261. Luther Starkbier
Das dritte Luther-Bier um Bunde ist ein für die damalige Zeit recht unübliches Bier. So wurden damals Starkbiere meist nur zu besonderen Anlässen oder Jahreszeiten gebraut. Noch heute gibt es die Tradition im Mai oder Herbst stärkere Bockbiere zu brauen, die noch auf die Zeit zurück gehen, wo es verboten war im Sommer (zumindest untergärige) Biere zu brauen. Daneben kamen Starkbiere auch oft zum Einsatz, wenn man das Bier über längere Distanzen vertreiben wollte. Die meisten Biere (wie im Übrigen auch Weine) der damaligen Zeit jedoch hatten eher noch weniger Umdrehungen als heutzutage. Da Bier aus hygienischen Gründen nicht nur sprichwörtlich als Grundnahrungsmittel genutzt wurde, durfte es nur wenig Alkoholgehalt haben, damit man auch die tägliche Arbeit noch erledigen konnte. Auf der anderen Seite hatte es aber immer noch genug Stärke um den harten Alltag ertragen zu können. Wer das Glück hatte und weniger körperliche Anstrengung erfahren durfte, dem half das Bier zumindest aber bei Kreativität, Diplomatie oder Geselligkeit weiter.
„Wer die Musik verachtet, wie denn alle Schwärmer tun, mit denen bin ich nicht zufrieden. Denn die Musik ist eine Gabe und Geschenk Gottes, nicht ein Menschengeschenk.“
Mehr zum Thema Bockbiere auch in meinem Bericht zum damaligen Tasting in der Brühler Eule.
Das Luther-Starkbier war übrigens das Bier des Jahres 2015 des ProBier-Clubs.
Steckbrief
Stil. . . . . . . . . . . . . . . Bock
Brauart. . . . . . . . . . . untergärig
Zutaten. . . . . . . . . . . Gerstenmalz, Hopfen
Stammwürze. . . . . . –
Alkoholgehalt. . . . . . 7%
Herkunft. . . . . . . . . . . Leinefelde-Worbis
Erscheinungsjahr. . . (1517)
Bewertung
- Flaschendesign + Kronkorken:___11
- Aussehen:____________________12
- Geruch:______________________7
- Geschmack:__________________8
Fazit
Geruch: (metallisch, industriell) würzig, ganz leicht karamellig, alkoholaromatisch
Geschmack: vollmundiger, leicht bitter, dunkelmalzig, aber wenig Karamell, alkoholaromatisch, süßlich-herber Abgang
Gesamt: Insgesamt leider auch hier keine absolut hochqualitative Braukunst. Aber zumindest wird das Bier mit jedem Schluck besser. Wahrscheinlich handelt es sich hier um das Starkbier auf Basis des Reformationsbieres, das den Bierjubiläums-Rezensions-Beginn dieses Jahr markierte. Alles in allem hätte ich mir hier mehr Tiefe und Variation gewünscht. Aber zumindest im Vergleich zum gestrigen „Porter“ eine kleine Steigerung: 9 Pkt. (3+).
Weitere Infos zum Bier unter: https://www.lutherbier.de/produkte_stark.html.
Prost!