Oktober 7 2019

Lange Craft Beer Nacht Zur Eule @ 1. Brühler Kneipenfestival

Jennings Cocker Hoop Golden Ale | Wacken T.Y.R. Superior IPA | Kaapse Brouwers Karel American Bitter | St. Feuillien Saison | Oedipus Mannen Liefde Saison | Kompaan Bloed Broeder | Brewdog RIP Tide | Kasteel Cuvée du Chateau | Wacken Hymir Giant Stout

 

Im Rahmen des ersten Brühler Kneipenfestivals unter der Federführung von Radio Erft lud Biersommelier Markus Weick zur langen Nacht der Craftbiere in die Kierberger Eule ein. Wie immer präsentierte er dabei mehr als 100 unterschiedliche Biere und stellte Interessierten eine Einführung in die Welt der Biervielfalt vor. In der sehr gut besuchten Quartierskneipe freute ich mich über viele interessante Gespräche und ebenso viele spannende Biere.

Bier-Notizen:

  • Jennings Cocker Hoop Golden Ale :
    – obergärig; 4,2%
    – Ordinary Bitter von der Castle Brewery aus dem englischen Cockermouth (zu Marton’s gehörig)
    mild, trocken würzig, leicht herb, getreidig, strohig
    https://www.jenningsbrewery.co.uk/beers/

  • Wacken T.Y.R. Superior IPA :
    – obergärig; 8,3%
    – von der gleichnamigen Brauerei aus dem gleichnamigen Ort bekannt durch das gleichnamige Metal-Festival
    –  „Asengott Tyr ist der Gott des Kampfes, Krieges und des Sieges“
    fruchtig süß, rotmalzig, geringe Herbe, hopfig, vollmundig
    https://www.wacken.beer/tyr/

  • Kaapse Brouwers Karel American Bitter:
    – obergärig; 4,9%
    – von der Brouwerij de Molen in Bodegraven für die Kaapse Brouwers aus Rotterdam gebraut
    – glutenfrei
    mild, wenig Charakter, bitterlich, geringe Aromadichte
    https://www.kaapsebrouwers.nl/karel-2/

  • Oedipus Mannen Liefde Saison:
    – obergärig; 6%
    – aus der international bekannten Craftbeer-Schmiede in Amsterdam
    – mit Pfeffer und Zitronengras
    – dünn, erfrischend, fruchtig

    https://oedipus.com/beer/mannenliefde/

  • Kompaan Bloed Broeder:
    – obergärig; 9,1%
    – aus Den Haag
    – Imperial Stout mit Portwein
    – dunkelmalzig, ölig, Lakritz, Zartbitter, wenig Rotwein
    http://kompaanbier.nl/beer

  • Brewdog RIP Tide:
    – obergärig; 8%
    – vom Craftbeer-Riesen aus dem schottischen Ellon
    – Imperial Stout mit Haferflocken
    – typisch Stout-artig, holzig, dunkelmalzig

    https://brewdogrecipes.com/recipes/riptide

  • Wacken Hymir Giant Stout:
    – obergärig; 8,5%
    – „Hymir, der Finstere gehört zu den Jötun, dem nordischen Riesengeschlecht. Zusammen mit Thor fuhr er einst hinaus, um die Midgardschlange zu fangen.“
    – trocken-malzig, normale Süße, gering röstig

    http://www.wacken.beer/hymir/

 

Fazit:

Ein Format, das nach einer Wiederholung schreit. Auch wenn mir hierbei ein wenig die Bildungskomponente der Biermontage fehlte hat sich gezeigt, dass das Thema Craftbeer und Biervielfalt auch im Kölner Raum immer besser ankommt. Die lockere Geselligkeit taten ihr Übriges für eine entspannte Atmosphäre zum Bier-Genießen.

Mit voller Vorfreude auf die kommenden Veranstaltungen – von denen ich nach Möglichkeit wieder berichten werde – verabschiede ich mich in den Abend.

Weitere Informationen zur Eule, zu den Aktionen und zu Biersommelier Markus Weick unter: http://wordpress.99biere.de/ oder http://eule-kierberg.de/

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Juni 2 2019

Craftbeer Festival Cologne

Gaffel Wet Hop | Gaffel + Mikkeller Viking Kölsch | Nowhere Brewing Accidental Wheatness | Clucking Hen Rye Pale Ale | Ramses Wooly Bully | Uthoka CDU | Wacken Heimdalls Willkomm | Maryensztadt Vanilla & Coconut Bourbon Barrel Aged Russian Imperial Stout | Duex Kölsch | Duex Dunkel | Brew Sistas Royal IPA | Brauprojekt 777 Barley Wine | Testbräu Milk Ice Cream Stout | Superfreunde Old School Ale | Vulkan Bourbon Barrel Doppelbock | Freigeist Bierkultur Spiritus Sanctus | Hertl Room 3090 | Hertl Whiskydoppelbock | Schoppe Bräu Weltreise

https://www.craftbeer-festival.cologne/images/landing/craftbeer-cologne-logo.png

Eine Woche ist es schon her, dass das erste Craftbeer Festival Cologne stattfand. Natürlich ein absoluter Pflichttermin für jeden Bierbegeisterten. Nachdem in diesem Jahr erstmals das Kölner Festival der Bierkulturen – organisiert vom Braustellenmeister Peter Esser – nicht stattfand, fasste sich Michael Busemann – seines Zeichens freiberuflicher Pressesprecher von Gaffel und Biersommelier – ein Bierherz und stellte ein eigenes Bierfest auf die Beine.

Heraus kam das erste Craftbeer-Festival der Domstadt, das in der Stadthalle Mülheim mit 60 Brauereien aus Deutschland, Polen, England, Belgien, Niederlande oder Luxemburg und über 350 Biere aus 40 verschiedenen Bierstilen aufwartete. Unter anderem dabei waren:

Begleitet hat mich freundlicherweise erneut Nils, mit dem ich diese tollen Eindrücke teilen durfte.

Impressionen:

 

Tasting-Notizen / Bierfacts:

  • Gaffel Wet Hop:
    – obergärig; 5,4%
    – Kölsch mit frischem Grünhopfen eingebraut
     – sehr grasig, hopfig, gemüsig
  • Gaffel + Mikkeller Viking Kölsch:
    – obergärig; 4,9%
    – kaltgehopftes Kölsch aus deutsch-dänischer Kollaboration
     – sehr blumig, stohig, heuartig, gemüsig, gering hochvergoren
    – näheres siehe hier
    https://shop.mikkeller.dk/products/viking-kolsch
  • Nowhere Brewing Accidental Wheatness:
    – obergärig; 6,6%
    – American Pale Ale der Brauerei aus Luxemburg-Stadt
    – mein erstes Bier aus dem Groussherzogtum Lëtzebuerg
    – sehr malzig, Karamell, hopfig, grasig, blumig, gemüsig
    http://www.nowherebrewing.com/
  • Clucking Hen Rye Pale Ale:
    – obergärig; 6,3%
    – mit Roggen
    – von der gluckenden Henne aus Meschede
    – säuerlich, Getreide, gering, hopfig, blumig, süffig
    https://www.clucking-hen.com/beer/
  • Ramses Wooly Bully:
    – obergärig; 13%
    – Hop Hash Barley-Wine Quadrupel
    – gebraut mit dem Harz des Hopfens, der bei der Ernte und Verarbeitung übrig bleibt eine sehr konzentrierte Substanz aus Lupilin und aromatischen Ölen
    – von der 2007 entstandenen Brauerei aus dem niederländischen Hooge Zwaluwe
     – alkoholaromatisch, fruchtig, weniger ölig, bitter, trocken malzig
    http://www.ramsesbier.nl/bieren/wooly-bully
  • Uthoka CDU:
    – untergärig; 4,9%
    – Colonia Dunkel Ungefiltert
    – Festival Special vom Heidelberger Braumeister aus dem niederländischen Berlicum
    – röstmalzig, Karamell, malzsüß, holzig
    https://www.biersommelier.biz/
  • Wacken Heimdalls Willkomm:
    – hybrid; 6,5%
    – Met-Bier-Verschnitt der norddeutschen Kreativbrauerei
    http://www.wacken.beer/heimdalls-willkomm/
  • Maryensztadt Vanilla & Coconut Bourbon Barrel Aged Russian Imperial Stout:
    – obergärig; 9,4%
    – von der 2015 gegründeten Kreativbrauerei aus dem polnischen Zwoleń
    – extrem schokoladig, Zartbitter, wenig nussig, ölig
    http://www.browarmaryensztadt.pl/bier
  • Brew Sistas Royal IPA:
    – obergärig; 6,4%
    – IPA mit Honig von der Sünner-Imkerei
    – von der neuen Kreativbier-Marke aus Köln, die bei Fritz Wülfing in Bonn brauen
    – hopfig, Vanille, blumig
    https://www.facebook.com/pg/brewsistas/posts/
  • Brauprojekt 777 Barley Wine:
    – obergärig; 12%
    – mit Weißweinhefe entvergoren und nach dem Brauvorgang zwei Jahre lang auf Eichenholz gelagert
    – aus Voerde-Spellen am Niederrhein
    – alkoholaromatisch, ölig, Karamell, Bonbon
    https://www.brauprojekt777.de/unsere-bier-spezialit%C3%A4ten/saisonale-spezialit%C3%A4ten/barley-wine/
  • Testbräu Milk Ice Cream Stout:
    – obergärig; 6,3%
    – mit Haferflocken und Laktose
    – aus Nebra in Sachsen-Anhalt
    – cremig, süß, milchig, malzig, Bonbon, leicht bitter
    https://testbraeu.de/bier/milk-stout/
  • Duex Kölsch & Dunkel:
    – obergärig
    – neue Mikrobiermarke aus Köln (aktuell aus der BIRRERIA DUEXER BOTSCHAFT am Barbarossa-Platz – ab 2020 in Deutz)
    https://www.duex.beer/
  • Superfreunde Old School Ale:
    – obergärig; 5,5%
    – kaltgehopftes Altbier aus Hamburg
    – würzig, röstig, süffig
    https://www.superfreunde.beer/
  • Vulkan Bourbon Barrel Doppelbock:
    – obergärig; 9,5%
    – mehrfach ausgezeichnet – in den 30m tiefen Basalthöhlen der Eifel-Brauerei aus Mendig gelagert
    – bestes Bier des Abends
    – ölig, Karamell, Bonbon, Vanille, malzsüß, leicht holzig, vollmundig
    https://www.vulkan-brauerei.de/produkt/vulkan-bourbon-barrel-doppelbock-033l/
  • Freigeist Bierkultur Spiritus Sanctus:
    – obergärig; 8%
    – Stout mit Weihrauch, Myrrhe & Datteln
    – vom Craftbeer-Pionier und Kuckucksbrauer Sebastian Sauer
    – gebraut bei BrauArt Sausenheim im Rheinland-Pfälzischen Grünstadt
    – sehr gewürzig, dunkelmalzig, röstig, holzig, waldig, geringe Süße
    https://www.facebook.com/freigeistbierkultur
  • Hertl Room 3090:
    – obergärig; 6%
    – Ale mit Trüffel
    – von der kleinsten Brauerei Frankens
    http://shop.braumanufaktur-hertl.de/home/60-gurken-gose.html
  • Hertl Whiskydoppelbock:
    – obergärig; 11,3%
    – 6 Monate im schottischen Whiskyfass gelagert
    – zweitbestes Bier des Abends
    – blumig, dunkelmalzig, Karamell
    http://shop.braumanufaktur-hertl.de/home/53-bourbon-king-6-monate-im-bourbonfass-gereifter-whiskydoppelbock.html

Von David Hertl gab es außerdem auch ein Bier-Cocktail mit einem Kellerbier (Opas Liebling) und einem selbst gemachten Hopfen-Gin:

Als Absacker gönnten Nils und ich uns dann zu Hause noch die Weltreise von Schoppe Bräu. Dabei fiel die Auswahl eher unbewusst auch dieses eichholzfassgelagerte Double Imperial Stout. Mit sage und schreibe 15% Alk. ist es nämlich das höchstprozentige Bier, dass ich je getrunken habe.

Lustig und sehr passend zur teils gleichzeitig stattfindenden EU-Wahl war außerdem die Interpretation der Wahlplakate von der niederländischen Uthoka-Brauerei, die von einem deutschen Braumeister geführt wird:

Fazit:

Zu Beginn dachte ich noch, dass mich angesichts der schieren Menge an Brauereien und Bieren der Schlag treffen wird. Aber mit einer gewissen Vorbereitung und einem guten Bierplan kam man gut durch die nicht zu überdimensionierte Location. Da ich früh genug mit meinen „Pflichtprogramm“ durch war, hatten wir noch ausreichende Zeit uns einfach treiben lassen zu können. Klasse war nicht nur die Auswahl an vielfältigsten teils hochkreativen und gleichzeitig auch größtenteils leckere bis sehr sehr leckere Bieren, sondern natürlich auch die Möglichkeit alte Bierbekannte wieder zu sehen und neue Gesichter kennen zu lernen. Die Preise empfand ich für eine derartiges Festival noch akzeptabel, wenngleich hier an einigen Stellen eine leichte Streuung vorhanden war. Etwas besser hätte mir ggf. ein Bon- oder Wertmarkensystem gefallen, hätte aber in der Planung auch wieder eine Ebene mehr in der Organisation bedeutet. Ansonsten war es wirklich ein mehr als gelungenes Bierfest, dass gezeigt hat, dass selbst in der Kölsch-Hochburg Köln so langsam ein steigendes Interesse für handwerkliche, kreative und hochwertige Biere Einzug hält. Vielen Dank also an Michael Busemann, der das so überhaupt erst möglich gemacht hat und natürlich Danke an alle fleißigen Brauer für die sehr tollen Biere.

¡Craftbeer for Cologne!

Mehr zur Veranstaltung unter: https://www.craftbeer-festival.cologne/.

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Februar 1 2019

2nd Hoppy Birhtday @ CCC – 2 Jahre Craftbeer Corner Coeln

KBH Elderflower Ale | KBH 49°53’55 N 10°54’9 E | KBH Simcarillo | KBH Okay Stout | KBH Franz Browny | Cloudwater Brew Bourbon Barrel Aged Kentucky Common | Cloudwater Brew AW18 Brewed All Session Pale Ale | Dry & Bitter Double Dippy Doo | Magic Rock Dairyfreak | Evil Twin Bible Belt | Craftbeer Creations Cologne|Heinenhof Glühbier

Nun ist es schon fast eine Woche her als es in der Kölner Craftbeer Corner bereits zum zweiten Mal hieß: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Wenn auch die Geburtstagsfeier etwas verspätet stattfand (die CCC gibt es bereits seit November 16), versprach es wieder ein großes Bierfest zu werden. Neben Live-Musik und frisch gemachten Burgern gab es nicht nur die üblichen 15 Craftbiere vom Fass, sondern noch fünf weitere der Kölner Bierhistoriker. Zudem hat sich Michael Rößgen vom Pulheimer Heinenhof nicht lumpen lassen und bot frei Haus ein selbstgemachtes Glühbier an. Mit Nils machte ich mich dann bereits am Nachmittag zur ersten und immer noch einzigen Craftbeer-Bar der Domstadt auf und proBierte mich quer durch die Zapfhähne.

Tasting-Notizen / Bierfacts:

  • KBH Elderflower Ale :
    – obergärig; 5,5%
    – Pale Ale mit Holunderblüten
    – von den Kölner Bierhistorikern
    Gartenkräuter, süßlich, Holunderblüte
    süffig, hellmalzig, würzig & gewürzig, süßlich, leicht sauer, feinperlig
  • KBH 49°53’55 N 10°54’9 E:
    – obergärig; 4,5%
    – Roggenweizen
    – von den Kölner Bierhistorikern
    roggen-würzig, getreidig, hefig
    hefig, vollmundig, getreidig, süß, malzig, weich, feinperlig
  • KBH Simcarillo:
    – obergärig; 7%
    – American IPA
    – von den Kölner Bierhistorikern
    sehr fruchtig & milchig, Milkshake
    voll, weich, herb, fruchtig, waldig, matt
  • KBH Oaky Stout:
    – obergärig; 4,7%
    – London Stout
    – von den Kölner Bierhistorikern
    milder, süßer, holzig, waldig
    voller Körper, holzig, dunkelmalzig, Karamell, Nuss
  • KBH Franz Browny:
    – obergärig; 6%
    – Oak Chip Stout
    – von den Kölner Bierhistorikern
     röstig, dunkelmalzig, Karamell, Holz
    vollmunidg, röstig, holzig, leicht sauer, matt

  • Cloudwater Brew Bourbon Barrel Aged Kentucky Common:
    – obergärig; 8,2%
    Cream Ale, das ursprünglich aus Louisville / Kentucky kommt und dort bis zur Prohibition über 80% Marktanteil hatte – heute wird es kaum noch gebraut
    – von 2014 entstandenen Craftbeer-Schmiede aus Manchester
    – 4 Monate gereift; mit Hafer
    säuerlich, holzig, Whiskey

    spritzig, Karamell, dunkelmalzig, holzig, wenig säuerlich, fast rotweinig
    https://cloudwaterbrew.co/beer/bourbon-ba-kentucky-common
  • Cloudwater Brew A∙W18 Brewed All Session Pale Ale:
    – obergärig; 8,2%
    – New England Pale Ale
    sehr schön grasig, fruchtig, hopfig herb

    süffig, herb, grasig, blumig, feinperlig
    https://cloudwaterbrew.co/store
  • Dry & Bitter Double Dippy Doo:
    – obergärig; 7,5%
    – Imperial IPA von den 2015 gegründeten Craft-Brauereien aus Gørløse in Dänemark
    blumig, fruchtig, hopfig, waldig

    mittelgroßer Körper, cremig, hefig, fruchtig, grasig, herb, harzig, feinperlig
    http://www.dryandbitter.com/products.php
  • Magic Rock Dairyfreak:
    – obergärig; 5,6%
    – Milk-Ice-Porter von der 2011 entstandenen Brauerei aus Huddersfield in England
    – mit Hafer, Laktose und Vanille
    sehr süß, Karamell, Milch

    vollmundig, cremig, milchig, Vanille, matt
    https://www.magicrockbrewing.com/beer/dairyfreak/
  • Evil Twin Bible Belt:
    – obergärig; 13%
    – American Imperial Stout aus Brooklyn / New York
    holzig, röstig, waldig

    cremig, ölig, röstig, blumig, holzig, rel. wenig alkoholaromatisch, herb, matt
    https://eviltwin.dk/


Wie bereits erwähnt bot auch Michael Rößgen – Inhaber der Marke Craftbeer Creations Cologne – seine Glühbier-Eigenkreation an. Dafür verwendete er 20l seines Schäselong, 9l Kirschsaft sowie Gewürze und Zucker.
Für meinen Gaumen war es zwar etwas zu einseitig süß und zu gering gewürzt, aber ich bin ja auch nicht repräsentativ.

Fazit:

Wie auch schon im (vor-)letzten Jahr war es eine gelungene Feier. Auch wenn es für mich einen etwas weniger glamourösen Eindruck gemacht hat als beim letzten Mal und ich mir als Beertaster natürlich immer ProBierSets wünsche, ist es immer wieder beeindruckend, welche Biervielfalt und Qualität geboten wird. Hut ab für euren Einsatz Jungs. Die CCC scheint nicht nur in der Kölsch-Stadt angekommen zu sein, sondern auch Wurzeln geschlagen zu haben. Als letzte der vier deutschen Millionenstädte holt Köln nun in Sachen Craftbeer allmählich auf. Ich wünsche Euch in diesem Sinne noch viele weitere erfolgreiche und vor allem leckere Jahre – zeigt den Kölnern und allen anderen, was leckere und gute Biere sind.

¡Craftbier für Coeln!

Mehr zur Veranstaltung unter: https://www.facebook.com/events/221921882016566/.

Weitere Informationen zur CCC unter: http://www.craftbeercorner.de

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Dezember 2 2018

Lervig Aktiebryggeri @ Craftbeer Corner Coeln

Nikl Bräu Zwickl | Essel Bräu Landbier | Lervig Passion Tang | Lervig Hoppy Joe | Lervig CAPO | Lervig Orange Velvet IPA | Lervig Tasty Juice | Lervig Perler for Svin | Lervig Liquid Sex Robot | Lervig Supersonic | Lervig Medicine | Lervig Slippin‘ into Darkness Barrel Aged (2018) | Bierol Koida Kaffee | Bierol Bombo Claat | Sudden Death Mr. Cinnamon Bun | Sudden Death Who shot the Almond Brothers

Zum Beginn des Jahresendspurts  war ich recht kurzentschlossen mit Nils nochmals in der Craftbeer Corner in Coeln. Anlass war das Tap-Takeover der norwegischen Lervig Aktiebryggeri aus Stavanger. Überhaupt war es erst mein zweites Takeover, das ich in der CCC besuchte (Anfang des Jahres konnte ich den Kölner Bierhistorikern beiwohnen). Die Nordlichter brachten 11 Biere aus Norwegen mit, wodurch ⅔ der Hähne belegt wurden. Die wohl bekannteste norwegische Kreativbrauerei ist zwar erst in diesem Jahrzehnt entstanden befindet sich aber derzeit auf einem steilen Wachstumspfad. 30% der Produktion werden bereits in alle Welt exportiert. Zudem zählen sie zumindest auf ratebeer.com zu den besten Brauereien Europas. In ihrem immer wieder wechselnden sehr großen Sortiment dominieren derzeit vor allem IPAs und Stouts. Das machte sich dann auch in der Taplist und dem aktuellen Flaschen-Special bemerkbar, die von diesen beiden Bierstilen deutlich geprägt war. Mit dem 3-Bean-Stout (eines der besten Biere des letzten Jahres) war erfreulicherweise auch nur ein bereits gelistetes Bier dabei.

Bierfacts:

  • Nikl Bräu Zwickl:
    – untergärig; 5,1%
    – aus Pretzfeld in der Fränkischen Schweiz
    – würzig, herb, hefig, malzig, harzig
    http://www.brauerei-nikl.de/
  • Essel Bräu Landbier:
    – untergärig; 5%
    – vom Esloher Brauhaus aus dem Sauerland
    – klar Karamell & Bonbon, süßlich, Getreide, malzig, etwas würzig, recht dünn
    https://www.essel-braeu.de/brauerei.html
  • Lervig Passion Tang:
    – obergärig; 7%
    – Sour mit Passionsfrucht versetzt
    – klar künstlich süß-sauer, fruchtig, etwas grasig-herb, trocken, Obstsalat
  • Lervig Hoppy Joe:
    – obergärig; 4,7%
    – Red Ale mit Schokoladenmalz und Simcoe, Chinook + Nelson Sauvin Hopfen
    – säuerlich-fruchtig, wenig malzig, etwas flach, leicht röstig, herb, holzig
  • Lervig CAPO:
    – obergärig; 4,4%
    – Pale Ale mit Minze und Limettenschalen in Collaboration with Restaurant Spiseriet
    – sauer fruchtig, süffig, leicht herb, grasig, erdig, mäßiger Abgang
  • Lervig Orange Velvet IPA:
    – obergärig; 5,5%
    – IPA mit Mango, Limette, Vanille und Laktose
    – sehr fruchtig, süß, grasig, leicht würzig, cremig, hefig, Vanille, Milchshake
  • Lervig Tasty Juice:
    – obergärig; 6%
    – IPA doppelt mit Citra gehopft
    – weniger fruchtig, mehr grasig, stärker, würziger, grasig, waldig, herb
  • Lervig Perler for Svin:
    – obergärig; 6%
    – NEIPA mit Azzaca, Mosaiv und Simcoe gehopft
    – unauffällig, herb-süß, etwas bitter, würzig, leicht getreidig, herber Abgang
  • Lervig Liquid Sex Robot
    – obergärig; 7,9%
    – Imperial-IPA mit Hafer
    – wieder fruchtiger, süßer, Karamell, waldig, harzig, herb
  • Lervig Supersonic
    – obergärig; 8,5%
    – Doppel-IPA mit doppelter Portion Citra
    – sauer fruchtig, bitter, alkoholaromatisch, harzig, herb-süß, Karamell
  • Lervig Medicine
    – obergärig; 10,5%
    – Imperial IPA mit Hopfenextraktion à la ISOmix
    – sehr fruchtig süß, spritzig, vollmundig, fruchtig-herb, grasig, hopfig, leicht milchig
  • Lervig Slippin‘ into Darkness Barrel Aged (2018)
    – obergärig; 12%
    – Imperial Stout
    – röstig, Karamell, Vanille, Kakao, holzig, sehr ölig, röstig harzig, erdig, nussig, Süßholz-Abgang

 

  • Bierol Koida Kaffee:
    – obergärig; 8,2%
    – aus Schwoich in Tirol (Österreich)
    – Imperial Stout mit Kaffeebohnen
    – klar kaffee-artig, schwer, bitter, holzig, trocken, röstig, wenig süß
    http://www.bierol.at/home.php
  • Bierol Bombo Claat:
    – obergärig; 8,2%
    – Imperial Stout mit Kokosnüssen und Kakaobohnen
    – süßlich, Kakao, Zartbitter, ölig, alkoholaromatisch, holzig, leicht röstig
  • Sudden Death Mr. Cinnamon Bun:
    – obergärig; 10%
    – von den Kuckucksbrauern vom Timmendorfer Strand
    – Imperial Oatmeal-Stout mit Laktose, Zimt und Vanille
    – leicht röstig, wenig auffällig, ölig, cremig, mehr holzig, gewürzig, , wenig Zimt, leicht herber Abgang
    https://suddendeathbrewing.de/craft-beer/
  • Sudden Death Who shot the Almond Brothers:
    – obergärig; 12.5°P; 5,2%
    – Imperial Oatmeal-Stout mit Laktose, Marzipan, Vanille und Schokolade
    – Marzipan, Vanille, Karamell, ölig, malzig, süßlich, leicht bitter & sauer

Fazit:

Insgesamt ein erneut schöner und lohnenswerter Abend in der CCC, bei dem es mit wenigen Ausnahmen auch wieder sehr leckere neue Biere zu kosten gab. Für mich ist es aufgrund meiner unregelmäßigen Besuche auch immer spannend zu sehen, wie sich der Zuspruch zur CCC und zu den Bierevents entwickelt. Besonders in diesem Jahr habe ich den Eindruck, dass gerade am Wochenende ein stabiles interessiertes Publikum vorhanden ist, dass der Millionenstadt Köln auch einigermaßen gerecht wird. Etwas kritisch sehe ich demgegenüber den Trend der allgemeinen Preissteigerung und auch der Service war zumindest an diesem Abend ausnahmsweise nicht ganz herausragend. Dennoch wünsche ich natürlich Lervig und der CCC weiterhin großen Erfolg und noch ganz viele leckerere Biere. Vielen Dank also an beide für diesen interessanten und über weite Strecken leckeren Abend in der Domstadt.

¡Skål!

Mehr zur Veranstaltung unter: https://www.facebook.com/events/360250171406806/.

Weitere Informationen zur CCC unter: http://www.craftbeercorner.de

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November 16 2018

Tasting @ Braukunst Vorgebirge

Eine Woche vor meinem eigenen Geburtstag habe ich anlässlich eines 40. zum ersten Mal ein Tasting fast in Gänze selbst gehalten. Ralf vom Braukunst Vorgebirge hatte mich hierum gebeten, da er an diesem Abend als Hauptact den zehn anwesenden bier- und brauinteressierten Herren einen Braukurs mit zwei Suden gab.

Zum ProBieren gab es acht Biere unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Stils. Ein Schwerpunkt lag dabei auf fränkische helle sowie dunkle Bierspezialitäten. Aber auch die regionalen Besonderheiten eines naturtrüben Alts und eines Lausitzer Porters wurden präsentiert. Neben einem Steinbier ging es vor allem mit einem Pale Ale und einem Kölner Doppelbock dann abschließend auch etwas forscher zu.

Die Resonanz war in jeden Fall sehr positiv, da alle am Ende des Abends viel mitgenommen hatten und dabei auch noch viele leckere Biere trinken durften.

Impressionen:

Im Anschluss an das Tasting gab es dann noch zwei Biere, die bislang noch nicht auf Bierjubiläum gelistet waren.

Post-Tasting-Notizen:

  • Weiherer Schwärzla:
    – 5,3%; obergäriges Stout
    – von der 1874 gegründeten Brauerei Kundmüller aus dem Bamberger Land
    – Solarbier: gebraut mit der Kraft der Sonne
    – holzig, waldig, röstig, harzig, leicht säuerlich
    – vollmundig, leicht ölig, sehr malzig, röstig, holzig, zartbitter, feinperlig, schokoladiger Abgang

    https://www.brauerei-kundmueller.de/weiherer-bier/sondersud-serie/weiherer-schwarzla/
  • Wismarer Herbstfestbier:
    – 13.8°P; 5,8%; untergäriges Märzen
    – gebraut vom 1452 entstandenen Brauhaus am Lohberg zu Wismar
    – ziemlich dünn, wenig Tiefgang, recht säuerlich, trocken-holzig, zu wenig Karamell
    http://brauhaus-wismar.de/bier.html

Danke auf diesem Wege an unsere Gäste und an Ralf für die Organisation dieses schönen und interessanten Abends.

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September 30 2018

Der große Bierjubiläum LIDL-Craft-Bier-Test

Kurpfalz Bräu Kellerbier | Hop Rider IPA | Lancaster Bomber | The Crafty Brewing Company Irish Lager | The Crafty Brewing Company Pale Ale | The Crafty Brewing Company IPA | The Crafty Brewing Company Irish Red Ale | Ringwood Razor Back | Wychwood Hobgoblin

Letztes Wochenende haben wir uns mit einem alten Kumpel aus Jugendjahren nach vielen Jahren wieder getroffen und eine Runde „Monopoly“ gespielt. Dabei habe ich die Chance genutzt und hatte tatkräftige Mithilfe bei meinem (neuerlichen) Lidl-„Craftbeer“-Paket.

Tasting-Notizen:

  • Kurpfalz Bräu Kellerbier:
    – untergärig; 5,2%
    – von der Welde-Brauerei aus dem oberrheinischen Plankstadt gebraut
    – herb, grasig, dünn
    – mittelgroß, mittelweich, grasig, herb, würzig, leichte Malzsüße, matt, leicht säuerlich-grasig-herber Abgang
    – Flasche: 2,5 Pkt. / Optik: 3 Pkt. / Geruch: 2 Pkt. / Geschmack: 3 Pkt.
    – Gesamt: ★★★☆☆
    https://www.ratebeer.com/beer/welde-kurpfalz-kellerbier-kurpfalzbraeu-kellerbier-ungefiltert/616707/
    https://www.welde.de/#produkte
  • Hop Rider IPA:
    – obergärig; 7,8%
    – gebraut von der Privatbrauerei Eichbaum aus Mannheim
    – karamellig-fruchtig, herb-malzig, grasig-waldig
    – recht großer Körper, herb, Karamell, grasig, strohig, bitter, feinperlig, leicht alkoholaromatischer Abgang
    – Flasche: 1,5 Pkt. / Optik: 3 Pkt. / Geruch: 1,5 Pkt. / Geschmack: 3 Pkt.
    – Gesamt: ★★☆☆☆
    https://www.ratebeer.com/beer/hop-rider-ipa/660706/
    https://www.eichbaum.de/Sortiment.html
  • Lancaster Bomber:
    – obergärig; 4,4%
    – Amber Ale von Marstons aus dem englischen Wolverhampton
    – benannt nach dem bekanntesten britischen Bomber aus dem 2. Weltkrieg
    – schmal, wenig malzig & würzig
    – süffig, dunkelmalzig, würzig-süß, etwas herb, matt, süßlich-würziger Abgang
    – Flasche: 3 Pkt. / Optik: 2,5 Pkt. / Geruch: 1,5 Pkt. / Geschmack: 3,5 Pkt.
    – Gesamt: ★★★☆☆
    http://lancasterbomberale.co.uk/
  • CBC Irish Lager:
    – untergärig; 5%
    – von der 2013 gegründeten Rye River Brewing Company aus dem irischen Donaghcumper-Celbrige im County Kildare
    – nicht zu verwechseln mit der englischen Crafty Brewing Company
    – grasig, süß, malzig
    – mild, süffig, malzig-weich, süßlich, etwas grasiger Abgang
    – Flasche: 3,5 Pkt. / Optik: 1,5 Pkt. / Geruch: 3 Pkt. / Geschmack: 3,5 Pkt.
    – Gesamt: ★★★☆☆
    https://ryeriverbrewingco.com/
  • CBC Irish Pale Ale:
    – obergärig; 4,5%
    – sehr grasig, fruchtig, hopfig, lecker, waldig
    – mittelgroßer Körper, grasig, leicht süßlich, etwas hopfen-herb, feinperlig, herb-grasiger Abgang
    – Flasche: 3,5 Pkt. / Optik: 3,5 Pkt. / Geruch: 4,5 Pkt. / Geschmack: 4 Pkt.
    – Gesamt: ★★★★☆
  • CBC Irish IPA:
    – obergärig; 6%
    –  India Pale Ale
    – sehr grasig, sehr fruchtig, sehr hopfig
    – vollmundig, herb, hopfig, bisl Karamell, feinperlig, dezenter Abgang
    – Flasche: 3,5 Pkt. / Optik: 3,5 Pkt. / Geruch: 4 Pkt. / Geschmack: 4 Pkt.
    – Gesamt: ★★★★☆
  • CBC Irish Red Ale:
    – obergärig; 4,1%
    – grasig, getreidig, feldig, süßlich
    – süffig,, dunkelmalzig, röstig, Karamell, feinperlig, süß-herber Abgang
    – Flasche: 3,5 Pkt. / Optik: 3,5 Pkt. / Geruch: 4 Pkt. / Geschmack: 4,5 Pkt.
    – Gesamt: ★★★★☆ (N)
  • Ringwood Razor Back:
    – obergärig; 3,8%
    – Best Bitter nach einem Rezept aus 1978
    – gebraut von der gleichnamigen Brauerei im gleichnamigen Ort in Hampshire
    – je kälter desto besser – ergo schnell trinken
    – Flasche: 3,5 Pkt. / Optik: 4 Pkt. / Geruch: 3 Pkt. / Geschmack: 3 Pkt.
    – Gesamt: ★★★★☆
    http://www.ringwoodbrewery.co.uk/razorback/
  • Hobgoblin:
    – obergärig; 5,2%
    – „Ruby Ale“
    – von der Wychwood Brewery aus Witney-Oxfordshire
    – ebenfalls eine Marke von Marton’s
    – bittersüß-herb, Karamell, harzig
    – süffig, herb-würzig, säuerlich, matt, süßlich-herber Abgang
    – recht unterschiedliche Meinungen des Plenums
    – Flasche: 3,5 Pkt. / Optik: 2,5 Pkt. / Geruch: 3 Pkt. / Geschmack: 2,5 Pkt.
    – Gesamt: ★★★☆☆
    https://www.wychwood.co.uk/beers/

Fazit:

Gerade im Vergleich zum ersten Discounter-Test, war die Qualität der Biere im Schnitt durchaus besser. Und wie auch dort schon festgestellt, kommt es stark darauf an, wie authentisch die Biere sind. Inzwischen kann man nämlich neben den (fremdproduzierten) Eigenmarken auch transparente Biere von namenhaften Brauereien bekommen. So sind es beim getesteten Angebot vor allem Marston’s und die CBC-Biere der Rye-River-Brewing, die hinter den Bieren stehen. Bis auf wenige Ausnahmen, wie auch jene die ich in Kürze nochmals gesondert hier rezensieren werde, ist jedoch oft nur auf den zweiten Blick erkennbar, wer hier der Produzent ist. Allerdings ist dies wohl die einzige Möglichkeit ein derartig großes Angebot in der Preisklasse darzustellen. Doch Obacht: Auch hier ist nicht jedes Bier seinen scheinbar geringen Preis wert. Und dennoch bleibe ich dabei, dass ich es grundsätzlich positiv bewerte, dass damit eine Bewusstseinsveränderung der Kosumenten eingeleitet wird, die dann hoffentlich den Weg vom Discounter zum Fachhandel und zu wirklich authentischen und am besten auch regionalen Bieren findet.

Prosit & guten Abend! ?

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Juli 22 2018

Pre-Opening Party Craftquelle Bonn

Andere Großstädte haben schon längst einen – aber in der Bonner Innenstadt hat er noch gefehlt: Ein spezialisierter Shop mit ausschließlich ausgesuchten Kreativbieren aus aller Welt.

Das Warten hat nun aber endlich ein Ende, denn am gestrigen Samstag hat in der nördlichen Altstadt der neue Craftbeerstore namens Craftquelle eröffnet. Bereits am Freitag lud Inhaber Christoph Steinhauer schon zur Pre-Opening-Party für Presse, Bierinteressierte und alles weitere von Rang und Namen der Bonner Brauszene. Und so bin auch ich der Einladung gerne gefolgt und hatte noch meinen Kollegen und bald-Bonner mitgenommen.

Auf der Karte sah die Location noch etwas abseits aus, doch es ist selbst vom Bonner Hbf nur knappe 10 Min. Fußweg – vom Altstadtkern noch weniger. Es liegt mitten im Bonner Ehrenfeld, wie ich das Quartier aufgrund der baulichen und kulturellen Ähnlichkeit bezeichnen würde. Auf dem Weg kommt man auch an der Pinte vorbei, die bereits seit einiger Zeit auf (lokale) Craftbiere setzt. Und doch ist in der Tat Bonn mit über 300.000 Einwohnern noch etwas rückständig bezogen auf handwerkliches Bier aus der Region. Getrunken wird am liebsten ein Kölsch der größeren Marken, dahinter Pils (wenigstens das aus der Eifel). Ähnlich wie übrigens in Köln und dem ganzen Umland haben es Brauereien und eben auch Shops im Vergleich zu anderen Metropolregionen Deutschlands deutlich schwerer sich gegen den „Kölsch-Wahn“ hervorzutun.

Christoph Steinhauer wagt nun als einer der Bonner Pioniere diesen Schritt und eröffnet den ersten reinen Craftbeershop Bonns. Auch wenn es mit dem P&M in Bad Godesberg bereits eine sehr gute Möglichkeit gibt an handwerkliches Bier aus Franken, Deutschland und der Welt zu kommen, ergänzt die Craftquelle diese Angebot meiner Ansicht nach hervorragend, da es einen deutlicheren regionalen Fokus setzt und in der Breite mehr Angebot schafft. Und genau so sieht sich Steinhauer auch nicht als Konkurrent zum P&M, sondern als Verbündeter im Kampf gegen schlechtes und industrielles Bier.

Mit über 150 Bieren hat nun auch der Bonner Norden die Chance schnell und einfach in die Welt der guten Biere einzusteigen. Doch Steinhauer will nicht nur den Verkauf des Bieres in den Vordergrund rücken, sondern Raum für das Kulturgut Bier bieten um dieses in seiner Qualität und Vielfalt zelebrieren zu können. Im Fokus stehen dafür diverse Tastings, die stets von einem Biersommelier begleitet werden.

„Als der kleine Laden in der Altstadt zu vermieten war, habe ich zugegriffen. Es geht mir dabei nicht nur um den Verkauf von Bierflaschen. Ich möchte diesen Laden zu einem Raum machen, in dem Bier zelebriert wird und diesem Kulturgetränk wieder der Platz eingeräumt wird, den es meiner Meinung nach verdient.“

Er selbst – im Hauptberuf Journalist und PR-Berater – begab sich an der US-amerikanischen Westküste auf dem Pfad der Bierweisheit. Auch wenn hierzulande nie ein derartiges Ungleichgewicht zwischen kleinen Handwerksbrauereien und industriellen Großbrauereibetrieben wie in den USA herrschte, war sich Steinhauer fortan klar, dass er sich für die Sache des guten Bieres einsetzen will. So wurde er Mitglied der Bonner Hobbybrauer und arbeitete sich praktisch in die Welt des Bieres ein. Um auch sein theoretischen Bierwissen zu formalisieren, wird er im kommenden September auch die Ausbildung zum Biersommelier absolvieren.

Am vorgestrigen Pre-Opening-Abend gab es dann neben jeder Menge Freibier von Ale-Mania, leckeren Snacks und Live-Musik von Phil Young auch die Gelebenheit sich mit Gleichgesinnten und den lokalen Bierenthusiasten auszutauschen. Mit dabei waren u.a. Holger vom Blog We love Pubs, Fritz und Ben von AleMania, Biersommelier-Weltmeister Stephan Hilbrandt und natürlich viele weitere Mitglieder der Bonner Heimbrauer. Ich selbst brachte zur Eröffnung auch ein kleines Gastgeschenk mit, aber macht euch gerne selbst einen Eindruck vom Laden.

Impressionen:

Fazit:

Zunächst einmal war es toll leckeres Bier und leckere Snacks genießen zu dürfen, sich wieder einmal mit meinen Mitstreitern auszutauschen und sich auf die gemeinsame Linie einzuschwören. Schließlich ist die Eröffnung der Craftquelle ein weiterer Meilenstein in der Weiterentwicklung der Bieszene und Bierkultur im Rheinland. Daneben sehe ich aber auch großes Potential im ersten Craftbeershop der Bundesstadt. Als Ort für lokales, regionales aber vor allem qualitativ hochwertiges und vielfältiges Bier kann es ein Zentrum der neuen Bonner Bierkultur werden. Und so kann ich wirklich nur jedem empfehlen, geht hin schaut es euch an, unterstützt Christoph und proBiert euch in die Welt der guten Biere. Ich wünsche dir, lieber Christoph, in jedem Falle alles Gute und viel Erfolg bei all den noch kommenden Herausforderungen. Vielen Dank für den tollen Abend und natürlich auch für das Presse-Kit ;).

Mehr zur Veranstaltung unter: https://craft-quelle.de/eroeffnung-craftquelle-bottlestore-am-21-07-2018/ bzw. https://www.facebook.com/events/1386284931473271/.

Hier geht’s zum Store: https://craft-quelle.de/store/.

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Juni 18 2018

Festival der Bierkulturen 2018

Lahnsteiner Gruitbier | Lahnsteiner Burbator | Elusive Desert Isle | Solvay Society Dubbel Beta Coumarin | Kölner Bierhistoriker Knalt | Kölner Bierhistoriker Deutsches Porter 1900 | CCC Heinenhof Süffige Sünde | Orca Bräu Wildfang #1 | AleMania Chocolate Mint Stout | Bayrischer Bahnhof Sweet Pineus Buchweizen  | Bayrischer Bahnhofs Cuvee | Heidenpeters Wild IPA | Heidenpeters + Orca Bräu Tea Time Pale Ale | Bierserker Luiserl | Brauprojekt 777 Barley Wine | Helios Tripel Bock | Helios Black Out Rum |  Bunthaus Root Wild Ale | 3rd Sector Aam Laasse | 3rd Sector Salacia – Godess of the Deep | Pax-Bräu from Asia with Love | Bierfabrik Berlin Malt Liquor | Lahnsteiner Cool Elephants | Lahnsteiner Honigbier

Während die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland in vollem Gange ist feierte Köln am vergangen Wochenende das Festival der Bierkulturen. Das in diesem Jahr schon zum 9. Mal stattfindende bierige Großereignis ist eines der wichtigsten Krerativbierfeste in NRW und zieht Jahr für Jahr mehr Publikum an. So habe ich es dieses Mal auch endlich geschafft und war mit Nils am Samstag vor Ort.

Pünkltich um kurz vor 14 Uhr konnten wir uns dann in die schon gebildete Schlange einreihen. Kurze Zeit später waren wir dann drin und versuchten uns erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Doch bei 25 Ausstellern und etwa 125 Bieren wurden wir zunächst regelrecht erschlagen von der Quantität der Auswahl. Auch qualitativ stellte sich schnell ein hohes Niveau heraus, das einem fast überforderte. So gab es neben den lokalen und regionalen Marken wie die Helios-Braustelle als Veranstalter, die Kölner Bierhistoriker, Ale-Mania aus Bonn oder die Mikrobrauerei Heinenhof auch deutsche Größen wie Kehrwieder, Heidenpeters, Orca-Bräu oder Pax-Bräu sowie internationale Brauereien aus Großbritannien (40Ft, Elusive, Iron Pier & Solvay) und Belgien (‚t Hofbrouwerijke & Hof ten Dormaal).

Aufgeteilt waren diese im großen Saal, im Jugendbistro und im Außenzelt des Bügerzentrums Ehrenfelds. An jedem Stand gab es Fladenbrot zur Stärkung und zudem an der Küche kostenfreies Wasser zur Neutralisierung und zum Mineralhaushaltsausgleich.

Angesichts eines straffen Zeitplans (ich musste Abends familär bedingt wieder daheim sein) gingen wir diszipliniert zu Gange und wählten ganz bewusst außergewöhnliche Biere, die weder zu klassisch traditionell noch zu klassisch kreativ waren.

 

Impressionen:

Bierfacts:

  • Lahnsteiner Gruitbier:
    – obergärig; 4,9%; 11.3°P
    – naturtrübes Kräuterbier wie im Mittelalter mit Muskatblüte, Wacholderbeeren & Salbei
    – von der Familienbrauerei Lahnstein südlich von Koblenz am Rhein
    – die Geschichte der in der 10. Generation geführten Brauerei geht bis 1411 zurück
    – neben einer tollen Vielfalt an Bieren verkauft die Brauerei auch vielerlei bierige Produkte wie Knabbermalz oder Hopfentee
    – Goldmedaille beim International Craft Beer Award 2015
    – säuerlich, frisch, gewürzig
    – https://www.lahnsteiner-brauerei.de/Craftbiere.htm
  • Lahnsteiner Bourbator:
    – obergärig; 8%; 18.5°P
    – heller Bock gereift auf Bourbonholz
    – Goldmedaille beim International Craft Beer Award 2017
    – genau richtige Whisky-Note, malzig, leicht ölig
    – https://www.lahnsteiner-brauerei.de/Craftbiere.htm
  • Elusive Desert Isle:
    – obergärig; 4,5%
    – Lime-&-Coconut-Hopfenweisse
    – gehopft mit Motueka & Wai-Iti
    – aus dem englischen Birkshire
    – Limette, Gras, herb
    – https://www.elusivebrewing.com/blog-1/
  • Solvay Society Dubbel Beta Coumarin:
    – obergärig; 6%
    – Dubbel mit Tonka-Bohnen und rote Beete
    – vom Stadtrand der britischen Hauptstadt
    „Oud Belgium. Nouvel London.“
    – wenig Tonka-Bohne, wenig rote Beete, getreidig
    http://solvaysociety.com/beers/
  • Kölner Bierhistoriker Knalt:
    – obergärig; 4,5%; 14°P
    – leicht kalt gehopftes klassisches Altbier
    – von den äußerst sympathischen Kölner Hobbybrauern, die sich herausragend für alte Rezepte einsetzen
    – „auf den Spuren (fast) vergessener Bierrezepturen und Brautraditionen“
    – frisch, geschmeidig, süßlich, leicht röstig
    http://koelnerbierhistoriker.org/
  • Kölner Bierhistoriker Deutsches Porter 1900:
    – obergärig; 5,1%; 13.7°P
    – deutsches Porter nach historischen Rezept
    – schön malzig, süffig, Kakao, Kaffee
    http://koelnerbierhistoriker.org/
  • CCC Heinenhof Süffige Sünde:
    – untergärig; 6,5%; 16°P
    – historisches Kölnisches Knupp
    – mit Hafermalz und Süßholzwurzel
    – von der letztes Jahr aus den KBH entstandenen Mikrobrauerei Heinenhof aus Pulheim-Orr
    – ist der nächste Gast beim Montagstasting in der Eule
    – Kaffee, Vanille, wenig Rauch, cremig
    https://www.heinenhof.de/mikrobrauerei/
  • Orca Bräu Wildfang #1:
    – obergärig; 6,5%
    – Sour Saison im Pflaumenschnapsfass gereift
    – von der von Felix vom Endt 2017 gegründeten Nürnberger Kreativbierbrauerei
    – eine der Speerspitzen der deutschen Kreativbierszene (u.a. mit Waldbieren oder alternative Getreiden)
    – gut sauer, fruchtig, erfrischend
    http://www.orcabrau.de/
  • AleMania Chocolate Mint Stout:
    – obergärig; 6%; 16°P
    – Test-Batch mit Schokomalz, Haferflocken, Kakao, Laktose & Pfefferminze
    – vom Bonner Kreativbier-Pionier Fritz Wülfing
    – Minze, Schoko, süffig
    https://fritz0830.wixsite.com/alemaniabonn
  • Bayrischer Bahnhof Sweet Pineus Buchweizen:
    – obergärig; 4%
    – Gose mit 50% Buchweizenanteil
    – von der seit 2003 bestehenden Gosebrauerei in Leipzig
    – vom ältesten erhaltenen Kopfbahnhof der Welt
    – mild, fruchtig, süffig, sehr lecker
    https://www.bayerischer-bahnhof.de/de/hausgemachte-biere.html
  • Bayrischer Bahnhofs Cuvee:
    – obergärig; 5%
    – Verschnitt von mehreren Goses
    – etwas zu sauer, Komplexität schwer schmeckbar
    https://www.bayerischer-bahnhof.de/de/hausgemachte-biere.html
  • Heidenpeters Wild IPA:
    – obergärig; 8,2%
    – double dry hopped IPA mit Apfelsaft vergoren und Tannennadeln des Spreewalds versetzt
    – von einer der bekanntesten Berliner Craftbier-Brauereien
    – mäßig, mehr IPA als Apfelsaft, zu wenig waldig
    http://www.heidenpeters.de/
  • Heidenpeters | Orca Bräu Tea Time Pale Ale:
    – obergärig; 5%
    – Weizen Pale Ale mit Roibuschtee
    – Kollaboration zwischen Johannes Heidenpeter & Felix vom Endt
    – frisch, teeig, waldig, lecker
    http://www.heidenpeters.de/
  • Bierserker Luiserl:
    – obergärig; 5,4%; 14.5°P
    – Ale mit Zitronenverbene gebraut
    – vom wohl kreativste Bonner Brauer Ulrich Karl Tröger
    – abgefüllt im Siegburger Brauhaus
    – pilsig-herb, trocken-würzig, leicht getreidig
    http://www.bierserker.de/
  • Brauprojekt 777 Barley Wine:
    – obergärig; ?%
    – einziges Barley Wine des Festivals
    – von der 2013 gegründeten Handwerksbrauerei aus dem niederrheinischen Spelle
    – am untersten Rand der Öligkeit, hohe Drinkability, gut für Einsteiger
    http://brauprojekt777.de/
  • Helios Tripel Bock:
    – obergärig; 9,5%
    – hopfen- & malzbetontes helles Strong Ale
    – von der 2001 gegründeten Braustelle – Ehrenfelds einziger und Kölns kleinster Brauerei
    – gemüsig, cremig, ölig, würzig, süßlich
    http://braustelle.com/flaschenbier.html
  • Helios Black Out Rum:
    – obergärig; 14%
    – im Rumfass gelagertes hochprozentiges Stout
    – Rum, Rum, Rum
    http://braustelle.com/flaschenbier.html
  • Bunthaus Beet Root Wild Ale:
    – obergärig; 5,5%
    – American Wild Ale
    – letztes Jahr enstandenene Handwerksbrauerei von der Hamburger Elbinsel Wilhelmsburg
    – gebraut wird unangepasst an der Bunthäuser Spitze
    – Essig, normal säuerlich, fruchtig
    http://www.bunthaus.beer/die-biere/beetroot-wild-ale/
  • 3rd Sector Aam Laasse:
    – obergärig; 8,8%
    – All-Hop Mango Milkshake-IPA
    – von der noch recht frischen Essener Craftbierstube
    – wenig Milch, wenig Frucht, ok
    https://thirdsectorbrewing.de/
  • 3rd Sector Salacia – Godess of the Deep:
    – obergärig; 9,2%
    – Bourbon-Oaked Imperial Chocolate Stout on roasted Hazelnuts
    – ölig, süß, holzig, röstig, nussig
    https://thirdsectorbrewing.de/
  • Pax-Bräu from Asia with Love:
    – obergärig; 7,1%; 18°P
    – Doppel-Wit – Szechuan Style
    – mit Emmermalz, Bitterorangenschale, Habanero Chili, Ingwer, Szechuanpfeffer, Zitronengras & Koriander
    – von einem der führenden Natürlichkeits-Brauer Andreas Seufert aus Oberelsbach in der unterfränkischen Rhön
    – Pfeffer, Zitronengras, wenig Balance, wenig Spitzen
    https://pax-braeu.de/shop/from-asia-with-love-2/
  • Bierfabrik Berlin Malt Liquor:
    – untergärig; 6,7%
    – ursprüngliches Strong Lager
    – vom noch jungen Berliner Brauhaus Bierfabrik
    – malzig, waldig, vollmundig
    http://www.berlinerbierfabrik.com/
  • Lahnsteiner Cool Elephants:
    – untergärig; 10,2%
    – Megabock Rohminator gereift auf Sandelholzchips
    – Silbermedaille beim International Craft Beer Award 2017
    – Mitbringsel vom Festival zum Absacker-Verzehr
    https://www.lahnsteiner-brauerei.de/Craftbiere.htm
  • Lahnsteiner Honigbier:
    – obergärig; 10,7%
    – naturtrübes Bier, nachvergoren mit Blütenhonig
    – getrunken beim Schreiben dieser Zeilen
    – waldig-süß, sehr alkoholaromatisch, leicht ölig, leichte Bittere, mittel-schwerer Körper, matt-feinperlig, trocken-warmer Abgang
    https://www.lahnsteiner-brauerei.de/Craftbiere.htm
    http://www.magazin-objektiv.de

Fazit:

Auch wenn es mir am Sonntag Morgen so schlecht wie nie in meiner Blogzeit ging, war es einfach ein überragendes Bierfestival. Alleine die schiere Auswahl an kreativen und handwerklich gut gemachten Bieren lässt jedes Bierherz höher schlagen. Die Mischung aus lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Highlights war wirklich außerordentlich. Dass vor allem der Samstag wieder frühzeitig ausverkauft war, ist der beste Beweis für die hohe Qualität des Fesitvals und der große Wunsch der Bierbegeisterten nach guten kreativen Bieren. Auch die Möglichkeit sich die ein oder andere Flasche bzw. ein anderes bieriges Produkt mitnehmen zu können war gut. Zu kritisieren hätte ich lediglich den Umstand, dass es mir insgesamt etwas zu unübersichtlich war und man so manchmal etwas Mühe hatte an sein Lieblingsbier zu kommen. Nichtsdestotrotz war es wohl das beste Bierfestival, das ich seit Anbeginn des Blogs besucht habe und es definitv auch für das kommende Jahr vorgemerkt. Danke Peter Esser und danke auch an alle anderen Brauer und Unterstützer für dieses biergeniale Großereignis.

Mehr zur Veranstaltung unter: https://www.facebook.com/events/1867617260158489/.

Oder unter: https://www.koeln.de/branchen/eintrag/1276/brauereien/braustellebuergerzentrum-ehrenfeld/
bzw. http://braustelle.com/festival-der-bierkulturen-2018.html

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Juni 4 2018

356. Biercocktails – Bierverkostung zur Eule 06/18

Der diesmonatige (reguläre) Biermontag in der Kierberger Eule stand ganz im Zeichen meiner Biercocktails. Nachdem ich diese bereits im Rahmen der offiziellen Wiedereröffnung der Eule recht erfolgreich präsentieren konnte, stand der Idee dies auch mal beim Biermontag zu machen nichts mehr im Wege. Die Idee hatten Biersommelier und Eulen-Besitzer Markus Weick sowie meine Wenigkeit bereits schon seit dem wir uns 2016 kennen gelernt hatten. Da hierfür aber einiges an Planung, Organisation und somit auch Zeit erforderlich ist, hatten wir in Vergangenheit andere Themen vorgezogen.

Vor der eigentlichen Verkostung ging es aber erst einmal weiter im Kölsch-Projekt, bei dem Markus bis Frühjahr 2019 (da wird die Kölsch -Konvention 33 Jahre) alle Kölsch vorgestellt und durchprobiert haben will. Heute am Start: das Sünner. Dabei erklärte Markus wie es fast dazu gekommen wäre, dass es zum Stammkölsch der Eule geworden ist. Schließlich hat Sünner als älteste noch produzierende Brauerei der Domstadt (ebenfalls) Brauerei im Brauhaus und stellt sich durchaus vielfältig auf. So gibt es immer wieder mal auch andere Bierspezialitäten wie den Hircus, aber daneben auch kölsche Spirituosen, wie Korn, Gin oder Kräuterliköre.


Nun begann mein Part, für den ich neben der flüssigen Versorgung natürlich – wie bei jedem Biermontag in der Eule – auch was fürs Hirn vorbereitet hatte. So gab es zwischendurch immer wieder ein paar theoretische Inputs zu Cocktails allgemein und Bier-Cocktails im Speziellen:

Für den Genuss-Teil der Verkostung hatte ich vier Bier-Cocktails ausgewählt, die man als Klassiker bezeichnen kann, die besonders hipp sind oder die einfach super zum Kölschen Trinkgebiet passen:

Weitere Impressionen (von der Vorbereitung):

…wobei auch folgende zwei schmackhafte Getränke verkonsumiert worden:

  • Mikkeller Drink’in the Sun:
    – 0,3%; obergäriges American Style Wheat Ale
    – von wohl einer der kreativsten Kreativbierbrauereien der Welt aus der dänischen Kapitale
    – wirklich sehr erfrischendes Bier für den ganzen Tag
    http://mikkeller.dk/brewery/

  • Gaffel Fassbrause Apfel (+Hopfen):
    – alkoholfreie Apfelschorle mit Citra-Hopfen versetzt
    – von der Kölschen Privatbrauerei Gaffel
    – schmeckt sehr lecker, aber warum es derart vermarktet wird bleibt ein Rätsel
    https://www.fassbrause.de/

Wer sich zum Thema Biercocktails noch weiter einlesen möchte, dem sei natürlich meine Seite hierzu ans Herz gelegt. Zudem gibt es inzwischen aber auch sehr gute Bier-Cocktail-Bücher:

Und für all diejenigen die es leider am vergangenen (regulären) Biermontag nicht in die Eule geschafft haben, kann ich zur Beruhigung schon mal ankündigen, dass ich auch zum Public-Viewing der deutschen WM-Spiele in der Eule dabei sein und Euch leckere Biercocktails anbieten werde.

Vielen Dank also nochmals an Markus für die Möglichkeit für den interessanten Abend, der glaube ich selten so alkoholschwanger endete wie diesmal. Dir weiterhin viel Kraft und Ausdauer bei der Renovierung.
Mit dem Hinweis auf die nun jeden Montag bis Oktober in der Eule stattfindenden außerordentlichen Biermontagsverkostung von Markus im Rahmen seiner Vorbereitung zu den Deutschen Meisterschaften der Biersommeliers, verabschiede ich mich in den Abend.

Weitere Informationen zur Eule, zu den Aktionen und zum Biersommelier Markus Weick unter: http://wordpress.99biere.de/ bzw. auch auf Facebook.

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April 21 2018

331. 1. Bonner Brauschau

Noch etwas beschwippst möchte ich Euch heute von der 1. Bonner Brauschau erzählen. Organisiert vom Bonner Heimbrauer-Verein war es die erste derartige Brauschau im südlichen Niederrhein-Land. Zwar gibt es glücklicherweise immer mehr private Brauaktivitäten zwischen Eifel und Ruhr, doch hat man dies bislang noch etwas im Verborgenen getan. Umso erfreulicher die heutige 1. Bonner Brauschau im The 9th, die mit 20 Ausstellern aufwartete und selbst mich wieder mal völlig überrascht hat. Alleine die Anzahl an unterschiedlichen Bieren war überwältigend. Zudem gab es dabei auch eine enorme Vielfalt der Bierstile und Interpretationen. Da dem Hobbybrauen deutlich weniger Reglementierung auferlegt sind, konnten sich die Brauer hier auch endlich so richtig austoben. Herausgekommen sind knapp 40 Bierspezialitäten allerkreativster Art.

 

Mit am Start neben den gastgebenden Bonner Heimbrauern auch  Toms Hütte, die Braufreunde aus Münster, DROOD aus Gevelsberg und der Verein für den Erhalt & die Förderung Schwelmer Brautradition. Weitere prominente Vertreter aus der Region waren die Kölner Bierhistoriker, die ein spätmittelalterliches Grutbier aus Gagel mitgebracht hatte. Auch der Weltmeister der Biersommeliers Stephan Hilbrandt gab sich die Ehre und war mit einem Ingwer Wit und dem Torfbock dabei. Fritz Wülfing von Ale-Mania hingegen ließ seinen Nachwuchs auflaufen und zeigte, was seine Azubis so alles drauf haben. Er selbst ist als kommerzieller Brauer „nur“ Sponsor der Brauschau. So präsentierten Azubi Ben und Azubi-Azubi Holger – seines Zeichens „hauptberuflich“ eigentlich Blogger von We love Pubs – ein schmackhaftes Rhabarber-Saison-Bier.

Impressionen:

 

Bierfacts:

  • Dominiks Raspberry Vanilla Smoothie IPA:
    – 6,5%; obergärig
    – Himbeer-NEIPA-Experiment
    – süß, fruchtig, sauer, voller Körper, ölig
    https://www.facebook.com/bonnerheimbrauer/
  • Ben & Holgers Rhubarbarama:
    – 5%; obergärig
    – Saison mit Rhabarber gestopft
    – dezente Rhabarbernote, sauer, frisch
    https://fritz0830.wixsite.com/alemaniabonn
     https://www.welovepubs.de/
  • Roberts Lord Byron’s Bitter:
    – 4%; obergärig
    – klassisch englisches Bitter
    – trocken bitter, malzig, süß
    https://www.facebook.com/bonnerheimbrauer/
  • Verein für Erhalt & Förderung Schwelmer Brautradition Thokkis Dark Coconut:
    – 7,5%; untergärig
    – Bockbier mit Kokosnuss veredelt
    –  trocken, röstig, geringe Kokosaromen, leicht karamellig
    www.schwelmbräu.de
  • Barth Bräu Folköl:
    – 3,5%; obergärig
    – Low-Alc-Ale
    – spritzig, hopfig, grasig, erfrischend
  • Drood Dream of Peat & Oak:
    – 16,2°P; 6,5%; untergärig
    – Brown Ale auf Holzchips gereift
    – sehr holzig, leicht sauer, süß, würzig, Whiskey-ähnlich
    https://drood-beer.jimdo.com/
  • Schwenkenbecher Sprizzl Brizzl:
    – 5,2%; obergärig
    – Gose mit Hagebutte, Rhabarber, Koriander, Salz & Hibiskusblüten
    – dezent süß, fruchtig, mehr Hagebutte als Rhabarber
    https://www.braufreunde-muenster.de/tag/schwenkenbecher/
  • Stephans Torfbock:
    – 5,2%; untergärig
    – Peated-Bock auf Eichenholz gelagert
    – torfig, holzig, bockig
    – mein Platz 2
    http://biersommelier.hilbrandt.com/
  • Kölner Bierhistoriker Grutti-Frutti:
    – 4,7%; obergärig
    – Grutbier auf Basis eines belgischen Wit mit Gagel, Kamille & Nelke
    – lecker fruchtig, kräuterig, hell, vollmundig
    – mein Favorit
    http://koelnerbierhistoriker.org/
  • Kevin Kentucky Common:
    – 4,3%; obergärig
    – historisches Cream Ale aus den 1920ern
    – leicht, wenig Körper, malzsüß
    – mein schwächstes Bier
    https://www.facebook.com/bonnerheimbrauer/
  • Herr Hoffmann Dr. Knurps Frühstücksstout:
    – 6,2%; obergärig
    – Stout mit Kaffee & Kakao
    – lecker röstig, dunkelmalzig, karamellig
    – meine Bronzemedaille

Fazit:

Für mich, der gerade erst sein erstes Bier (Cerevisia M – am Montag mehr dazu) mit Hilfe von Ralf vom Braukunst Vorgebirge, der mich übrigens begleitet hatte, gebraut hat, war es toll zu sehen, wie lebendig offenbar die hiesige Hobbybrauszene ist. Dabei konnte die Qualität der Biere durchaus mit denen, die auch kommerziell verkauft werden, mithalten. Und auch in Sachen Vielfalt wurde natürlich einiges geboten, wie die Bierliste zeigt. Schön war es auch wieder mal den ein oder anderen bekannten Biernerd wiedergetroffen zu haben und sich ein wenig austauschen zu können. Auch, wenn vielleicht an der ein oder anderen organisatorischen oder präsentatorischen Komponente gefeilt werden könnte, war es wirklich ein sehr gelungener Tag in Bonn.

Vielen Dank in diesem Zuge deshalb an alle Beteiligte und die Gastgeber der Bonner Heimbrauer.

Siehe sonst auch: https://www.facebook.com/events/164034051069449/.

 

 

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März 29 2018

Bier-Cocktails + Cerevisia M @ Wiedereröffnungs-Party Zur Eule Brühl

Zur Eule – Bier & Brot | neue Betreiber, neue Website, neues Konzept

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Vorletztes Wochenende hatte die Zeit des wartens (offiziell) ein Ende. Die Eule in Brühl-Kierberg öffnete wieder ihre Tore und lud zur Wiedereröffnungsfeier. Mit dabei: Ich. Dazu später aber mehr. Nachdem das langjährige Pächterpaar Anfang des Jahres die Eule verließ, nutze Inhaber und Biersommelier Markus Weick die Gelegenheit für eine großangelegte Renovierungsphase. Von Keller bis Dach sollten entscheidende Stellen modernisiert werden ohne jedoch den ursprünglichen Charackter der 60er-Jahre Kneipe zu verändern. Zudem hat Markus das Konzept der Eule angepasst. So wird zukünftig das Thema (Craft)-Bier eine (noch) zentralere Rolle spielen. Nachdem es bisher nur zusätzlich zum regulären Kneipenbetrieb lief, soll sich die Eule zum Zantrum der Biervielfalt in der ganzen Region etablieren. Mit ständig über 99 Bieren im Angebot ist es schon jetzt die wohl bestsortierteste Kneipe im ganzen Kölner Raum. Und wer es eilig hat, der kann nach erfolgreicher Suche sein Bier auch im Außerhausverkauf mitnehmen. Neben dem Thema Bier, das auch weiterhin mit den Biermontagen und Schnupperkursen begleitet wird, rückt auch das Brot in den Fokus. Schließlich basieren beide auf die Wirkkraft der Hefe in Verbindung der Zutaten Wasser und Getreide. Auch historisch eng verwoben mit dem Bier treffen in Deutschland Bier- und Brotvielfalt wie nirgendwo anders auf der Welt zusammen. Während letztere für uns fast schon selbstverständlich ist, wird flächendeckend an erster zumindest wieder gearbeitet. Nicht nur Vielfalt, sondern auch Qualität stehen stets im Mittelpunkt der Eule. Deshalb wird zudem künftig auch kein Reissdorfer mehr, sondern Mühlen-Kölsch von Fass serviert.

Bild könnte enthalten: 1 Person, Text

Kein automatischer Alternativtext verfügbar.

Auch wenn die Renovierungsarbeiten erst zu 40% abgeschlossen waren stieg nun vorletzten Samstag die große „Wiedereröffnungs-Sause“. Die geschätzt 200 Gäste konnten sich dabei gleich vom neuem Konzept überzeugen. Teil des neuen Konzepts ist auch die Eule als Plattform für andere anzubieten. So boten die Kierberger Urgesteine Old Friends über zwei Stunden wirklich sehr gute Musik mit zahlreichen Zugaben.

Und auch ich durfte Teil der Sause sein und das schon sehr gute Angebot an Bier, Brot und Musik mit leckeren Bier-Cocktails ergänzen. Ein Thema, was zwar noch ein regelrechtes Nischen-Dasein fristet und von einigen „Experten“ auch verpönt wird, dass aber langsam auch an Attraktivität und Popularität gewinnt. Im Zeichen der Biervielfalt bot ich an der eigentlichen Kegelbahn zwölf Cocktails zu zehn verschiedenen Bierstilen an. Besonders beliebt waren dabei der Weißbier-Mojito, Regions-bedingt natürlich die Kölsch-Colada, der Klassiker Cerveza Libre aber erfreulicherweise auch das India Pale Gold mit IPA. Da ich zunächst mit einem konservativem Publikum gerechnet habe, hatte ich sowohl Preis als auch Auswahl beschränkt. Neben den auf meiner verlinkten Seite genannten Bier-Cocktails ist die Welt natürlich relativ unerschöpflich. Schließlich multiplizieren sich hier Bier- und Cocktail-Vielfalt in unglaublicher Größe. Die einzige Herausforderung bleibt es hier auch eine geschmackliche Verknüpfung zu finden, die harmonisiert. Erfreulicherweise kamen meine Bier-Cocktails aber besser an als ich dachte, sodass sich zwischenzeitlich sogar eine Schlange an meinem Stand bildete.

Neben den Bier-Cocktails bot ich außerdem auch noch mein Bierjubiläums-Jubiläumsbier an, welches nun endlich fertig in der Flasche gereift war (über das Brauen und Abfüllen berichtete ich bereits). Auf den Namen Cerevisia M (Cerevisia für Getreidebier – M für 1.000) getauft ist es meines Wissens nach das erste Bier der Welt aus allen sieben Hauptgetreiden – dazu aber auch später an dieser Stelle mehr. Die fruchtig-würzig-süße Interpretation eines unfiltrierten Alts kam dann sogar so gut bei den Gästen an, dass von meinem mitgebrachten Kasten nur noch vier Flaschen übrig blieben. Gemeinsam mit Ralf vom Braukunst Vorgebirge genug Ansporn um die Rezeptur noch etwas zu verfeinern und mit dem Bier durchzustarten ;). Wer es verpasst hat, dem sei übrigens der nächste Biermontag (09.04.) in der Eule ans Herz gelegt, an dem das Bier Teil des schottischen Abends sein wird.

Nachdem fast alle Gäste wieder dem Heimweg angetreten hatten probierte ich mich (wo ich schon beim frevelhaften Biermischen war) wieder mal an meinem Nebenbei-Projekt Bier-Blend heran. Diesmal hatte ich Helles mit Schwarbier sowie Kölsch und Pils gemischt, welches beides schon besser war als mein erstes Schwarz-Weißbier.

Weitere Infos zur Eule und zum Biersommelier Markus Weick gibt es unter:
www.eule-kierberg.de
wordpress.99-biere.de

Siehe sonst auch: https://www.facebook.com/events/2096923857205354/permalink/2096925187205221/.

 

 

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März 7 2018

300. 1.000 – DIE ABFÜLLUNG

Am vorgestrigen Montag konnte ich nun endlich das Bierjubiläum-Jubiläumsbier abfüllen. Nach über 2 Wochen Hauptgärung im Bottich entschieden sich Ralf und ich das Bier nun zur Nachgärung in Flaschen und Fass abzufüllen. Dafür habe ich in den letzten Wochen über vier Kästen Bierflaschen gereinigt und zur Verfügung gestellt. Glücklicherweise konnte ich damit auch meinen Leergutbestand, der sich nunmal als Bierblogger anhäuft etwas reduzieren. Zusätzlich konnte ich zu Vergleichszwecken noch ein 5l-Fass von Ralf befüllen.

Nach kurzer Einweisung von ihm habe ich die Abfüllung dann in Eigenregie übernommen. Dabei wurden zunächst die beiden Gär-Bottiche (mit den unterschiedlichen Hefen) in den Abfüll-Bottich umgefüllt, um so die groben Hefesedimente von der Abfüllung fernzuhalten. Zur Karboniserung des Bieres wurde zuvor Traubenzucker aufgelöst und dem Jungbier hinzugefügt. Grundsätzlich ist das die sicherste Methode, um im Bereich des Hobby-Brauens eine saubere CO2-Erzeugung zu gewährleisten. Da es sich bei meinem Jubiläumsbier um eine Interpretation eines unfiltrierten Alts handelt – es also ein obergäriges Bier ist – ist dies sogar konform mit dem Reinheitsgebot. Aus dem Abfüllbottich wurden dann die Flaschen (bzw. das Fass) befüllt, welche dann nur noch z.T. mit Kronkorken verschlossen werden mussten.

Als Ausbeute konnten wir über 3 Kästen und besagtes Fass füllen, welche nun noch etwa 2 weitere Wochen in meinem Keller nachgären müssen.

Hier einige Impressionen:

Eine erste Geschmacksprobe des noch nicht vollendeten Bieres war zumindest schon mal trinkbar ;). Bleibt nun nur abzuwarten, wie das Bier nun nach Beendigung der Nachgärung schmecken wird. Ich bin sehr gespannt.

Vielen Dank in diesem Zusammenhang nochmals an Ralf, ohne den dieses einmalige BIerexperiment nicht möglich gewesen ist. Wenn es gelungen ist, freue ich mich schon jetzt es unter die Leute bringen zu können.

Prosit Mundus manufactum! ??

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März 2 2018

Der große Bierjubiläum Discount-Craft-Bier-Test

Morland Old Golden Hen | Argus 11 Premium | Steambox Flunnel Blower | The Crafty Brewing Company Irish Stout | John Malcolm White Stout | John Malcolm IPA | Perlenbacher Maltos IPA | Perlenbacher Maltos Whisky Malt | Perlenbacher White Stout | Perlenbacher Patronus

Letztes Wochenende war es endlich so weit: der große Bierjubiläum-Discount-Craft-Bier-Test stand an. Zu diesem Anlass habe ich mich nicht lumpen lassen und bin nach Osnabrück gefahren, um mit Alex und Nils zehn sogenannte Craftbiere von Lidl und REWE zu proBieren. Seit etwa einem Jahr nämlich sind die Discounter (allen voran eben Lidl) und auch Supermärkte (wie REWE) auf den „Craftbier-Zug“ aufgestiegen und bieten inzwischen regelmäßig Bier abseits der Fernseh- und Billig-Eigenmarken an. Zwar muss man danach immer noch etwas suchen und auch zum richtigen Zeitpunkt im Markt sein, allerdings scheint sich eine Zielgruppe gefunden zu haben, für die deren Absatz gelingt. Gerade als Bierblogger mit Erfahrung von über 1.000 getesteten Bieren war es deshalb für mich hoch interessant zu proBieren, wie diese Discount-Interpretationen von Craftbier abschneiden können. Getestet wurden dabei die vier Kategorien Flasche, Optik, Geruch und Geschmack, bei denen jeweils bis zu 5 Punkte vergeben werden konnten. Angemerkt sei zudem, dass es sich bei den hier getesteten Bieren nicht zwingend um wirkliches Craft-Bier im eigentlichen Sinne handelt, sondern entweder Eigenmarke des Unternehmens ist und/oder per Lohnbrauverfahren in größeren Brauereien abgefüllt wird.

Bierfacts:

  • Old Golden Hen:
    – obergärig; 4,1%
    – „refreshing Craftbeer“, welcher Bierstil wird aber nicht genannt
    – mit Hopfen aus Tasmanien & Glukosesirup gebraut
    – von der Westgate-Brauerei & Greene Brewing aus dem britischen St. Edmunds
    – die Marke Morland gibt es schon seit 1711, das Bier seit 2011
    – trotzdem wohl noch eines der authentischsten Biere des Abends
    – Gold-Gewinner der Monde-Selection
    – Flasche: 1,5 Pkt. / Optik: 3 Pkt. / Geruch: 3 Pkt. / Geschmack: 4 Pkt.
    – Gesamt: ★★★☆☆ (M)
    https://www.oldspeckledhen.co.uk/our-beers/old-golden-hen
  • Argus 11 Premium:
    – untergärig; 4,8%
    – tschechisches Pilsner aus Liberec
    – mit Hopfenerzeugnissen
    – von der Pivovary Vratislavice für die HOLS a.s. gebraut
    Argus Premium wird ausschließlich mit tschechischen Rohstoffen gebraut – Bergwasser, Malz aus der eigenen Mälzerei, Saazer Hopfen und eigene Bierhefe.
    – deshalb auch noch verhältnismäßig authentisch
    – Flasche: 1 Pkt. / Optik: 1 Pkt. / Geruch: 2 Pkt. / Geschmack: 1 Pkt.
    – Gesamt: ★☆☆☆☆ (A)
    https://www.ratebeer.com/beer/argus-11-premium-original/516657/
  • Funnel Blower:
    – obergärig; 4,5%
    – dark Vanilla-Porter
    – widersprüchliche Angaben hinsichtlich der tatsächlichen Verwendung von Vanille
    – gebraut von der Box Steam Brewery aus dem britischen Wiltshire, die bis ins Jahr 1920 zurückgeht und 2006 gerelaunched wurde
    – mit Weizenrohfrucht
    – deshalb ebenfalls grundsätzlich authentisch
    – Flasche: 2 Pkt. / Optik: 4 Pkt. / Geruch: 5 Pkt. / Geschmack: 3 Pkt.
    – Gesamt: ★★★★☆ (N)
    http://boxsteambrewery.com/
  • CBC Irish Stout:
    – obergärig; 4,5%
    – dry Stout
    – laut ratebeer eine (Billig-)Version des McGargles Unlce Jim’s Stout
    – gebraut von der 2013 gegründeten Rye River Brewing aus dem irischen Celbridge
    – gerade aufgrund der Herkunfts- & Identitätsverwirrung ein Stereotyp für Discount-Täuschung
    – Flasche: 4 Pkt. / Optik: 4 Pkt. / Geruch: 4 Pkt. / Geschmack: 4 Pkt.
    – Gesamt: ★★★★☆ (N)
    https://ryeriverbrewingco.com/mcgargles-uncle-jims-stout/
  • John Malcolm White Stout:
    – obergärig; 7,6%
    – „white“ Stout
    – Entwicklungssud 01/2017
    – eines von zwei REWE-Bieren
    – zwar „Original-Abfüllung“ (was das auch immer fr ein Qualitätsmerkmal sein soll), aber anhand der Flasche nicht erkennbar, wer das Bier gebraut hat
    – mit dem Hinweis des Braumeister-Namens Heiko Bloch, kann man jedoch rekonstruieren, dass es in der Eichbaum-Brauerei produziert wird
    – deshalb vermutet ratebeer, dass es sich um das gleiche Produkt handelt wie das Maltos White Stout (s.u.), da Eichbaum auch die Perlenbacher-Reihe für Lidl braut
    – Flasche: 3 Pkt. / Optik: 2 Pkt. / Geruch: 3 Pkt. / Geschmack: 3 Pkt.
    – Gesamt: ★★★☆☆ (A)
  • John Malcolm IPA:
    – obergärig; 7,8%
    –  India Pale Ale
    – Entwicklungssud 03/2017
    – das andere der beiden REWE-Bieren
    – mit den Hopfen Cascade & Yello Sub gebraut
    – weitere Infos s.o.
    – Flasche: 3 Pkt. / Optik: 4 Pkt. / Geruch: 4 Pkt. / Geschmack: 3 Pkt.
    – Gesamt: ★★★☆☆ (M)
  • Maltos White Stout:
    – obergärig; 7,6%
    – „white“ Stout
    – wie oben schon erwähnt vermutlich das gleiche Produkt wie das John Malcolm White Stout
    – vergleicht man die Produktreihe der Brauhaus-Edition der Eichbaum-Brauerei (wo das Bier produziert wird) fällt auf, dass sie gänzlich identisch ist mit den drei Maltos Bieren im Test
    – daher auch hier: Authentizität ungenügend
    – durch das etwa  2-monatige Überschreiten des MHD entstand wohl schon ein erheblicher Qualitätsabfall
    – Flasche: 4 Pkt. / Optik: 3 Pkt. / Geruch: 3 Pkt. / Geschmack: 2 Pkt.
    – Gesamt: ★★★☆☆ (N)
    http://www.eichbaum.de/Sortiment_Brauhaus%20Edition.html
  • Maltos Whiskey Malt:
    – obergärig; 7,5%
    – Scotch-Ale
    – mit den Hopfen Herkules & T’n’T gebraut
    – bzgl. Herkunft und Authentizität s.o.
    – mein schlechtestes Bier des Abends
    – Flasche: 4 Pkt. / Optik: 3 Pkt. / Geruch: 1 Pkt. / Geschmack: 1 Pkt.
    – Gesamt: ★☆☆☆☆ (M)
    http://www.eichbaum.de/Sortiment_Brauhaus%20Edition.html
  • Maltos IPA:
    – obergärig; 7,8%
    – India Pale Ale
    – mit den Hopfen Cascade & Amarillo gebraut
    – bzgl. Herkunft und Authentizität s.o.
    – vermutlich ebenfalls das gleiche Produkt wie das John Malcolm IPA (s.o.)
    – Flasche: 2 Pkt. / Optik: 3 Pkt. / Geruch: 2 Pkt. / Geschmack: 2 Pkt.
    – Gesamt: ★★☆☆☆ (A)
    http://www.eichbaum.de/Sortiment_Brauhaus%20Edition.html
  • Perlenbacher Patronus:
    – obergärig; 5,5%; 12.3°P
    – Weißbier
    – vermutlich das Billig-Pendant zum Eichbaum-Hefeweizen
    – von allen dreien proBiert und bewertet
    – Flasche: 4-2-1 Pkt. / Optik: 4-4-3 Pkt. / Geruch: 3-3-4 Pkt. / Geschmack: 2-2-4 Pkt.
    – Gesamt: ★★★☆☆ (M-A-N)
    http://www.eichbaum.de/Sortiment_Bierklassiker.html

Im Anschluss an die „offizielle“ Verkostung haben wir uns dann noch ein paar Biere aus meinem gewonnenen und verdienten Kalea-Beer-Tasting.Club Abos vorgenommen:

Fazit:

Insgesamt lässt sich festhalten, dass günstig nicht in jedem Falle auch billig sein muss. Das ein oder andere Discount-Bier hat uns durchaus überzeugt. Vor allem aber die sehr große Intransparenz hinsichtlich der Bierherkunft ist mehr als ärgerlich und bestätigt nur das Klischee des Discount- oder Supermarkt-Marketing. Auch wenn hinter den Eigenmarken oder Discount-Marken namhafte Brauereien stecken mögen, so grenzt es meiner Ansicht nach an Verbrauchertäuschung diese Herkunft nicht aufzuzeigen. Auf die Spitze wird dies getrieben, wenn zwei unterschiedliche Marken für zwei Märkte gebraut werden, die beide offensichtlich identisch sind und zudem wohl auch deckungsgleich mit dem Standard-Bier der Brauerei sind.  Dies trifft zwar nicht auf die zuerst beschriebenen Biere zu, deren Herkunft noch vergleichsweise authentisch ist, trotzdem muss man sich schon fragen, wie man zu Preisen von unter einem Euro pro Flasche noch einen gewissen Qualitätsanspruch wahren kann. Bemerkbar machte sich dies insbesondere bei Überschreiten des MHDs, das schnell zu Geschmackseinbußen führt, während es bei anderen qualitativ höherwertigen Craftbieren (je nach Bierstil) eher noch zu einer Weiterentwicklung des Bieres führt. Alles in allem ist es natürlich aber auch naiv zu glauben, man könnte es bei Discount-Craft-Bier wirklich mit handwerklichem Bier im Sinne einer Manufaktur zu tun haben. Vielmehr entspricht es eher der immer noch weit verbreiteten Annahme, dass Craftbier gleich anglo-amerikanische Bierstile ist und sich nur deshalb von den deutschen Fernsehbieren unterscheidet. Leider wird mit solchen Bieren die falsche Annahme nur noch weiter verbreitet und bestärkt. Deshalb: Für einen Abend war es wirklich mal interessant zu schmecken, wie sich die Discount-„Craft“-Biere schlagen, aber darüber hinaus bin ich froh wieder auf Biere des (Online-)Fachhandels zurückgreifen kann.

Prosit & guten Abend! ?

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Februar 18 2018

300. 1.000 – DER BRAUTAG

Wie bereits in meiner Neujahrsansprache angekündigt, habe ich mir für mein 1.000 Bier hier auf Bierjubiläum etwas besonderes ausgedacht: Mein erstes selbstgebrautes Bier. Aber es sollte nicht irgendein Bier werden, sondern ganz im Zeichen meiner Bierbotschaft eines reformierten Reinheitsgebots stehen. Auf Basis einer Interpretation eines unfiltrierten Alts, ist es das bislang erste Bier der Welt, das aus allen sieben Hauptgetreidearten gebraut wurde. Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Reis, Mais und Hirse haben alle den Weg in dieses globale und revolutionäre Bier gefunden.

Ursprünglich hatte ich ja geplant, dieses historische Bier mit den Kölner Bierhistorikern zu brauen, dort ist es aber leider kurzfristig zu Komplikationen gekommen, die einen zeitnahen Brautermin nicht mehr zugelassen haben. Sobald sich die Möglichkeit ergibt, wird das aber garantiert nachgeholt. Deshalb bin ich sehr froh und dankbar, dass sich Ralf Mohr vom Braukunst Vorgebirge sofort bereit erklärt hat, mir auszuhelfen.

Gemeinsam haben wir uns dann gestern an dieses einzigartige Brauexperiment gewagt, von dem wir sogar beide noch einiges lernen konnten. Schließlich ist das Brauen mit anderen Getreiden als Gerste und Weizen selbst für Profis eine Herausforderung, da man sehr auf Mengenzusammensetzung und Verarbeitungsform des Getreides achten muss. Da ein solches Bier eben wissentlich noch nie gebraut wurde und wir deshalb auch auf keinerlei Erfahrungswerte b(r)auen konnten, entschieden wir uns zunächst für eine zurückhaltendere Beimengung der „anderen“ Getreiden. Etwa im Verhältnis 70% Malze zu 30% weitere Getreide kamen so diese Zutaten in den Bottich:

Münchner Malz, Pale Ale Malz, Weizenmalz hell, Röstgerste, Roggenrohfrucht, Haferflocken Großblatt, Reisvollkornflocken, Hirseflocken gold, Cornflakes ungesüßt

Besonders die Verwendung von Getreideflocken ist empfehlenswert, da diese bereits erhitzt und somit aufgeschlossen wurden. Die Röstgerste – eine besonders hochtemperiert gedarrte Form der Gerstenrohfrucht – dient vor allem der Bierfarbbildung.

Hier nun der Brauprozess kurz zusammengefasst:

  • Schroten:

Zunächst einmal ging es ans Schroten. Dabei wird das Malz derart zerkleinert, dass das Lösen der darin enthaltenen Stoffe beim Maischen erleichtert wird.

Und so sah dann das Gesamtkunstwerk der Schüttung aus.

  • Maischen:

Maischen ist das Lösen von Malzinhaltsstoffen in Wasser durch enzymatische, physikalische und chemische Vorgänge. Dabei wird die Schüttung je nach Brauverfahren entweder auf verschiedene Rasten oder per Kombi-Rast mit etwa 67°C warmen Wasser aufbereitet. Da die meisten Malze heutzutage bereits sehr gut vorbehandelt sind ist ein Stufenrastverfahren praktisch nicht mehr notwendig. Daher haben auch wir uns für die einfachere Kombi-Rast entschieden, die etwa eine Stunde gehalten wird.

  • Läutern:

Ist das Maischen nach positiver Iod-Probe beendet, müssen nun die flüssigen und festen Bestandteile voneinander getrennt werden. Ersteres – nun Bierwürze genannt – wird dabei u.a. mithilfe der Spelzen der Malze und einer Siebtechnik von letzteren – dem Treber – separiert umgefüllt. Dabei wird auch etwa die Menge Wasser die bereits in der Maische in Lösung getreten ist nochmals durch den Treber geführt um am Ende die entsprechende Stammwürze zu erhalten. Würze und Treber habe ich dann übrigens später zur Weiterverarbeitung mit nach Hause nehmen können (denn damit lässt sich wunderbar Brot backen).

  • Würzekochen (mit Hopfengabe):

Ist das Läutern beendet, kann die Bierwürze nun auf Temperatur gebracht werden. Dabei wird diese nochmals etwa eine Stunde bei über 80°C erhitzt. Im Rahmen dieses Schrittes erfolgt auch die Gabe des Hopfens. Für die erste Hopfengabe hatten wir uns für den Hallertauer Tradition entschieden. Kurz vor dem Ende des Kochens kam dann noch die Hallertauer Perle hinzu. Beides Hopfen die nicht dominant und extravagant in ihren späteren Aromen sind, sodass hier klar das Malz im Fokus bleibt.

  • Würzeklärung und Kühlung:

Nachdem der Hopfen ordentlich wirken konnte ging es daran die Würze von den durchs Kochen gelösten Eiweißen und anderen Schwebstoffen zu trennen. Dies macht man durch einen sogenannten Whirlpool, indem man durch kreisende Bewegungen die Masse in eine derartige Rotation bringt, dass sich die ungewollten Stoffe in der Mitte absetzen. Dadurch, dass wir die Hopfenpellets in kleine Säckchen hineingebracht hatten, konnten wir diese ganz einfach wieder rausholen ohne, dass sie beim nun folgenden Abfüllen der Gärbottiche verstopfen könnten. Während des Klärens wird die Würze zugleich schon abgekühlt, um die richtige Temperatur für die Hefebeigabe zu erreichen.

  • Gärung:

Im letzten Schritt wird nun der abgefüllten Bierwürze die angesetzte Hefe zugesetzt und die Bottiche verschlossen. Sozusagen als Experiment im Experiment haben wir in den beiden Bottichen zwei unterschiedliche Hefen eingesetzt. Einmal eine universelle Hefe für deutsche obergärige Biere und zum Vergleich eine etwas würzigere Ale-Hefe.

Ohne nun natürlich zu wissen, wie das fertige Bier später schmecken wird, konnten wir festhalten, dass das Brauen mit alternativen Getreiden sehr gut möglich ist und ich Stand jetzt nicht verstehen kann, warum es nicht viel stärker proBiert wird. Für mich persönlich war es eine sehr schöne Erfahrung und es hat wirklich Spaß und Lust auf mehr gemacht.

Und nun heißt es warten. Schließlich braucht gutes Bier Zeit. In etwa zwei bis vier Wochen sollte die Gärphase aber abgeschlossen sein und es kann abgefüllt werden, wovon ich selbstverständlich wieder berichten werde. Dann verrate ich auch den Namen des Bieres ;).

Vielen Dank auch nochmals an dieser Stelle an Ralf für das Ermöglichen dieses einzigartigen Brauexperiments. Ohne sein Equipment, seine Zutaten, seine Räumlichkeiten und vor allem seiner Erfahrung hätte ich so spontan nie machen können. Auch wenn es noch etwas reifen muss, freue ich mich schon sehr auf mein erstes eigenes Bier.

Prosit Mundus manufactum! ??

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Januar 30 2018

Kölner Bierhistoriker @ Craftbeer Corner Coeln

KBH Torffest | KBH Schäselong | KBH Hopfenprotz | KBH Jay´s Winterwonder | KBH Hybernation | KBH Klosterfrau Melissengeist | KBH Roter Humpen | KBH SwaenMaroniChoc | Denkbräu Festbier | Orca Bräu Jingle Mingle | Evil Twin Sanguinem Aurantiaco | Pax Bräu Helles Vollbier | Freigeist Sibeeria Russian Liver | Moorbeer Co. Old Freddy Walker | Novo Brazil Corvo Negro | De Molen Vuur & Vlam

Letzten Freitag habe ich es doch tatsächlich zum ersten Mal zum Tap-Takeover in der Craftbeer Corner in Köln geschafft. Diesmal konnte ich es mir einfach nicht entgehen lassen, denn die Kölner Bierhistoriker – ihres Zeichens der größte Hobbybrauverein der Region – hatte sich angekündet. Mit meinem Kollegen Matthias und Nils machte ich mich dann auf zum Craftbeer-Zentrums Köln. Aufgrund Überfüllung an den Zapfhähnen gab es sogar drei Fassbiere mehr als üblich und zusätzlich brachte Biersommelier-Weltmeister Stephan Hilbrandt noch ein Stichfass mit, das sich für mich als Bier des Abends herausstellen sollte. Während sich die KBH „im normalen Leben“ um die Wiederentdeckung, Erhaltung und Weiterentwicklung von historischen (vorwiegend zentraleuropäischen) Bierstilen kümmern, hatten sie zum TTO etwas besonders winterlichen zusammengebraut. Dabei brachte jeder Einzelne eine andere Bierspezialität in limitierter Form mit, die den Winter als Motto in ganz neuer Weise interpretierte. Daneben gab es noch eine Reihe weiterer Biere vom Fass sowie die gewohnt breite Flaschenbier-Auswahl.

Bierfacts:

  • KBH Torffest:
    – untergärig; 7%
    – Märzen, das auf Torf gelagert wurde
    – gebraut vom Biersommerlier-Weltmeister Stephan Hilbrandt
    – holzig-erdig-torfig, weich, hell trocken
    – mein absoluter Favorit des Abends, von dem ich gleich noch ein großes Glas bestellen musste
  • KBH Schäselong:
    – obergärig; 7%
    – Bière de Garde von Michael Roeßgen von der Mikrobrauerei Heinenhof
    – süßlich-karamellig, würzig-malzig
  • KBH Hopfenprotz:
    – obergärig; 7,2%
    – IPA von Frank Christian
    – grasig, vollmundig, weich, blumig
  • KBH Jay´s Winterwonder:
    – obergärig; 6%
    – Spezial-Gewürzbier von Jürgen Knoke
    – Lakritz, Bonbon, malzig, vollmundig
  • KBH Hybernation:
    – obergärig; 6%
    – Winter-Old Ale von Bodo Wester
    – würzig-holzig
  • KBH Klosterfrau Melissengeist:
    – obergärig; 9,5%
    – Tripel von Heiko von Dorzyskowski
    – Rumfass- & Brandgeistaroma, hochprozentig, nussig, hefig
  • KBH Roter Humpen:
    – obergärig; 9,5%
    – Adambier von Michael Roeßgen
    – süßlich-karamellig, fruchtig-traubig, leicht schokoladig
  • KBH SwaenMaroniChoc:
    – obergärig; 6%
    – Maronen-Stout von Volker Huppert
    – trocken, malzige Süße, heuartig, ganz wenig Maronenaroma

 

  • Denkbräu Festbier:
    – untergärig; 5,6%
    – Märzen aus der Agenturbrauerei in Ehrenfeld
    – herb-süß, malzig, weich, honig, getreidig, leicht fruchtig
    – mit Liebe gebraut – mein Favorit #2 des Abends
    – gab es als Flaschenbier-Extra zum Tap-Takeover-Spezial der KBH
    http://denkbraeu.com/ bzw. https://www.denkwerk.com/
  • Orca Bräu Jingele Mingle:
    – obergärig; 6%
    – „klassisch deutsches“ „Cider Ale“ mit 10% Apfelsaft & Zimt
    – vom Kreativbrauer Felix vom Endt aus Nürnberg
    – apfelig, frisch, leicht bitterlich sauer
    http://www.orcabrau.de/
  • Evil Twin Sanguinem Aurantiaco:
    – obergärig; 3,2%
    – Blutorangen-Sour der US-dänischen Kuckucks-Brauerei aus Brooklyn bzw. Hinnerup
    – gebraut von Two Roads Brewing aus Stratford/Connecticut
    http://www.eviltwin.dk/
  • Pax Bräu Helles Vollbier:
    untergärig; 12.5°P; 5,2%
    – von der Handwerksbrauerei Pax aus Oberelsbach in der Rhön (seit 2009)
    – holzig, rauchig, eines der schlechtesten Biere des Abends
    http://pax-braeu.de/biere/
  • Freigeist Sibeeria Russian Liver:
    – obergärig; 8%
    – Baltic Porter des Aachener Kreativbrauer für die tschechische Brauerei Sibeeria aus Prag
    – schön dunkel-malzig & stout-artig
    –  http://beergeek.cz/en/
  • Moorbeer Co. Old Freddy Walker:
    – obergärig; 7,5%
    – Old Ale von der  britischen Brauerei aus Bristol (Gründung 2009)
    – holzig, recht stark
    https://www.moorbeer.co.uk/category/news/page/2/
  • Novo Brazil Corvo Negro:
    – obergärig, 12%
    – Stout nach brasilianischem Rezept aus dem kalifornischen Chula Vista
    – Schokolade, Holz, Kaffee, Dunkelmalz, Vanille
    http://novobrazilbrewing.com/beers

Fazit:

Ein wirklich mehr als lohnenswerter Abend. Nicht nur weil ich das erste Mal in den Genuss der Biere der Kölner Bierhistoriker (mit Ausnahme der Biere vom Heinenhof) gekommen bin, sondern auch die Biere selbst haben gezeigt, dass man auch mit handwerklichen Mitteln und einer guten Portion Sachverstand hervorragende Biere zaubern kann. Diese Meinung teilten offensichtlich auch viele andere Bierinteressierte, schließlich war die Corner so voll, wie ich es zumindest noch nie erlebt habe. Was eigentlich ein Trauerspiel für die Industriebrauer und deren Anhänger ist, zeigt offenkundig, dass man mit Liebe zum Bier viel erreichen kann. Von mir ein ganz dickes Lob für die ausnahmslos spannenden und leckeren Biere, von denen das des Weltmeisters noch herausstechen konnte. Leider wird es ja nichts mit einem gemeinsamen Jubiläumsbierprojekt zu meinem 1000. Bier, ich freue mich trotzdem auf eine Zusammenarbeit im späteren Jahresverlauf. Vielen Dank also an die Kölner Hobbybraufreunde und natürlich auch an den Gastgeber CCC und viel Erfolg auch weiterhin auf dem handwerklich-kreativen Bierweg.

¡Auf die Kölner Biergeschichte!

Mehr zur Veranstaltung unter: https://www.facebook.com/events/856786571162554/.

Weitere Informationen zur CCC unter: http://www.craftbeercorner.de

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Dezember 8 2017

277. Beliebteste Biere 2017 – Bierverkostung Dezember

Päffgen Kölsch | Glückauf Bock | Westvleteren 12 | Augustiner Oktoberfestbier
 

Das Jahr nähert sich dem Ende und es beginnt die Zeit Resumée zu ziehen. Auch aus bieriger Hinsicht. So gab es zum Jahresabschluss nochmal einen richtigen Kracher in der Brühler Eule: Das Best of 2017 stand an und es schickten sich über 50 Leute an um diesem bierigen Ereignis beizuwohnen – ein absoluter Rekord für die Eule und die Montagsverkostungen vom Biersommelier Markus Weick, die im Übrigen zum 25. Mal stattfanden.

Vor der eigentlichen Verkostung ging es erst einmal weiter im Kölsch-Projekt, bei dem Markus bis 2019 (da wird die Kölsch -Konvention 33 Jahre) alle Kölsch vorgestellt und durchprobiert haben will. Passend zum Best of 2017 stand diesmal das beliebteste (deutsche) Kölsch auf ratebeer.com auf dem Programm: Päffgen. 1883 gegründet befindet es sich immer noch in Familienhand und ist in der Nähe vom Friesenplatz beheimatet. Mit etwa 6.000 hl jährlichem Ausstoß gehört es zu den kleinen Kölschmarken, die jedoch (vielleicht aufgrund der Limitierung und handwerklichen Brauart) stets beliebt sind. Besonderheit ist außerdem, dass das Kölsch mindestens drei Monate gelagert und in traditionellen Holzfässern abgezapft wird. Da es das Kölsch ausschließlich im Fass gibt und nicht in Flaschen gibt, stellte es somit eine kleine Herausforderung für die Montagsverkostung dar. Aber Markus hat keine Mühen gescheut und hat ein 10l-Fass vor Ort erstanden und nach Kierberg gebracht.

Persönlicher Eindruck:
hoher Malzcharakter, dezent aber schmeckbare Hopfennoten, geringe Bittere, weich & schlanker Körper, wenig Rezens, leicht würzig, hefig obergärig, fassbierig, süffig

Übrigens gab es neben dem Stammhaus auch bis vor etwa 10 Jahren auch einen Standort in der Altstadt. Das Altstadt-Päffgen wurde inzwischen aber von einem Päffgen-Sohn übernommen und als Brauhaus zum Pfaffen umgewandelt. Anstatt Päffgen wird nun das in Lohmar gebraute Pfaffen-Bier ausgeschenkt.

Danach ging es weiter mit den beliebtesten Bieren des Jahres. Dabei ist „beliebt“ immer auch Definitionssache. Neben ratebeer.com als globalem Bewertungsmaßstab hat Markus natürlich auch wieder die Bewertungen von den monatlichen Biermontagen herangezogen. Nachdem 2016 noch das Augustiner Hell die beste Bewertung erhielt, bekam dieses Jahr das Tegernseer Hell die meisten Biermontagspunkte. Auch insgesamt bestätigte sich, dass helle wenig hopfenbetonte Biere den Geschmack der Eulenbesucher trifft. Da das zweitplatzierte Weltenburger Anno 1050 jedoch besser zur aktuellen Jahreszeit passt, wählte es Markus für das Best of aus. Es wurde im Rahmen der Februar-Verkostung „Klosterbiere“ vorgestellt und kam auch bei mir sehr gut an.

Es ging weiter mit dem besten internationalen Bier der Montagsverkostungen. Mit durchschnittlich 1,13 von maximal 2 Pkt. ging hier der Sieg an das Blond von La Trappe. Das Trappistenbier war Bestandteil der März-Verkostung zum Thema „Belgische Abteibiere“ und war dort auch von mir auf Platz 1 gesetzt worden.

Im Anschluss blieben wir in Belgien,  aber nicht mehr bei einem der besten Biere. Wer bei der März-Verkostung dabei war, wird sich aber zweifelsohne an die großen St. Feuillien-Flaschen erinnern. Damals nur als „Ausstellungsstück“ präsentiert wurde nun die 9l-Salmanazar-Flasche (als beliebteste Flasche des Jahres) geöffnet und in die über 50 Gläser verteilt.

Das letzte Bier der offiziellen Verkostung kam dann aus der Kategorie „ausgezeichnete Biere“. Bei einem heutzutage recht großem Aufgebot an Preisverleihungen und Auszeichnungen ist es hier jedoch nicht immer einfach den Überblick zu behalten und aussagekräftige sowie belastbare Titel herauszufiltern. Markus hatte sich dabei für den Meininger-Craft-Beer-Award entschieden und eines der in diesem Jahr mit Platin ausgezeichneten Biere ausgewählt. Nachdem der bisherige Abend recht hell dominiert war, wählte er für den Abschluss zur Abwechslung ein dunkles Bier. Das dunkle Bockbier der Glückauf-Brauerei aus dem sächsischen Gersdorf (zwischen Chemnitz und Zwickau gelegen) ist eben nicht nur mit Platin ausgezeichnet, sondern entstammt auch einer der wenigen Brauereien, die den DDR-Kommunismus überlebt haben. Die 1880 gegründete Brauerei wurde wie alle anderen auch in den 1960ern zwangsverstaatlicht und wurde nur aufgrund guter Absatzzahlen 1990 von der Treuhand wieder in eine GmbH umgewandelt.

Persönlicher Eindruck:
– dumpf-karamellig, getreidig-süß-malzig, frisch
– getreidig, malzig, trocken-süßlich, etwas Lakritz, vollmundig

Die Besten der Besten:
Meine persönliche Gesamtwertung der „offiziellen“ Best-of-Verkostung sieht dann wie folgt aus:

Das meistverkaufte Bier der Eule in diesem Jahr war übrigens das bestbewerteste aus dem letzten: Augustiner Hell. Damit verdrängte es den bisherigen Absatzführer Weltenburger Barock Dunkel. Den Preis für das umstrittenste Bier ging an Hövels Original – ein Dortmunder Altbier, während das ukrainische Poltava Bochka Nefiltrovannogo am einheitlichsten bewertet wurde. Aufgrund der neuen Kölsch-Reihe konnte im Übrigen auch eine positive Korrelation zwischen den Biermontagsbewertungen und denen auf ratebeer.com erzielt werden. Man kann also sagen, das Kölsch-Expertewissen des Kölner Umlandes gleicht die etwas andere Meinung von anderen Bierstilen aus.

Im Anschluss an die „offizielle“ Verkostung gab es dann noch einen weiteren Spitzenreiter: Das Westvleteren 12. Zwar ist das Bier in diesem Jahr erstmals nicht mehr offiziell auf Rang 1 der Gesamtbierwertung auf ratebeer.com, hat aber im Vergleich zum neuen Tabellenführer zehnmal so viele Bewertungen erhalten und ist somit repräsentativer. Das Bier ist nicht nur deshalb besonders: Wie alle Biere der klösterlichen Trappistenbrauerei wird es stets nur in begrenztem Umfang gebraut und verkauft. Um an das 12 zu kommen, muss man zunächst einen Termin bei der Brauerei vereinbaren, zu dem man das Bier vor Ort abholen kann. Für diesen zweistündigen Korridor meldet man sich mit seinem Kennzeichen an, mit welchem man das Bier (max. 2 Kisten pro Kfz) abholen möchte. Bei Abholung muss man sich dann mit Telefonnummer und Kennzeichen verifizieren und kann das rare Gut einpacken. Einmal abgeholt ist man erst einmal für die nächsten Monate gesperrt um anderen Interessenten die Möglichkeit zu geben. Zum Anderen verpflichtet man sich das Bier nicht weiter zu veräußern, weshalb es im „normalen“ Bierfachhandel praktisch nicht zu bekommen ist. Und da sich auch Markus dem verpflichtet hat, gab es eine runde des wohl besten Freibieres des Jahres.

Persönlicher Eindruck:
– sehr karamellig, Lakritz, alkoholaromatisch, hölzern
– sehr sehr süßlich, alkoholaromatisch nach Whisky, leicht würzig & nach Lakritz, trocken, weich

Zudem hatte ich Ralf vom Braukunst Vorgebirge noch die letzte Flasche Augustiner Oktoberfestbier mitgebracht, die ich Markus bei der Frankreich-Verkostung abgekauft hatte, sodass wir dieses im Rheinland recht seltene Bier gemeinsam verkosten konnten. Gerne möchte im Zuge dessen auch für seine Braukunst werben, die regionale und besondere Bierspezialitäten hervorbringt und in dessen Rahmen er auch Braukurse gibt.

Persönlicher Eindruck:
– festlich, würzig, weich, spritzig
– süffig, würzig, malzig, getreidig

Am Ende des Abends wurde es dann nochmal emotional als Markus das scheidende Pächterpaar Kalle und Heidi verabschiedete, da diese sich Anfang des kommenden Jahres aus der Eule zurückziehen werden. Wer also Interesse hat eine traditionelle Veedels-Kneipe zu betreiben und mit Markus das Bierthema weiterzuentwickeln darf ihn sehr gerne kontaktieren.

Vielen Dank also nochmals an Markus für den interessanten Abend und das tolle zurückliegende Bierjahr.
Mit voller Vorfreude auf die kommende Verköstigung im Februar zum Thema „Originale der Bierszene“ – von der ich selbstverständlich wieder berichten werde – verabschiede ich mich in den Abend.

Weitere Informationen zur Eule, zu den Aktionen und zum Biersommelier Markus Weick unter: http://wordpress.99biere.de/

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November 11 2017

Brauereifest AleMania

„Lange Zeit wurde das Bier in deutschen Landen unkritisch getrunken, jetzt ist Zeit für mehr Geschmack und bewussten Genuß!
Genau das will auch Fritz Wülfing: Handwerklich und transparent in der eigenen Brauerei brauen.“

Und damit auch noch ein kleines aber feines Taphouse hinzukommt und natürlich zum allgemeinen Genuss des leckeren Fritz-Ales lud der deutsche Craftbier-Pionier am Elften im Elften zum ersten Brauereifest ins zugegebenermaßen etwas abgelegene Bonn-Pützchen.

Der für manche dort recht beschwerliche Weg hat sich aber in jedem Fall gelohnt, so gab es nicht nur 6 feine Biere frisch vom Fass sondern auch das ganze aktuelle Sortiment in Flaschenform (auch zum mitnehmen). Zudem kam man in den Genuss einer exklusiven Brauereiführung von Mr. AleMania Fritz Wülfing höchstpersönllich. Dabei ging er auf die einzelnen Brauprozessschritte ein und zeigte auf, dass man auch in kleinem Maßstab ohne viel Investition und Geld im Hintergrund qualitativ hochwertiges Bier herstellen kann. Dabei braut er ausschließlich obergärig und (gepägt aus England) als einer der wenigen in Deutschland nach dem einstufigen Infusionsmaischverfahren. Mit einem deutlichen Dankeshinweis an seine Familie und Freunde, die es überhaupt erst ermöglichten, dass er heute schon so weit gekommen ist, diskutierten wir aber auch in der Runde wie die Zukunft von AleMania aussehen kann. Neben dem Taphouse im Brauereigebäude, welches wohl vor allem zu Veranstaltungen und am Wochenende genutzt werden soll, will Fritz im Flaschensegment wachsen und perspektivisch auch sein Fassbier in ausgewählten Locations im Bonner Stadtgebiet ausschenken lassen. Dazu passt ganz gut, dass er in diesem Jahr erstmals Gewinn erwirtschaften wird, nachdem die letzten Jahre (insbesondere als er es noch nebenberuflich gemacht hat) höchstens eine schwarze Null zuließen.

Hier nun ein paar Impressionen aus der Brauerei:

Das Malzlager:Die Schrotmühle:Fritz zwischen Maische-&-Läuterbottisch sowie Würzepfanne:Der Gärbehalter (darauf einen Schluck ;):Und die Flaschenabfüllanlage:

Das Schöne an solch einem Brauereifest ist natürlich auch, dass man viele Biernerds auf einem Haufen trifft. So konnte ich endlich die Bekanntschaft mit Tom von Bier aus NRW machen, der aus meinem ehemaligen Wohnort Krefeld angereist ist. Zudem waren natürlich auch viele Hobbybrauer aus dem Köln-Bonner Raum anwesend, unter ihnen auch der neue Biersommelier-Weltmeister Stephan Hilbrandt. Außerdem am Start: Holger von We love Pubs (den ich leider nur noch im Augenwinkel wahrgenommen habe) und auch der Chef von meinem Lieblingsgetränkemarkt P&M.

Zudem konnte ich meine AleMania-Bierliste noch weiter vervollständigen und folgende zwei neue Biere proBieren:

  • AleMania Spiced Pumpkin Ale:
    – obergärig; 6%
    – Kürbisbier vom einzigen Angestellten der Brauerei – dem englischen Azubi
    – schmeckt zwar wenig nach Kürbis, dafür aber sehr gewürzig und zimtig

Fazit:

Auch wenn ich familienbedingt nicht lange bleiben konnte, bin ich doch sehr froh endlich mal Fritz und seine Brauerei kennen gelernt zu haben. Vor allem sein Fokus auf Qualität im kleinen Rahmen und seine Offenheit der Natürlichkeit gegenüber gehen als top Beispiel voran, wie Bonner Bier aussehen kann: Hochwertig, regional und authentisch. Dabei nimmt Fritz auch kein Blatt vor dem Mund, wenn es berechtigterweise einmal um die Kritik an der hiesigen Brau- und Trinkkultur geht. Zudem war es toll sich mit dem ganzen anderen Bierenthusiasten austauschen zu können, hat man im Alltag doch recht wenig Gelegenheit dazu.
Also vielen Dank Fritz und weiterhin gutes Gelingen und eine erfolgreiche Bier-Zeit!

Mehr zur Veranstaltung unter: https://www.facebook.com/events/1923121101050293/.

Weitere Informationen zu AleMania unter: https://fritz0830.wixsite.com/15168465.

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November 4 2017

1st Anniversary – 1 Jahr Craftbeer Corner Coeln

CCC Veedels Maggel | Cantillon Rosé de Gambrinus | Moor Nor’Hop | Jackie O’s Oil of Aphrodite | Omnipollo Triple Mango Crème Brûlée Lassi Gose | Magic Rock Kentucky Common Grounds | Omnipollo Original Ice Cream Pale Ale | Freigeist Bierkultur + Stillwater Artisanal AMIS | Freigeist Bierkultur + Jester King Sing Along Deathmatch | CCC Heinenhof ZA II RIS

Während ganz Deutschland unter der Woche 500 Jahre Reformation feierte, beging die Craftbeer Corner Coeln am letzten Wochenende ihren ersten Geburtstag. Vor genau einem Jahr startete die erste Craftbeer-Bar der westdeutschen Millionenstadt, welche ursprünglich aus einer Verkaufsecke für Craftbier im Hürther Getränkemarkt M&C hervorgegangen ist. Kennengelernt hatte ich die Jungs passenderweise bereits am Tag der Tage für das Bierjubiläum, dem 500. Geburtstag des „Reinheitsgebots“, bei der Craftbeer Messe in Walberberg. Auf Basis ihrer Erfahrung und ihres Netzwerkes, was sich die drei Köpfe in den Jahren zuvor angeeignet und erarbeitet haben, wagten sie den längst überfälligen Schritt in der Domstadt endlich auch ein Taphouse mit Craftbier zu eröffnen. Während Berlin, Hamburg, München und sogar Düsseldorf bereits versorgt waren zog vor einem Jahr endlich auch Köln nach. Mein erster Besuch war im Januar diesen Jahres mit meinem Kollegen auf ein bis 10 Feierabendbierchen. Schon damals wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht, auch wenn man noch merkte, dass es hier und da noch etwas improvisiert wirkte. Zwei weitere Besuche später hat sich die CCC definitiv im Kölner Nachtleben etabliert, wie die Zahlen unten verdeutlichen. Und es ist weiterhin eine der wenigen Orte, wo man in Köln Craftbier vom Fass genießen kann, insofern man das ein oder Kölsch oder Hausbier nicht dazu zählt.

Mit meinem Biersommelier des Vertrauens Markus Weick machte ich mich also letzten Samstag Nachmittag nach Köln auf. Glücklicherweise öffnete die Corner bereits um 15Uhr, sodass ich es familienbedingt auch noch hingeschafft hatte. Da auch Markus Abends wieder nach Brühl zur seiner Eule zurück musste, waren wir eine der ersten Gäste und hatten somit auch das Glück vom 10l-Stichfass Maggel-Freibier etwas abzubekommen. Anlässlich des 1. Geburtstags haben die Jungs ihr erstes und inzwischen bekanntes Bier Wieß etwas stärker einbrauen lassen. Im schön geschmückten Ambiente und feierlicher Stimmung proBierten wir uns daneben einmal quer durch die Zapfkarte, wobei wir uns jeweils ein Bier teilten. Später stießen wir dann zur Gruppe der Kölner Bierhistoriker, die sich inzwischen auch in der Corner eingefunden hatten. Hierbei handelt es sich um einen mehr oder weniger kleinen Verein aus Hobbybrauern, die sich der Erforschung und dem Erhalt historischer Bierstile verschrieben haben. Dabei gibt es schon Patenschaften für etwa 20 fast ausgestorbene Bierstile, die nun wieder aufgelebt werden. Im Rahmen des Vereins hat sich zuletzt auch die Mikrobrauerei Craftbeer Creations Cologne (also witzigerweise ebenfalls CCC) am Heinenhof in Pulheim herausgebildet, in der nun etwas kommerzieller historische Biere gebraut und verkauft werden.

Hier ein paar interessante Zahlen und Fakten nach einem Jahr CCC auf einen Blick zusammengefasst:

  • >3500 Abonnenten auf Facebook,
  • >1800 Follower auf Instagram,
  • Top 3 Nominee – Bestes Bier Konzept 2017
  • Top 10 Bier, Bars & Brauer 2017,
  • ratebeer.com Bewertung 90,
  • >4800 untapped Checkins,
  • >570 Biere ausgeschenkt,
  • 29 Tastings & Verkostungen,
  • 3 Braukurse,
  • unglaubliche 23 Tap Takeover

Bierfacts:

  • CCC Veedels Maggel:
    – obergärig; ?%
    – stärkere Version (Imperial) des hauseigenen Wieß
    – zum Geburtstag war das 10l-Stichfass Freibier
    – würzig, frisch, herb, vollmundig, sehr lecker gehopft
    – wirklich sehr gelungen

  • Cantillon Rosé de Gambrinus:
    – spontangärig; 5,5%
    – Fruchtlambic, bei dem Himbeeren zur Mazeration hinzugefügt wurden
    – von der Brüsseler Brasserie aus Anderlecht mit angeschlossenem

    Musée Bruxellois de la Gueuze
    – neben dem klaren Fruchteinschlag ziemlich trocken sauer
    https://www.cantillon.be/rose-de-gambrinus?lang=fr

  • Moor Nor’Hop:
    – obergärig; 4,1%
    – leichtes (Ultra) Pale Ale
    – „Modern Real Ale“ von der 2007 gegründeten Brewery aus dem englischen Bristol
    – etwas bitter & trocken aber locker-leicht
    http://www.moorbeer.co.uk/ourbeers/

  • Jackie O’s Oil of Aphrodite:
    – obergärig; 10%
    – Double Stout mit Walnüssen gebraut und in Bourbon-Fässern gereift
    – seit 2005 aus dem US-amerikanischen Athen in Ohio
    – als Überraschungsgeschenk für einige Gäste
    – wirklich der extremste Geschmack nach Whisk(e)y & Süßholz, den ich je geschmeckt habe
    http://jackieos.com/brews/oil-of-aphrodite/

  • Omnipollo Triple Mango Crème Brûlée Lassi Gose:
    – obergärig; 7%
    – Gose mit Mango, Laktose & Vanille eingebraut
    – von der schwedischen Kuckucks-Brauerei, die das Bier von Buxton im englischen Derbyshire brauen ließ
    – alle Zutaten sind klar herausschmeckbar, erstaunlich wenig Säure aber viel Süße
    http://www.omnipollo.com/beer/

  • Freigeist Bierkultur + Stillwater Artisanal AMIS:
    – spontangärig; 8,5%
    – Lichthainer (Rauch-Gose) mit Aprikosen und Champagner-Hefe angesetzt
    – in Kooperation von Freigeist aus Stolberg & Stillwater aus Baltimore (Maryland) (Gründung 2010)
    – süß-sauer, leicht fruchtig, gewürzig & nach Gemüse schmeckend
    http://stillwater-artisanal.com/works.html

  • CCC Heinenhof ZA II RIS:
    – obergärig; 8,8%
    – Imperial Stout aus der Mikrobrauerei Heinenhof in Pulheim-Orr, die vor Kurzem ihren Betrieb aufgenommen hat
    – hervorgegangen ist diese aus dem Verein der Kölner Bierhistoriker
    – Mitbringsel von Michael aus dem Heinhenhof
    – das CCC ist nicht mit Craftbeer Corner Coeln zu verwechseln, sondern steht hier für Craftbeer Creations Cologne 😉
    – Aromen von Kaffee, Kakao, Fassreifung, Röstmalz, mehr süß als sauer
    https://www.heinenhof.de/mikrobrauerei/

Fazit:

Inzwischen weiß man ja schon was man gutes an der CCC hat. Aber das Geburtstagsfest war doch nochmal etwas anders, da feierlicher und interaktiver. Es war schön sich mit den Jungs und den Kollegen der Kölner Bierhistoriker auszutauschen und mal wieder unter Biernerds bierig fachzusimpeln. Auch die Biere und Bierüberraschungen waren wie immer sehr gelungen, hochwertig, interessant und lecker. Gerne war ich also Teil dieses ersten Geburtstagsfestes und wünsche der CCC nochmals nachträglich alles bierige Gute und viele weitere erfolgreiche Jahre. Und wenn Ihr auch mal diese Biervielfalt in Köln live erleben wollt, kann ich euch die Corner nur wärmstens ans Bierherz legen.

¡Craftbier für Coeln!

Mehr zur Veranstaltung unter: https://www.facebook.com/events/322598458213331/.

Weitere Informationen zur CCC unter: http://www.craftbeercorner.de

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Juli 26 2017

Bierfest Osnabrück 2017

Neben der Bierbörse in Bonn stand letztes Wochenende auch parallel das vierte Bierfest in Osnabrück an. Dahinter steckt das gleiche Konzept wechselnder Städte als Ausrichter eines im Jahresverlauf wandernden Bierfestes. Bei ca. 250 Bieren und 24 Ausstellern zwar quantitativ kleiner als diese, dafür mit etwas mehr Qualität im Bierfass. So gab es weniger von den großen Biermarken und deutlich mehr Auswahl an kreativen Handwerksbieren. Neben Münsteraner Regionalbier, diversen deutschen Bierklassikern, einen italienischen, afrikanischen und osteuropäischen Stand sowie dem ein oder anderen Craft-Brewer gab es erfreulicherweise auch den längsten Craft-Bier-Tresen Osnabrücks mit vielen unterschiedlichen teils auch mir unbekannten Bieren an insgesamt knapp 40 Zapfhähnen. Noch vor Bierjubiläum-Zeiten war ich bereits beim 2. Bierfest in meiner alten Studentenheimat Osnabrück. Der schon damalige gute Eindruck und die vielversprechende Bierauswahl waren also Grund genug dieser Stadt und meinen (Bier-)Freunden Alex und Nils endlich mal wieder einen Besuch abzustatten.

Hier eine kleine Überblicks-Impression vom Bierfest auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus und der Marienkirche:

Folgende Biere haben es  dabei in unsere Auswahl geschafft:

  • Finne Hell:
    – kalt gehopft; 4,9%; untergärig
    – aus der neuesten 2016 gegründeten Münsteraner Bio-Brauerei Finne
    – „charaktervoll, kreativ, individuell & nachhaltig“
    – klasse Bier
    http://www.finne-brauerei.de/biere/
  • Finne Pale Ale:
    – mit seltenen Hopfen versetzt, 6,1%; obergärig
    – aus der neuesten 2016 gegründeten Münsteraner Bio-Brauerei Finne
    – „charaktervoll, kreativ, individuell & nachhaltig“
    – perfekt für den Pale-Ale-Beginner
    http://www.finne-brauerei.de/biere/
  • Finne IPA:
    – 6,6%; obergärig
    – aus der neuesten 2016 gegründeten Münsteraner Bio-Brauerei Finne
    – „charaktervoll, kreativ, individuell & nachhaltig“
    – hopfig, würzig, fruchtig
    http://www.finne-brauerei.de/biere/

  • Zapfwerk Kaffee Pivo:
    – dunkles Lager mit Kaffee aus Tschechien leider ohne nähere Erläuterung oder Beschreibung
    – Geruch wie Eiskaffee, Geschmack nicht mehr so toll
  • Pivot Bernard Černá Lavina:
    – 5%; untergärig
    – Dunkel von der 1597 gegründeten Rodinný Pivovar Bernard aus Humpolec in der Tschechischen Republik
    – süffig nach Schokolade
    https://www.bernard.cz/en/beer/assortment/draught-beer/10.shtml
  • Zlatý Bažant ’73:
    – 4,5%; untergärig
    – Pilsner der 1964 gegründeten Brauerei Zlatý Bažant aus Hurbanovo – inzwischen jedoch von Heineken-Slowakei produziert
    – malziges Lager
    http://www.zlatybazant.sk/73

  • Red Church Brick Lane Lager:
    – 4,7%iges India Style Lager (untergärig) aus dem Londoner Stadtteil Bethnal Green
    – Gründung der Brauerei war 2011
    – malzig & hopfig-grasig zugleich
    http://www.redchurch.beer/
  • Red Church Great Eastern IPA:
    – 7,4%iges India Pale Ale (obergärig) aus dem Londoner Stadtteil Bethnal Green
    – Gründung der Brauerei war 2011
    – klassisches Maracuja-IPA
    http://www.redchurch.beer/

  • Windhoek Lager:
    – 4%; untergärig
    – die Brauerei Namibia Breweries Ltd. wurde 1920 von Carl List & Hermann Ohlthaver in Windhoek gegründet und firmierte zwischenzeitlich als South West Breweries
    – wohl bekanntestes Bier aus der ehemaligen deutschen Kolonie Namibia
    – „brewed according to the German Purity Law of 1516“
    – irgendwie nichtssagend
    http://www.nambrew.com/portfolio/windhoek-beer
  • Gulder Lager:
    – 5,2%; untergärig
    – seit 1970 durch die Nigerian Breweries PLC (Heineken-Gruppe) in Lagos gebraut
    – wie fast jedes Nigerianisches Bier mit einem Anteil Hirse (Sorghum) gebraut
    – leicht süß-sauer
    http://nbplc.com/brands.html#
  • Owusu Dark:
    – 6,5%; obergärig
    – „Voodoo“-Stout nach einen Rezept aus Benin (dem früheren Dahomey) – gebraut für das Haus der 131 Biere durch die belgische Brouwerij Strubbe
    – „Good for Love Makers“
    – leicht karamellig
    http://www.biershop-hamburg.de/Owusu-Dark

  • Murphy´s Irish Red:
    – 5%; obergärig
    – Brauerei ursprünglich 1856 im irischen Cork gegründet
    – das Bier wurde bei der Übernahme der Brauerei 1983 durch Heineken für den Export eingeführt, da Stouts in „Übersee“ nicht sehr beliebt waren
    – durch Heineken-Nederlands in Zoeterwoude produziert
    http://www.murphys.com/beer/murphys-irish-red/
  • Newcastle Brown Ale:
    – 4,7%; obergärig
    – seit 1927 durch die 1890 zusammengeschlossene Brauerei Newcastle Breweries Ltd. im englischen Newcastle upon Tyne gebraut
    – nach der Übernahme durch Heineken in 2008 nun gebraut in Tadcaster durch John Smiths (Heineken UK)
    – bis 2007 war die Marke eine geschützte geographische Angabe
    – Marktführer bei britischen Ales
    – schlechteres Braunes als das deutsche Pendant
    http://www.newcastlebrown.com

Und an der längsten Biertheke Osnabrücks standen dann abschließend noch diese Biere auf dem Programm:

  • A quick one while she´s waiting:
    – NEIPA (6%; obergärig)
    – von der dieses Jahr gegründeten Fürst Wiacek (Kuckucks-)Brauerei aus Berlin, aber gebraut in der Old Factory von Camba Bavaria in Gundelfingen
    – hinter der Marke stecken Lukasz Wiacek & Georg Fürst
    – Frucht-Cocktail aus Maracuja & Ananas, sehr lecker
    http://www.fuerstwiacek.com
  • Spree Coast IPA:
    – 17°P; 6,9%; obergärig
    – von Berlins erster Handwerks-Brauerei Lemke (gegründet noch in 1999)
    – normal südfruchtiger Eindruck
    https://shop.lemke.berlin/products/spreecoast-ipa-0-33l
  • Tropical Pale Ale:
    – American Pale Ale (5,9%; obergärig) von der Boulevard Brewing (gegründet 1989)aus Kansas City / Missouri (USA)
    – die Brauerei stellt auch ein Golden Ale in American Kölsch-Style her
    – würzig, leicht trocken und schön malzig
    https://www.boulevard.com/beerinfo/tropical-pale-ale/
  • 24/7:
    – India Style Lager/Helles (6,1%; untergärig)
    – von der dieses Jahr gegründeten Frau Gruber (Kuckucks-)Brauerei aus Augsburg, aber gebraut in der Old Factory von Camba Bavaria in Gundelfingen
    – hinter der Marke stecken Matthias Gruber & Enzo Frauenschuh – ersterer studierte Brauwesen in Weihenstephan, letzterer baute den Craft-Bier-Großhandel Liquid Hops auf
    – überdurchschnittlich fruchtig
    http://www.fraugruber-craftbrewing.com/
  • Trainingslager:
    – 12°P; 5%; untergärig
    – von der 2014 gegründeten Mashsee Brauerei vom Hannoveraner Maschsee
    – gebraut im Bürgerlichen Brauhaus Wiesen an der Grenze von Bayern und Hessen
    – würzig & saurer
    https://www.mashsee.de/startseite/
  • Even More Jesus:
    – Imperial Stout (12%; obergärig)
    – aus der Gipsy-Brauerei Evil-Twin in Brookly / New York (USA)
    – gebraut durch die Westbrook Brewing in Mount Pleasant / South Carolina (USA)
    – gegründet jedoch durch zwei Dänen in Hinnerup (Dänemark)
    – sehr lecker nach Kaffee und Schokolade
    http://www.eviltwin.dk/Even-More-Jesus

Nach diesem feucht-fröhlichen und vielfältigen Bier-Ausflug gab es schließlich noch zu Hause als Absacker folgende Bierspezialitäten:

  • Spar Pilsner:
    – 4,6%; untergärig
    – von Carlsberg in Kopenhagen (Dänemark) für die Supermarkt-Kette Spar hergestellt
    – Mitbringsel aus Alex‘ kürzliche Urlaubsreise
    – wie zu erwarten relativ geschmacks- und ausdrucksarm
    https://spar.dk/
  • Onkel Albert Roggen-Saison:
    – 12°P; 5,8; obergärig
    – aus dem 2014 gegründeten Düsseldorfer Hause Onkel
    – gebraut durch De Proef Brouwerij in Lochristi-Hijfte (Belgien)
    – eingebraut mit Roggenflocken nach dem Freiheitsgebot
    „ONKEL Albert ist ein klassisches Saison nach wallonischem Vorbild – hopfig, knochentrocken und würzig/pfeffrig im Geschmack.“
    – wirklich hervorragende Alternative zum Pils mit vielfältigen Aromen von Würze, Hopfen oder Gras mit Ambitionen auf einen diesjährigen Treppchenplatz im Bierjubiläum-Ranking
    http://mein-onkel.de/biere/onkel-albert/
  • Gruthaus Münsterländer Hanf:
    – Landbier (5,6%; obergärig)
    – seit 2016 aus der Münsteraner Gruthaus-Brauerei, die sich auf historische Biere und wirklich individuelle Bierspezialitäten fokussiert hat
    – so wurden bereits folgende wirklich herausragende Biere kreiert: Überwasser-Alt nach alten Münsteraner Rezept, Pumpernickel-Porter mit Schwarzbrot, natürlich das Grutbier ohne Hopfen und eine spontangärige Holunderblüten-Fassbrause mit Essig und Zitrone
    – gebraut in Belgien bei Anders mit Hafer & Hanfblüten aus Warendorf
    – in der Tat spannend grasig und heuartig
    http://www.gruthaus.de/biere/muensterlaender-hanf/

Fazit:
Insgesamt ist das Bierfest eine hervorragende Institution der deutschen Bier-Events. Gerade die vielen kleinen Brauereien und vergleichsweise unbekannten Biere zu entdecken machen einem Bierenthusiasten wie mir wirklich große Freunde. Zudem wird es durch ein jährlich etwas wechselndes Angebot nicht langweilig. Getrübt wird die Freude leider durch die etwas zu hohen Bierpreise und die nicht authentischen Biere einzelner ausländischer Stände, die in die Irre führen und wenig transparent sind. Darüber hinaus wäre ich auch erfreuter, wenn es auch mal im Westen der Republik ein solches Bierfest gäbe. Aber so bietet es zumindest immer einen guten Grund in die neue alte Heimat Osnabrück zu reisen. Da die Auswahl an Bieren selbstverständlich das trinkbare Maß eines Abends übersteigt, gibt es aber auch hier und da die Möglichkeit (zu überteuerten Preisen) die ein oder andere Flasche mitzunehmen.

Weitere Infos zum Bierfest auch unter: http://www.bierfeste-deutschland.de/osnabrueck/

Auf diesem Wege auch nochmals vielen herzlichen Dank an Katchen und Alex für die Kinderbetreuung und gastfreundliche Aufnahme.

Auf die weltweite Biervielfalt! Prost!

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Juli 24 2017

Bierbörse Bonn 2017

Letztes Wochenende lud Bonn wieder zur alljährlichen Bierbörse in den Rheinauen ein. Mit dabei auch diesmal über 700 Biere von über 80 Ausstellern. Auch wenn es sich hierbei um viele alte Bekannte eines jeden halbwegs gut sortierten Getränkemarktes handelt, waren auch diesmal wieder interessante weitere Brauereien vor Ort, die ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte. War es doch für mich und meinen Kollegen Matthias nur ein kurzer Fußmarsch vom Feierabend hinein ins Bier-Wochenende.

Hier eine kleine Überblicks-Impression:

Folgende Biere haben es in unsere Auswahl geschafft:

  • Palma Louca:
    – internationales Lager aus dem brasilianischen Jacareí (4,5%; untergärig)
    – leicht grasig und heuartiges sonst nichtssagendes Pilsener-Lager aus der Kategorie Heineken
    – mit Mais gebraut
    http://palmalouca.com.br/a-palma-louca/
  • Xingu Black:
    – 4,6%; untergärig
    – ebenfalls in Jacareí (Brasilien) durch FEMSA Cerveja Brasil gebraut
    – Marke wurde 1987 gegründet
    – „bestes Schwarzbier der Welt“
    – der Name von einer der ersten Craft-Marken Brasiliens leitet sich von einem Amazonas-Zufluss ab, wo bereits im 17. Jahrhundert schwarzes Bier von den Ureinwohnern aus Mais & Maniok gebraut wurde
    http://xingubeer.com/#beer

  • Platan Protivínský Granát:
    – 4,6%iges dunkles untergäriges Lager aus dem tschechischen Protivín
    – gegründet 1540 wird es nach Verstaatlichung und Verkauf von der Pivovary Lobkowicz hergestellt
    – dieser Bierstil hat in Tschechien einen eigenen Namen: Polotmavý
    – karamell-malzig-süß
    http://www.pivovar-protivin.cz/de/product/41-protivinsky-granat

  • Schinner Braunbier:
    – seltenes Braunbier aus der Privatbrauerei Schinner in Bayreuth (5,4%; untergärig)
    – die Brauerei geht zurück auf die 1860 gegründete Kommunbrauerei Bürgerbräu
    – röstig, trocken, grasig
    „Die Bierrarität „Original Braunbier“ wird weltweit nur von uns nach überlieferten Rezepten und ausschliesslich mit bestem bayerischen Malz und Hopfen traditonell eingebraut. Der Ursprung dieser Spezialität geht auf Bayerns Herzog Wilhelm V. zurück. Dieser ließ bereits 1590 auf Burg Trausnitz Braunbier für seinen Hofstaat brauen.“
    http://www.buergerbraeu-schinner.de/schinner.html

  • Stiegl Paracelsus Zwickl:
    – naturtrübe Bierspezialität (12°P; 5%; untergärig) aus der 1492 gegründeten Salzburger Brauerei
    – benannt nach dem Salzburger Arzt: „Bier ist eine wahrhaft göttliche Medizin!“
    – süffig, malzig, matt
    – mit dem Stiegl Gut Wildshut hat die Brauerei das erste Bier-Gut Österreichs gegründet, in dem auch Urgetreide angebaut und verarbeitet wird
    https://www.stiegl.at/de/biere/haupt-sortiment/stiegl-paracelsus-zwickl

Und aus dem Haus der 131 Biere gab es dann abschließend noch diese Biere:

  • Avilys Lithuanian Honey Beer:
    – Honig-Bier aus der litauischen Hauptstadt Kaunas (6%; untergärig)
    – unter Lizenz durch die Brouwerij Strubbe im belgischen Ichtigem gebraut
    – interessanterweise Witbier-ähnlich, süß-sauer
    http://avilys.lt/en/brewery-and-tours/
  • Phoenix:
    – Lager aus der größten Brauerei von Mauritius Phoenix Beverages in Vacoas-Phoenix
    – 1963 als Marke eingeführt
    – herb, trocken, wenig malzig
    http://phoenixbev.mu/index.php/en/phoenix-13
  • Polar Pilsener:
    – Lagerbier (4,5%) von der Cervecería Polar (gegründet 1941) in Caracas aus Venezuela
    – importiert aus Aruba & Curaçao durch die Florida Brewery in Auburndale (USA)
    – rel. geschmacksfrei, süffig, leicht grasig
    http://empresaspolar.com/negocios-y-marcas/cerveceria-polar/polar-pilsen
  • Red Horse:
    – dunkles Starkbier (6,9%) aus dem phillipinischen Mandaluyong (Manila)
    – 1982 von San Miguel eingeführt
    – gebraut mit Mais
    – alkohol-aromatisch, karamell-malzig
    http://redhorsebeer.com/index.php/rhb

Fazit:
Insgesamt ist die Bierbörse eine sehr gute Institution. Gerade für die Zielgruppe der Bierlaien ein guter Flaschenöffner zur Erweiterung des Bierhorizontes. Wenn nun noch weniger große (deutsche) Brauereien und dafür mehr kleine (und internationale) Bierbrauer am Start wären, wäre es auch für Bierkenner wie mich noch interessanter. Aber auch so ist die Auswahl schon größer, als man an einem Abend trinken könnte. Deshalb habe ich mir auch diesmal wieder ein paar Biere nach Hause mitgenommen – dazu an dieser Stelle später mehr.

Weitere Infos zur Bierbörse auch unter: http://www.bierboerse.com/city/bonn.htm

Auf die weltweite Biervielfalt! Prost!

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Februar 12 2017

Braustelle @ Hopfenrausch

Am vergangenen Donnerstag Abend hatte ich die Möglichkeit die kleineste Brauerei Kölns in einem intensiven Kompakt-Programm kennen zu lernen. Der ebenfalls in Ehrenfeld gelegene Biergenussladen Hopfenrausch lud in Koorperation mit mit dem Braustellen-Braumeister Peter Esser zu einem Verkostungsabend von 8 Helios-Braustellen-Bieren an. Neben der Verkostung erzählte er jede Menge interessanter Hintergrundinformationen zum Brauen und spannende Anekdoten aus seinen vielen Jahren Brauerfahren in der kleinsten Brauerei der westlichen Millionenstadt. Dabei ging es auch auf Fragen des Elferrates ein (mit mir waren wir genau 11 Teilnehmer) und erklärte die unterschiedlichen Bierstile und seine Entstehung in der Braustelle. Gerade als Unbedarfter war es schon erstaunlich, welch große Auswahl die Braustelle zu bieten hat. Und dabei gibt es in der Braustelle sogar noch mehr Hopfenschorlen zu probieren. Insgesamt gerade für ein gemischtes Publikum eine gute Veranstaltung um fernab des Mainstreams Bier neu kennen zu lernen. So schmeckte sicher nicht jedem jedes Bier, aber auch für Bier-Unerfahrene gab es am Ende des Abends mindestens ein neues Favoriten-Bier. Am Ende der Veranstaltung nutzte ich natürlich noch die Gelegenheit mir ein paar Biere aus der wirklich sehr guten Auswahl des Hopfenrauschs mitzunehmen.

Diese Biere standen auf der Agenda:

  • Pink Panther
    – fruchtiges Ale mit Hibiskusblüten gebraut, 5,8%
    – lecker-frischer Einstieg

  • Helios
    – naturtrübes Wieß: die Urform des Kölschs, 4,8%
    – lecker getreidig-trüb

  • Colonia Pale Ale
    – gehopft mit Cascade, Mosaic und Sorachi Ace, 5,0%
    – „leckerer“ Gemüse-Geschmack, leider weniger leckerer Geruch

  • Helios Tripelbock
    – hopfen- und gleichzeitig malzbetontes, helles Strong Ale. 9,5%
    – lecker fruchtig-bitter

  • Irish Rover
    – malzbetontes, kräftiges Stout 6,0%
    – lecker schokoladig

  • Schwarze Sieben
    – herbes, schwarzes Stout mit viel Röstmalz und einer guten Portion Whiskymalz gebraut. 7,8%
    – lecker leicht barbeque-rauchig

  • Moulin Rouge
    – Red Ale, Reifung im franz. Rotwein-Barrique, 6,8%
    – lecker rotweinig

  • Fahrt ins Grüne
    – Bier im Stil der belgischen Lambikbiere mit wilden Kirschzweig-Hefen aus dem Kölner Grüngürtel und dem Pajottenland, spontangärig, 6,0%
    – lecker-spritziges Abschluss-Highlight

Vielen Dank also nochmals an Sabina und Peter für diesen interessanten und schmackhaften Bier-Abend.

Weitere Infos unter: http://braustelle.com/ und http://hopfenrausch.org/.

Prost!

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Januar 12 2017

Bier: Frisch oder Reif?

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Am letzten Dienstag durfte ich Biersommelier Markus Weick zu einer besonderen Veranstaltung begleiten. Im Pfarrheim der katholischen Gemeinde von Sechtem referierte er zum Thema „Bier: reif oder frisch“. Ein Aspekt, der im Rahmen der Betrachtung von Bieren in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus geraten ist. Sogenannte Vintage Biere, also Biere die das ursprüngliche MHD bereits (weit) überschritten haben, werden heutzutage zu hohen Preisen verkauft. Ein guter Grund also sich der Sache mal anzunehmen und selbst zu testen, inwiefern sich „frische“ (also vor MHD befindliche) und „reife“ (also kurz vor oder nach MHD befindliche) Biere unterscheiden.

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Vor Beginn der Veranstaltung gab es für Markus und mich aber zum Aufwärmen noch ein interessantes Bier vom Bonner Brauer Bierserker:

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  • Bierserker Tristan & Isolde:
    – 12.5°P; 5,2%; vermutlich untergärig
    – eingebraut mit Rosenknospen aus Troisdorf
    – schmeckt selbst für meine inzwischen recht experimentierfreudige Zunge zu sauer, blumig und unbierig
    http://www.bierserker.de/Was/Tristan-und-Isolde

Zum offiziellen Beginn der Veranstaltung gab es dann sozusagen als Aperitif für jeden der zahlreich erschienenen Gäste eine Lindemans Geuze. Immer wieder gern genommen um aufzuzeigen, welch unterschiedliche Bierstile es gibt und wie groß die Bierwelt ist.

Mit dem Hinweis auf diverseste Flaschen, die Markus zur Veranstaltung mitgebracht hatte und die besondere MHD-Besonderheiten von einem Monat bis über einem Jahrzehnt Haltbarkeit aufwiesen, ging es mit der Vergleichsverkostung von drei Bieren weiter. Dabei wurden unterschiedlich alte Biere in zwei Gläsern eingeschenkt und blind versucht zu erriechen bzw. zu erschmecken, welches welches ist:

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Im Anschluss notierte Markus dann jeweils die Vermutung des Alters und die davon unabhängige persönliche Präferenz. Dabei kam ein höchst differenziertes Bild heraus: 1. Weder die frischen noch die reifen Biere konnten sich klar durchsetzen, wobei ein leichter Vorteil bei den reiferen Bieren lag. 2. Die Einschätzung des Alters konnte zumindest beim dritten Bier verbessert werden, nachdem Markus ein wenig aufgelöst hatte worauf dabei zu achten wäre.

Dem aufmerksamen Betrachter dürfte aufgefallen sein, dass es sich bei den obigen Bieren ausschließlich um dunkle Bier handelt. Dies hat den Hintergrund, dass sich dunkle bis schwarze Biere ab idealerweise einem Alkoholgehalt von ca. 8% am besten zur Lagerung und somit Reifung eignen.

Weiter ging es dann mit einem für diesen Abend somit bestens geeigneten Bier, welches von der Brauerei bereits seit einigen Jahren als Jahrgangsbock (meist mit einem Alter von mind. 3 Jahren) verkauft wird:

  • Schneider Weisse Mein Aventinus
    siehe 24.

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Nach der offiziellen Verkostung gab es zum Abschluss noch ein spannendes Experiment. Markus hatte vor knapp zwei Jahren ein Reissdorf Kölsch im Keller eingelagert und nun (wieder im Vergleich mit einem frischen Kölsch) probiert. Erstaunlich war dabei, dass entgegen der Vermutung, dass sich helle Biere nur mäßig für eine Reifung eignen, das reife Kölsch auf jeden Fall nicht schlechter schmeckte als das frische.

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Alles in allen also ein höchst interessanter Abend mit der Erkenntnis, dass das MHD bei richtiger Lagerung durchaus auch mal ignoriert werden kann um dem Bier einen ganz anderen Reifegrad zuzuführen. Anwesend war übrigens auch ein bierbegeisterter Sechtemer, der im Laufe des Jahres selbst eine Mikro-Brauerei starten möchte. Seien wir also gespannt.

Weitere Informationen zur Kierberger Eule, zu den Aktionen und zum Biersommelier Markus Weick unter: http://wordpress.99biere.de/

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Juli 22 2016

Bierbörse Bonn 2016

BBBIn der Bonner Rheinaue findet an diesem Wochenende die inzwischen schon 21. Bonner Bierbörse statt. Im Jahr des Bierjubiläums eine Veranstaltung, die ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte. So bin ich auch gleich Freitag nach Feierabend mit zwei Kollegen dort gewesen.

Und ich muss sagen, das es gut war. Sicherlich waren auch viele bekannte Brauereien vor Ort, aber nicht zuletzt am Stand vom Haus der 131 Biere gab es mehr Auswahl an interessanten internationalen Bieren, als man überhaupt probieren konnte. Gerade die außereuropäischen Biere wollte ich mal probieren, wo sonst (außer per Online-Kauf) ist es schließlich so einfach daran zu kommen.

Hier also einige Impressionen:

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Folgende Biere haben es in unsere Auswahl geschafft:

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Bintang Pilsener:
– aus dem indonesischen Metan (4,7%)
– noch zu niederländischen Koloniezeiten gegründet (1929) und heute Teil des Heineken-Imperiums
http://www.multibintang.co.id/our-brand/bintang

Singha Lager:
– aus der Boon Rawd Brauerei in Bangkok (gegründet 1933, 5%)
– Singha ist eine thailändische Mystikfigur
http://www.boonrawd.co.th/singha-corporation/en/singha-beer-alcohol-products.php

Cobra:
– Lager aus dem indischen Bangalore (gegründet 1989, 5%)
– enthält Reis und Mais
http://www.cobrabeer.com/en/products/cobra-premium
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Brahma:
– 4,3%iges Lager aus dem brasilianischen Rio de Janeiro
– 1888 von einem Schweizer Auswanderer gegründet ist es heute ein Urspungsteil des weltweit größten Bierunternehmens AB InBev
http://www.brahma.com.br/

Eburni:
– Lager aus der ehemaligen Hauptstadt der Elfenbeinküste Abidjan (4,5%)
– wird eigentlich in Belgien gebraut
http://www.biershop-hamburg.de/epages/61099670.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61099670/Products/327

Palanca Negra:
– Lager aus der angolischen Exklave Cabinda (5%)
– der Name heißt übersetzt „schwarze Antilope“ und deutet nicht auf die Farbe des Bieres, sondern auf die Fußballnationalmannschaft hin
http://www.biershop-hamburg.de/epages/61099670.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61099670/Products/3251

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Nofretete’s Tradition:
– naturtrübes Bier nach einem alten ägyptischen Rezept im belgischen Ichtegem gebraut (5,2%)
– enthält Feigen, Datteln, Gewürze und Kräuter (nur leider keine Hirse mehr)
http://www.biershop-hamburg.de/epages/61099670.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61099670/Products/692

IMG_20160722_170051

Mexicali:
– mexikanisches Pilsener (5%) aus der Grenzstadt Tecate
– 1923 gegründet ist es nicht mehr in mexikanischer Hand
http://mexicalibeer.com/mexicali_beer.html

Tui EIPA:
– East India Pale Ale aus dem neuseeländischen Mangatainoka (gegründet 1889, 4%)
– das wohl entfernteste Bier des Bierjubiläums
http://www.tui.co.nz/beer/tui-eipa

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Akosombo:
– Lager aus dem Königreich Hohoe in Ghana (5,5%)
– zwar in Deutschland gebraut, dafür gehen die Erlöse an Hilfsprojekte im Königreich Bansah
http://koenig-bansah.de/

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Cerveza de los Mayas:
– 6%iges Schokoladenbier aus der 2010 gegründeten deutschen Mikrobrauerei Sol de Copan in Copan Ruinas-Honduras
– der verwendete Rohkakao macht daraus ein leckeres Dessert-Bier
http://www.biershop-hamburg.de/epages/61099670.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61099670/Products/760

IMG_20160722_181818

Red Stripe:
– jamaikanisches Lager (4,7%) aus der Hauptstadt Kingston
– gebraut durch Desnoes and Geddes seit 1938
http://www.biershop-hamburg.de/epages/61099670.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61099670/Products/339

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Lapin Kulta:
– Export (5,2%) aus dem finnischen Lahti
– gegründet 1873 ist die Brauerei, dessen Name „Gold Lapplands“ bedeutet, inzwischen geschlossen
http://lapin-kulta.com/2.html

Baldus Rossa:
– 5%iges rotes Ale aus dem argentinischen Rio de la Plata
– seit 2010 in einer Mikrobrauerei produziert
http://www.biershop-hamburg.de/epages/61099670.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61099670/Products/758

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Chinggis:
– Mongolisches Lager mit 5% aus der Hauptstadt Ulaan Baator
– 1997 als Gasthausbrauerei gegründet wird es inzwischen unter Lizenz in Deutschland produziert
http://www.biershop-hamburg.de/epages/61099670.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61099670/Products/322

IMG_20160722_193547

Cusqueña Golden Lager:
– 4,8% / 11.2 °P
– hergestellt von Compania Cervecera Del Sur Del Peru in Arequipa
http://backus.pe/marcas/cervezas/cerveza-cusquena/

Fazit:
Insgesamt ist die Bierbörse eine hervorragende Institution. Wenn nun noch weniger große deutsche Brauereien und dafür mehr kleine und internationale Bierbrauer am Start wären, wäre es noch interessanter. Aber auch so ist die Auswahl schon größer, als man in einem Jahr alles kennen lernen könnte. Deshalb habe ich mir wenigstens vier Biere nach Hause mitgenommen – dazu an dieser Stelle später mehr.

Weitere Infos zur Bierbörse auch unter: http://www.bierboerse.com/city/bonn.htm

Auf die weltweite Biervielfalt! Prost!

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Juli 10 2016

Tag der offenen Tür Privatbrauerei Bischoff

Sommerfest Bischoff

Heute habe ich es endlich mal geschafft die letzte verbliebene Brauerei Brühls zu besuchen. Auch wenn diese im Weilerhof halb auf Hürther Boden liegt, können die Brühler stolz darauf sein. Am Tag der offenen Tür bot die Privatbrauerei ein Sommerfest für alle Generationen. Neben dem Kölsch wird auch ein Karthäuser-Bräu produziert. Als hefetrübes obergäriges Vollbier beschrieben, ist es im Grunde nichts anderes als ein unfiltriertes Kölsch. Geschmeckt haben aber beide. Das Kölsch war recht würzig und gleichzeitig malzig, wirklich sehr süffig (vor allem an einem solchen Sommertag wie heute) und ganz leicht sauer. Das Karthäuserbräu ist dagegen etwas herber, hopfiger und säuerlicher. Aber nciht nur das Bier ist ein Grund zum Weilerhof zu kommen, auch der Ausblick bis nach Köln und darüber hinaus ist sehr einladend.

Bischoff Bierdeckel

Hier ein paar Eindrücke:

Der Eingang des Weilerhofs (links befinden sich die Gärtanks)

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Das KölschSAM_0654

Das KarthäuserbräuSAM_0655

Der Ausblick zum Dom und zum rechtsrheinischen HinterlandSAM_0656

Und ein paar Infos rund um den Weilerhof, die Bischoff-Brauerei und das einzige Brühler Kölsch:

Bischoff_1Bischoff_2

Zudem weitere Infos unter: http://www.bischoff-koelsch.de/

Auf das Brühler Bier!

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Juli 6 2016

Sommerfest Rheinaue

Beim Standorfest meines Arbeitgebers auf dem Bonner Kunst!Rasen hatte ich die Gelegenheit das Muffengold zu trinken. Das ist ein Kölsch, seit 2005 gebraut in Gemünd für den Bonner Veranstaltungsmanager Martin Noetzel und lokal nur sehr begrenzt vertrieben in einer Gaststätte in Muffendorf und auf dem Kunst!Rasen. Also eine räumliche Rarität – auch wenn es bierig nichts wirklich Besonderes ist.

Muffengold

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