75. Bolten Ur-Weizen
Heute geht es mit dem Bolten Ur-Weizen in eine kleine Reihe ausgewählter Weißbiere. Dabei ist das Bolten sicher kein klassisches Beispiel für diesen Bierstil, schließlich liegt die Bolten Brauerei in Korschenbroich am Niederrhein. Aber zum einen kann diese auf längste Tradition obergärigen Bierbrauens in der ganzen Region zurückblicken – mit Gründung in 1266 ist man schließlich älteste Altbierbrauerei der Welt. Zum Anderen wird auch die obergärige helle Brauart mit dem Wieß am Niederrhein bereits seit mehr als 100 Jahren praktiziert. Mit dem Ur-Weizen brachte Bolten jedoch das erste Hefeweizen vom Niederrhein auf dem deutschen Biermarkt. Als großer Fan der Biere der Privatbrauerei meiner Heimatregion bin ich besonders gespannt auf das rheinische Weißbier.
Steckbrief
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken
Das Äußere der Bolten Flaschen finde ich seit jeher sehr ansprechend. Insbesondere die Farbwahl ist extrem gut gelungen. Mit ein wenig mehr Infos zum Bier und einer bauchigen Flasche wäre vielleicht sogar eine Bestbewertung gelungen. Der abgebildete Löwe geht übrigens aus dem früheren Namen Löwenbräu für die Brauerei hervor.
- Aussehen
Hell-gold-gelb und naturtrüb ist die sehr sehr gute Schaumbildung hervorzuheben.
- Geruch
Überraschenderweise hopfig-frisch, wenig malzig und auch nur geringe Bananenaromen.
- Geschmack
Zumindest die Malzaromen kommen hier nun durch. Die Banane fehlt allerdings weiterhin. Relativ vollmundig habe ich irgendwie auch das Gefühl hier das Alt herauszuschmecken.
- Fazit
Auch wenn das Weizen aus der Altbierbrauerei sicher nicht zu den besten seiner Art zählt, gilt es vor dieser Brauerei den Hut zu ziehen. Nur wenige können über Jahrhunderte bestehen bleiben und bis heute den großen Braugruppen Paroli bieten. Zudem wird in allen Bolten-Bieren ein eigener Hefestamm eingesetzt, der eine unverkennbare Geschmacksnote hinterlässt. Fairerweise gibt es daher satte 12 Pkt. (2+).
Weitere Infos zum Bier unter: http://www.bolten-brauerei.de/BOLTENs-UrWeizen.htm.
Prost!