakes, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . . . ~16,5°P
Alkoholgehalt. . . . . . ~4,8%
Herkunft. . . . . . . . . . Bornheim-Sechtem [Brühl-Pingsdorf]
Erscheinungsjahr. . .
2021

 

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___15
  • Aussehen:___________________11
  • Geruch:_____________________12
  • Geschmack:__________________14

Fazit

  | Nach langer Wartezeit – bedingt durch die Geburt meiner Kleinsten, unseren Hauskauf, aber natürlich auch Corona – konnte ich diesen März endlich wieder gemeinsam mit Ralf brauen. Herausgekommen ist ein eher helles Alt (quasi nach Münster Art), das mit einer sehr trüben Optik daherkommt, da wir kein klärendes Irish Moos hinzugefügt hatten. Da die Verzuckerung nicht vollständig eingesetzt war, wurden aus der relativ hohen Stammwürze nur relativ wenig Alkohol generiert, der aber nun im sehr guten Vollbierbereich liegt. Sowohl vom Geruch als auch geschmacklich ist es relativ süßlich nach Honig, Vanille und Karamellmalz und versehen mit einer leckeren fruchtigen Hopfenkomponente. Insgesamt sehr hohe Karbonisierung und mittelschwerer Körper. Auch wenn an Rezeptur und Brauweise noch gefeilt werden kann – definitiv ein Bier, dass seines Gleichen sucht.

 • weitere Infos zu meinem Reformvorschlag für das „Reinheitsgebot“ unter: http://www.bierjubilaeum.de/das-reinheitsgebot/.

Prosit Mundus manufactum! 🍻

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Februar 25 2021

691. Überquell Who the fuck is Knaust?

„Who the Fuck is Knaust? 500 years of exploring beer“

Last but not least: das dritte Bier zu Ehren Heinrich Knaust. Und das kommt nicht nur aus seiner Heimatstadt Hamburg, sondern wartet mit einer wahrlich außergewöhnlichen Zutatenliste auf. Neben einigen Gewürzen und Salz kamen seltene Urgetreide wie Chevallier- und Spiegelgerste und Emmer sowie Einkorn in den Sud.

Die Brauerei Überquell kam übrigens nicht zufällig zu diesem Bierprojekt. Denn im dortigen Museumsarchiv lagert eines der letzten drei bekannten Exemplare von Knaust’s Meisterwerk der göttlichen und edlen Gabe der philosophischen, hochehren und wunderbaren Kunst, Bier zu brauen.

„Unser Braumeister Tobias Hess wird ein obergäriges, malzaromatisches und charakterstarkes Bier kredenzen. “Kernig mit leichter Rauchnote, mit mehreren Getreidearten wie Chevallier- und Spiegelgerste, Weizenmalz, Buchweizen und Roggen, jedoch weizenorientiert.”“

Mehr dazu hier.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . Historical Ale
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Weizen-, Roggen-, Emmer- & Einkornmalz, Wacholderbeeren, Lavendel, Kardamom, Hopfen, Meersalz, Hefe
Stammwürze
. . . . . . . . 15°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,5%
Herkunft. . . . . . . . . . Hamburg
Erscheinungsjahr. . .
2020

Fazit

Olfaktorisch säuerlich, rauchig, malzig, nussig, getreidig sowie mild fruchtig und gewürzig. Geschmacklich leicht rauchig und säuerlich, mild würzig und malzig, etwas waldig und erdig mit Aromen von Salami und Karamell. Insgesamt mit mittlerem Körper und mäßiger Rezenz.

| 12 Pkt. (2+)

  •  https://www.ueberquell.com/2020/08/25/who-the-fuck-is-knaust/

Prost & guten Abend! 🍻

 

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Februar 21 2021

688. Freigeist Bierkultur | Duex | Hensen | Brauprojekt 777 Rheinderby Nr. 1

Insbesondere wenn das Runde in das Eckige soll ist so ein Rheinderby oftmals eine ernste Angelegenheit, die mit teils bitterer Feindschaft begleitet wird. Dass es auch anders geht zeigt Sebastian Sauer von Freigeist Bierkultur, der die Mannschaften aus Mönchengladbach (Hensen), Köln (Duex) und dem niederrheinischen Vorde-Spellen (Brauprojekt 777) zusammen an den Braukessel gebracht hat. Miteinander statt gegeneinander erspielte sich die Kollaboration im ersten Rheinderby dieser Art ein urrheinisches Bier in moderner Interpretation: ein Roggen Pale Ale, das neben Roggen auch Hafer in der Rohfrucht enthält.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . Pale Ale
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Roggen, Hafer, Hopfen, Zucker, Hefe
Stammwürze
. . . . . . . .
Alkoholgehalt. . . . . . 5%
Herkunft. . . . . . . . . . Hagen-Dahl
Erscheinungsjahr. . .
2020

Fazit

Olfaktorisch sehr fruchtig nach Maracuja, Orange und Melone sowie etwas säuerlich blumig. Geschmacklich dumpf malzig und fruchtig, leicht nussig, grasig, gemüsig und getreidig mit Aromen von Karamell. Im Abgang würzig säuerlich. Insgesamt mit mittlerem Körper und recht großer Rezenz.

| 10 Pkt. (2-)

  • www.brauprojekt.de + www.duex.beer + www.brauerei-hensen.de + www.facebook.com/freigeistbierkultur

Prost & guten Abend! 🍻

 

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Dezember 27 2020

Weihnachten 2020

Unser Weihnachtsfest wurde neben Cocktails aus der HausmannBar mit folgenden Bieren begangen:

Bierfacts:

Ich hoffe auch Ihr hattet ein ähnlich schönes (und bieriges) Weihnachtsfest.

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Dezember 6 2020

651. Freigeist Bierkultur | Yria | Pirate Brew Agua de Valencia

Fünftes Adventsbier ist ebenfalls eine Rarität. Es ist ein Kollaborationssud vom Kreativbier-Papst Sebastian Sauer von Freigeist Bierkultur, dem Madrilenischen Craftbeer-Haus Yria und dem Berliner Bierprojekt Pirate Brew. In Anlehnung an den gleichnamigen spanischen Cocktail beinhaltet es neben Roggenmalz auch Orangenschalen, Wacholder und Salz.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Witbier
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Weizen & Roggenmalz, Orangenschalen, Wacholder, Salz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 8,4%
Herkunft. . . . . . . . . . . Hagen
Erscheinungsjahr. . .
2020

Fazit

Am Riechkolben getreidig, gemüsig, gewürzig und säuerlich. Den Roggen und Wacholder kann man tatsächlich auch herausriechen. Auf der Zunge süßlich nach Karamell, deutliche Fruchtaromen sowie säuerlich mit einer leichten Bitternoten. Ansonsten trotz des Salzes nur gering salzig und erstaunlich leicht für den Alkoholgehalt.

| 10 Pkt. (2-)

•  https://www.ratebeer.com/Ratings/Beer/Beer-Ratings.asp?BeerID=649618

Prost & guten Abend! 🍻

 

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September 1 2020

621. Gruthaus Bockwurst Bock

Nach dem Honig-Bock folgt heute nun der Bockwurst-Bock vom Gruthaus. Hierbei handelt es sich um einen obergärigen Rauchbock, bei dem das Malz in eine Räucherkämmer gehangen wurde, in der sonst eigentlich nur Bockwürste rein kommen. Besonders ist zudem die Verwendung von Roggenröstmalz.

„Metzgermeister Bernd Holstiege hat dieselbe Räuchermethode eingesetzt wie bei seinen wunderbaren Bockwürsten: bei nicht zu hoher Temperatur heiß geräuchert mit Buchenholzscheiten und Buchenholzmehl. Er ist der Letzte, der im Münsterland noch Hofschlachtung mit eigenen Tieren macht.“

Gebraut wurde das Bier übrigens bei Pott’s in Oelde.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Bock
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Weizen- & Roggenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . .  16.9°P
Alkoholgehalt. . . . . . 7,5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Münster [Oelde]
Erscheinungsjahr. . .
2014

Fazit

In der Nase sehr rauchig, holzig und würzig mit Noten von Karamellmalz und geräucherter Salami. Am Gaumen würzig-herb, leicht bitter, ziemlich rauchig und trocken malzig. Insgesamt vollmundig, leicht cremig und recht spritzig. Nicht perfekt, aber interessant.

| 10 Pkt. (2-)

•  http://www.gruthaus.de/biere/bockwurst-bock/

Prost & guten Abend ! 🍻

 

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August 23 2020

619. St. Peter’s Without Original

Zum Abschluss meiner letzten Elternzeit gibt es ein Bier, dass ich noch vor einigen Monaten beim Außerhausverkauf der Brühler Eule geholt habe.

Das alkoholfreie Amber Ale kommt aus der Provinz von Suffolk im tiefen Osten Englands.

„Brewed with skill and patience at one of Britain’s finest small breweries.“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Amber Ale
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Roggen, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 0,0%
Herkunft. . . . . . . . . . . St. Peter´s Hall
Erscheinungsjahr. . .
?

Fazit

In der Nase Aromen von Gemüse, Honig, etwas Karamell und Holz. Am Gaumen vor allem malzig, recht würzig und herb mit ein wenig Lakritz-Süße. Insgesamt trocken und ziemlich lasch. Gerade im Gegensatz zu den durchaus überdurchschnittlichen Porters und Stouts von St. Peter, fällt das alkoholfreie Original ziemlich ab. Weder außerordentliche Süffigkeit noch ein besonderer Charakter prägen das Bier, das nicht unbedingt Lust auf mehr alkoholfreie Erfrischung macht.

| 7 Pkt. (3-)

 •  https://www.stpetersbrewery.co.uk/

Prost & guten Abend! 🍻

 

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Juli 19 2020

607. Apostelbräu Roggen

Weiter geht es hier in der Reihe der Biere alternativer Getreide von Apostelbräu. Das vorletzte Bier der kleinen aber feinen Reihe ist das Roggen. Wie es der Name unschwer verrät, wird dieses in der Hauptsache mit Roggenmalz gebraut. Aber auch Malze von Gerste, Weizen und Dinkel sind enthalten und machen es damit zum 4-Korn-Bier.

„Jeder weiß wie man Bier trinkt und was passiert, wenn es zu viel war. Wie es entsteht wissen nur wenige.“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Roggen-Weizen
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Roggen-, Weizen- & Dinkelmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Hauzenberg-Eben
Erscheinungsjahr. . .
?

Fazit

In der Nase würzige Noten von Getreide, Karamell und etwas Laktritz. Am Gaumen dunkelmalzig, getreidig-süß, dezent würzig mit einer Portion Süßholz. Insgesamt ebenfalls cremig und süffig mit angenehmem Körper.

| 12 Pkt. (2+)

https://www.apostelbraeu.de/sortiment-1/

Prost & guten Abend ! 🍻

 

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Juli 8 2020

604. Apostelbräu 5-Korn

Nach den gestrigen beiden fassgelagerten Bieren, geht heute die Reihe des Kernsortiments vom Apostelbräu los.

Den Beginn macht dabei direkt mein Favorit: Das 5-Korn-Bier. Neben Gerste und Weizen, befinden sich noch Dinkel, Roggen und Emmer darin. Ein BIer, das also genau nach meinem Geschmack sein dürfte.

„Jeder weiß wie man Bier trinkt und was passiert, wenn es zu viel war. Wie es entsteht wissen nur wenige.“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Pale Ale
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Weizen-, Dinkel-, Roggen- und Emmermalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Hauzenberg-Eben
Erscheinungsjahr. . .
?

Fazit

In der Nase säuerlich, getreidig, gemüsig und würzig. Am Gaumen kommt das 5-Korn eher mild und süffig daher. Aromatisch stehen helles Malz, Nuss und Karamell im Vordergrund. Hinzu kommen leicht würzige und hefige Noten.
Dieses Mehrkornbier beweist erneut, wie viel Vielfalt im Getreide steckt und dass dies viel mutiger genutzt werden sollte. Prädikat: absolut empfehlenswert!

| 13 Pkt. (1-)

https://www.apostelbraeu.de/sortiment-1/

Prost & guten Abend ! 🍻

 

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April 25 2020

582. Gruthaus Pumpernickel Porter

Passend zum vorgestrigen Bierjubiläum starte ich meine Reihe an Bieren aus NRW; beginnend mit all jenen, die über den Rand des derzeitigen sog. Reinheitsgebots hinwegblicken und weitere interessante (natürliche) Zutaten anbieten.

Starten möchte ich mit einem Bier, dass ich schon lange auf meiner Liste hatte, aber bislang noch nicht proBieren konnte. Das Pumpernickel-Porter von der Münsteraner Marke Gruthaus ist für mich deshalb interessant, da es mit Brot eingebraut ist. Neben Roggenmalz wird dem Sud auch Schwarzbrot beigegeben. Spätestens seit ich selbst beim Brotbierbrauen bei meinem Braufreund Ralf mitmachen konnte, bin ich begeistert von der Idee diese beiden Grundnahrungsmittel miteinander zu vereinen. Daher bin ich gespannt wie sich der Pumpernickel geschmacklich auswirkt.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Porter
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Roggenmalz, Pumpernickel, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . .  13°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,6%
Herkunft. . . . . . . . . . . Münster [Detmold]
Erscheinungsjahr. . .
?

Fazit

Der Pumpernickel Porter ist ein Potpourri aus unterschiedlichsten Aromen. Karamell, Holz, Getreide, Zartbitter und Butter vereinen sich hier mit süßem, dunklen und leicht röstigem Malz sowie einer gering bitteren Säure. Dabei sorgt das Schwarzbrot auch für einen ansprechend vollmundigen Körper. Für meinen Biergeschmack höchst passend, absolut empfehlenswert und ein klarer Kandidat für die diesjährige Bierjubiläum-Top Ten.

| 13 Pkt. (1-)

http://www.gruthaus.de/biere/pumpernickel-porter/

Prost & guten Abend ! 🍻

 

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April 23 2020

585. Cerevisia M – Vintage Cuvée

Heute ist es wieder soweit: Bierjubiläum. Vor genau 504 Jahren erließen die damaligen bayrischen Herzöge eine Verordnung, die heute allgemein als das „Reinheitsgebot“ bezeichnet wird.

Seit Anfang 2016 beschäftige ich mich nun mit dem Thema und habe in der Zeit einiges an Wissen und Biererfahrung ansammeln können. Meine Bierliste umfasst inzwischen rund 1.750 Biere. Zu Ehren des Bierjubiläum 2018 hatte ich mir etwas ganz besonderes vorgenommen: mein erstes selbstgebrautes Bier. Wie ich schon damals vom Brautag und der Abfüllung berichtete, hatte ich dabei das Glück gehabt, dass mir Ralf Mohr vom Braukunst Vorgebirge nicht nur seine Braugarage nebst Anlagen zur Verfügung gestellt hatte, sondern mich auch mit seinem reichhaltigen Wissen rund ums Brauen unterstützt hatte. Als Zeichen für eine Reform des „Reinheitsgebots“ braute ich das erste Bier der Welt, das mit allen sieben Hauptgetreidearten Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Reis, Mais und Hirse gebraut wurde. Bislang gibt es zwar Biere mit unterschiedlichsten Korn-Kombinationen, ein solches gab es aber bis dato noch nie. Würde ich es kommerziell brauen, bräuchte ich hierfür eine Sondergenehmigung und dürfte ich wahrscheinlich noch nicht einmal Bier nennen. Dabei enthält es ausschließlich Getreide, Hopfen und Hefe. Alles was eigentlich ein Bier ausmacht. Und nichts, was nicht auch auf anderen Kontinenten für ein Bier essentiell ist: Mais in Amerika, Hirse in Afrika und Reis in Asien. Für mich also unbegreiflich, warum hier der deutsche Gesetzgeber weiterhin blind der großindustriellen Brau-Lobby folgt. Hinsichtlich weiterer Zutaten wie Obst oder Gemüse kann ich Diskussionsbedarf zwischen Traditionalisten und „modernen“ Craft-Brauern durchaus nachvollziehen. Warum jedoch kein weiteres Getreide außer Gerste in untergärigen sowie Weizen, Hafer und Roggen in obergärigen Bieren rein darf bleibt mir weiterhin ein Rätsel.

Nachdem sukzessive die Kornzahl erhöhte war nun zuletzt 2019 das CEREVISIA Mx entstanden. Weiterhin auf der Basisrezeptur eines unfiltrierten Altbieres, sind bislang 10 Getreidesorten enthalten: Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Emmer, Einkorn, Reis, Hirse, Mais.

Zum heutigen Tag des deutschen Bieres möchte ich einmal die Sude 7-Korn, 8-Korn und 9-Korn quasi als Vintage-Cuvée proBieren. Da jeder Sud seine besonderen Eigenheiten mit sich gebracht hat, die im Laufe des Erfahrungsgewinns als junger Hobbybrauer eingeflossen sind, ist es für mich besonders spannend zu sehen, wie die drei ersten Cerevisia miteinander harmonieren.

Und vielleicht kann ich in Kürze auch schon von meinem geplanten nächsten Sud berichten: Dem 12-Korn-Neo-Alt Cerevisia

#Natürlichkeit
#Qualität
#Vielfalt
#Regionalität
#Transparenz

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Mehrkorn-Neo-Alt [Bierjubiläums-Jubiläumsbier]
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Weizen-, Roggen-, Dinkel- & Emmermalz, Hafer-, Einkorn-, Reis- & Hirseflocken, Cornflakes, Röstgerste, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . .  ~18°P
Alkoholgehalt. . . . . . ~5,6%
Herkunft. . . . . . . . . . . Bornheim-Sechtem [Brühl-Pingsdorf]
Erscheinungsjahr. . .
2018-19

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___15
  • Aussehen:____________________12
  • Geruch:______________________13
  • Geschmack:__________________14
Fazit

  | Da alle drei Versionen ihren ganz eigenen Charakter haben, ist es interessant zu schmecken, wie diese in der Blend-Variante daherkommen. Während das 7-Korn noch eher mild-herb, das 8-Korn eher malzsüß und das 9-Korn hopfig ist, kommen im Blend alle ohnehin schon komplexen Einzelaromen zusammen. Selbst nach ein bis eineinhalb Jahren schmeckt es klar fruchtig-süß nach Karamell und Süßholz sowie einer buttrig-grasigen Note. Keinerlei Bitterstoffe und Oxidationssäure ist dabei zu verspüren. Für eine derartig lange Lagerung allerdings auch ziemlich süffig-mild. Insgesamt muss ich also sagen: Es hat sich gelohnt.

 • weitere Infos zu meinem Reformvorschlag für das „Reinheitsgebot“ unter: http://www.bierjubilaeum.de/das-reinheitsgebot/.

Prosit Mundus manufactum!

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April 10 2020

579. De Koninck Tripel d’Anvers | Kasteel Tripel | Leffe Tripel

Kurz vor Ostern versuche ich noch etwas aufzuholen, was in den letzten Wochen liegen geblieben ist. Deshalb und weil ich mal drei gleichzeitig da hatte, gibt es heute eine Tripel-Tripel-Verkostung.

Drei Tripel treten gegeneinander an. De Koninck aus Antwerpen (40.000 hl p.a.) gegen Vanhonsebrouck Kasteel (250.000 hl p.a.) gegen Leffe (~500.000 hl p.a.).

Die Parallele der dreifachen Tripel-Verkostung zum heutigen Karfreitag ist mir dabei aber erst im Nachhinein aufgefallen.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Tripel
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Weizen- & Roggenmalz, Hafer, Gewürze, Hopfen, Glukosesirup, Hefe | Gerstenmalz, Gewürze, Hopfen, Zucker, Hefe | Gerstenmalz, Orangenrinde, Koriandersamen, Hopfen, Zucker, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 8% | 11%|  8,5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Antwerpen | Izegem-Emelgem | Dinant-Leffe
Erscheinungsjahr. . .
?

Fazit

De Konninck: recht unauffälliger süßmalziger bis bittersüßer Geruch; mild, schlank, getreidig, grasig, Süßholz, Lakritz im Geschmack mit bittersüßem Abgang

Kasteel: markanter, süßer, würziger Geruch; vollmundig, cremig, süßmalzig, alkoholaromatischer Geschmack nach Lakritz bei einem ebenfalls bittersüßem Abgang

Leffe: am süßesten, würzig und wenig Bittere im Geruch; vollmundig, süßlich, Karamell, etwas würzige Herbe auf der Zunge, süßer Abgang

Insgesamt kann mich keines der drei Tripel in Gänze überzeugen. Jedes bringt seine Vor- und Nachteile mit sich. Das Tripel d’Anvers punktet in der Aromenvielfalt bleibt aber zu flach, das Kasteel ist sehr cremig, aber leider auch zu alkoholaromatisch und das Leffe ist zu stark reduziert auf eine würzige einfältige Süße. Wenn ich mich entscheiden müsste würde ich zum Ersteren greifen, da hier alle vier europäischen Getreide verbraut wurden.

| 10 Pkt. (2-) / 10 Pkt. (2-) / 10 Pkt. (2-)

https://www.dekoninck.be/nl/onze-bieren/tripel-danvers/ | https://www.vanhonsebrouck.be/biere/kasteel/kasteel-tripel/?lang=de | https://leffe.com/en/leffe-tripel

Prost & guten Abend ! 🍻

 

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Oktober 9 2019

549. Teutoburger Dunkel

Anlässlich des letztwöchigen Tag der Deutschen Einheit möchte ich in den kommenden drei Abenden drei sehr passende Biere zum deutschen Nationalfeiertag vorstellen.

Allesamt kommen sie von der 2010 entstandenen aber immer noch kleinen Teutoburger Handwerksbrauerei aus Lengerich – einem Ort vor Osnabrück auf NRW-Seite. Neben den vier Sortimentsbieren stellen die Braumeister Björn Heemann und Christian Schäfer auch weitere Bierprodukte her.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Dunkel
Brauart
. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Roggenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Lengerich
Erscheinungsjahr. . .
?

Fazit

Sowohl in der Nase als auch am Gaumen dominieren dunkelmalzige Aromen mit Noten von Süßholz, Honig und Karamell. Die Verwendung von teilweise biologisch versäuertem Roggenmalz spürt man in der Tat auch auf der Zunge. Die damit einhergehende kernige milde Säure passt sehr gut zum malzigen Gesamteindruck.
Insgesamt hätte ich bei dieser kleinen Brauerei irgendwie kein derart harmonisches und schmackhaftes Bier erwartet. Hut ab!

| 13 Pkt. (1-)

https://teutoburger-bier.de/startseite.html

Prost & guten Abend!

 

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Juni 23 2019

531. Fullers & Friends Peat Souper

Die letzten Biere hier an dieser Stelle waren geprägt von besonderen weiteren Zutaten abseits des „Reinheitsgebots“. Heute und morgen stelle ich Euch je ein Bier vor, das zwar von den Zutaten her Reinheitsgebots-konform ist, aber durch die Machart dieser einen besonderen Geschmack erfahren.

Beide Biere sind nämlich Rauchbiere. Das heißt, das Malz wird von Rauch gedarrt und nicht einfach nur erhitzt. Früher war dies eine übliche Weise um das feuchte Korn nach dem Ankeimen zu trocknen. Heute ist diese dank moderner Heiztechnik nicht mehr erforderlich und hat das Rauchbier zu einem einfachen Bierstil verdrängt.

Während üblicherweise heutzutage Buchenholz verwendet wird, ist das Malz für das heutige Rauchbier über Torf gedarrt worden. Das Porter ist eine Koproduktion der weltweit bekannten Fuller Brauerei aus London und der aus dem nord-westlichen England stammenden Hardknott Brewery. Es ist eines von zunächst sechs Bieren aus der Fuller & Friends Serie, bei denen jeweils eine andere Brauerei in die englische Hauptstadt eingeladen wurden.

„Named after the thick fogs that bedevilled industrial London, this delicious dark beer takes inspiration from the capital’s 18th-century Porters. Smoky peat, rich malt and a trio of classic English hops make it one to savour.“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Porter
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Roggenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 7%
Herkunft. . . . . . . . . . . Millom / London (England)
Erscheinungsjahr. . .
?

Fazit

In der Nase noch etwas säuerlich, kommt das Torfaroma auf der Zunge sehr gut zur Geltung. In Verbindung mit dem Roggenmalz und einer auch sonst recht röstig-würzigen Note, ist es ein Stereotyp eines Rauch-Porters. Ich vermisse dennoch etwas die karamelligen Malznoten und eine geringe Bittere.

| 12 Pkt. (2+)

https://www.fullers.co.uk/blog/beer-articles/fullers-and-friends

Prost & guten Abend!?

 

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Juni 17 2019

528. Uiltje Mind Your Step (Coffee Edition)

Fast im Direktvergleich zum gestrigen Imperial Stout mit dem gewissen Extra, folgt heute ein zumindest auf dem Papier gleichwertiger Kandidat.

Gebraut wird er von der Nord-Holländischen Craftbeer-Schmiede Uiltje, die auch international zu einer der führenden Kreativbrauereien zählt. Mit Mind your Step haben die Niederländer eine Bier-Reihe kreiert, die sich dem Stil Imperial Stout widmet und diesen durch verschiedene weitere natürliche Zutaten ergänzt. In der heute vorliegenden Coffee Edition sind neben den Malzen Pale, Cara, Amber und Roggen sowie den Hopfen East Kent Golding, Bramling X und Athanum noch Wacholder, Cranberries und eben eine ganze Menge Kaffee enthalten. Zudem wurde das Stout mit Eichenholzchips gelagert.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Imperial Stout
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Roggenmalz, Hafer, Wacholder, Cranberries, Kaffee, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 14%
Herkunft. . . . . . . . . . . Haarlem (Niederlande)
Erscheinungsjahr. . .
?

Fazit

Ein sehr intensives Geruchserlebnis nach tiefschwarzen Kakao-, Kaffee- und röstig-fruchtigen Karamellmalzaromen wird gefolgt von einer sehr cremig-öligen Textur auf der Zunge, die ein sehr ausbalanciertes Bier schmecken darf. In seinen malzig-röstigen Noten sehr am Rande des maximal Möglichen und dennoch blitzen die fruchtig-holzigen Nuancen immer wieder heraus. Mit 14 Umdrehungen ist es das zweitstärkste Bier, das ich je getrunken habe. Diese sind zwar vor allem im Abgang spürbar, jedoch längst nicht unangenehm auffällig. Ein Bier für den ganzen Abend und für mich nur ganz knapp an der Bestwertung vorbei geschrammt.

| 13,5 Pkt. (1(-))

 • https://www.uiltjecraftbeer.com/

Prost & guten Abend! ?

 

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Juni 2 2019

Craftbeer Festival Cologne

Gaffel Wet Hop | Gaffel + Mikkeller Viking Kölsch | Nowhere Brewing Accidental Wheatness | Clucking Hen Rye Pale Ale | Ramses Wooly Bully | Uthoka CDU | Wacken Heimdalls Willkomm | Maryensztadt Vanilla & Coconut Bourbon Barrel Aged Russian Imperial Stout | Duex Kölsch | Duex Dunkel | Brew Sistas Royal IPA | Brauprojekt 777 Barley Wine | Testbräu Milk Ice Cream Stout | Superfreunde Old School Ale | Vulkan Bourbon Barrel Doppelbock | Freigeist Bierkultur Spiritus Sanctus | Hertl Room 3090 | Hertl Whiskydoppelbock | Schoppe Bräu Weltreise

https://www.craftbeer-festival.cologne/images/landing/craftbeer-cologne-logo.png

Eine Woche ist es schon her, dass das erste Craftbeer Festival Cologne stattfand. Natürlich ein absoluter Pflichttermin für jeden Bierbegeisterten. Nachdem in diesem Jahr erstmals das Kölner Festival der Bierkulturen – organisiert vom Braustellenmeister Peter Esser – nicht stattfand, fasste sich Michael Busemann – seines Zeichens freiberuflicher Pressesprecher von Gaffel und Biersommelier – ein Bierherz und stellte ein eigenes Bierfest auf die Beine.

Heraus kam das erste Craftbeer-Festival der Domstadt, das in der Stadthalle Mülheim mit 60 Brauereien aus Deutschland, Polen, England, Belgien, Niederlande oder Luxemburg und über 350 Biere aus 40 verschiedenen Bierstilen aufwartete. Unter anderem dabei waren:

Begleitet hat mich freundlicherweise erneut Nils, mit dem ich diese tollen Eindrücke teilen durfte.

Impressionen:

 

Tasting-Notizen / Bierfacts:

  • Gaffel Wet Hop:
    – obergärig; 5,4%
    – Kölsch mit frischem Grünhopfen eingebraut
     – sehr grasig, hopfig, gemüsig
  • Gaffel + Mikkeller Viking Kölsch:
    – obergärig; 4,9%
    – kaltgehopftes Kölsch aus deutsch-dänischer Kollaboration
     – sehr blumig, stohig, heuartig, gemüsig, gering hochvergoren
    – näheres siehe hier
    https://shop.mikkeller.dk/products/viking-kolsch
  • Nowhere Brewing Accidental Wheatness:
    – obergärig; 6,6%
    – American Pale Ale der Brauerei aus Luxemburg-Stadt
    – mein erstes Bier aus dem Groussherzogtum Lëtzebuerg
    – sehr malzig, Karamell, hopfig, grasig, blumig, gemüsig
    http://www.nowherebrewing.com/
  • Clucking Hen Rye Pale Ale:
    – obergärig; 6,3%
    – mit Roggen
    – von der gluckenden Henne aus Meschede
    – säuerlich, Getreide, gering, hopfig, blumig, süffig
    https://www.clucking-hen.com/beer/
  • Ramses Wooly Bully:
    – obergärig; 13%
    – Hop Hash Barley-Wine Quadrupel
    – gebraut mit dem Harz des Hopfens, der bei der Ernte und Verarbeitung übrig bleibt eine sehr konzentrierte Substanz aus Lupilin und aromatischen Ölen
    – von der 2007 entstandenen Brauerei aus dem niederländischen Hooge Zwaluwe
     – alkoholaromatisch, fruchtig, weniger ölig, bitter, trocken malzig
    http://www.ramsesbier.nl/bieren/wooly-bully
  • Uthoka CDU:
    – untergärig; 4,9%
    – Colonia Dunkel Ungefiltert
    – Festival Special vom Heidelberger Braumeister aus dem niederländischen Berlicum
    – röstmalzig, Karamell, malzsüß, holzig
    https://www.biersommelier.biz/
  • Wacken Heimdalls Willkomm:
    – hybrid; 6,5%
    – Met-Bier-Verschnitt der norddeutschen Kreativbrauerei
    http://www.wacken.beer/heimdalls-willkomm/
  • Maryensztadt Vanilla & Coconut Bourbon Barrel Aged Russian Imperial Stout:
    – obergärig; 9,4%
    – von der 2015 gegründeten Kreativbrauerei aus dem polnischen Zwoleń
    – extrem schokoladig, Zartbitter, wenig nussig, ölig
    http://www.browarmaryensztadt.pl/bier
  • Brew Sistas Royal IPA:
    – obergärig; 6,4%
    – IPA mit Honig von der Sünner-Imkerei
    – von der neuen Kreativbier-Marke aus Köln, die bei Fritz Wülfing in Bonn brauen
    – hopfig, Vanille, blumig
    https://www.facebook.com/pg/brewsistas/posts/
  • Brauprojekt 777 Barley Wine:
    – obergärig; 12%
    – mit Weißweinhefe entvergoren und nach dem Brauvorgang zwei Jahre lang auf Eichenholz gelagert
    – aus Voerde-Spellen am Niederrhein
    – alkoholaromatisch, ölig, Karamell, Bonbon
    https://www.brauprojekt777.de/unsere-bier-spezialit%C3%A4ten/saisonale-spezialit%C3%A4ten/barley-wine/
  • Testbräu Milk Ice Cream Stout:
    – obergärig; 6,3%
    – mit Haferflocken und Laktose
    – aus Nebra in Sachsen-Anhalt
    – cremig, süß, milchig, malzig, Bonbon, leicht bitter
    https://testbraeu.de/bier/milk-stout/
  • Duex Kölsch & Dunkel:
    – obergärig
    – neue Mikrobiermarke aus Köln (aktuell aus der BIRRERIA DUEXER BOTSCHAFT am Barbarossa-Platz – ab 2020 in Deutz)
    https://www.duex.beer/
  • Superfreunde Old School Ale:
    – obergärig; 5,5%
    – kaltgehopftes Altbier aus Hamburg
    – würzig, röstig, süffig
    https://www.superfreunde.beer/
  • Vulkan Bourbon Barrel Doppelbock:
    – obergärig; 9,5%
    – mehrfach ausgezeichnet – in den 30m tiefen Basalthöhlen der Eifel-Brauerei aus Mendig gelagert
    – bestes Bier des Abends
    – ölig, Karamell, Bonbon, Vanille, malzsüß, leicht holzig, vollmundig
    https://www.vulkan-brauerei.de/produkt/vulkan-bourbon-barrel-doppelbock-033l/
  • Freigeist Bierkultur Spiritus Sanctus:
    – obergärig; 8%
    – Stout mit Weihrauch, Myrrhe & Datteln
    – vom Craftbeer-Pionier und Kuckucksbrauer Sebastian Sauer
    – gebraut bei BrauArt Sausenheim im Rheinland-Pfälzischen Grünstadt
    – sehr gewürzig, dunkelmalzig, röstig, holzig, waldig, geringe Süße
    https://www.facebook.com/freigeistbierkultur
  • Hertl Room 3090:
    – obergärig; 6%
    – Ale mit Trüffel
    – von der kleinsten Brauerei Frankens
    http://shop.braumanufaktur-hertl.de/home/60-gurken-gose.html
  • Hertl Whiskydoppelbock:
    – obergärig; 11,3%
    – 6 Monate im schottischen Whiskyfass gelagert
    – zweitbestes Bier des Abends
    – blumig, dunkelmalzig, Karamell
    http://shop.braumanufaktur-hertl.de/home/53-bourbon-king-6-monate-im-bourbonfass-gereifter-whiskydoppelbock.html

Von David Hertl gab es außerdem auch ein Bier-Cocktail mit einem Kellerbier (Opas Liebling) und einem selbst gemachten Hopfen-Gin:

Als Absacker gönnten Nils und ich uns dann zu Hause noch die Weltreise von Schoppe Bräu. Dabei fiel die Auswahl eher unbewusst auch dieses eichholzfassgelagerte Double Imperial Stout. Mit sage und schreibe 15% Alk. ist es nämlich das höchstprozentige Bier, dass ich je getrunken habe.

Lustig und sehr passend zur teils gleichzeitig stattfindenden EU-Wahl war außerdem die Interpretation der Wahlplakate von der niederländischen Uthoka-Brauerei, die von einem deutschen Braumeister geführt wird:

Fazit:

Zu Beginn dachte ich noch, dass mich angesichts der schieren Menge an Brauereien und Bieren der Schlag treffen wird. Aber mit einer gewissen Vorbereitung und einem guten Bierplan kam man gut durch die nicht zu überdimensionierte Location. Da ich früh genug mit meinen „Pflichtprogramm“ durch war, hatten wir noch ausreichende Zeit uns einfach treiben lassen zu können. Klasse war nicht nur die Auswahl an vielfältigsten teils hochkreativen und gleichzeitig auch größtenteils leckere bis sehr sehr leckere Bieren, sondern natürlich auch die Möglichkeit alte Bierbekannte wieder zu sehen und neue Gesichter kennen zu lernen. Die Preise empfand ich für eine derartiges Festival noch akzeptabel, wenngleich hier an einigen Stellen eine leichte Streuung vorhanden war. Etwas besser hätte mir ggf. ein Bon- oder Wertmarkensystem gefallen, hätte aber in der Planung auch wieder eine Ebene mehr in der Organisation bedeutet. Ansonsten war es wirklich ein mehr als gelungenes Bierfest, dass gezeigt hat, dass selbst in der Kölsch-Hochburg Köln so langsam ein steigendes Interesse für handwerkliche, kreative und hochwertige Biere Einzug hält. Vielen Dank also an Michael Busemann, der das so überhaupt erst möglich gemacht hat und natürlich Danke an alle fleißigen Brauer für die sehr tollen Biere.

¡Craftbeer for Cologne!

Mehr zur Veranstaltung unter: https://www.craftbeer-festival.cologne/.

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April 23 2019

500. Cerevisia M˟

Endlich ist es soweit: Bierjubiläum. Heute vor genau 503 Jahren erließen die damaligen bayrischen Herzöge eine Verordnung, die heute allgemein als das „Reinheitsgebot“ bezeichnet wird.

Seit Anfang 2016 beschäftige ich mich nun mit dem Thema und habe in der Zeit einiges an Wissen und Biererfahrung ansammeln können. So war es dann auch letztes Jahr soweit, dass ich in meiner Bierliste die 1.000er Marke an vorgestellten Bieren geknackt hatte. Inzwischen ist die Liste bereits mehr als 1.500 Biere stark. Zu Ehren dieses Ereignisses hatte ich mir etwas ganz besonderes vorgenommen: mein erstes selbstgebrautes Bier. Wie ich schon damals vom Brautag und der Abfüllung berichtete, habe ich dabei das Glück gehabt, dass mir Ralf Mohr vom Braukunst Vorgebirge nicht nur seine Braugarage nebst Anlagen zur Verfügung gestellt hatte, sondern mich auch mit seinem reichhaltigen Wissen rund ums Brauen unterstützt hat. Es sollte aber natürlich kein 08/15-Bier werden, sondern eines, dass ein Zeichen für eine Reform des „Reinheitsgebots“ darstellen sollte. Herausgekommen ist das erste Bier der Welt, das mit allen sieben Hauptgetreidearten Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Reis, Mais und Hirse gebraut wurde. Bislang gibt es zwar Biere mit unterschiedlichsten Korn-Kombinationen, ein solches gab es aber bis dato noch nie. Würde ich es kommerziell brauen, bräuchte ich hierfür eine Sondergenehmigung und dürfte ich wahrscheinlich noch nicht einmal Bier nennen. Dabei enthält es ausschließlich Getreide, Hopfen und Hefe. Alles was eigentlich ein Bier ausmacht. Und nichts, was nicht auch auf anderen Kontinenten für ein Bier essentiell ist: Mais in Amerika, Hirse in Afrika und Reis in Asien. Für mich also unbegreiflich, warum hier der deutsche Gesetzgeber weiterhin blind der großindustriellen Brau-Lobby folgt. Hinsichtlich weiterer Zutaten wie Obst oder Gemüse kann ich Diskussionsbedarf zwischen Traditionalisten und „modernen“ Craft-Brauern durchaus nachvollziehen. Warum jedoch kein weiteres Getreide außer Gerste in untergärigen sowie Weizen, Hafer und Roggen in obergärigen Bieren rein darf bleibt mir weiterhin ein Rätsel.

Nach einigen weiteren Brauversuchen und Rezeptentwicklungen (siehe auch hier) ist nun das CEREVISIA Mx herausgekommen. Weiterhin auf der Basisrezeptur eines unfiltrierten Altbieres, habe ich seit dem ersten Sud die Kornzahl sukzessive erhöht und bin nun bei 10 Getreiden angelangt: Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Emmer, Einkorn, Reis, Hirse, Mais. Im Vergleich zu den bisherigen Suden ist das 10-Korn-Neo-Alt stärker eingebraut. Neben diesen 10 Getreiden fanden auch noch fünf ausgewählte Hopfensorten den Weg in den Braukessel: Hallertauer Tradition, Spalter Select, Brewers Gold, Target und Centennial.

#Natürlichkeit
#Qualität
#Vielfalt
#Regionalität
#Transparenz

 

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . 10-Korn-Neo-Alt [Bierjubiläums-Jubiläumsbier]
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Weizen-, Roggen-, Dinkel- & Emmermalz, Hafer-, Einkorn-, Reis- & Hirseflocken, Cornflakes, Röstgerste, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . .  18°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,6%
Herkunft. . . . . . . . . . . Bornheim-Sechtem [Brühl-Pingsdorf]
Erscheinungsjahr. . .
2019

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___15
  • Aussehen:____________________12
  • Geruch:______________________13
  • Geschmack:__________________14
Fazit

  | würzig, leicht röstig, dunkelmalzig, dunkelfruchtig, harzig, etwas waldig
  | größerer Körper, würzig, etwas bitter, hopfig-herb, dunkelmalzig, leicht fruchtig, etwas holzig, gering grasig, leicht ölige Textur, feinperlig, süßlich-malzig-würziger Abgang
  | Mit dem nun vierten Brauversuch bin ich durchaus wieder sehr zufrieden, obschon die Rezeptur immer noch etwas verbessert werden könnte. Die Verknüpfung von fruchtigen Getreidenoten mit würzigen Holz- und Röst-Aromen ist nicht nur gelungen, sondern bietet olfaktorisch und gustatorisch eine mehr als spannende natürliche Vielfalt. Sensorisch und stilistisch ein absolutes Alleinstellungsmerkmal, das im Übrigen auch beim Bierpublikum hervorragend ankommt. Völlig zweifellos haben wir uns damit die 15 Pkt. (1+) erneut verdient.

 • weitere Infos zu meinem Reformvorschlag für das „Reinheitsgebot“ unter: http://www.bierjubilaeum.de/das-reinheitsgebot/.

Prosit Mundus manufactum!

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Dezember 6 2018

438. AleMania | Max Kugel Bread & Hops

Am heutigen Nikolaus-Tag möchte ich mir selbst ein kleines Geschenk machen. Und so stelle ich euch heute ein ganz besonderes Bier aus der Bundestadt Bonn vor, das einen kleinen aber feinen Trend innerhalb der Handwerksbrauer-Szene aufgreift.

Es handelt sich um ein Brotbier, dass von Fritz Wülfing – seines Zeichens Kopf der Brauerei AleMania – und Max Kugel – der wohl gerade angesagteste Bäcker Bonns – entwickelt wurde. Dabei war Fritz schon etwas länger auf der Suche nach einem Partner, mit dem er diese Bieridee verwirklichen konnte. Wie ein glücklicher Zufall war es dann, als in diesem Jahr in der Bonner Südstadt eine neue Backmanufaktur aufmachte.

Gesicht, Seele und Namensgeber der Bäckerei ist Bäckermeister Max Kugel. Geboren, aufgewachsen in Lahnstein, hat er auch dort seine Bäckerlehre bei seinem Vater absolviert. Danach aber zog es ihn in die Welt hinaus und er macht an diversen Stationen in Deutschland, der Schweiz, England, USA und Kanada halt um sein Bäckerhandwerk zu verfeinern und die jeweiligen regionalen Besonderheiten kennen zu lernen. Zurück in Deutschland wurde er 2015 schließlich von Johann Lafer als Deutschlands bester Bäcker ausgezeichnet. In diesem Jahr dann entschloss sich Max seine eigene Bäckerei aufmachen zu wollen und hatte etwas Glück, dass in Bonn – wo er bereits 2011 unterwegs war – eine Räumlichkeit verfügbar wurde. Doch Max betreibt keine „normale“ Bäckerei, denn bei ihm gibt es: „Brot, sonst nichts“. Und davon von Dienstag bis Samstag jeweils 10 Sorten, die allsamt handwerklich und ohne jegliche Zusatzstoffe gebacken sind.

Es war also nur eine Frage der Zeit bis die beiden Handwerker zusammenfanden und so entstand Ende des Jahres das erste Kollaborations-Brotbier Bonns. Gebraut mit Roggenmalz und verfeinert mit Roggenvollkornbrot .

„Max Kugel – da wo’s nur Brot gibt [und Bier].“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Brotbier
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Roggenmalz, Roggenbrot, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Bonn
Erscheinungsjahr. . .
2018

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___14
  • Aussehen:____________________11
  • Geruch:______________________9
  • Geschmack:__________________8
Fazit

Geruch: röstmalzig, holzig, getreidig-süß, mehlig, hopfen-herb
Geschmack: mittelgroßer Körper, sehr röstig-holzig, sehr trocken-malzig, sehr herb, getreidig, würzig, feinperlig, würzig-herber Abgang
Gesamt: Das Bier hält was es verspricht. Sowohl die herben Hopfennoten als auch die Aromen des Roggenbrotes schlagen voll durch. Für meinen Gaumen jedoch zu sehr. Gerade zu Beginn wird man fast von einem röstig-holzigen Aroma erschlagen. Dabei vergisst man zwar nie die Zutaten des Bieres, kann sich aber gleichzeitig auch kaum auf den Genuss konzentrieren. Gerade im Vergleich zum Brotbier vom Braukunst Vorgebirge ist mir das Bread & Hops einfach etwas zu kernig. Deshalb bleibt der Zeiger heute auch bei 10 Pkt. (2-) stehen, wobei ich dennoch die klasse Idee lobend hervorheben möchte.

Weitere Infos zum Bier unter: https://fritz0830.wixsite.com/alemaniabonn.

Mehr zum Brot unter: http://maxkugel.de/.

Prost & guten Abend! ?

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November 19 2018

432. Brewdog Nanny State

Als drittes alkoholfreies Craftbier geht es nun auf die britische Insel zu einem der prominentesten Vertreter der internationalen Craftbeer-Szene. Wobei bei einer jährlichen Produktion von über 200.000 hl bzw. 400.000 Flaschen durchaus diskutiert werden darf, ob dies noch „Craft“ im Sinne des Handwerks ist. Zudem wird auch kritisiert, dass Brewdog trotz dieser Größe noch ins Crowd-Funding geht, um weitere Projekte zu realisieren. Dennoch begeistern die Schotten nun schon seit über 10 Jahren mit immer wieder herausragend kreativen und oftmals auch sehr gut schmeckenden Bieren. Nicht umsonst konnte man binnen so kurzer Zeit zu so einer Größe anwachsen.

Nanny State ist ein fast alkoholfreies Pale Ale, dass mit den anglo-amerikanischen Hopfen Centennial, Amarillo, Columbus, Cascade und Simcoe gestopft wurde. Für mich aber viel interessanter ist ein näherer Blick auf die Zutatenliste. Denn hier verbergen sich neben dem Gerstenmalz noch Weizen und Roggen als Rohfrucht, worauf ich schon gespannt bin, wie es sich am Gaumen äußern wird.

Steckbriefe

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Pale Ale
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Weizen, Roggen, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . <0,5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Ellon (Schottland)
Erscheinungsjahr. . .
?

Bewertungen

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________8
  • Geruch:______________________9
  • Geschmack:__________________3
Fazit

Geruch: dunkel-fruchtig, süßlich, leicht harzig, trocken-malzig
Geschmack: süffig, wenig trocken-grasige Bittere, geringe röstige Würze, lasch, kein Abgang
Gesamt: Und wieder mal eine faustdicke Überraschung. Nachdem der Nanny State optisch und nasal noch einen recht passablen Eindruck hinterlassen hat, kommt auf der Zunge nix. Das Bier ist einfach kaum präsent. Viel zu lasch und fast wässrig kommt es nur mit geringen bitter-würzigen Noten daher. Man könnte hier fast meinen es mit einem ungesüßten Hopfen-Eistee zu tun zu haben. Damit schafft es der schottische Craftbeer-Primus doch nur auf magere 5 Pkt. (4) in der Endauswertung, bei der aber die vorangegangenen Kategorien noch ihren positiven Anteil haben.

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.brewdog.com/item/61/BrewDog/Nanny-State.html.

Prost & guten Abend! ?

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November 2 2018

425. Lemke Black Rye IPA

Nach dem gestrigen Hopfenweisse nun heute das zweite Bier der Craftbier-Pioniere aus der Bundeshauptstadt. Und auch hier handelt es sich streng genommen um einen Bierstilmix:

„Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelten die Engländer mit dem dunklen, röstmalzbetonten Porter das erste Bier nach heutiger Brauart. Das nahmen sie auch mit auf ihre Reise nach Nordamerika, wo Roggen (Rye) das erste Brau-Getreide war, das die Auswanderer anbauten. Als schließlich 100 Jahre später mit dem IPA das erste helle und stark hopfenbetonte Bier das Licht der Welt erblickte – und seinen großen Siegeszug antrat, lag es nahe, beide Bierstile zu vereinen, das Black Rye IPA war geboren.“

Ein Black IPA ist meiner Einschätzung nach neben dem New England IPA ein potentiell nächster IPA-Trend. Eines jedoch mit Verwendung von Roggen ist mit bis dato noch nicht unter die Augen geraten. Insgesamt ist es mehr noch als das gestrige Weizenbock-IPA ein geschmacklich recht allumfassender neuer Bierstil, der sowohl Röst- und Karamellmalze als auch fruchtige Hopfennoten bereit hält.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Black-IPA
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten- & Roggenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . .  18.5°P
Alkoholgehalt. . . . . . 7,2%
Herkunft. . . . . . . . . . . Berlin
Erscheinungsjahr. . .
2016

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___14
  • Aussehen:____________________10
  • Geruch:______________________11
  • Geschmack:__________________13
Fazit

Geruch: würzig-bitter, röstig-sauer, holzig-karamellig, waldig-harzig
Geschmack: voller Körper, sehr röstige Bittere, waldig, etwas dunkle Frucht, wenig grasig, Kaffee & Zartbitter, feinperlig, herb-trocken-süßer Abgang
Gesamt: Wenn man einem klassischen Fernsehbier-Trinker mal die Welt des bierigen Geschmacks begreiflich machen will, ist dieses Black Rye IPA eine sehr gute Wahl. Meines Erachtens zwar zu stark röstig dominiert, bietet es dennoch eine olfaktorische und gustatorische Vielfalt, die auch einen erfahrenen Gaumen überfordern können. Die 12,5 Pkt. (2++) hat es daher wirklich redlich verdient.

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.lemke.berlin/cab_biersorten/.

Prost & guten Abend! ?

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Oktober 3 2018

411. Abbaye de Vauclair Imperiale

Am heutigen Tag der deutschen Einheit möchte meine Testreihe zu den Lidl-Bieren mit einer Flasche fortsetzen, die zumindest optisch gerade für Discounter-Verhältnisse aus dem Rahmen fällt.

Gebraut wird das Bier laut Etikett von der Brasserie de Saint-Omer aus Nord-Pas-de-Calais. Die Brauerei wurde 1866 gegründet und nach einigen Expansionen wie viele andere französische Brauereien von Heineken geschluckt. Als eine der wenigen jedoch gelang es den Verantwortlichen 2005 wieder unabhängig zu werden. Dass es nun diese recht kleine französische Brauerei ins deutsche Lidl geschafft hat, liegt nach meinen Recherchen vermutlich am Auftraggeber der Brasserie de Goudale – besser bekannt auch als „Les Brasseurs De Gayant„. Nach inoffiziellen Angaben wird zumindest das Export-Bier dort im benachbarten Arques hergestellt und abgefüllt.

Die namensgebende Abtei Vauclair befindet sich knapp 200km südöstlich der Brauereien in der Nähe von Reims. Es war ein Zisterzienser-Kloster, das 1134 gegründet wurde und erst durch eine Zerstörung im Ersten Weltkrieg geschlossen wurde. Heute befinden sich zwischen den Ruinen ein Garten für Obst und Heilkräuter.

Das Bier selbst wartet mit einigen positiven und negativen Überraschungen auf der Zutatenliste auf. So wurde dem Sud, der dem Stile nach einem klassischen nordfranzösischen Bière de Garde nachempfunden ist, neben Orangenschalen auch Weizen, Roggen und Hafer in der Rohfruchtform beigemengt. Wie es oft in BeNeLux und Nordfrankreich üblich ist, wurde zudem aber leider auch mit Glukosesirup nachgeholfen, um vermutlich eine höhere Vergärung zu erzielen.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Bière de Garde
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Weizen, Roggen, Hafer, Glukosesirup, Orangenschalen, Hopfen
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 7,5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Saint-Omer (Frankreich)
Erscheinungsjahr. . .
2008

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___13
  • Aussehen:____________________9
  • Geruch:______________________7
  • Geschmack:__________________12
Fazit

Geruch: etwas metallisch, würzig-süß, Karamell, gering säuerlich, spritzig
Geschmack: vollmundig, weich, cremig, süßlich karamellig, malzig, gering getreidig, waldig, harzig, etwas fruchtig, säuerlich & bitter, leicht alkoholaromatisch, feinperlig, öliger warmer bittersüßer Abgang
Gesamt: Fast wie vermutet täuscht das edel Äußere etwas über das ziemlich durchwachsene Innere hinweg. Gerade in der Nase kein Genuss steigert es sich aber auf der Zunge. Hier gibt es dann ein wahres Spektakel an unterschiedlichen Aromen, die jedoch zu unausbalanciert wirken. Auch die permanent unterschwellige Alkoholnote wirkt sich negativ auf die Gesamtnote von 11 Pkt. (2) aus.

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.ratebeer.com/beer/abbaye-de-vauclair-imperiale/509629/.

Prost & guten Abend! ?

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August 9 2018

386. Störtebeker Roggen-Weizen

Normalerweise stelle ich Euch ja stets Biere vor, die auf Bierjubiläum noch nicht gelistet sind. Heute und immer mal wieder demnächst werde ich mit dieser Tradition brechen und Euch auch schon gelistete Biere etwas näher präsentieren, die meiner Ansicht nach bislang etwas zu kurz gekommen sind. Es handelt sich vor allem um Biere, die mir eher zufällig bei Events oder im Rahmen der Blogbier-Reihe über den Weg gelaufen sind und wie ich finde einen eigenen Beitrag verdienen.

Eines davon ist das Roggen-Weizen, das mir geschmacklich noch sehr gut in Erinnerung ist. Gebraut wird es von einer der großen deutschen „Craft-Bier-Brauereien“. Die Störtebeker Braumanufaktur – hervorgegangen aus der Stralsunder Brauerei – ist im Bereich klassisch (nord-)deutsche Biere eine der führenden (neuen) Handwerksmarken – insofern bei derartigem Produktionsvolumen noch davon die Rede sein kann. Sie bedient nicht nur die klassisch deutschen Bierstile von Pils über Schwarzbier bis Hefeweizen, sondern auch eher nordisch-hansische Ales oder Porters. Auch wenn über die Handwerklichkeit dieser Pionier-Brauerei trefflich gestritten werden kann, ist Störtebeker meines Erachtens stets um Qualität, Authentizität und Regionalität bemüht.

Seit der Hansezeit werden in Norddeutschland sowohl helle als auch dunkle Weizenbiere gebraut. Das Störtebeker Roggen-Weizen folgt dieser Tradition.

Wie der Name schon verrät ist das Besondere an diesem Hefeweizen die Verwendung von Roggenmalz. Roggen ist nach Hafer das viertwichtigste Biergetreide in Europa. Während früher vor allem Hafer noch deutlich öfter fürs Bierbrauen verwandt wurden, sind heutzutage besonders Roggen-Biere selten geworden. Das Roggen-Weizen ist im Grunde der einzig nennenswerte Vertreter in der Bierstil-Landschaft, in dem das mineralstoffreiche Getreide verwendet wird. Grund hierfür ist seine weitaus bessere Backeigenschaft, weshalb es zeitweise auch zur Bierherstellung verboten wurde. Kein Getreide findet sich heute häufiger im deutschen Brot als Roggen. Während es im Bier etwas unterrepräsentiert ist, wird es aber vorzugsweise für bessere Wodkas, Whiskeys und norddeutschen Korn verwendet.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . Roggen-Weizen
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gersten-, Weizen & Roggenmalz, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . .  12.9°P
Alkoholgehalt. . . . . . 5,4%
Herkunft. . . . . . . . . . . Stralsund
Erscheinungsjahr. . .
2013

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___14
  • Aussehen:____________________10
  • Geruch:______________________10
  • Geschmack:__________________12
Fazit

Geruch: leicht oxidiert, dunkelmalzig, leicht röstig, dumpf-fruchtig, würzig, karamellig, leicht holzig-waldig
Geschmack: süffig, cremig, weich, leicht bananig, würzig, nussig, karamellig, hefig, feinperlig, süßlich-würziger Abgang
Gesamt: Zugegebenermaßen habe ich das Roggen-Weizen tatsächlich etwas besser in Erinnerung, dennoch bleibt es für mich eines der besten Hefeweizen, die ich bislang getrunken habe. Der Roggen bringt hier eine interessante nussige Würze rein, die das Bier gehaltvoller macht. Gepaart mit der üblichen bananigen Süße ein wirklich empfehlenswertes Bier, das sich seine 12 Pkt. (2+) redlich verdient hat.

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.stoertebeker.com/de_de/roggen-weizen/.

Prost & guten Abend! ?

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August 1 2018

Acht Getreidesorten auf einen Schluck – Sechtemer & Brühler brauen eigenes Craftbeer

Der General-Anzeiger Bonn war bei meinem letzten Brautag bei Braukunst Vorgebirge, wo wir den dritten Sud des weltweit einzigartigen CEREVISIA M als 8-Korn-Alt gebraut haben.

Der Artikel ist digital auf hierunter abrufbar:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/vorgebirge-voreifel/bornheim/Sechtemer-und-Br%C3%BChler-brauen-ihr-eigenes-Craftbeer-article3911681.html
#Handwerk #Natürlichkeit #Qualität #Vielfalt #Regionalität #Transparenz #Gerste #Weizen #Roggen #Hafer #Reis #Mais #Hirse #Dinkel

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Juli 29 2018

379. Thwaites Crafty Dan 13 Guns

Für meinen zweiten Stop in Europa geht es auf die britische Insel. Ziel ist eine der vier großen Biernationen: England. Nachdem nach der letzten großen Eiszeit vor etwa 8500 Jahren der Meeresspiegel anstieg und die britischen Inseln entstehen ließ, durchlebte das Land eine bewegte und prominente Geschichte. Unter dem wechselnden Einfluss von Römern, Schotten, Wikingern und Angelsachsen, die dem Land schließlich seinen heutigen Namen (Land der Angeln) gaben, entwickelt sich England als bedeutendster Teil der Vereinigten Königreichs zum globalen Player und spätestens in der Neuzeit für führenden Weltmacht, dessen Empire in seiner größten Ausdehnung ein Viertel der Weltbevölkerung beinhaltete. Deshalb und wohl auch aufgrund der knappen Entscheidung bei Gründung der USA ist es zu verdanken, dass Englisch bis heute Weltsprache ist. Neben dem Linksverkehr ist auch die anglikanische Kirche eine der wichtigsten Besonderheiten des Landes. Auch wenn es nach Dekolonialisierung und Deindustrialisierung heutzutage nicht mehr jene Ausdehnung, Einfluss und Bedeutung hat, ist England nicht nur in Europa immer noch ein wichtiger Partner (u.a. als transatlantischer Brückenbilder), dessen Königshaus immer noch einen royalen Glamour zu versprühen vermag. Einen Paukenschlag gab es letztes Jahr mit dem Brexit-Votum, das u.a. auf den Finanzmärkten für einige Unsicherheiten gesorgt hatte.

In bieriger Hinsicht zählt es neben Deutschland, Belgien und Tschechien zu den historischen Kernländern der Bierentwicklung. Bis heute hat es eine größere Brauereidichte als Deutschland. Und auch in Sachen Geselligkeit ist man uns noch weit voraus: Etwa die Hälfte des englischen Bieres wird noch in den berühmten Pubs getrunken – zum Vergleich: in Deutschland werden nur noch ca. 20% des Bieres in der Gastronomie ausgeschenkt. Aufgrund der imperialen Ausdehnung konnte England auch seine Bierkultur rund um den Globus etablieren, sodass sich von den USA bis Australien Ales verschiedenster Varianten großer Beliebtheit erfreuen. Nachdem sich die englischen Bierstile nur kaum in Zentraleuropa haben durchsetzen können, wurden diese im Rahmen der sog. Craftbeer-Welle auch dort in den Markt gespült. Alles weitere zum Thema Bier in England könnt ihr auch meinem Bericht zur Eulen-Verkostung entnehmen.

Aufgrund des glücklichen Umstandes, dass ich das heutige Bier zweimal in meinen monatlichen Beertasting.Club-Boxen hatte, kann ich es nochmals einzeln rezensieren, nachdem ich es ja schon im Rahmen meines Discount-Craft-Bier-Tests proBiert hatte. Gebraut wird es von der 1807 enstandenen Thwaites Brewery aus Blackburn. Das Besondere an der Brauerei ist die Haltung von Shire-Horses, die bis heute das Bier an die lokalen Pubs ausliefern. Das Besondere am IPA ist die zusätzliche Verwendung von Roggen. Gewidmet ist es den 13 Gründerstaaten der USA, weshalb es auch als American IPA mit einer akzentuierteren Hopfennote gebraut wurde.

„A Salute to the original 13 States of America“

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . IPA
Brauart
. . . . . . . . . . . obergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Roggen, Hopfen, Hefe
Stammwürze
. . . . . . 
Alkoholgehalt. . . . . . 5,5%
Herkunft. . . . . . . . . . . Blackburn / England
Erscheinungsjahr. . .
2014

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___11
  • Aussehen:____________________7
  • Geruch:______________________12
  • Geschmack:__________________8
Fazit

Geruch: süßliche Würze, leichtes Karamell, buttrig, weich, etwas spritzig, unterschwellig Zitrus
Geschmack: mittlerer Körper, hopfig-herb, würzig, waldig, leicht säuerlich-fruchtig, etwas getreidig,  lasch, würzig-weicher Abgang
Gesamt: Welch ein Auf und Ab. Ähnlich turbulent wie die Geschichte Englands und der USA geht es hier in den Kategorien hoch und runter. Gerade der nasale Eindruck, hatte echt Hoffnung auch ein wirklich gutes Bier gemacht, die aber leider am Gaumen nicht erfüllt werden konnten. Wenig ist zu spüren vom charakteristischen Hopfen und auch der Roggen kommt noch etwas zu gering durch. Für ein IPA einfach zu würzig und vor allem auch zu lasch. Deshalb gibts in Summe nicht mehr als 9 Pkt (3+).

Weitere Infos zum Bier unter: https://www.thwaites.co.uk/brewery-and-our-beers/.

Prost & guten Abend! ?

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