März 5 2017

171. Schloss Eggenberg Urbock 23°

Bevor es morgen wieder zur allmonatlichen Bierverkostung zur Kierberger Eule geht, gibt es heute noch ein Bier aus dem Eulenbestand. Mit dem Urbock 23° geht die Reise aus Schottland in unser schönes Alpennachbarland. Dort wird im oberösterreichischen Eggenberg (nicht zu verwechseln mit Schloss Eggenberg in Graz) seit dem 17. Jahrhundert Bier gebraut. Nahe der Salzkammergut-Berge ist die Brauerei bereits seit acht Generationen im Familienbesitz. Weltweite Bekanntheit erlangte die Brauerei durch ihr Samichlaus Starkbier, welches jedes Jahr speziell am Nikolaustag eingebraut wird. Daneben gibt es aber auch noch weitere Bierspezialitäten, wie z.B. ein Red Ale aus dem Whiskey-Fass. Unabhängig des Bier verfolgt die Familie Stöhr stets diese drei Leitlinien:

  • Langfristiges Denken bei respektvoller Würdigung unserer Vergangenheit
  • Zukunftsorientiertes und innovatives Handeln
  • Höchste Qualität unserer Rohstoffe, Mitarbeiter, Biere & Kundenbeziehungen

Während der weiterhin schwappenden Craft-Bier-Welle scheint man also wieder dem aktuellen Zeitgeist zu entsprechen.

Das Besondere am Urbock ist dabei nicht nur, dass es nach 9 Monaten Lagerzeit als „Cognac der Biere“ bezeichnet wird sondern in mir vorliegender Flasche sogar auch als „Vintage Bier“ tituliert werden kann – denn schließlich ist das MHB bereits auf Juni 2015 datiert. Damit ist es das erste Bier dieser Art in einer Bierjubiläum-Rezension. Auf das damit verbundene besondere Geschmacksprofil bin ich nun sehr gespannt.

Steckbrief

Stil. . . . . . . . . . . . . . . heller Doppelbock
Brauart. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt
Stammwürze. . . . . .  23°P
Alkoholgehalt. . . . . .
9,6%
Herkunft. . . . . . . . . . . Vorchdorf / Österreich
Erscheinungsjahr. . .
1681/1971

Bewertung

  • Flaschendesign + Kronkorken:___11
  • Aussehen:____________________12
  • Geruch:______________________8
  • Geschmack:__________________10
Fazit

Geruch: Sehr spritzig, fruchtig-süß und eine erkennbare alkoholaromatische Bittere.
Geschmack: Auch hier ist das Alkoholaroma klar dominierend. Daneben leicht bitter mit einem hell-fruchtig-süßen Unterton. Ansonsten auch hier recht spritzig und vollmundig mit einem recht unauffälligen trockenen Abgang.
Offensichtlich gerade in der Vintage-Bier-Version wird der Urbock 23° seinem Namen als „Cognac der Biere“ mehr als gerecht. Es ist gefühlt eines der stärksten Biere, die ich je getrunken habe. Und auch Geschmack sowie äußere Erscheinung erinnern für ein Bier tatsächlich stark an den französischen Branntwein. Je länger man trinkt, desto weniger hat man das Gefühl ein Bier vor sich zu haben, sondern vielmehr wirklich eine Spirituose. Insgesamt aber selbst für meine Zunge einen Hauch zu experimentell, jedoch für einen besonderen Abend definitiv bestens geeignet. Inklusive Zusatzpunkt für „besonders kreative und qualitative Braukunst“ in Summe daher 12 Pkt. (2+).

Weitere Infos zum Bier unter: http://www.schloss-eggenberg.at/de/unsere-biere/urbock-23.

Prost!


Veröffentlicht5. März 2017 von Markus (Chefredakteur) in Kategorie "Bierrezension